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Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: oldbow am Mai 16, 2024, 08:49:41 Nachmittag

Titel: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 16, 2024, 08:49:41 Nachmittag
Hallo, nicht das es bei meiner Art bogenschießen ausschlaggebend wäre .

Aber mich würde mal interessieren, bei gleichen Bogen und Gleichen Pfeil , der Unterschied der Pfeil hat einmal 4" Naturfeder und einmal 3" Naturfeder.

Der Bogen hat 35# , wie verhalten sich die Pfeile
Wo liegen vor und Nachteile? Und welchen würdet ihr bevorzugen.

Gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Erbswurst am Mai 16, 2024, 08:57:11 Nachmittag
Ich mag kleine Federn lieber aber das ist Geschmackssache würde ich sagen. Viel Feder bremst halt mehr, dafür fliegt der Pfeil geradeauser.

Manche Scheibenschützen schießen irrwitzig kleine Vanes, das geht auch. Vorausgesetzt die Abstimmung Pfeil-Bogen haut hin.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Einsiedler am Mai 16, 2024, 09:41:32 Nachmittag
Ich bevorzuge immer 3".
Vollkommen ausreichend und die Feder ist billiger.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Bambus am Mai 16, 2024, 10:13:36 Nachmittag
Ich bevorzuge 6" Länge, dafür aber nur max. 8mm hoch
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: shugyo am Mai 16, 2024, 10:58:42 Nachmittag
Daniel Goll hat dazu einen umfassenden Test gemacht:
https://www.bogenladen-collenberg.de/einfluss-der-befiederung-auf-die-pfeilgeschwindigkeit/
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Pati82 am Mai 16, 2024, 11:00:42 Nachmittag
Kommt halt ganz darauf an. Wenn dein Schießstil noch nicht so gefestigt ist, hast du mit größeren Federn mehr Spaß im Parcours. Auf 3D Entfernungen ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen 3“ und 4“ zu vernachlässigen (kaum messbar) und sollte bei deiner Entscheidung keine Rolle spielen. Aus den oben genannten Gründen schieße ich 4“ Saubuckel, da ich hier nur Vorteile sehe.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Daniel124 am Mai 17, 2024, 06:41:12 Vormittag
3” zerzausen weniger
3” bleiben länger schnell
4” sieht man besser fliegen und stecken
4” stabilisiert schneller
an dicken Schäften sehen größere Federn für meinem Geschmack einfach besser aus

Pfeil ab 20 Gramm 4” , darunter 3” ist meine Wahl
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 17, 2024, 06:58:43 Vormittag
Daniel Goll hat dazu einen umfassenden Test gemacht:
https://www.bogenladen-collenberg.de/einfluss-der-befiederung-auf-die-pfeilgeschwindigkeit/

na das ist ja mal ein Aufschlussreicher Bericht  :yes:

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Erbswurst am Mai 17, 2024, 07:43:57 Vormittag
Der Sillmann hat das auch getestet, allerdings ging es ihm nicht primär um die Pfeilgeschwindigkeit sondern um die Parabel bzw. die unterschiedliche Höhe des Pfeiles auf der Scheibe (was natürlich in direktem Zusammenhang steht).

Wenn ich mich recht erinnere, waren die Ergebnisse prinzipiell gleich: ja es gibt Unterschiede aber nicht dramatisch und für unsere Zwecke (überwiegend kurze bis mittlere Distanzen) nicht wirklich signifikant.

Eigentlich kann man einfach nach der Optik gehen und draufkleben, was man für passend hält, was man schön findet oder was man eh noch rumliegen hat.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 17, 2024, 11:32:11 Vormittag
wie gesagt , bei mir spielt das wirklich keine Rolle als Anfänger , mir ging es nur um die Auswirkung bei gleichen Voraussetzung .

Ich hab mich halt gefragt warum gibt es so viel unterschiedlich Leitwerke am Pfeil . Es gibt ja auch noch 2 oder 4 Federn , damit will ich erst gar nicht anfangen.

