Archers Campfire
Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Nofretete am Dezember 25, 2024, 08:07:26 Vormittag
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Hallo zusammen,
mein Problem scheint u.a. der häufige Wechsel vom schweren Blankbogen auf den leichten LB oder - aktuell besonders auffällig - Jagdrecurve und zurück zu sein.
Der Metallbogen bleibt beim Ablass wo er ist, den Holzbogen haut es sonstwo hin, meist ziemlich weit nach links. Auch dann, wenn ich mich bemühe, die Bogenhand stehen zu lassen und ordentlich nachzuhalten*.
Das ganze System ist total instabil. Nicht so ausgeprägt beim Langbogen, wahrscheinlich weil der vergleichsweise kräftig gepackt wird, aber es ist auch da vorhanden.
Vielleicht kennt jemand dieses Phänomen und weiß Tipps zur Korrektur.
* Das wirkt sich natürlich deutlich auf die vertikale Trefferlage aus - die Höhe ist kein Problem bzw. ähnlich gut oder schlecht wie mit dem BB aber ich schieße oft vorbei und weiß das meist schon, wenn der Pfeil gerade erst losgeflogen ist. Das Gefühl "Mist, der war Murks!" kennt bestimmt jeder...
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Also ich wechsel vom Blankbogen auch sofort zum Primbogen, ich hab für mich bemerkt, dass die Körperspannung sehr wichtig ist.
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Da passt dein Kräftedreieck nicht, korrekt springt der Bogen durch den Druck nach vorn, nicht nach links oder rechts ..
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Hallo,
für Jagdrecurve
Voraussetzung die Zugpfundzahl passt schon zu Dir.
Ich drehe den hinteren Fuss aus dem parallelen Stand mehr im Uhrzeigersinn nach hinten.
damit erhält man einen linken Anschlag und mehr Stabilität durch die zusätzliche Hüftverdrehung.
Du kannst Dich auch mehr rückwertig zum Ziel stellen (quasi leicht mit dem Rücken zum Ziel stellen), und dich dann mit der Hüfte zum Ziel drehen.
Ich bin mehr der dynamische schlanke Typ und nicht so Standstabil (Fitnessstudio wäre mal gut)
Das mit der Hüftverdrehung passt gesundheitlich nicht zu jedem.
Der Bogenarm wird bei mir dadurch mehr gerade gestreckt (Ellbogen gerade gelockt)
Der Auszug wird etwas länger und konstanter.
Ich komme besser ins Kräftedreieck und in Rückenspannung.
Den Bogen nicht fest gehalten.
Langbogen
kann einen ganz anderen Stand verlangen.
Kannst ja mal schreiben ob es etwas geholfen hat.
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Kraft trainieren, speziell im Bogenarm, hilft.
Den Druckaufbau im Bogenarm beim Schußvorgang bewußt erleben hilft.
5# runter mit dem Zuggewicht hilft auch.
...
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Vom Gefühl her und den Trockenübungen nach liegt es wohl maßgeblich an dem erwähnten Dreieck (von oben gesehen).
Ich habe mir anscheinend einen schlampigen, breitbeinigen und viel zu offenen Stand angewöhnt. Wenn ich mich bewusst besser positioniere, fühlt sich das deutlich "richtiger" an. Wird gleich noch mit dem Indoorbogen verifiziert und morgen dann im Wald.
Danke für die Anregungen!
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Falls es jemanden interessiert, eine kurze Rückmeldung aus der Praxis:
Der verbesserte Stand bringt schon mal deutlich mehr Ruhe in den linken Arm, zeigt aber gleichzeitig noch weitere Baustellen auf. Ankerpunkt ist sonstwo - muss ich mich bei jedem Schuss dran erinnern, Ablass manchmal zur Seite anstatt nach hinten und jeder Fehler zeigt sich gnadenlos im Ziel bzw. daneben.
Eigentlich sollte ich mich mal filmen (Trainer gibt es nicht) aber ich habe die Handyhalterung fürs Stativ verlegt.
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Falls es jemanden interessiert, eine kurze Rückmeldung aus der Praxis:
Der verbesserte Stand bringt schon mal deutlich mehr Ruhe in den linken Arm, zeigt aber gleichzeitig noch weitere Baustellen auf. Ankerpunkt ist sonstwo - muss ich mich bei jedem Schuss dran erinnern, Ablass manchmal zur Seite anstatt nach hinten und jeder Fehler zeigt sich gnadenlos im Ziel bzw. daneben.
Eigentlich sollte ich mich mal filmen (Trainer gibt es nicht) aber ich habe die Handyhalterung fürs Stativ verlegt.
Naja da ist wahrscheinlich auch schon mental ein Knacks drinnen. Hört sich an wie die Vorstufe zu Target Panik. Schießt du auf Scheibe? Wie viel Zuggewicht hat dein Bogen?
