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Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Amantilado am März 23, 2023, 09:12:26 Nachmittag

Titel: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Amantilado am März 23, 2023, 09:12:26 Nachmittag
Hallo ich hab mal ne Frage..
Also erst mal ; meine Pfeile fliegen (für mein subjektives Ansehen) gut. Zumindest auf 20-30m.
Ich baue sie selbst (Warrior Schäfte 700er Spine und Top Head Spitze )
Jetzt bin ich auf längere Inserts umgestiegen, da die Spitze öfters in den Plastiktieren im Parcours stecken blieben.
Nur ; die neuen , längeren  Inserts wiegen ja auch mehr, ist mir neulich bewusst geworden!
Ich muss dann eigentlich meine Schraubspitzen gegen leichtere austauschen? Richtig?
Es ist eigentlich egal, weil die Pfeile fliegen und landen auch so gerade, bei den kurzen Entfernungen die ich schieße…. Mir geht es nur um die Theorie… und auch darum, ob ich jetzt ALLE inserts auswechseln muss wegen 20gn Unterschied?
Wie gesagt; da ich sowieso nur auf „kurze“ Entfernungen schiesse und grosse 4“ Federn benutze und selbst auch viel zu inkonsistent schiesse…
Aber „Theoretisch“?  ::)
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: BowLaw am März 23, 2023, 09:22:56 Nachmittag
Also Pfeile sollten schon auch auf 60-70 m gut fliegen, ansonsten stimmt da etwas nicht.
Wenn du schreibst, dass "deine Spitze öfter in den Plastiktieren" stecken bleibt, dann klebst du die Inserts nicht richtig rein.

Mach mal folgendes beim Zusammenkleben:

- Insert mit Sandpapier anrauhen
- Pfeilinneres mit Sandpapier anrauhen
- Insert sowie "Pfeilinneres" mit Reinigungsbenzin und Zewa oder sowas reinigen (da sieht man dann ganz viel schwarzen Staub)
- ablüften lassen
- Insert mit Heisskleber einkleistern und aufpassen dass es nicht brennt (sonst verbrennt der Kleber)
- Insert drehend in das Pfeilinnere einführen (Zange) und gleich mit kaltem Wasser abschrecken.

Wenn du alles korrekt machst, dann kommen die Inserts bestimmt nicht mehr raus.

Du kannst auch mit Uhu Endfest 300 kleben - aber das ist nicht meine Welt.