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: rso am Mai 17, 2024, 12:17:16 Nachmittag
..
Ich hab mich halt gefragt warum gibt es so viel unterschiedlich Leitwerke am Pfeil ..

Spielerei, Glaube, künstlerisches Ausleben....  ;)
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: roscho am Mai 17, 2024, 12:31:18 Nachmittag
Wie mein Enkel immer sagt: WALUM ? und das ist eine gute Frage ;)  Was machen die Federn eigentlich ? Warum Federn wenn der Rohschaft gut fliegt ?

Die Federn (eigentlich die FEDERFLÄCHE) tragen dazu bei das sich der Pfeil schneller stabilisiert nachdem er die Sehne verlassen hat, deswegen sind Federn am Pfeil durchaus sinnvoll ;)

Wichtig ist aber nicht die Anzahl der Federn sondern die Gesamtfläche und die Art der Klebens (gerade, schräg oder helikal)

HOHE 3" Federn können mehr stabilisieren und bremsen als flache 4"

Bambus  6" Länge, dafür aber nur max. 8mm hoch können weniger Einfluss haben als 3" 30 mm hoch ..

was ich hier auch gelesen habe:
4” sieht man besser fliegen und stecken auch das ist eine Frage der a) Farbe und b) Höhe .. schwarze 4" Saubuckel sieht man 0,0 ;)

Also im Prinzip rso: Spielerei, Glaube, künstlerisches Ausleben...  :yes: - das muss jeder für sich entscheiden

AUSSER bei Jagdspitzen, da sieht die Sache anders aus, aber darum gehts hier ja nicht ;)
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Mai 17, 2024, 12:57:56 Nachmittag

Die Federn (eigentlich die FEDERFLÄCHE) tragen dazu bei das sich der Pfeil schneller stabilisiert nachdem er die Sehne verlassen hat, deswegen sind Federn am Pfeil durchaus sinnvoll ;)


Bitte definiere „stabilisieren“. Ich lese das ständig, aber ich hab irgendwie keine Vorstellung davon, was das sein soll - mal abgesehen davon, einen falsch abgestimmten Pfeil auf Linie zu bringen.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: shugyo am Mai 17, 2024, 01:14:52 Nachmittag
Der Pfeil biegt sich beim Abschuss und bekommt dadurch eine Schwingung. Die Federn bremsen die Schwingung, ähnlich wie die Wollpuschel das Nachschwingen der Sehne.
Die Windung der Federn sorgt noch für ein Rotieren des Pfeils, was ihn zusätzlich stabilisiert.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: roscho am Mai 17, 2024, 01:53:05 Nachmittag
@shugyo:  :yes:
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Mai 17, 2024, 03:39:57 Nachmittag
Der Pfeil biegt sich beim Abschuss und bekommt dadurch eine Schwingung. Die Federn bremsen die Schwingung, ähnlich wie die Wollpuschel das Nachschwingen der Sehne.
Die Windung der Federn sorgt noch für ein Rotieren des Pfeils, was ihn zusätzlich stabilisiert.

Nette These. Leider aber auch nicht mehr.
Auf das Ausschwingen hat die Befiederung keinen nennenswerten Einfluss. Auch die eingeleitete Drehung/Drall stabilisiert den Pfeil nicht. Sie dient ganz einfach nur dazu, Ungenauigkeiten bei der Schaft-Geradheit weitestgehend zu egalisieren.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Stringwistler am Mai 17, 2024, 05:04:21 Nachmittag
Zu kleine Federn sind auf einem gut gestellten jagdlichen 3D- Parcours nicht ratsam...das hat sogar der Roscho letztens bei den Fubas gesehen,
als er ein Ästchen gestriffen hat. Denn so ein Pfeil mit kleineren Federn ist deutlich schneller weg von der Ideallinie als ein Pfeil mit größerer Federfläche.
Deshalb kommen auf meine 3D- Pfeile nur 4" Sting oder Buchform 2015 (AC-Treffen Buch 2015) genug Fläche und nicht zu hoch.... :GoodJob:

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=2928.msg50251#msg50251
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: roscho am Mai 17, 2024, 06:03:04 Nachmittag
Der Pfeil biegt sich beim Abschuss und bekommt dadurch eine Schwingung. Die Federn bremsen die Schwingung, ähnlich wie die Wollpuschel das Nachschwingen der Sehne.
Die Windung der Federn sorgt noch für ein Rotieren des Pfeils, was ihn zusätzlich stabilisiert.

