Archers Campfire
Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: danieru am November 24, 2024, 02:09:57 Nachmittag
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Hallo zusammen
Mir ist kürzlich ein Damon Howatt X-100 zugeflogen.
Der Bogen sieht recht mitgenommen aus, viele Lackabplatzer, Kratzer, aussermittige Sehnenkerben, ein leicht verdrehter unterer Wurfarm und noch einiges mehr.
Der perfekte Bogen für den ersten Versuch einer Wiederaufbereitung. 😀
Das möchte ich hier dokumentieren.
Da ich beim Bogensport ganz neu dabei bin und wenig bis keine Ahnung habe, erst recht was das Material betrifft und wie man das bearbeitet, möchte ich den Thread auch gleich für Fragen nutzen und freue mich sehr auf eure Inputs.
Erstmal einige Bilder zur Ausgangslage.
Auf dem dritten Bild sieht man gut einen groben Schlarz im Glasbelag. Muss ich mir da Sorgen machen? Könnte das mit dem verdrehten Wurfarm zusammenhängen?
So wie ich das verstanden habe, hat der Vorbesitzer keine Spannschnur benutzt.
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Mehr Bilder
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Bisher fand ich sehr wenig Infos zu dem Bogen.
Wie alt ist er genau?
Was für Materialien wurden verwendet?
Welche Standhöhe empfahl der Hersteller?
Ich fand eine Aussage im Netz, 8.5-9“, doch das erscheint mir sehr viel. Ich habe ihn mit der dazugehörigen Sehne gespannt und er war dann bei 7.5 Zoll. Sieht stimmig aus, aber das muss ja nichts heissen.
Übrigens hat er knapp 28# bei 28“.
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Der Bogen ist vermutlich von 1988 (SNr beginnt mit 8).
Nur Dacron.
SH von ca. 8,5 ist richtig.
Aber solange du den verdrehten WA nicht hinbekommst, ist das alles recht egal ;)
Und schleif bloß die Beschriftungen nicht weg!
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Das sieht im Wesentlichen nach Lackschäden aus. Die Verdrehung scheint nicht zu schlimm zu sein. Bei YouTube gibts reichlich Tipps dazu, Stichwort Twisted limbs. Viel Spaß beim basteln!! :pop:
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Der Bogen ist vermutlich von 1988 (SNr beginnt mit 8).
Nur Dacron.
SH von ca. 8,5 ist richtig.
Aber solange du den verdrehten WA nicht hinbekommst, ist das alles recht egal ;)
Und schleif bloß die Beschriftungen nicht weg!
Danke. Das mit der Seriennummernsystematik hatte ich auch irgendwo aufgeschnappt, finde die Seite aber nicht mehr. Da gab es noch Einschränkungen in Bezug auf Martin Archery. Irgendwie blicke ich da aber nicht durch, ab wann MA DH übernommen hatte, wieder abgab und wieder übernahm. Oder so ähnlich.
Ich versuche die Beschriftung so gut es geht zu erhalten. Der Schriftzug am Griffstück ist leider schon weg.
Das sieht im Wesentlichen nach Lackschäden aus. Die Verdrehung scheint nicht zu schlimm zu sein. Bei YouTube gibts reichlich Tipps dazu, Stichwort Twisted limbs. Viel Spaß beim basteln!! :pop:
Ja, die Innenseite oberhalb des Griffs ist von Einschlägen übersät. Sieht unschön aus und ich möchte das weghaben. Geht aber nicht so leicht runter.
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Gestern habe schon mal mit dem Schleifen begonnen. Der erste Durchgang mit 120er Korn.
Der Mittelteil sieht schon mal ganz ok aus. Die Wurfarme allerdings weniger. Teils wurde es richtig matt und teils reflektiert die Oberfläche noch ziemlich. Es scheint als wäre die Oberfläche recht uneben und jetzt sieht es sehr ungleichmässig aus. Das muss noch anders. Ich befürchte aber auch, das das geschliffene Glaslaminat irgendwie unansehnlich bleiben wird.
Kann jemand Erfahrungen dazu teilen? Wie bekomme ich die GFK Oberfläche schön gleichmässig und fein?
Ich habe Angst, dass ich zuviel abtrage.
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Auf dem Glas schleift es sich echt komisch. Stellenweise wird es mit dem ersten Strich matt/hell, andere Bereiche sind da widerstandsfähiger.
edit: Das Bilder einbinden funktioniert vom Laptop aus nicht so wie es mit dem Handy geht. Wie werden die Bilder direkt angezeigt wenn ich mit dem Laptop schreibe?
edit 2: jetzt vom Handy…
edit 3: Problem gelöst - die Forensoftware mag keine .heic Bilder vom Mobilgerät des Apfelhändlers
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Ok, das schleifen geht weiter. Am Holz entdecke ich immer wieder kleine Stellen die noch etwas dunkler sind. Da hat's offenbar noch Lack drauf. Das muss runter, im Moment tendiere ich zum Ölen. Das mag ich mehr als Lack, weil es mMn besser zum Holz passt.
