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Bogenschießen => Bögen => Traditionellere Bögen (Jagdrecurve/Hybridbogen/Langbogen mit Fiberglas) => Thema gestartet von: Fennek92 am Oktober 13, 2023, 07:44:27 Nachmittag

Titel: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Fennek92 am Oktober 13, 2023, 07:44:27 Nachmittag
Hallöchen,

Ich hatte mir zunächst einen 60lbs Black Hunter gekauft als Recurve. Habe dann irgendwann festgestellt, dass es Käse ist und bin auf vernünftige 35lbs runter und habe mir Hybridwurfarme gegönnt.
Zum Bogen, ich kann ihn echt empfehlen und mit seinen 35 Pfund hat er deutlich mehr Power als man annehmen würde.(leider noch nicht gemessen)

Irgendwann wollte ich mich steigern und bin so vorgegangen:

1. Fastflightsehne mit 14 Strang statt 16 Strang Dacron und das in Flämischspleiß
2. Beaverpuffs um den Bogen etwas leider zu machen. Ist toll und nimmt nicht viel Geschwindigkeit raus.
3. Pfeilauflage mit Rochenleder ausgestattet. Dadurch gibt es kaum Reibung und der Pfeil fliegt noch schneller davon.
4. Leichte Pfeile besorgt. Ein Set 4.2mm Nadeln und 6,2mm CrossX Gladiator mit 5,9 GPI und 70er Spitze. Beides in 700er Spine.
5. ... hier weiß ich nicht weiter und bin auf eure Hilfe angewiesen. Habe mir gedacht, dass vll neue Wurfarme dran sein könnten. Es gibt wohl von Jackalope für Malachite und Moonstone baugleiche wurfarme mit Carbon einlagen. Die 35lbs kommen mir allmählich recht leicht vor. Was meint ihr?
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Grombard am Oktober 13, 2023, 07:57:50 Nachmittag
Einfach nur mal so in den Raum geworfen.

Warum assoziierst du Anfänger zu Fortgeschrittener mit mehr Speed und Zuggewicht?

Eine Carboneinlage im Wurfarm mit gleicher Geometrie und gleicher Breite bringt außer dem Wissen, dass man irgendwie Carbon im Wurfarm hat, an mit realistisch ermittelten Messdaten belegbaren FPS nahezu nichts.

Wichtig um "Fortschritte" zu machen ist ein sauber abgestimmtes Setup und eine gefestigte Technik.
Wie sieht es auf dem Gebiet aus?
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: roscho am Oktober 13, 2023, 08:18:09 Nachmittag
@Grombard: x2 - da stimme ich voll zu !
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: BowLaw am Oktober 13, 2023, 08:23:33 Nachmittag

Warum assoziierst du Anfänger zu Fortgeschrittener mit mehr Speed und Zuggewicht?


???
Macht er doch gar nicht.
Der Anfänger hat sich den WummstollgeilBogen mit 60 lbs gekauft und der Fortgeschrittene hat (vernünftigerweise) gemerkt, dass das Unsinn war und hat sich einen 35 lbs Bogen zugelegt.
Und das man sein Setup dann optimiert ist ja normal.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: roscho am Oktober 13, 2023, 09:09:21 Nachmittag
Ich bleibe bei Grombard …
Ja, die Reduktion von 60# auf 35# war ein guter Schritt, ohne Zweifel

Aber. ;) Carbon und ein schnelleres Setup machen keinen besseren Schützen, saubere Technik und eine gute Abstimmung machen einen besseren Schützen.

Material kann man kaufen, Technik muss man sich erarbeiten …

Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Frank_M am Oktober 13, 2023, 09:10:51 Nachmittag
Schnell vorbei, ist auch vorbei!  :bow:
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Kreta am Oktober 14, 2023, 06:02:53 Vormittag
Ich würde erstmal bei dem Setup bleiben, wenn es für dich funktioniert.

Wie soll es weitergehen?

Ganz klar Zeit nehmen um besser zu werden. Wie oben angeführt kommt es auf das an, was hinter dem Bogen passiert. Dort wird es  spannend und macht Spass.