Nette These. Leider aber auch nicht mehr.
Auf das Ausschwingen hat die Befiederung keinen nennenswerten Einfluss. Auch die eingeleitete Drehung/Drall stabilisiert den Pfeil nicht. Sie dient ganz einfach nur dazu, Ungenauigkeiten bei der Schaft-Geradheit weitestgehend zu egalisieren.

Schießt du ohne Federn ?
Wenn Nein: warum hast du welche drauf ?

Nur nebenbei: https://fyfluiddynamics.com/2012/07/archery-is-one-of-the-oldest-olympic-sports-but/
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: kungsörn am Mai 17, 2024, 11:41:47 Nachmittag
Roscho, Treppenwangenrollator hat schon recht, mit seiner Anmerkung.
1. Das Schwingen des Schaftes wird durch recht hohe exzentrisch wirkende Kräfte verursacht. Die Federfläche hat da nur einen sehr kleinen Effekt auf die Schwingdauer.
2. Für das Stabilisieren der Pfeilflugbahn sind die Federn (Leitwerk) zuständig. Die Drehbewegung wird ggf. auch durch die Federn verursacht.
Allerdings hilft die Rotation selbst nur bei schlechtem Leitwerk (krumme Jagdspitzen z.B.) oder bei krummen Schäften usw.
Ein hypothetisch perfekter Pfeil (absolut rotationssymmetrisch um die geometrische Längsachse) bräuchte keine Rotation, um in der ballistischen "Spur" zu bleiben.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: perkolat am Mai 18, 2024, 07:35:33 Vormittag
Ich dachte immer der Kerneffekt der Stabilisierung wäre die Bremsleistung. Die schwerere Spitze zieht den Pfeil, die Federn/ Fahnen bremsen ihn. Dadurch bleibt der Pfeil spurstabil, ob mit oder ohne Rotation?  :pop:
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 18, 2024, 08:26:31 Vormittag
Roscho, Treppenwangenrollator hat schon recht, mit seiner Anmerkung.
1. Das Schwingen des Schaftes wird durch recht hohe exzentrisch wirkende Kräfte verursacht. Die Federfläche hat da nur einen sehr kleinen Effekt auf die Schwingdauer.
2. Für das Stabilisieren der Pfeilflugbahn sind die Federn (Leitwerk) zuständig. Die Drehbewegung wird ggf. auch durch die Federn verursacht.
Allerdings hilft die Rotation selbst nur bei schlechtem Leitwerk (krumme Jagdspitzen z.B.) oder bei krummen Schäften usw.
Ein hypothetisch perfekter Pfeil (absolut rotationssymmetrisch um die geometrische Längsachse) bräuchte keine Rotation, um in der ballistischen "Spur" zu bleiben.

Ich , wie gesagt bin Anfänger und hab in Bogen schießen keine Erfahrung . Aber ich bin Techniker und möchte da mal was klarstellen .
Jede Rotation stabilisiert einen Flugkörper und hilft den schnell zu stabilisieren !
Es gibt Pfeile da sind die Federn Spiralförmig angebracht, die sorgen dafür das sich der Pfeil noch schneller stabilisiert. Das ist auch bei allen anderen geschossen so, beim Gewehr , Panzer und Pistolen ist der Zug spiralförmig um die Kugel in Rotation zu versetzen und so zu stabilisieren . Je Kürzer das Geschoss und kürzer der Lauf um so schneller muss sich ein Geschoss drehen . Die Drehung , Rotation verhindert ein Taumeln  ! Bei Panzern und Haubitzen Es gibt aber auch Glatt Kanonen die hat keine Züge , da erzeugt die Rotation das Geschoss selbst ! der Vorteil von Glatt Kanonen ist die Geschosse sind Schneller , Rotation kostet Geschwindigkeit ! Das Geschoss verlässt ohne Rotation schneller das Rohr.
Jetzt zum Pfeil , jede Schwingung und jede Rotation kostet Geschwindigkeit . Aber je schneller die Rotation und kürzer die Schwingungen um so schneller wird der Pfeil Stabilisiert. Ist der Pfeil stabil ist eine Rotation oder Schwingung nicht mehr wichtig für den Flug.