Dass ein Rohschafttest etwas gutes ist schreibe ich jetzt gar nicht mal.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Stringwistler am März 23, 2023, 10:05:53 Nachmittag
Dein viel längeres Insert hat nicht nur etwas mehr Gewicht, sondern durch das Stück steiferen Pfeil, wird der Spine deutlich steifer. Er verhält sich also so wie wenn du den Schaft nochmal 2-3cm kürzen würdest.
Und Pfeile mit Federn fliegen doch immer.
Wenn du schon keinen Rohschaft schießen willst, mach doch wenigstens bei einem Pfeil die Federn nass und steif sich glatt an den Pfeil, dann siehst du an ehesten wie der Pfeil reagiert und du kannst mit mehr- oder weniger Spitzengewicht tunen... 😉👌🏻
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Amantilado am März 23, 2023, 11:00:22 Nachmittag
Hey Danke für die Anregungen!
@BowLaw
Ja, der „Falsche“ Kleber war wohl auch ein Problem!
Ich hab bis jetzt „UHU Hart“ oder Sekundenkleber verwendet. Ich befürchte, das beim „Schock“ des Aufpralls der Kontakte einfach „bricht“ , da der Kleber poröser ist als z.B. Heisskleber… ich hab aber davon echt nicht soviel Ahnung..
Ich säubere auch meine Arbeitsmaterialien sehr ordentlich vorher , mit Alkohol und Qtips  usw… (was bei so nem neuen Carbonsschaft an „Dreck“ raus kommt , konnte ich am Anfang garnicht fassen! :)
Ich benutze jetzt halt auch Heisskleber.. nur nmal um es zu testen! UND die längeren Inserts!
Mal schauen!
@Stringwhistler
Ja, das hab ich mir auch gedacht! Jetzt ragen da ~6cm  Metal in den Bogen, da kann er ja nicht „flexen“!? Oder?
Das macht bestimmt was aus! Nur für meine Art der Benutzung ? 🤷‍♂️
Ich mache auf jeden Fall mal einen Rohschaft Test!
Filme dasmit dem Handy und beruchte dann!
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Ulrich am März 24, 2023, 12:04:56 Vormittag
Es könnte sein, dass es beim Warrior 700 Probleme gibt mit dem Innendurchmesser. Bei einem Satz, den ich gekauft hatte, passten zwar die mitgelieferten Inserts. Long Inserts, die ich nachbestellte, hatten etwas viel Spiel, obschon der Innendurchmesser der Schäfte nach Angaben dem Aussendurchmesser der Inserts hätte entsprechen müssen. Ärgerlich. Ich habe genug Kleber dran, ist aber trotzdem eine unsichere Sache.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Sampera am März 24, 2023, 10:40:43 Nachmittag
Also ich gebe mir bzgl. Sauberkeit und Vorbereitung keine große Mühe. Klebe alles mit Heißkleber ein. Ich kenne in 7 Parcours EINEN Spitzen fressenden Bären. Da muss ich auch hin und wieder mal die Zange ansetzen, Ansonsen kenne ich das Problem nicht.

Wie oben schon vom Stringwhisler geschrieben: Wenn du längere Inserts nimmst veränderst du den dynamischen Spine, da sich der Pfeil im Bereich des Inserts nicht biegen kann. Das kann bei Break off Spitzen dazu führen, dass du trotz Erhöhung des Spitzengewichts den dyn. Spine härter machst. Also aufgepasst.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 10, 2024, 01:14:39 Nachmittag
Ich möchte hier mal anknüpfen um nicht einen neuen Thread zu eröffnen.
*Falls es lieber gesehen wird einen neuen zum gleichen Thema zu starten, bitte Bescheid sagen. Ich kenne ein Forum wo dies so gehandhabt wird.*

Der Gedanke ging mir auch durch den Kopf.
Die Länge eines Inserts bzw. Klebespitze im Pfeil macht ihn, bezogen auf den Spine, kürzer. Das Spitzengewicht verändert den Spine auch. Das scheint mir klar.
Doch von welchen Grössenordnungen reden wir hier?

Ich möchte mein aktuelles (Breakoff-)Spitzengewicht (80gr) durch abbrechen auf 60gr reduzieren.
Das geringere Gewicht lässt den Pfeil steifer, die geringere Länge der Spitze ihn weicher reagieren.
Doch wieviel jeweils?

Wenn von Spineklassen geredet wird, wie gross sind die Unterschiede zwischen den Klassen? 100?
Beim Skylon Radius zB geht es bis 1100 in 100er Schritten, darüber in 200er.


Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Francogomez am Dezember 10, 2024, 01:22:44 Nachmittag
Hallo danieru,
was welchen Einfluss auf den Spine hat, kannst Du doch mit jedem Spinewertrechner nachrechnen. Gibt auf jeden Fall eine vernüftige Größenordnung. Ich mag den von Gunnar Maiweg, da kann man schön mit den Parametern spielen.
Viele Grüße Frank
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Francogomez am Dezember 10, 2024, 01:24:21 Nachmittag
Bin aber für die finale Abstimmung ein klarer Rohschafttest-Fan
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: kungsörn am Dezember 10, 2024, 01:32:47 Nachmittag
Bei mir machte das Kürzen eines 400er Schaftes ein um 20 grn höheres Spitzengewicht nötig.
Und das mit gleichem Insert.
Du wirst ums Testen und Probieren nicht herumkommen.
„Ausschießen“ und „Rohschaften“ kann aber auch Spaß machen… ;)
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Nofretete am Dezember 10, 2024, 01:37:25 Nachmittag
@danieru
10gn mehr oder weniger wirken sich nach meiner Erfahrung stärker aus als die paar Millimeter des Break-Off-Schaftes der Spitze.

