Archers Campfire

Bogenschießen => Bögen => Traditionellere Bögen (Jagdrecurve/Hybridbogen/Langbogen mit Fiberglas) => Thema gestartet von: Herby1961 am Januar 01, 2025, 05:52:22 Nachmittag

Titel: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Herby1961 am Januar 01, 2025, 05:52:22 Nachmittag
Hallo,
ich wundere mich immer warum die Leute bei Langbögen mit einem höheren Zuggewicht als bei einem Recurve schießen, klar der Recurve ist meist schneller, aber warum schießt man denn dann nicht mit dem gleichen Zuggewicht beim Recurve, wäre doch sinnvoll, oder was sind die wahren Gründe ?
Ist für mich nicht ganz logisch, wie seht ihr das ?
Danke
Herby aus Ladenburg
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: bergischerjaeger am Januar 01, 2025, 05:57:28 Nachmittag
Es könnte an der baubedingten, höhernen Effizienz von Recurvebögen liegen, daß hier weniger Zuggewicht vonnöten ist.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Thom am Januar 01, 2025, 06:22:14 Nachmittag
Recurvebogen wird leichte Carbonpfeile verwenden.

Beim Langbogen sind passende Holzpfeile schwerer,

Langbogen entwickeln ja auch die Pfeilgeschwindigkeit anders (durch Bauform, Bogenlänge und Auszugswinkel)
Somit andere Flugkurve
um das etwas auszugleichen braucht man etwas mehr Pfund

Man könnte den Recurve als Rennmotorrad 1000ccm Vierzylinder mit viel PS bei hoher Drehzahl bezeichnen
Und den Langbogen als 2 Zylindermotorrad mit viel Hubraum 1200ccm und Drehmoment und Kraft untenraus vergleichen

Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Einsiedler am Januar 01, 2025, 07:38:49 Nachmittag
Ob Recurve oder Langbogen, ich schieße das gleiche Zuggewicht.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Pati82 am Januar 01, 2025, 08:10:33 Nachmittag
Ob Recurve oder Langbogen, ich schieße das gleiche Zuggewicht.

Dito
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: perkolat am Januar 01, 2025, 09:25:28 Nachmittag
Vielleicht sind einige LB Schützen auch traditioneller drauf, als Recurve Schützen mit ILF und CarbonWA. Dazu gehören Holzpfeile um den Handschock zu reduzieren und höhere Zugleistung, um den Pfeil sauber ins Ziel zu bringen. Ist aber nur eine Idee dazu.  :pop:
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Pati82 am Januar 01, 2025, 09:49:38 Nachmittag
Ich glaube auch, dass es hauptsächlich daran liegt, dass die meisten LB Schützen Holzpfeile schießen.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Frottie am Januar 01, 2025, 10:31:31 Nachmittag
Ich glaube auch, dass es hauptsächlich daran liegt, dass die meisten LB Schützen Holzpfeile schießen.
:agree:

Vielleicht ist auch die Überlegung umgekehrt zur Eingangsfrage: bei einem effizienter arbeitenden Recurve kommt man mit weniger Zuggewicht zum selben Ergebnis.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: carpe noctem am Januar 02, 2025, 06:29:08 Vormittag
Technisch gesehen haben Recurve Bögen eine effektivere Leistungskurve als Langbögen. Wir haben vor Jahren mal auf einem Forumstreffen Mohawk Recurve und Hybrid am Chrony verglichen. Gleiches Zuggewicht, gleiche Pfeile, gleicher Schütze.
Im Schnitt war der Recurve 10-12% schneller.
Turnierschützen müssen meistens Holzpfeile schießen welche meistens wesentlich schwerer sind als Carbonpfeile, also um auf entsprechende flache Schussbahnen zu kommen braucht man mehr Zuggewicht. Wobei meine Bögen identisch im Zuggewicht sind.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 02, 2025, 07:09:31 Vormittag
Die meisten Leute, die ich kenne und auch bei mir ist es so, schießen mehr oder weniger das Zuggewicht, mit dem sie sich wohlfühlen. Unabhängig vom Bogentyp.

Einen Langbogen nimmt man eigentlich nicht, wenn es um maximalen Speed geht, da greift man eher zum Recurve. Wer gerne LB schießt, tut das weil sich ein LB eben so anfühlt wie ein LB.