Deshalb ist es eigentlich eine Wissenschaft die richte Schwingung und Rotation eines Geschosses festzulegen um die größte möglich Effizienz zu erreichen.

Klar bei meinen Bogenschissen ist das nebensächlich und zu vernachlässigen, wahrscheinlich wie bei den meisten hier.

gruss

Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: WernerF am Mai 18, 2024, 09:30:33 Vormittag
Ich kann nur zur Bevorzugung was sagen
Lernen geht über das Sehen
5er Tele, 5 Zoll, Selbstpflock in Line,
Ich seh die 5er mit freiem Auge nicht bei jedem Licht
daher würde ich in Deinem Fall die 4er kleben.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 18, 2024, 11:25:19 Vormittag
Hab was interessantes zum Thema gefunden .

https://www.google.de/search?q=pfeilflug+zeitlupe&sca_esv=2e47e62a151241ca&source=hp&ei=03JIZuaUEp2Sxc8PgPPCwAU&iflsig=AL9hbdgAAAAAZkiA45cDa2jSOvQ4_6jSOhRhmccemsmy&oq=pfeilflug+in+zeit&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6GgIYAyIRcGZlaWxmbHVnIGluIHplaXQqAggAMgYQABgWGB4yCxAAGIAEGKIEGIsDMgsQABiABBiiBBiLAzILEAAYgAQYogQYiwMyCxAAGKIEGIkFGIsDSPBFUMgKWNw5cAF4AJABAJgBggSgAckTqgEJOC43LjQtMS4xuAEByAEA-AEBmAISoAKeFagCCsICEBAAGAMY5QIY6gIYjAMYjwHCAhAQLhgDGOUCGOoCGIwDGI8BwgIREC4YgAQYsQMY0QMYgwEYxwHCAg4QABiABBixAxiDARiKBcICDhAuGIAEGLEDGIMBGIoFwgILEAAYgAQYsQMYgwHCAg4QLhiABBixAxjRAxjHAcICCxAuGIAEGMcBGK8BwgIIEAAYgAQYsQPCAhAQABiABBixAxiDARhGGPsBwgIFEAAYgATCAgsQLhiABBixAxiDAcICCBAuGIAEGLEDwgIFEC4YgATCAhEQLhiABBixAxiDARjHARivAcICBxAuGIAEGArCAgcQABiABBgKwgIOEC4YgAQYxwEYjgUYrwHCAgUQIRigAcICCBAAGIAEGKIEmAMOkgcKMy4xMi4xLjAuMqAHm4AB&sclient=gws-wiz#fpstate=ive&vld=cid:6962f414,vid:gVT1foSiKMM,st:0

Und da mal mit Pfeil mit viel Spin , Drehung.

https://www.google.de/search?q=pfeilflug+zeitlupe&sca_esv=2e47e62a151241ca&biw=1280&bih=559&tbm=vid&ei=XHhIZtizKvXgi-gPjOuX4AU&ved=0ahUKEwjY0dH09JaGAxV18AIHHYz1BVw4ChDh1QMIDQ&uact=5&oq=pfeilflug+zeitlupe&gs_lp=Eg1nd3Mtd2l6LXZpZGVvIhJwZmVpbGZsdWcgemVpdGx1cGUyBhAAGBYYHjIIEAAYgAQYogQyCBAAGKIEGIkFMggQABiABBiiBDIIEAAYgAQYogRIsg1QpQZYkQpwAHgAkAEAmAF-oAGNAqoBAzIuMbgBA8gBAPgBAZgCA6ACqQLCAgUQIRigAZgDAIgGAZIHAzIuMaAHmAk&sclient=gws-wiz-video#fpstate=ive&vld=cid:d2f7b424,vid:qWsXc-kW5NY,st:0