Ich stimme ansonsten Francogomez zu und würde immer einen Rohschafttest empfehlen. Wenn man sicher sein kann, dass man ein optimales Setup schießt, macht es viel mehr Spaß und man trifft auch besser. Nicht weil die Pfeile besser fliegen - das vielleicht auch - sondern weil man sich unterbewusst auf das Material verlässt. Vertrauen in die verwendete Technik ist wichtig!
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: helmut10 am Dezember 10, 2024, 02:10:50 Nachmittag
Ich habe die Erfahrung gemacht,  1/2 Zoll Schaftlänge des Pfeils macht ~ 10 gn bei der Spitze aus (ich habe den "Normauszug" von 28 Zoll)

Bei hohen Gewichten der Klebespitzen (120 gn und mehr)  macht sich allerdings der lange Schaft zum Einkleben bemerkbar, da dieser den Pfeil auf einer größeren Länge versteift
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 10, 2024, 02:16:45 Nachmittag
Ein RST wird auch noch kommen, keine Sorge. Das lasse ich mir nicht entgehen. 😀
Ich mache mir gerne vorab einige Überlegungen, berufliche „Passion“, für ein sinnvolles Vorgehen.
Und bevor ich mit der realen Schaftlänge experimentiere, möchte ich einen groben Überblick über die Möglichkeiten haben, die andere Variablen mitsichbringen.
Ich müsste mal nachschauen, ich glaube wenn ich die vorhandenen Spitzen um 20gr kürze, dürften die um die 20mm kürzer sein. So wenig scheint mir das nicht.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 10, 2024, 02:29:46 Nachmittag
Ich habe die Erfahrung gemacht,  1/2 Zoll Schaftlänge des Pfeils macht ~ 10 gn bei der Spitze aus (ich habe den "Normauszug" von 28 Zoll)

Bei hohen Gewichten der Klebespitzen (120 gn und mehr)  macht sich allerdings der lange Schaft zum Einkleben bemerkbar, da dieser den Pfeil auf einer größeren Länge versteift

Das würde ja für meine leichten Spitzen gut passen und, insofern meine Erinnerung passt, die Gewichtsveringerung durch die Verkürzung kompensiert.
Somit ändern sich einige Eigenschaften des Pfeils, der dyn. Spine hingegen bliebe annähernd gleich.
Zum rumprobieren und Erfahrungen sammeln finde ich das spannend. 🙂
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: roscho am Dezember 10, 2024, 02:34:18 Nachmittag
Ich mag keine Spinerechner und verweise immer gerne auf diese Tabelle

http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html

50 gn Unterschied in der Spitze ist eine Spineklasse rauf oder runter, ebenso 2" Unterschied in der Länge ..

Ich kann von mir sicher sagen das ich bei befiederten Pfeilen keine 10gn Unterschied im Pfeilflug im Gelände merke, auch nicht bei 5 mm Unterschied in der Schaftlänge

keine Frage: Material ist wichtig, meine Meinung ist aber das der Schütze mehr Differenz macht als das Material ..

wobei: ich mache auch Rohschafttests ..  :angel:

ps: für jemand der englisch kann kann ich das Buch aus dem die Tabelle ist auch nur empfehlen http://www.shootingthestickbow.com/index.html
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 10, 2024, 02:40:18 Nachmittag
Auf die kurzen Distanzen die mir zur Zeit zur Verfügung stehen, erwarte ich auch keine signifikanten Unterschiede.
Hach, bin ich ungeduldig. 😅


keine Frage: Material ist wichtig, meine Meinung ist aber das der Schütze mehr Differenz macht als das Material ..