Manchmal kompensieren Holzpfeilschützen den langsameren Pfeilflug etwas und gehen mit dem Zuggewicht höher aber ich möchte wetten, dass die Masse der sowohl-als-auch Schießer in etwa dasselbe Zuggewicht mit beiden Bögen schießt.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Vinkona am Januar 02, 2025, 02:41:44 Nachmittag
Lange Jahre hab ich zwischen LB und manchmal Recurve gewechselt. Zuggewichtunterschied 1#.
Der LoNo und die selbst gebaute Zuzeca sind beide mit dem gleichen 500er Carbon mit ca. 295 fps durch den Chroni.
Holz schieß ich auf dem LB nur, wenn es sein muß. Der Unterschied im Pfeilgewicht Holz zu Carbon liegt unter 10 gn.

Zuggewicht ist eine Frage des regelmäßigen Trainings und dem Spaßfaktor eines Bogens - bei mir schon immer unabhängig vom Bogentyp.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 02, 2025, 02:45:25 Nachmittag
Der LoNo und die selbst gebaute Zuzeca sind beide mit dem gleichen 500er Carbon mit ca. 295 fps durch den Chroni.

Da werden viele Compounder blass vor Neid.  :)
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Bambus am Januar 02, 2025, 02:56:16 Nachmittag
Hab nur einen Recurve (kleiner Ben Pearson aus den 70'ern) und der hat ein ähnliches Zuggewicht wie meine normalen Bögen. Wobei manche meiner Holzbögen nur deswegen nicht unter Recurves laufen, weil es in den primitiven Klassen keine Recurves gibt.
Daran bin ich aber  :unschuldig: .



Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: dark2star am Januar 07, 2025, 10:19:06 Vormittag
Hätte noch einen Grund zu bieten: in meinem Fall schlicht und einfach weil ich bisher keinen Langbogen in passend niedrigem Zuggewicht gefunden habe. Ich fühle mich mit ~20 lbs wohl und hätte an dem Tag wo ich mir "meinen" Mietbogen ausgesucht habe wählen können zwischen 20lbs 3-teil Recurve oder 30lbs "moderner Langbogen"... Das wäre meine Ausrede für "höheres Zuggewicht beim Langbogen"...

Jetzt habe ich so ein 3-Teil Recurve Gerät, schießt sich ganz ordentlich. Womit ich immer noch nicht klar komme ist der Transport: zusammen gebaut bekomme ich das Teil irgendwie überhaupt nicht transportiert und zerlegt im Etui - na ja, passt ins Auto. Mich nervt halt das Geschraube mit den über-langen "Daumenschrauben" - und absägen kann ich die auch nicht weil Leihbogen. Außerdem hat mir noch niemand verraten können wie ich die Sehne sinnvoll transportiere so dass sie sich nicht immer ent-dreht. Egal wie, die Standhöhe ist jedes Mal verstellt und ich brauche immer mindestens 5 Minuten zum Aufbau und 3 Minuten zum Abbau... Aber das ist in diesem Thread off-topic.

Das nächste halbe Jahr hab ich einen Leihbogen, also muss ich mir in 5 Monaten Gedanken machen wie es weiter gehen kann. Bis dahin hab ich Ruhe. Viel Spass!
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Kelpin am Januar 07, 2025, 10:37:26 Vormittag
Womit ich immer noch nicht klar komme ist der Transport: zusammen gebaut bekomme ich das Teil irgendwie überhaupt nicht transportiert und zerlegt im Etui - na ja, passt ins Auto. Mich nervt halt das Geschraube mit den über-langen "Daumenschrauben" - und absägen kann ich die auch nicht weil Leihbogen. Außerdem hat mir noch niemand verraten können wie ich die Sehne sinnvoll transportiere so dass sie sich nicht immer ent-dreht.
Wenn das grössere Öhrchen der Sehne weit genug ist, beim Abspannen über den Wurfarm schieben, dann verstellt sich nix. Alternativ gibt es Sehnenhalter mit einem kurzen Gummiband.
Ich transportiere den Bogen (einteilig) vom Kofferaum hinten links durch die Kopfstütze vorne rechts geschoben. 8)
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Long John am Januar 07, 2025, 11:22:42 Vormittag

Außerdem hat mir noch niemand verraten können wie ich die Sehne sinnvoll transportiere so dass sie sich nicht immer ent-dreht. Egal wie, die Standhöhe ist jedes Mal verstellt und ich brauche immer mindestens 5 Minuten zum Aufbau und 3 Minuten zum Abbau... Aber das ist in diesem Thread off-topic.