Man sieht das die Wellenbewegung durch die Hohe Eigenrotation geringer ist. Aber das kostet Geschwindigkeit .


gruss

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Bambus am Mai 18, 2024, 12:11:42 Nachmittag
...
Ein hypothetisch perfekter Pfeil (absolut rotationssymmetrisch um die geometrische Längsachse) bräuchte keine Rotation, um in der ballistischen "Spur" zu bleiben.
Dann frage ich mich, warum man bei praktisch ALLEN Geschosse (selbst beim Dart) versucht, sie in eine Drehung zu versetzen? Und warum fangen selbst runde, kugelförmige Geschosse an zu taumeln? @Oldbow hat das klar zusammengefaßt.
Eben, weil wir nicht im mathematisch idealen Raum sind und es viele Einflüsse auf den Pfeil / das Geschoß gibt, die man versucht zu egalisieren. Zuallererst den Ablaß selber, Wind, Sehnenschwingung usw usw.

Zum Pfeilflug - man stelle sich einen theoretischen, idealen Flugkörper vor. Die Masse ist im Schwerpunkt konzentriert. Wird dieser Flugkörper beschleunigt folgt er dem Beschleunigungsvektor. Jede kleinste Abweichung von der idealen Richtung wirkt sich direkt auf den Flug aus.
Jetzt hängt hinten an dem Masseschwerpunkt eine bremsende Kraft (Befiederung) und stabilisiert hierdurch die Flugbahn - Unsauberheiten beim Ablaß werden im wahrsten Sinn des Wortes "ausgebremst". Störungen Vorne oder Hinten am Pfeil werden entweder durch die Trägheit des Schwerpunktes oder die Lage der Bremswirkung gedämpft.
Je größer nun der geometrische Abstand zwischen Masseschwerpunkt und Bremswirkung ist (Pfeillänge oder FoC) desto größer der Wirkhebel, mit dem die bremsende Kraft Abweichungen des Masseschwerpunktes dämpfen kann. Oder je größer die bremsende Kraft (=wirksame Federfläche) desto stärker die Wirkung auf den Masseschwerpunkt. FoC und Befiederung wirken also zusammen.
Hinzu kommt (in zugegebenermaßen geringerem Maße) die Stabilisierung durch den Drall ähnlich dem eines Kreisels, der die Trägheit des Pfeils gegenüber Veränderungen in der Rotationsachse stabilisiert.
Wem das zu Theoretisch ist kann einen Pfeil ja mal vorne befiedern und den Pfeilflug beobachten :wtf: Viel Vergnügen  ;D !
Bei Theoriemangel empfehle ich als Einstieg diesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschossstabilisierung) und diesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenballistik) Wiki Artikel.

Jagdpfeile haben ein zusätzliches Problem - die Schneiden wirken als  (Vorder-)Bremsen aber auch zusätzlich durch den aerodynamischen Effekten als Tragflächen und bieten einen größeren Angriffspunkt für Störungen, was
  a) durch das größere Gewicht der Spitzen und
  b) eine erheblich wirksamere Befiederung (Länge, Höhe, Stellung im Wind)
versucht wird auszugleichen.
Der Effekt ist, das der nach vorne verschobene FoC den Pfeil aus Sicht der Stabilisierung "länger" macht indem er den Wirk-Abstand ("Hebel") zwischen dem Gewichtsschwerpunkt und der bremsendenden Stelle erhöht - schwere Jagdspitze und große Drallbefiederung erzeugen eine max. Stabilisierung alleine schon von der Lage der beiden Wirkpunkte.
Btw, das mit dem "Ziehen" der schweren Jagdspitzen im Flug ist ein Märchen, dann müssten die Pfeile ja schneller werden im Flug... :help: . Das der ganze Pfeil zudem schwerer ist und somit unempfindlicher für Störungen kommt noch dazu.