Davon bin ich überzeugt. Auch wenn mir die Erfahrung fehlt.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: parsec am Dezember 10, 2024, 03:04:43 Nachmittag
Vorabüberlegungen könnten sein:
Herausfinden wie biegesteif eine bestimmte Länge Pfeil (20mm) ist, sollte über den Spinewert nicht allzu schwer sein.
Dann überlegt man sich wie biegesteif ein Insert bzw. eine Klebespitze ist und kommt wahrscheinlich drauf das dies um eine Größenordnung kleiner ist, sodass es tatsächlich kaum Einfluss hat.
Bedenke speziell bei Breakoff das die Elemente gerade an den Sollbruchstellen ziemlich leicht zu biegen sind. Ob davon Alle oder Keiner mehr vorhanden ist, macht Null aus.
Dann kann man überlegen wieweit sich die Pfeilenden überhaupt biegen, sind ja nicht fest eingespannt und sind schwingungstechnisch eher einem "offenen Ende" zuzuordnen. Sie werden also eher als Ganzes hin und her geschaukelt als das sie sich biegen. Klar, die Spitze deutlich weniger als die Nocke.
Siehe auch https://wandinger.userweb.mwn.de/LA_Elastodynamik_2/kap_3_balken.pdf den Abschnitt "Freier Balken" - ist halt ohne Spitzen(Massen)
Oder Du spielst Dich hiermit: https://valdivia.staff.jade-hs.de/rahmendynamik.html
Wobei das halt nicht die Biegung ist die der Pfeil im Abschuss macht. Dann müsste man schon die Rechnungen von Bob Kooi & Co nachvollziehen
https://www.bio.vu.nl/thb/users/kooi/kosp97.pdf
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 11, 2024, 10:30:16 Vormittag
Hallo parsec
Vielen Dank dafür. Was möchtest du damit wirklich sagen?
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: parsec am Dezember 11, 2024, 11:00:24 Vormittag
Ausgehend von Deiner Meldung
Ich mache mir gerne vorab einige Überlegungen, berufliche „Passion“, für ein sinnvolles Vorgehen.
Und bevor ich mit der realen Schaftlänge experimentiere, möchte ich einen groben Überblick über die Möglichkeiten haben, die andere Variablen mitsichbringen.
Ich müsste mal nachschauen, ich glaube wenn ich die vorhandenen Spitzen um 20gr kürze, dürften die um die 20mm kürzer sein. So wenig scheint mir das nicht.
sage ich das die Antwort auf auf Deine folgende Frage Null ist.
Ich möchte mein aktuelles (Breakoff-)Spitzengewicht (80gr) durch abbrechen auf 60gr reduzieren.
Das geringere Gewicht lässt den Pfeil steifer, die geringere Länge der Spitze ihn weicher reagieren.
Doch wieviel jeweils?
Weil das was Du bei den Breakoff weg brichst, keinen Einfluss auf auf eine "effektive" Schaftlänge hat. Die 20gn weniger mögen ihn steifer reagieren lassen, doch die Breakoff Elemente bewirken kein "weicher reagieren" wenn sie weg sind.
Begründung: eben das was ich beim vorigen Post geschrieben und verlinkt habe.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: kungsörn am Dezember 11, 2024, 11:03:07 Vormittag
Was er damit wahrscheinlich wirklich sagen will ist: Probiere es doch einfach aus und berichte von deinen Ergebnissen...  :unschuldig:
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 11, 2024, 11:32:16 Vormittag
Weil das was Du bei den Breakoff weg brichst, keinen Einfluss auf auf eine "effektive" Schaftlänge hat. Die 20gn weniger mögen ihn steifer reagieren lassen, doch die Breakoff Elemente bewirken kein "weicher reagieren" wenn sie weg sind.
Begründung: eben das was ich beim vorigen Post geschrieben und verlinkt habe.