Wann weiss ich, dass der Lack soweit runter ist, dass das Holz das Öl aufnehmen kann?
Ich habe mal leicht feucht abgewischt, die Stelle am Schelf wo das Holz schon etwas abgenutzt ist (Foto oben) wurde und blieb länger dunkel als andere Bereiche von denen ich dachte der Lack sei komplett runter. Ich interpretiere das mal als da hat's noch Lack.
Beim schleifen sah es aus als wäre der Lack weg. Der Schleifstaub veränderte sich von hell und fein zu etwas weniger fein und dunkel (Farbe des Holzes). Das liess mich annehmen, der Lack sei komplett weg.
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Soll ich Dir sagen wie bei deinem 4 Bild diese vielen Pixeleinschläge entstanden sind?
Da hat jemand beim Pfeil Nocken die Spitze zw. Sehne und Bogen durchgesteckt und von da aufgenockt.
Dabei hat er jeden 10 Pfeil oder so, die Spitze auf den Lack aufgeschlagen.
So einen unsinnigen Schützen hatte ich nämlich früher auch mal im Verein, dem sein Bogen sah genau so aus... 😜
Die Kante wo außen das Glas verletzt ist, würde ich auf jeden Fall schön rausschleifen und abrunden.
Nicht daß sich der Span weiterlöst...
Evtl mit Epoxit versiegeln.
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Danke Guido. Epoxypampe sollte ich sogar noch daheim haben.
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Das Glas auf den Wurfarmen ist oftmals im Zehntel Millimeter Bereich uneben, deswegen bekommst du die Streifen. Entweder du führst das Schmirgelpapier nur mit den Fingern und kannst es ausgleichen oder nimmst es mit einem Holzbrettchen und schmirgelst es gleichmäßig runter? Das könnte aber was am Wurfam verändern? ::)
Auf YouTube gibt es von Great Plains zur Bogenrenovierung, hab ich immer gerne geguckt :yes:
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Ich hoffe, dass ich dir hier nicht etwas für dich ganz offensichtliches schreibe und du dich vor den kopf gestoßen fühlst - aber da du schreibst du bist ganz neu im Bogensport würde ich dir folgendes mitgeben: ;D
Beim Glas wegschleifen auf jeden Fall daran denken, dass das ja auch ein strukturell wichtiger bestandteil des Wurfarmes ist. Zu viel an einer stelle wegzuschleifen kann unangenehme folgen haben.
Falls du noch kein schleifprofi bist oder dahingehend keine erfahrung hast - feine kratzer entstehen durch die körnung des papiers selbst - das heisst du wirst gerade beim glas nach 120 noch deutlich höher gehen müssen um eine schöne kratzfreie oberfläche zu bekommen. 120-180-240-320-400 zB. Immer mit einer Körnung so lange schleifen bis die Kratzer der vorherigen verschwunden sind.
Atemschutz schadet gerade beim Glas auch nicht und würde ich dir empfehlen.
Die YouTube tutorials können richtig richtig gut sein und eine Tolle Hilfe.
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Ohne viel Erfahrung mit Bögen, aber ausreichend Erfahrung mit Heimwerkeln...
Bisher habe ich Folgendes erlebt: ein gut lackiertes Brett muss bis ins Holz geschliffen werden um den Lack vollständig zu entfernen. Erst dann ist ein Versuch mit Ölen überhaupt denkbar. Im Gegensatz reicht es, ein geöltes Brett leicht anzuschleifen (mit 180er 1x drüber!) und eine neue Schicht Öl aufzutragen...
In Hinblick auf den Aufbau des Bogens (Glasfaser-Auflage?) würde ich eher überlegen, den Bogen sauber zu schleifen und neu zu lackieren. Dabei ist es nicht notwendig, den alten Lack "bis ins Holz" abzuschleifen (*), solange der neue Lack kompatibel ist... Und das ist dann die Frage: was ist da für ein Lack drauf? Womit kann man da drüber lackieren?
(*) Es ist schöner wenn der alte Lack gleichmäßig abgeschliffen ist, aber auch hier würde ich abwägen wie weit in das Holz/Laminat geschliffen wird. Im Zweifel lieber die "Täler" mit einem weichen Schleifmittel bearbeiten (Schleif-Vlies, Finger, ...)
Viel Erfolg!
PS: meine bevorzugte Methode beim Holz-Ölen: schleifen bis 180er Schleifpapier, dann das Öl mit der rauhen Seite eines halbierten Küchenschwamms (oder dem Schleif-Vlies) "einmassieren" - das trägt Öl auf, nimmt überschüssiges Öl ab und poliert die Oberfläche gleich mit. Nur Vorsicht: ein Spreißel (Splitter) kann durch den Schwamm in die Finger gehen, deshalb den Schwamm wenn möglich mit einer Klammer greifen oder auf ein Klötzchen tackern...