@roscho, btw, meine Befiederung hat eine ähnliche Fläche wie 4" Shield (lt. dem Artikel), ist aber weniger anfällig wenn naß. Und ich steh einfach auf die Form.

Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: roscho am Mai 18, 2024, 12:18:30 Nachmittag
Wer da mal richtig tief gehen will

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1754337111398542

Arrow behaviour in free flight JL Park 2011

@Bambus: kenn ich, ähnlich hatte ich auch mal ;)
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Absinth am Mai 18, 2024, 12:34:38 Nachmittag
...

Deshalb ist es eigentlich eine Wissenschaft die richte Schwingung und Rotation eines Geschosses festzulegen um die größte möglich Effizienz zu erreichen.

Klar bei meinen Bogenschissen ist das nebensächlich und zu vernachlässigen, wahrscheinlich wie bei den meisten hier.

gruss


@oldbow: Danke für deine Ausführungen in Antwort #20, gefällt mir und ja, ich bin da ganz bei dir.

Zum von mir Blaugemachten...Da bin ich etwas anderer Meinung - es bleibt, manch mal zumindest für mich, eine, wenn auch eine kleine, Wissenschaft (bzw., ich mache eine daraus... ;) ). Nur zum Beispiel, es ist schon gut wenn die erste Schwingung (= Biegung) passt und der Pfeil, dabei, mit seinem Heck, nicht an das Bogenfenster anschlägt... :bow:



Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 18, 2024, 12:35:32 Nachmittag
Als Ergänzung zu meiner Ausführung .

Die Schlangenbewegung ob auf oder ab je nach Auflage ist das Taumeln des Geschosses , das durch die Federn in erträglichen Grenzen gehalten werden soll und das komplette drehen des Geschoss verhindern. Will man das Taumeln verringern gibt man den Geschoss noch einen Spin, so könnte man ja denken .

Jetzt wirken aber zwei Kräfte gegeneinander, das Taumeln und der Spin der das Taumeln einfangen will, dadurch wird viel Energie in die Stabilisation gesteckt das aber Geschwindigkeit kostet.

Ok dann nimmt man mehr Power , mehr Power erzeugt mehr Taumeln und alles geht von vorne los . Dann nimmt halt man einen härten Pfeil , jetzt ist der Drehimpuls in der Längsachse auf den Pfeil stärker da die Elastizität weg ist die den ersten Drehimpuls abfängt . Der Pfeil dreht sich aus der Idealen . Das kostet wieder Geschwindigkeit und Treffgenauigkeit .

Und alles geht von vorne an . Ich will da mit nur Zeigen , geht man bis zum Grund , ist es eine Wissenschaft . Ist beim Militär nicht anders.

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 18, 2024, 01:19:51 Nachmittag
Möchte das als Ergänzung hinterher schieben.

https://bsc-dorsten.de/wp-content/uploads/2021/10/Pfeilflug.pdf

wie schon erwähnt , das alles ist Theorie und betrifft mich nicht , so wie ich Bogenschisse . ;)


gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: bowmanmane am Mai 18, 2024, 06:40:05 Nachmittag
Alles schöne, meist schlüssige und bekannte THEORIEN und Testreihen.
Heute Vormittag haben wir unsere Gaumeisterschaft geschossen. Vier Stunden nerviger, mehr oder weniger starker Dauerregen. Nicht nur die Federn naß (trotz Schutz und Zwischentrocknung), sondern auch Handschuh, Tab und natürlich der Schütze, nebst Klamotten und Gemüt. ...von den Fehlschüssen ins Gemüse und der damit einhergehenden Federbefeuchtung gar nicht erst zu reden. (Rohschafttest? Logo!)
Fazit: je kleiner, desto bäh, je größer desto nass!
Oder wie bei BS Freier "damals" getestet: zwischen 3" und 5" marginale Unterschiede bzw. persönlichem Gefallen.
In diesem Sinne
Ois ins Kill und schöne Pfingstfeiertage

... übrigens knallt seit 1600 die Sonne runter
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Dr.Grognak am Mai 18, 2024, 11:43:25 Nachmittag

wie schon erwähnt , das alles ist Theorie und betrifft mich nicht , so wie ich Bogenschisse . ;)


Also ich verstehe nicht ganz, was das bedeuten soll.. vllt stehe ich auch gerade auf dem Schlauch?? Aber mich würde interessieren was du damit meinst.