Das heisst, dass das Metall des Breakoff-Teils den dyn. Spine des Carbonschaftes nicht beeinflusst und die durch die Entfernung der Breakoffs gewonnenen zusätzlichen 20-25mm „reinen Schafts“ keinerlei Auswirkung haben?

Würde das nicht auch bedeuten, dass das Pfeiltuning mittels kürzen eines Schaftes nicht funktioniert?
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 11, 2024, 11:37:57 Vormittag
Was er damit wahrscheinlich wirklich sagen will ist: Probiere es doch einfach aus und berichte von deinen Ergebnissen...  :unschuldig:

Ja, der Gedanke kam mir auch. Da dies aber meine Interpretation ist, frage ich besser nach, als diese meinem Gegenüber zu unterstellen. Das hilft mir auf dem Weg zu verständnisorientierter Kommunikation.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: roscho am Dezember 11, 2024, 11:42:10 Vormittag
Doch doch, kürzen hilft schon beim Tuning,  im mm und gn Bereich ist das aber Fein FEIN Tuning.

Spineklassenmässig reden wird da von mehreren cm und 50 bis 100 gn

kurz gesagt (da du ja am Anfang deiner Laufbahn stehst)

a) versuch macht kluch und

b) Grau, teurer Freund ist alle Theorie, / Und grün des Lebens goldner Baums .. also ab in den Wald zum schiessen und ausprobieren ;)


Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 11, 2024, 12:54:50 Nachmittag
Ja eben. 🙂


Doch doch, kürzen hilft schon beim Tuning

Spineklassenmässig reden wird da von mehreren cm und 50 bis 100 gn

Das ist ja das, was ich hier am AC wiederholt las und was anscheinend Konsens ist.
Weshalb ich folgendes widersprüchlich finde:

Zitat
Die 20gn weniger mögen ihn steifer reagieren lassen, doch die Breakoff Elemente bewirken kein "weicher reagieren" wenn sie weg sind.

Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Dezember 11, 2024, 01:29:21 Nachmittag
Das ist ja das, was ich hier am AC wiederholt las und was anscheinend Konsens ist.
Weshalb ich folgendes widersprüchlich finde:

Zitat
Die 20gn weniger mögen ihn steifer reagieren lassen, doch die Breakoff Elemente bewirken kein "weicher reagieren" wenn sie weg sind.

Wenn die Breakoff-Elemente weg sind, ist die Spitze ja leichter. Demzufolge wird der Pfeil dynamisch härter reagieren. Gemeint ist die Annahme, dass der Pfeil durch den Wegfall der „Schienwirkung“ der Breakoff-Elemente weicher reagiert.
Oder versteh ich jetzt nicht ganz, was Du meinst?
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: danieru am Dezember 11, 2024, 01:48:13 Nachmittag
Sorry, ich sehe gerade, dass ich bei der Zitiererei Fehler gemacht, bzw. nicht aufgepasst habe. Ich passe das mal an. edit: nö passt doch, hab mich verguckt.
Dann sollte es klarer sein.
Kurz gesagt, 20-25 mm weniger Insert im Pfeil, lässt ihn weicher reagieren. Scheint hier Konsenz zu sein, wird von parsec widersprochen. Ja wie denn nun? 🤓
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: helmut10 am Dezember 11, 2024, 02:33:09 Nachmittag
Ich bin sicher, dass sich  der Pfeilschaft nicht soviel mehr durchbiegt, wenn Du ein oder zwei Segmente von Klebeschaft der Spitze abbrichst, dass es den Gewichtsverlust ausgleicht......durch weniger Spitzengewicht reagiert der Pfein einfach härter.