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Vielen Dank für eure Tips. Vor den Kopf gestossen werde ich mich nicht fühlen, es kennt niemand meine Fähigkeiten und die Motivation dahinter ist ja eine positive. Von daher ist alles gut. 🙂
Lackieren wäre in dem Fall vermutlich die einfachere Wahl um ein schönes Ergebnis zu erreichen, gerade wegen den WA. Ich möchte da nicht immer weiter schleifen,knapp ein lb ist schon weg.
Zum Glück habe ich ja Zeit, im Moment zieht sich der Bogen für mich eh noch zu schwer, wenn alles gut läuft kommt er erst im Frühjahr richtig zum Einsatz. Gut Ding will Weile haben. Wu Wei ☺️
Ein Video von Great Plains habe ich schon angeschaut, informativ und sympathisch, nur das Chaos in der Werkstatt triggert mich voll. 😂 Die Werkzeuge in Haufen gestapelt und der Lacknebel wird einfach rausgeblasen. 😳
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Zumindest ich bin ein Fan davon etwas altes halbwegs zeitgemäß herzurichten. Deshalb würde ich bei dem Bogen kein Öl einsetzen. Die Beschriftungen kannst Du fotografieren, bevor sie Schaden nehmen. So etwas stellt ein TShirt Drucker, etc. problemlos für wenige Euros her. Dann ist es halt ein Aufkleber, statt eines Kartoffeldrucks. Im richtigen Leben fällt das kaum auf.
Viel Spaß!!!
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Den Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Ich finde auch, dass die originale Hochglanzlackierung sehr gut passte. Einfach eine stimmige Optik, auch in Bezug auf das Alter.
Ich werde wahrscheinlich dennoch ölen. 🙂
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Immer los, was machst Du mit den Wurfarmen? Willst Du die Hickorystreifen ölen und das Glas roh lassen?
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DER Bogen gehört lackiert und die Schriftzüge original erhalten.
Gscheid oder gar ned ;)
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Warum ist etwas anderes nicht richtig?
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Richtig oder nicht entscheidet am Ende jeder selbst. Ich persönlich würde ihn lackieren, aber das muss ja nicht sein. Nur ist rohe Glasfaser meist nicht schick und anfällig gegen Beschädigungen. Dann stehen Fasern raus, die in die Haut gehen, etc. Deshalb die Frage, wie Du das technisch lösen willst. Nach dem Ölen ist das Thema durch, dann braucht es wahrscheinlich Jahre bis ein Lack wieder drauf hält. Deshalb ist eine durchdachte Idee sinnvoll, bevor Du Hand anlegst. ;)
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Ja, da hast du wohl recht. Danke für den Input.
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So, ich habe den Bogen in den letzten Tagen mal etwas in Ruhe gelassen.
Der verdrehte Wurfarm, es ist der untere, wurde von mir zwischendurch immer mal wieder gegengedreht und war dann auch gerade. Habe es nach wie in diversen Utube Videos erklärt getan, mit etwas Hitze und auch ohne.
Nun ist es so, dass er die Form beibehält, gespannt und auch ungespannt, solange ich ihn nicht ausziehe. Das auch über Tage. Doch sobald ich ihn ausziehe, ist der Verzug wieder da.
Was bedeutet das? Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass ein ungleichmässig starker Wurfarm sich auf die Seite verziehen kann die stärker ist. Stimmt das?
Wenn dem so wäre, könnte etwas Abtrag an dieser Seite dem entgegenwirken? Was meinen die Bogenbauer unter euch dazu?
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Ganz vorsichtig sein. Das meine ich. Es gibt Darstellungen und Logiken, welche aber nicht immer greifen. Ich sehe das Schleifen immer als individuell an.
Mein Tipp, nach Lehrbuch anfangen und kontrollieren. Geht’s nicht in die gewünschte Richtung einfach gegen Arbeiten.
Tiller anschließend kontrollieren. Man wird wahrscheinlich dann den oberen Wurfarm auch anpassen müssen. Also auch schleifen.
Manche sagen, das wenn man an einem geraden Wurfarm, rechts und links gleich viel abnimmt, bleibt der gerade. Ich bin da vorsichtig.
Ein Verzug kann auch durch eine nicht mittige Sehnenkerbe verursacht werden. Das auch mal kontrollieren.
Ansonsten biete ich mich an ihn dir zu richten, und ggf. zu lackieren. Kosten Lack müsstest du tragen. Sind aber nicht mehr wie zwei kleine Schachteln Zigaretten. ;D
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Die Sehnenkerbe war tatsächlich nicht ganz mittig. Auf dem zweiten Bild des ersten Posts kann man es halbwegs sehen. Es ist etwas von der Sehne verdeckt. Ganz unbedarft habe ich die Kerbe etwas ausgearbeitet, jetzt ist sie zwar breiter, dafür aber mittig.
Vielen Dank für das liebe Angebot. Ich möchte mich da jetzt gerade nicht festlegen. Zum einen dürfte der Versand CH-BRD recht teuer werden und andererseits ch habe den Wunsch das selber zu machen. Das bedeutet mir mehr als der Bogen an sich. Zum anderen bin aber durchaus auch ein bequemer Mensch. 😀 Ich überlege es mir mal.
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Kein Problem!