Ansonsten seh ich das genauso wie Roscho schon in Antwort 11 gemeint hatte, oder Daniel davor.

Ich finde es aber interessant wie der Thread immer wieder weiter geht und wohin sich die Diskussion hier teils entwickelt.

Zur Rotation: NATÜRLICH bringt Rotation einem Geschoss, egal welcher Art, stabilität.

Und ja, eine Rotation einzuleiten kostet Energie. Wenn ein Geschoss aber die Rotation erhalten hat erhöht sich dadurch soweit ich weis, aufgrund stabilerer Flugbahn, auch die Reichweite.

Abschließend: DIE DOSIS MACHT DAS GIFT

Zu viel Rotation heißt zu viel Energieverlust. Es gilt wie bei fast allem, die Balance zu finden ;)

VG
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 19, 2024, 08:28:24 Vormittag

wie schon erwähnt , das alles ist Theorie und betrifft mich nicht , so wie ich Bogenschisse . ;)


Also ich verstehe nicht ganz, was das bedeuten soll.. vllt stehe ich auch gerade auf dem Schlauch?? Aber mich würde interessieren was du damit meinst.




Beim Bogenschissen geht es letztlich um Treffen !

Und ich hab andere Baustellen als Pfeilgewicht , Befiederung oder ähnliches . Bevor sich das bei mir auswirkt muss ich erst mal meine Basics in den Griff bekommen , Ankerpunkt , Stand , Lösen , Bogen richtig halten usw.

Meine Eingasfrage ist nicht zu verstehen , mit welcher Befiederung treffe ich besser .  Bevor bei mir eine Befiederung ne Rolle spielt muss ich erst mal meine Basics in den Griff bekommen.

Auch die Kinematik ist nicht das Problem die versteh ich.
Ich wollte eigentlich die Erfahrungen die so von den Könnern hier gemacht wurden mit den Unterschiedlichen Beinbefiederungen erfahren. Es gibt auch schon einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis .


Zur Rotation und Reichweite ,
Geschosse werden nicht um Reichweite zu gewinnen in Rotation versetzt sondern um besser zu treffen durch die Stabile berechenbare Flugbahn gegenüber einen Taumelten Geschoss. Eine stabile Flugbahn ist berechenbarer als eine nicht stabile, chaotische.

Ein Pfeil der Rotiert ist wie ein Windrad das durch den Wind angetrieben wird.
Da die Energie vordergründig im Pfeil Steckt durch den Impuls vom Bogen, wird durch den Luftwiderstand der Pfeil mit entsprechenden Befiederung in Rotation gesetzt . Dadurch gibt es Reibung zwischen Luft und Befiederung und die Masse des Pfeiles muss beschleunigt werden damit dieser rotiert. Da in der Physik keine Energie verloren geht sondern nur umgewandelt wird , wird der Pfeil durch den Luftwiederstand in eine Drehung versetzt und gebremst .
Und da nach den ersten Impuls keine weitere Energie mehr in den Pfeil gesteckt wird, nimmt je stärker der Pfeil rotiert auch die Geschwindigkeit durch die Reibung und Masseträgheit des Pfeiles ab, geringere Geschwindigkeit kostet Reichweite , den die Gravitation zerrt auch am Pfeil und will diesen zum Erdmittelpunkt ziehen , also zum Boden.
 Was durch die Rotation verbessert wird ist die Stabilisation die so eine besser berechenbare Flugbahn ergibt.
Da der Pfeil aber auch eine Taumelte Bewegung macht , diese Schlangenbewegung , sind da zwei Kräfte die da gegeneinander Arbeiten .
Die Rotation will das Schlingern Taumeln einfangen und auch das kostet Energie. Der Pfeil mach danach eine Spiral- ähnliche Bewegung also nicht mehr nur lineares Taumeln. In den einen Video ist das sogar zu sehen.
Diese Schraubenbewegung , also Rotation und Taumeln zusammen erhört die Stabilisation .