Nimm einen kleinen Karabiner und hänge die Enden der Sehne dort ein. Dann dreht sie sich nicht auf.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Long John am Januar 07, 2025, 11:27:59 Vormittag
Ich schieße meine Recurves und Langbögen mit ähnlichem Zuggewicht. Langbogen aber auch nur mit Carbonpfeilen.
Klar, die Langbögen sind langsamer und die Pfeilflugbahn ballistischer, aber daran gewöhne ich mich immer relativ schnell.

Ich beobachte bei einigen Langbogenschützen mit hohem Zuggewicht, dass diese häufig nicht richtig in den Anker gehen und "Snap-Shooting" betreiben. Da bevorzuge ich lieber niedrigeres Zuggewicht und einen kontrollierten Schuss.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 07, 2025, 12:30:53 Nachmittag
Außerdem hat mir noch niemand verraten können wie ich die Sehne sinnvoll transportiere so dass sie sich nicht immer ent-dreht. Egal wie, die Standhöhe ist jedes Mal verstellt und ich brauche immer mindestens 5 Minuten zum Aufbau und 3 Minuten zum Abbau...

Sehne abnehmen und ein Öhrchen in jede Hand nehmen, so dass sie sich nicht aufdrehen kann. Ein Öhrchen durch das andere fädeln, anschließend nochmal aber diesmal die Öhrchen "vertauschen" - dauert ca. sieben Sekunden und hält sicher. Alter Fita-Trick. 😉

Warum zerlegst du den Bogen überhaupt, wenn du mit dem Auto unterwegs bist, da kannst du ihn doch aufgebaut transportieren?
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Landbub am Januar 07, 2025, 12:53:02 Nachmittag
Ich beobachte bei einigen Langbogenschützen mit hohem Zuggewicht, dass diese häufig nicht richtig in den Anker gehen und "Snap-Shooting" betreiben. Da bevorzuge ich lieber niedrigeres Zuggewicht und einen kontrollierten Schuss.

Hat mich als KSL Jünger auch immer sehr gestört. Ein guter LB Schütze erklärte aber mal, dass im LB Bereich die Mehrheit (anders als bei TR) tatsächlich intuitiv schießt und dass es da gar nicht so wichtig ist, einen "richtigen" Anker zu haben. Das Gehirn gleicht hier Abweichungen in der Konstanz aus.
Die Ursache für das schnelle Lösen liegt wohl darin, dass man früher LBs tatsächlich nicht lange im Auszug halten sollte, sonst konnten Schäden auftreten bis zum Bruch. Aber das können hier anwesende LB Schützen sicher besser erklären.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: dark2star am Januar 07, 2025, 04:00:25 Nachmittag
Sehne abnehmen und ein Öhrchen in jede Hand nehmen, so dass sie sich nicht aufdrehen kann. Ein Öhrchen durch das andere fädeln, anschließend nochmal aber diesmal die Öhrchen "vertauschen" - dauert ca. sieben Sekunden und hält sicher. Alter Fita-Trick. 😉

Warum zerlegst du den Bogen überhaupt, wenn du mit dem Auto unterwegs bist, da kannst du ihn doch aufgebaut transportieren?

Die Sache mit Öhrchen durch Öhrchen und zurück hab ich probiert. Scheinbar hab ich die Sehne immer rechts herum zusammen gelegt und danach rechts herum wieder aufgeklappt - jedenfalls hat es "fast" funktioniert. Bis mir mal bei Zerlegen des Bogens die Sehne aus den Fingern gerutscht ist... Selbes Problem mit Karabiner oder Klett-Kabelbinder.

Aktuell versuche ich, die Spannschnur gleich an den Wurfarmen zu lassen, die Wurfarme vom Mittelstück zu kurbeln und in konsistenter Richtung zusammen zu legen. Mit der Spannschnur umwickeln und ins Etui legen. Funktioniert 3x super, dann rutscht die Sehne wieder vom Wurfarm ab und ich bin wieder beim Einstellen... Die Meisten Clubmitglieder haben das mit dem Zerlegen aufgegeben - selbst Jene mit den coolen ILF Aufnahmen...

Der Sehnenhalter (siehe vorige Seite) funktioniert halt nur wenn ich den Bogen zusammen gebaut lasse, aber dann bekomme ich das Trumm nicht in mein doofes Auto - durch die Türen passt der Bogen nicht rein noch raus und durch die Kofferraumklappe geht er zwar, aber dann verkeilt er sich so blöd zwischen den Sitzen... Mit dem Recurve-Haken voran, dann drehen und klemmen...