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Target Panic? :youRock:
Wo liest du das raus?
Es haben sich halt im Laufe der Zeit einige Schlampereien etabliert, auch weil ich seit Jahren keine Technik mehr trainiert habe.
Ich schieße praktisch ausschließlich 3D und die Bögen, die ich momentan nutze, haben 35 und 28 Pfund.
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Target Panic? :youRock:
Wo liest du das raus?
Es haben sich halt im Laufe der Zeit einige Schlampereien etabliert, auch weil ich seit Jahren keine Technik mehr trainiert habe.
Ich schieße praktisch ausschließlich 3D und die Bögen, die ich momentan nutze, haben 35 und 28 Pfund.
Ich meinte eher so eine Vorstufe. Da du keinen stabilen Anker findest denke ich, dass du loslässt bevor du überhaupt im Ziel bist beziehungsweise dass du schon Angst hast daneben zu schießen. Erinnert mich etwas an mich selbst vor 2 Jahren als ich nach längerer Pause wieder ernsthaft mit dem Schießen begonnen habe. Bei mir war es der Release der einfach zu aktiv war und ich ein reißen an der Sehne etabliert habe. (das ist ein Fehler der sich heute noch ab und zu einschleicht) Dann kam bei mir die Verzweiflung hinzu da ich einfach keine Gruppierungen zusammenbekam inklusive hunderter You Tube Videos zum Thema Technik die mich nur mehr verunsichert haben (mach das bitte nicht). Was bei mir geholfen hat ist wirklich so nah ans Ziel zu gehen, dass ich ganz bestimmt halbwegs gute Gruppen schießen kann, auch wenn dies bedeutet 10 Meter vor dem Ziel zu stehen. Dann konnte ich mich voll auf die Ablasshand konzentrieren und musste mir keine Gedanken machen ob ich treffe oder nicht. Als der Ablass recht sauber war bin dann schrittweise immer etwas nach hinten gewandert.
Man muss eben auch akzeptieren gute und schlechte Tage zu haben. Das hat mir auch sehr geholfen.
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TP sehe ich auch nicht, nur schlampig schießen
Einfach fehlendes Kraftdreieck …
Anleitungen dazu gibt es auf YT zu hauf, ich rate mal zu Solid Archery Mechanics von Tom Clum Sr.
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TP sehe ich auch nicht, nur schlampig schießen
Einfach fehlendes Kraftdreieck …
Anleitungen dazu gibt es auf YT zu hauf, ich rate mal zu Solid Archery Mechanics von Tom Clum Sr.
Ohne das ganze Video angeschaut zu haben...
witzig finde ich die ersten 10 Sekunden des Video. Da macht er genau das von Nofretete beschriebene wegreißen der Bogenhand.
Ist das der Unterschied zwischen Theorie und Praxis?
Btw, ich habe ein ziemlich ähnliches Problem. Je schwerer der Bogen, desto stabiler der Bogenarm (bei gleichem Zuggewicht)
:pop:
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@dersix
Das Problem bestand (oder besteht eigentlich noch immer) bei mir auch beim BB, da hat es sich bloß nicht so deutlich gezeigt.
Es wird aber signifikant besser, schon die ersten Schritte in Richtung einer saubereren Technik haben einen Unterschied gemacht und das wirkt sich auch auf die Ergebnisse mit dem Blankbogen aus.
Das ist halt ein Problem von uns Autodidakten....wenn man niemanden hat, der einem von Zeit zu Zeit in den Hintern tritt, schleifen sich Schlampereien ein, die man erst wahrnimmt, wenn die Kacke schon am Dampfen ist.
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TP sehe ich auch nicht, nur schlampig schießen
Einfach fehlendes Kraftdreieck …
Anleitungen dazu gibt es auf YT zu hauf, ich rate mal zu Solid Archery Mechanics von Tom Clum Sr.
Ohne das ganze Video angeschaut zu haben...
witzig finde ich die ersten 10 Sekunden des Video. Da macht er genau das von Nofretete beschriebene wegreißen der Bogenhand.
Ist das der Unterschied zwischen Theorie und Praxis?
Btw, ich habe ein ziemlich ähnliches Problem. Je schwerer der Bogen, desto stabiler der Bogenarm (bei gleichem Zuggewicht)
:pop:
@dersix: welches der vielen Videos von Solid Archery Mechanics meinst du ?
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Ich meine das hier, im Vorspann geht ihm beim Schuss die Bogenhand deutlich nach links weg
https://youtu.be/nr3F96kqv9k?si=7XQh61Bef4_qAzL9 (https://youtu.be/nr3F96kqv9k?si=7XQh61Bef4_qAzL9)
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Hast du nur die ersten 10 Sekunden angeschaut ?
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Das sieht aber ein bisschen so aus, als wäre der Linksschwenk bewusst initiiert. Kann aber natürlich täuschen.