PS: Ich habe gerade nachgemessen......2 Segmente sind 14 mm
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Absinth am Dezember 11, 2024, 02:39:23 Nachmittag
...
Dann sollte es klarer sein.
Kurz gesagt, 20-25 mm weniger Insert im Pfeil, lässt ihn weicher reagieren. Scheint hier Konsenz zu sein, wird von parsec widersprochen. Ja wie denn nun? 🤓

Nein, ist hier nicht Konsenz. Und, du hast, leider, den User parsec nicht verstanden.

 
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: parsec am Dezember 11, 2024, 02:44:27 Nachmittag
Genau richtig, in dem Punkt widerspreche ich.
Zum Einen behaupte ich das die eingeklebten Teile (Inserts und Klebespitzen) so gut wie keine Erhöhung der Biegesteifigkeit am Schaft bewirken.
Es sind Elemente die Bei dicken Pfeilschäften mit großem ID lässt sich vielleicht noch herumstreiten herumdiskutieren.
Doch man stelle sich ein Insert oder Breakoff vor mit einer Länge von >28". Das lege man auf einen Spinemessgerät. Das wird jeweils nicht besonders steif sein. So eine Breakoff-Kette wird sich verhalten - ja fast schon eben wie eine Kette...

Zum Zweiten behaupte ich das dieses Ende (der Spitze) sich so oder so nicht großartig biegt. Selbst wenn die Stelle steifer sein sollte, hat es keine Auswirkung wenn es sich von Grund auf nicht biegt.

Die Links waren als Quellhinweis und zur Eigenkontrolle dieser zweiten und wahrscheinlich wichtigeren Behauptungen gedacht.

Kürzen von Pfeilschaft lässt den Pfeil schon steifer reagieren; kürzen von Spitzen / Inserts lässt den Pfeil nicht weicher reagieren.

Würde das nicht auch bedeuten, dass das Pfeiltuning mittels kürzen eines Schaftes nicht funktioniert?
Doch funktioniert. Das ist natürliche eine gefinkelte Frage, zugegeben.
Betrachte es mal so: Du kürzt den Pfeilschaft um von mir aus 20mm und klebst danach wieder dieselbe Spitzenkombination hinein. Würdest Du hinten kürzen und erwarten das er nun weicher reagiert weil nun HINTEN weniger Masse am Pfeil sitzt? (Bekanntlich reagiert ein Pfeil steifer wenn am Heck mehr Masse - z.B. eine Pinnocke - ran kommt.) Wohl nicht oder?
Man schneidet auf einer Seite, aber man nimmt INSGESAMT - über die ganze Länge - ein Stück weg. Das gilt für die Masse genauso wie für die Länge.
Man kann es auch so betrachten: Die beiden Knotenpunkte sind nach dem Kürzen so gut wie gleich weit weg vom jeweiligen Schaftende wie vorher. Das was kürzer geworden ist, ist der Abstand der Knotenpunkte zueinander. Man hat quasi die 20mm aus der Mitte des Pfeils entfernt.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Dezember 11, 2024, 04:32:09 Nachmittag
…Bekanntlich reagiert ein Pfeil steifer wenn am Heck mehr Masse - z.B. eine Pinnocke - ran kommt.…

Der Pfeil scheint steifer zu reagieren, jedoch lässt jeglicher Massenzuwachs (egal ob an der Spitze, am Nockende oder irgendwo dazwischen) den Pfeil weicher werden, bzw. seine Eigenschwingfrequenz wird niedriger.
Was sich ändert ist die Lage der Schwingknoten und infolge des komplexen Kräfte- und Bewegungsablaufs deren Ausrichtung im Verhältnis zur Beschleunigungsrichtung.
Mir sind 2 Fälle bekannt, bei denen der Blankschafttest zu steif anzeigt, obwohl die Pfeilabstimmung eigentlich zu weich ist:
1.: zu viel Gewicht am Heck
2.: der Pfeil steht vorne zu weit über die Pfeilanlage (egal ob Shelf oder Pfeilauflage mit Button)