Lg

P.s.: zum Beispiel damit:

http://www.educatium.de/praxis-bogen/bogenlesen.htm



Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 14, 2023, 07:45:37 Vormittag
Der Frage ob Anfänger oder Fortgeschrittener und den damit einher gehenden Bedingungen, Kriterien, Fertigkeiten etc. will ich mal nicht weiter nachgehen.
Mal `ne ganz andere Frage an Fennek92: Gibt es jemand in deinem Umfeld, der Dir als Berater und Anleiter zur Verfügung steht?
Falls nicht, dann schau mal hier im Forum unter dem Stichwort "Bogenpate" nach oder frag einfach mal an, wer Dir zur Seite stehen mag und kann. Wäre vermutlich hilreich ...
Ich kann schon verstehen, dass Du dich sehr für techn./materielle Aspekte Deiner Bogenausstattung interessierst.
Leider haben die user Grombard und roscho völlig recht mit deren Hinweisen auf die techn. Fertigkeiten des Bogenschützen. Es braucht schon eine gewisse Zeit, bis Du soweit bist um Dich dem Feintuning deines Setups erfolgversprechend zuzuwenden.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Daniel124 am Oktober 14, 2023, 08:03:47 Vormittag
Bedeutet Fennek92 dass du 31 Jahre alt bist?
Dann kann ich verstehen, dass dir 35# nicht mehr reichen. So als Fortgeschrittener und im besten Alter usw.
Geh doch einfach 5-10# rauf und probiere es aus.

Carbon-WA helfen primär bei langen WA und für weite Distanzen (Scheibenschießen) - wenn sie dann wirklich leichter und verwindungssteifer sind als vergleichbare aus Holz-Glas.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Fennek92 am Juni 25, 2024, 03:27:51 Nachmittag
Danke für eure Antworten, ja mittlerweile 32 Jahre alt und bei 40# (Recurve statt Hybrid-Langbogen) angekommen.
Ich schieße einen 700er Spine mit 80gr Spitze und einer 16-Strang FastFlight Sehne auf einem Rochenleder. Ist ein tolles Setup. Mir ist Geschwindigkeit in sofern wichtig, da sich dadurch die Amplitude der Parabel verringert. Durch den flacheren Pfeilflug kann ich auf Turnieren besser abschneiden wenn es um weite Distanzen geht. Im Parabelschießen bin ich leider nicht so gut. Wenn ich in den Himmel halte fehlt mir manchmal der Anhaltspunkt. Ich ziele über die Pfeilspitze(Point of Aim) und dann kommt eben noch die "Gap" dazu. Manchmal ziele ich dann noch über mein Shelf aber wenn ich weiter drüber halten muss, bin ich im Griff Bereich und verdecke damit meine Sicht.
Mein Ankerpunkt ist der Wangenknochen und als nächstes wollte ich mal einen neuen Ankerpunkt am Unterkiefer ausschießen um eine neue Reichweite hinzukriegen.
Der Plan ist dann den Ankerpunkt zu wechseln je nach Distanz.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Bambus am Juni 25, 2024, 09:36:16 Nachmittag
Bleib erst mal bei deinem Setup und übe! Alles andere ist nur Murkserei.

Besser wird man NUR durch Übung und Arbeit an den EIGENEN FÄHIGKEITEN. Und zwar über Jahre, nicht Monate.
Der "Weg" über das Material ist praktisch IMMER ein Fehler, der dich nur Geld kostet, dich aber nicht weiterbringt, eher sogar zurückwirft. Falls du in 5 Jahren noch dabei bist, lachst du über deine jetzigen Fragen, weißt aber dafür was DU tun must um besser zu werden. Und ob du dann 30# oder 55#, Recurve, Langbogen, Compound oder Primitivbogen schießen wirst weißt du heute noch gar nicht - ist aber auch irrelevant - weil DU Bogenschießen lernen musst.

Das ans Material auslagern zu wollen ist ein sicherer (und viel begangener) Weg, auf mittlere Sicht mit dem Bogenschießen aufzuhören.