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Hast du nur die ersten 10 Sekunden angeschaut ?
:agree:
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Hast du nur die ersten 10 Sekunden angeschaut ?
:agree:
Ich würde dazu raten das Video bis zu Ende zu sehen …..
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Ich frage mich, warum er nicht den Hasen genommen hat? Der wäre deutlich näher gewesen (vorm gelben Pfosten) und hätte besser geschmeckt, als dieses Ethafoam. 8)
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Hast du nur die ersten 10 Sekunden angeschaut ?
:agree:
Ich würde dazu raten das Video bis zu Ende zu sehen …..
Hab ich jetzt mal gemacht. Und noch ein paar mehr von ihm. Allerdings hab ich keines gefunden, wo er selbst am schiesen ist und seine Bogenhand stabil ist… z. B.
https://youtu.be/FJ3k2_0Y9xw?si=VywehHU-kpXjEVW_ (https://youtu.be/FJ3k2_0Y9xw?si=VywehHU-kpXjEVW_) ab 1:00 Minuten…
Und genau diese Bewegungen fallen zumindest bei mir mit dem schweren Blankbogen deutlich geringer aus als mit dem relativ leichten TRB.
Ich sage nicht das er unrecht hat mit seinen Kursen. Da kann ich schon in großen Teilen zustimmen, obwohl KSL nicht für alle und jeden das alleinige Mittel zum Ziel sein wird.
Aber ich sehe hier doch den Unterschied zw. Theorie und Praxis, welchen er in einem der Videos auch selbst zugibt und auch erklärt (Jahrzehnte langes Falsches angewöhnen)
Trotzdem, Dank der Videos hab ich mir für die Winter/Hallensaison wieder ein paar Hausaufgaben vorgenommen. Mal schauen ob ich die Bogenhand noch besser in den Griff bekomme.
Beste Grüße
Six
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Tom Clum sr. hat 30 Jahre „falsch“ geschossen und hatte zum Schluss auch TP
Es ist etwas wie die Wandlung von Saulus zu Paulus, von selbst bei gebracht zur Trainerausbildung und erkannt das eine biomechanisch korrekte Technik der Schlüssel zum konstanten Schießen ist.
Jahrzehnte lang trainierte Fehler kriegt man aber ganz schwer weg, vor allem unter Druck.
Ob linear draw, rotational draw oder was auch immer ist denk ich egal, Hauptsache das persönliche Kraftdreieck stimmt das schont Sehnen Gelenke und macht den Schuss stabil.
Er hat auch den Grip Trigger erfunden (mit dem ich seit einiger Zeit trainiere), damit merkt man super ob wirklich alles passt.
Es war für mich erschreckend zu merken wie groß die Abweichung in der Technik ist, denken es war ok zu es ist ok.
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Ich würde dazu raten das Video bis zu Ende zu sehen …..
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Hab ich jetzt mal gemacht. Und noch ein paar mehr von ihm. Allerdings hab ich keines gefunden, wo er selbst am schiesen ist und seine Bogenhand stabil ist… z. B.
https://youtu.be/FJ3k2_0Y9xw?si=VywehHU-kpXjEVW_ (https://youtu.be/FJ3k2_0Y9xw?si=VywehHU-kpXjEVW_) ab 1:00 Minuten…
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Als RH Schütze sollte etwas Spannung im Bogenarm in Richtung links aufgebaut werden um einen Ausgleich zu schaffen, dass die Zugseite das gesamte System in Richtung rechts zieht. Löst sich der Schuss geht der Bogenarm nach links weg.
Also eine ganz normale Reaktion, die man hier beobachten kann.
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…Jahrzehnte lang trainierte Fehler kriegt man aber ganz schwer weg…
Er hat auch den Grip Trigger erfunden (mit dem ich seit einiger Zeit trainiere), damit merkt man super ob wirklich alles passt.
Die Erfahrung mit den selbst antrainierten Fehlern kenn ich. War bei mir der Grund weshalb ich mir einen Blankbogen mit 18# besorgt habe. Mittlerweile bin ich mit 35# wieder gut unterwegs, habe aber immer noch an so manchen Baustellen zu kämpfen.
Wo hast du den Grip Trigger herbekommen?
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Direkt bei RMS Gear in den USA bestellt.
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Als RH Schütze sollte etwas Spannung im Bogenarm in Richtung links aufgebaut werden um einen Ausgleich zu schaffen, dass die Zugseite das gesamte System in Richtung rechts zieht. Löst sich der Schuss geht der Bogenarm nach links weg.
Also eine ganz normale Reaktion, die man hier beobachten kann.
Und das kontrolliert und permanent auf verschiedene Entfernungen machen zu können ohne den Bogen zu verreißen ist eine schwer zu beherrschende Techniken beim Bogenschießen. Aber wenn man es einmal erlebt hat weiß man, warum man darauf trainiert ;D :yes: .