Das soll es aber gewesen sein , ich hoff du verstehst jetzt was ich mit dem Satz sagen wollte !

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Dr.Grognak am Mai 19, 2024, 08:44:23 Vormittag
Ah danke dir, ja sehe das genauso ;) ich hab aktuell zb. 4“ Federn weil es die dir mir gefallen garnicht in anderer Größe als fertige zum kaufen gab :) sonst hätte ich mal probeweise 3er getestet. —> bisher nur 4“ und davor sogar 5“ geschossen. Da hab ich keinen entscheidenden Unterschied festgestellt, die Federfläche war aber auch sehr ähnlich da die 5er niedriger waren als die 4er jetzt.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 19, 2024, 08:51:26 Vormittag
Ah danke dir, ja sehe das genauso ;) ich hab aktuell zb. 4“ Federn weil es die dir mir gefallen garnicht in anderer Größe als fertige zum kaufen gab :) sonst hätte ich mal probeweise 3er getestet. —> bisher nur 4“ und davor sogar 5“ geschossen. Da hab ich keinen entscheidenden Unterschied festgestellt, die Federfläche war aber auch sehr ähnlich da die 5er niedriger waren als die 4er jetzt.

genau darum ging es mir um die Erfahrung
 :yes:

gruss
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Daniel124 am Mai 19, 2024, 09:00:29 Vormittag

… Rotation … erhöht … die Reichweite. …


Aber nicht beim naturbefiederten Pfeil, da ist das eine Dauerbremse.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Dr.Grognak am Mai 19, 2024, 09:03:27 Vormittag

… Rotation … erhöht … die Reichweite. …


Aber nicht beim naturbefiederten Pfeil, da ist das eine Dauerbremse.

Ja ist mir klar, stimmt eh. Ich meinte damit eher ein rotierendes Geschoss selbst, an dem keine „Bremsklappen“ angebracht sind. ;)
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: Dr.Grognak am Mai 19, 2024, 09:05:59 Vormittag

… Rotation … erhöht … die Reichweite. …


Aber nicht beim naturbefiederten Pfeil, da ist das eine Dauerbremse.

Ja ist mir klar, stimmt eh. Ich meinte damit eher ein rotierendes Geschoss selbst, an dem keine „Bremsklappen“ angebracht sind. ;)

Habe aber grad nochmal bissl im Internet rumgemurkt. Meine Annahme, dass ein rotierendes Geschoss durch die Stabilere Flugbahn auch Reichweite gewinnt stimmt wohl nicht xD.. schade.. war da lange Zeit ganz schön überzeugt.. huch.
Titel: Re: Pfeil mit 3" und 4" Naturfedern
Beitrag von: oldbow am Mai 19, 2024, 12:39:59 Nachmittag

… Rotation … erhöht … die Reichweite. …


Aber nicht beim naturbefiederten Pfeil, da ist das eine Dauerbremse.

Ja ist mir klar, stimmt eh. Ich meinte damit eher ein rotierendes Geschoss selbst, an dem keine „Bremsklappen“ angebracht sind. ;)

Habe aber grad nochmal bissl im Internet rumgemurkt. Meine Annahme, dass ein rotierendes Geschoss durch die Stabilere Flugbahn auch Reichweite gewinnt stimmt wohl nicht xD.. schade.. war da lange Zeit ganz schön überzeugt.. huch.

Jeder Rotation wird durch Luftwiederstand , Eigenträgheit , Masse und Gravitation eingebremst das alles arbeitet gegen den Eingasimpuls eines Objekts.
Anders sieht das im Weltraum ohne Einfluss von Gratifikation und den andern Faktoren aus . Jede Rotation verbrauch hier auf der Erde Energie die dann anderswo fehlt oder weggenommen wird! = Energieerhaltungsgesetz !

gruss