Variante 2 halte ich übrigens für die Ursache der Annahme, dass eine ungebreakte Spitze den Pfeil schient. Hat der Pfeil die richtige falsche länge, liegt der vordere Schwingknoten bei der schwereren Spitze im problematischen Bereich (also aus Sicht der Spitze vor oder an der Pfeilanlage), mit der leichteren Spitze hinter der Pfeilanlage. Hierbei kommt es dann zur scheinbar paradoxen Reaktion, dass wenn der Schaft gekürzt wird, dieser plötzlich mit der schwereren Spitze weicher anzeigt als vor dem Kürzen.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: parsec am Dezember 12, 2024, 09:26:37 Vormittag
Und ich dachte schon, ich würde die Mitleser überfordern.  ;D
Es ist die Definitionsfrage welche Reaktion man als weich bzw. steif ansieht. Die Eigenschwingfrequenz, die Ausrichtung (im Abschuss und im Flug, die Trefferlage bei diversen Tests, oder Anderes.
Was sich ändert ist die Lage der Schwingknoten und infolge des komplexen Kräfte- und Bewegungsablaufs deren Ausrichtung im Verhältnis zur Beschleunigungsrichtung.
:youRock:
Ich darf noch weiter ausführen: Die Ausrichtung des Pfeils (hier mal über den zwei Knotenpunkten beschrieben) verändert sich auch nach dem verlassen des Bogens weiter wenn der Pfeil nicht korrekt abgestimmt ist.
Die Federn bremsen oder dämpfen diese Fehlbewegung. Das Ausmaß hängt davon ab welche der beiden Kräfte stärker ist.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: dark2star am Dezember 12, 2024, 09:38:35 Vormittag
Vorweg: ich denke dass die Tagesform des Benutzers mehr ausmacht als ein paar Zehntel-Gramm am Pfeil. Aber ich habe mir sagen lassen dass es Schützen gibt, für die solch kleine Änderungen einen Unterschied machen.

Es gibt einen Haufen Möglichkeiten zum Tuning. Manche heben sich gegenseitig auf, manche nicht. Und manche Möglichkeiten haben weniger Einfluss als man denkt.

Wenn es hier um Spitzengewicht und -Steifigkeit geht - das Verändern des Spitzengewichts ändert auch den Schwerpunkt ("Front of Center"). Im Prinzip lässt sich ja das Insert verkürzen und die Schraub-Spitze verlängern, so dass sich bei gleich bleibendem Gewicht nur der Schwerpunkt ändert - in dem Fall wahrscheinlich um 2-3mm. Natürlich hat auch das einen Einfluss auf das Biegeverhalten des Pfeils.

Wer sich Sorgen um das Biegeverhalten der Pfeilspitze bei langen Inserts macht - es sollte möglich sein, die Teile eines Break-off zu trennen und einzeln in den Pfeil einzukleben - eventuell mit einer Tiefen-Lehre und genau berechneter Position jedes einzelnen Teils. Dann dürfte der Einfluss auf die Biegesteifigkeit des Pfeils komplett verschwinden - wobei ich nicht denke dass das einen Unterschied macht (vielleicht für den Olympia-Zweiten, aber sicher nicht für mich)...

Inzwischen habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Pfeil zum Bogen passen sollte - wobei auch hier die 80/20 Regel gilt: 80% des Erfolgs mit 20% des Aufwands - vielleicht sogar 90/10... Und wer bei Olympia gewinnen möchte muss halt über 100% hinaus gehen...

Für den Hobby-Pfeilbauer gibt es reichlich Möglichkeiten... Ist der Pfeil zu weich, warum nicht einen größeren Wrap oder zwei? Oder die Spitze ändern? Durch Position und Größe der Wraps lässt sich wahrscheinlich sogar ein "differentielles" Tuning machen, entsprechend einem Pfeil mit unterschiedlichen Querschnitten über die Länge des Pfeils? Es dürfte schwieriger sein, einen zu steifen Pfeil "weicher" zu machen - vielleicht eine gleich schwere Klebe-Spitze statt langem Insert? Aber dadurch verändert sich auch wieder der Schwerpunkt - und vielleicht ist es ja diese Verschiebung die den Unterschied macht und nicht die Steifigkeit? Wenn's hilft - super.