Justmy2ct
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Grizzly am Juni 25, 2024, 09:43:27 Nachmittag
Stimmt, viele kamen. Waren voller Enthusiasmus. Wollten nach kurzer Zeit den "Alten Hasen" die Bogenwelt erklären. 

Die sind schnell wieder verschwinden und mach ein paar Wochen erinnert sich keiner mehr an sie.

Michel, Täble, Jan,... kennt heute jeder der die kennen lernen durfte noch.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Landbub am Juni 25, 2024, 11:07:56 Nachmittag
5. ... hier weiß ich nicht weiter und bin auf eure Hilfe angewiesen.

Was ist denn eigentlich dein Ziel? Du schießt System, also hast du denfinierte Parameter, an denen Du "schrauben" kannst. Nullpunkt verändern, flachere Flugkurve, Gutmütigkeit, Pfeilauflage und Spinwings etc. Dabei gibts auch Zielkonflikte.
Bevor du mit dem Zuggewicht hoch gehst, solltest du erst mal sicherstellen, dass nicht du selber der limitierene Faktor bist. Wennst keine Coach hast, der das begutachtet, mach einen einfachen Test: 25m, 80er Auflage oder Bierdeckel. 5 von 6 Pfeilen sind im Gelben. Oder auf dem Bierdeckel. Als Systemschütze ist das kein Problem. Hast du oft einen grossen Ausreisser ist das schlechter als wenn ein paar Pfeile knapp daneben sind. Da bekommst Feedback über deine eigene Technik. Denn die sollte passen, bevor du im Zuggewicht hoch gehst. Nimm nen Blankschaft dazu, zeigt dir viel über das Setup.
Und natürlich, die schreibst von Turnieren. Hast du da besondere Klassen im Blick, TRB z.B. oder WA Traditional? Diese gibt dir ggf. ein paar Leitplanken.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Ari am Juni 25, 2024, 11:11:15 Nachmittag
Michel, Täble, Jan,... kennt heute jeder der die kennen lernen durfte noch.

Oh jaa!!  :yes:
Unvergessen...
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Einsiedler am Juni 26, 2024, 07:50:36 Vormittag
Jetzt bin ich aber neugierig, wer waren denn die? Hier aus dem Forum? Oder Trainer aus einer Zeitung?
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: roscho am Juni 26, 2024, 08:11:42 Vormittag
Jetzt bin ich aber neugierig, wer waren denn die? Hier aus dem Forum? Oder Trainer aus einer Zeitung?

Alle schon verstorben

Michael aka Fotax war Gründungsmitglied im allerersten AC und ein wandelndes Bogenlexikon
Rosi aka Täble war bei allen AC Treffen dabei - Ihre Herrgottsbscheiserle und Filzkurse werden wohl bei allen unvergessen bleiben

Jan war auch schon im ersten AC aktiv

Good ol times ...
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Einsiedler am Juni 26, 2024, 08:24:36 Vormittag
Danke Dir für die Info👍

Fotax und Täble kommen mir bekannt vor vom lesen.
Ist aber wirklich lange her.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: roscho am Juni 26, 2024, 08:26:18 Vormittag
Danke Dir für die Info👍

Fotax und Täble kommen mir bekannt vor vom lesen.
Ist aber wirklich lange her.

/OT: ja das ist lange her, aber wie Grizzly schon schrieb: Sie bleiben in der Erinnerung ...
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Fennek92 am Juni 26, 2024, 09:01:54 Vormittag
5. ... hier weiß ich nicht weiter und bin auf eure Hilfe angewiesen.

Was ist denn eigentlich dein Ziel? Du schießt System, also hast du denfinierte Parameter, an denen Du "schrauben" kannst. Nullpunkt verändern, flachere Flugkurve, Gutmütigkeit, Pfeilauflage und Spinwings etc. Dabei gibts auch Zielkonflikte.
Bevor du mit dem Zuggewicht hoch gehst, solltest du erst mal sicherstellen, dass nicht du selber der limitierene Faktor bist. Wennst keine Coach hast, der das begutachtet, mach einen einfachen Test: 25m, 80er Auflage oder Bierdeckel. 5 von 6 Pfeilen sind im Gelben. Oder auf dem Bierdeckel. Als Systemschütze ist das kein Problem. Hast du oft einen grossen Ausreisser ist das schlechter als wenn ein paar Pfeile knapp daneben sind. Da bekommst Feedback über deine eigene Technik. Denn die sollte passen, bevor du im Zuggewicht hoch gehst. Nimm nen Blankschaft dazu, zeigt dir viel über das Setup.
Und natürlich, die schreibst von Turnieren. Hast du da besondere Klassen im Blick, TRB z.B. oder WA Traditional? Diese gibt dir ggf. ein paar Leitplanken.


Danke für deinen konstruktiven Beitrag  :klasse:
Gehen wir mal davon aus, dass meine Technik in Ordnung ist  :yes: Irgendwie geht hier nämlich jeder vom Gegenteil aus, was ich nicht verstehe. Gönnt es mir doch einfach  :bremse:
Ich gehe hauptsächlich auf 3D Turniere (immer TRB) und bin auf vielen Parcouren unterwegs und Mitglied in 3 Vereinen. Und nein ich werde nicht morgen aufhören zu schießen weil mir meine Hardware nicht gefällt. Ihr seid auf dem Holzweg. (nicht carbon, Späßle)
Wenn hier ein großer Erfahrungsschatz abzugreifen ist, dann würde es mich freuen wenn man ihn mit mir teilt, anstatt mich als Neuling zu kritisieren.
Solle Kniffe die man über die Jahre gelernt hat wären nett, wie Federn um 3 Grad winden und nicht 5 Grad um einen optimalen Spin und schnelle Pfeilflugstabilität zu kriegen.
Oder Rochenleder ist voll cool, weil es ewig hält und die Pfeile weniger Reibungswiderstand erfahren.
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Einsiedler am Juni 26, 2024, 09:14:40 Vormittag
Viele, einschließlich mir haben das glatte Rochenleder aber auch wieder entfernt weil der Pfeil auf der Auflage macht was er will, natürlich abhängig von Bogenhaltung und Größe der Pfeilauflage und Durchmesser des Schaftes.

Sorry für das Offtopic
Titel: Re: Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen
Beitrag von: Landbub am Juni 26, 2024, 10:32:19 Vormittag

Gehen wir mal davon aus, dass meine Technik in Ordnung ist  :yes:

ich hatte das nur so betont, weil du Unzulänglichkeiten halt viel einfacher bei niedrigem, als bei stärkerem Zuggewicht wegtrainieren kannst.
Aber wenn du nun bei 3D besser treffen willst und deine gegenwärtige Zugkraft dir etwas lasch vorkommt, besorg dir WAs, die 4# mehr haben. Damit schießt du ein paar der vorhandenen Pfeile, 50 oder 100 oder mehr, bis du gut abschätzen kannst, wie sie sich beim neuen Zuggewicht verhalten und du dich an das Zuggewicht gewöhnt hast. Dann kannst dir neue Pfeile kaufen und dann geht das Tuning los. Wennst Shelf schießen willst, sind Spinwings eh kein Thema. Mach aber eher kleine Federn drauf. Ein wenig schräg, fürs Gewissen. Oder du probierst mal ne Superrest, gab schon das eine oder andere Aha Erlebnis.

Was du für 3D sonst noch brauchst, ist ein Entfernungsmesser. Damit wirst du auf jedem Parcours erst schätzen, dann messen, um zu lernen. Auch mit flacher Flugkurve steckt der Pfeil beim 26m Wolf nicht mehr in der 11, wennst den auf 30 geschätzt hast. Bei IFAA (TRB) sind die Entfernungen noch größer und die Toleranz wird damit kleiner. Das ist die größte Challenge für 3D Schützen mit System.

Du fragst nach Erfahrung:  Nimm modernes Sehnenmaterial. Aber spare nicht an den Strängen. Die paar fps, die eine dünne Sehne bringt, kosten enorm viel Gutmütigkeit. Endlos bringt minimal geschwindigkeit, hat sonst aber keinerlei Nachteile. Würd keine gespeiste nehmen, ausser, ich mag die Optik.