Vielleicht wäre für mich ein "moderner Langbogen" doch die bessere Wahl, aber dann sind wir wieder beim Vergleich Zuggewicht Recurve vs. Langbogen: in 20lbs und geeignet für 30...31" Auszug ist die Auswahl eher bescheiden... In 30lbs findet sich da schon mehr... (*)

Was die Sache mit dem "geringen" Zuggewicht betrifft - ich habe manchmal den Eindruck dass ich dem Pfeil hinterher laufen und ihn anschubsen muss. Aber ich denke das sind Löse-Fehler... Gibt auch genug Pfeile bei denen ich mich frage wieso die dort landen wo ich sie hin haben wollte...

 :upsidedown:


(*) bei diversen Online-Shops finden sich "Buck Tail" oder "Oak Ridge" Langbögen mit geringen Zuggewichten - wobei auch und gerade in diesem Forum immer wieder auf den Trainingseffekt gerade im ersten halben Jahr hingewiesen wird. Also macht es für mich erst gegen Ende der Miet-Dauer Sinn, mich ausführlicher mit der Suche nach einem Bogen zu beschäftigen...
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 07, 2025, 04:01:24 Nachmittag
Als ich in meinem Verein anfing, waren noch sehr viele mit dem Holzbogen unterwegs und einer hat sich die Technik vom anderen abgeguckt. Die meisten waren übelste Snapshooter mit viel zu starken Bögen.

Einer von denen (die haben übrigens alle längst aufgehört) sagte tatsächlich mal, naja mit dem Holzbogen ankert man ja nicht wegen Stringfollow...

Bei zwei, drei der Kollegen konnte man im Laufe der Zeit eindrucksvoll erleben, wie eine solide Targetpanic entsteht und letztlich dazu führt, dass man lieber angeln geht...

Aber 5 Sekunden ankern, wozu soll das gut sein? Sachen gibts...
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 07, 2025, 04:11:47 Nachmittag
@dark2star
Das ist so, wenn du gerade erst angefangen hast, wird sich das jetzige Zuggewicht sehr bald "leicht" anfühlen.

Langbögen sind nunmal bauartbedingt weniger flott als Recurves und brauchen deshalb ein gewisses Minimum an Zuggewicht, um den Speed erwas über ein möglichst geringes Pfeilgewicht auszugleichen. Dieses lässt sich aber nicht unendlich verringern, bei 20# gibt es keine leichten Pfeile. Bei 30 Pfund schon, das würde ich auch als untere sinnvolle Grenze ansetzen.

30# schießt sogar meine Frau problemlos, wenn sie (einmal im Jahr lol) mitgeht.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Landbub am Januar 07, 2025, 04:17:31 Nachmittag
Aber 5 Sekunden ankern, wozu soll das gut sein? Sachen gibts...

Manche gehen halt langsamer ins Ziel oder brauchen 2 oder 3 Sekunden, um den Bogen ruhig zu bekommen.
Das sollte man auch üben. Denke nur daran, dass es auch mal Wind gibt und du die kleine Pause zwischen den Böen abwartest
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Waldgeist am Januar 07, 2025, 04:34:49 Nachmittag
" Aber 5 Sekunden ankern, wozu soll das gut sein? Sachen gibts... "
Nein, im "echten Schießen" eher nicht. ABER: Jede(r) Schütze/in sollte in der Lage sein, 5 sek. unbeweglich im Anker zu stehen; d.h. ohne mit der Pfeilspitze "Kringel oder Linien in die Luft zu schreiben" oder im Auszug zu zittern.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Landbub am Januar 07, 2025, 05:09:44 Nachmittag
Eine schöne Übung ist das langsame Malen einer umgefallenen 8. Bzw eines Infinity Zeichens. Vorderegger schlägt das sogar im Wettkampf vor für Schützen mit Targetpanik. Das hast die 5 sec schnell gebraucht.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 07, 2025, 05:14:39 Nachmittag
Logisch, im Rahmen des Trainings oder gar zur Therapie. Hier schoben aber Leute, dass sie generell so lange ankern, auf dem Parcours.

Visierschützen müssen natürlich auch lange ankern, wer das mal ausprobiert hat, weiß das. Aber traditionelle?
Letztlich ist mir das aber egal, soll jeder so schießen, wie es sich gut anfühlt und erfolgreich ist.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Landbub am Januar 07, 2025, 05:23:39 Nachmittag
Visierschützen müssen natürlich auch lange ankern, wer das mal ausprobiert hat, weiß das. Aber traditionelle?