Am Ende des  Tages gibt es kein "falsch" - okay, wenn der Pfeil kurz vor der Scheibe scharf abbiegt und auf Toilette geht ist wohl doch was "falsch" :-)

PS: kürzlich beim Hallentraining: neben mir wurden Gruppen mit befiederten Pfeilen und feder-losen Pfeilen geschossen. Auffällig war, dass die Pfeile mit Feder alle rechts schräg in der Scheibe steckten und die Pfeile ohne Feder alle links schräg - minimal, aber konsistent.
Titel: Re: Gewicht der Spitze, Insert und Spine des Pfeils
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Dezember 12, 2024, 01:51:12 Nachmittag

Wer sich Sorgen um das Biegeverhalten der Pfeilspitze bei langen Inserts macht - es sollte möglich sein, die Teile eines Break-off zu trennen und einzeln in den Pfeil einzukleben - eventuell mit einer Tiefen-Lehre und genau berechneter Position jedes einzelnen Teils. Dann dürfte der Einfluss auf die Biegesteifigkeit des Pfeils komplett verschwinden - wobei ich nicht denke dass das einen Unterschied macht (vielleicht für den Olympia-Zweiten, aber sicher nicht für mich)...


Hab ich schon hinter mir. Allerdings kann man die Breakoff-Segmente nicht vorher in Position bringen, denn dann entsteht eine Luftfeder und die eigentliche Spitze kriegt man nicht mehr rein. Macht übrigens (für mich) keinerlei Unterschied, ob die Segmente an der Spitze oder lose drin sind.


Für den Hobby-Pfeilbauer gibt es reichlich Möglichkeiten... Ist der Pfeil zu weich, warum nicht einen größeren Wrap oder zwei?


Tuning über Gewicht am Nockende geht, aber sehr begrenzt. Auch muss man vorsichtig dosieren. Bei meinem Hauptsetup macht es sowohl im Blankschafttest als auch im sichtbarren Pfeilflug einen nicht mehr zu vernachlässigenden Unterschied, ob ich ein kurzes Cresting mit ca. 3,5 gr verwende oder nicht. Das ist definitiv weniger als der Massenunterschied einer Stecknocke vs. Pin-Nocke. Die Grenze der Tuningmöglichkeit am Heck bildet die Clearance. Je schwerer (Befiederung, Nockpin, Cresting, Protectorring,…) desto näher rückt der hintere Schwingknoten ans Pfeilende und desto weniger weit kann es sich im Vorbeiflug vom Bogenfenster wegbiegen.


Was sich ändert ist die Lage der Schwingknoten und infolge des komplexen Kräfte- und Bewegungsablaufs deren Ausrichtung im Verhältnis zur Beschleunigungsrichtung.
Ich darf noch weiter ausführen: Die Ausrichtung des Pfeils (hier mal über den zwei Knotenpunkten beschrieben) verändert sich auch nach dem verlassen des Bogens weiter wenn der Pfeil nicht korrekt abgestimmt ist.
…das könnte man noch sehr viel weiter spinnen. Wir bewegen uns immer noch im Bereich der sträflichen Vereinfachungen…
Hab selber leider nicht den nötigen Bildungsbackground, um vieles erklären zu können. Aber ich bin chronisch neugierig, beobachte gerne und versuche meine (vorwiegend qualitativen) Schlüsse daraus zu ziehen - bin also eher ein Leonard. Hätte ich einen Sheldon zur Hand, der die Beobachtungen zu modellieren und quantifizieren imstande ist, würde das meine Neugierde vielleicht schneller befriedigen, jedoch käm ich dann wohl nicht mehr so viel zum Schießen vor lauter Laborarbeit…