Die meisten TR Schützen schießen mit System. Visieren also auch. Manche brauchen länger.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Pati82 am Januar 07, 2025, 05:39:28 Nachmittag
Ich ankere auch relativ lang obwohl ich rein intuitiv schieße. Ich brauche das um das Ziel richtig zu fokussieren.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: WernerF am Januar 07, 2025, 06:08:14 Nachmittag
Für mich ist die Zuggewicht-Abweichung nach oben bei Langbogen
aus einem einfachen Grund beliebt.

Der klassische  Langbogen stellt eine einfache Feder dar und ist nicht so gehebelt wie Recurve-Modelle.
Diese einfache Feder erlaubt auch ein erlernbares kontrolliertes Abweichen von einem Auszug-Fixpunkt.

Beim Recurve hat man im Bereich der “Transmission” (von Landbub hier mal gut erklärt)
also beim Übergang der Kräfte im Ablassmoment - einer Umverteilung der Stabilität - ( Seitwärtsbewegungen des Torso ersichtlich auch am Auswandern der Bogenhand wie Lösefinger).
Diese Übergangsbewegung ist wegen der fehlenden Hebelung beim Langbogen weniger dramatisch.
Wer starke  LB und Recurve öfter mal wechselt kann das fühlen.
Man kann durchaus beide Übergangsbewegungen lieben, das macht den Bogentyp-Wechsel ja so schön.
( ja, und dann gibts noch Border..schoß gestern einen CV9)

Zwei der aktuell überlegen guten Langbogenschützen zeigen das sehr gut, Tomas Hanus sowie Franz Harg.
(bei Bedarf stell ich youtube Adressen rein)
Tomas Harg ist als Snapper bekannt , beherrscht aber mit diesem fliegenden Anker auch eine Auszugsverkürzung.  Er ist so in der Lage bei komplex stehenden Bodnik-Turnieren zu verkürzen, lädt sich also weniger Transmission auf, bleibt ruhigst im Schuss. (und gewinnt  die Turniere mit integrierten artistisch kurzen Schüssen ziemlich alle - er verwackelt weniger)
Tomas Hanus macht genau das  - bei Bedarf -ebenfalls.
Beide haben auch viele  internationale Titel bei “normal” gestellten Top-Bewerben.

Diese Schützen haben somit eine Möglichkeit in allerhöchste Schussruhe bei voller Dynamik zu kommen,
der Schuß fällt ihnen nicht zusammen - der Lösemoment geht in einer Gegenbewegung auf .
Sie erreichen damit bei mittleren bis starken Zuggewichten eine dynamisch nach vorne gerichtete lineare Stabilität welche aus länger stehendem Anker kaum möglich ist - da mit Beginn der Entladung der Transmissions-Schlenker Unruhe unterstützt oder weniger Zuggewicht einfordert bzw ein Traum-Release
verlangt.

Die selbst erlebten US LB Bogenjäger kamen durch die Bank in keinen stehenden Anker, aus unserer aktuellen Sicht total overbowed, aber das reicht völlig auf was Grosses in kurzer Distanz.
Heute schießen diese Jungs mit hohem Pfeil 3 unter und einem weiteren Sehnenknoten zum Abgreifen auf 15 Meter. Undvor Ort markieren sie sich noch die Distanz mit Markern an Sträuchern sofern nicht ein Futterkübel steht.
Extrem überstehende Pfeile tun das Übrige zum Systemschießen dieser Art. Sie müssen mit diesen moderaten Zuggewichten allerdings auch im Stress und leichter Bewegung auf wenige Zentimeter genau sein ( r 5 cm).
Auch bei dieser neueren Art des Schußablaufes werden beim Langbogen einige Pfund mehr bevorzugt,
denn der unten bereits angesprochene Systemverlust ist natürlich Tatsache und muss berücksichtigt werden sobald es um Kinetik geht.
Titel: Re: Zuggewicht Langbogen zu Recurve
Beitrag von: Nofretete am Januar 07, 2025, 06:51:16 Nachmittag
Visierschützen müssen natürlich auch lange ankern, wer das mal ausprobiert hat, weiß das. Aber traditionelle?

Die meisten TR Schützen schießen mit System. Visieren also auch. Manche brauchen länger.
Das kann man nicht vergleichen und ich bin mir sicher, dass du das auch weißt.

Die Spitze beim Gappen oder Stringwalking in Position zu bringen dauert kaum länger als bei instinktiven/intuitiven Schützen. Etwas länger aber nicht viel.
Beim Visierpin ist das was anderes. Der wackelt nämlich mehr.
 :Achtung: