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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Flotschi am März 30, 2025, 12:09:47 Nachmittag

Titel: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Flotschi am März 30, 2025, 12:09:47 Nachmittag
Erstmal Entschuldigung für diesen langen Post aber da dies der einzige Ort ist wo ich mich mit Schützen austauschen kann die teils Autodidakt sind und intuitiv schießen muss das hier einfach raus.

Folgende Situation: Ich bin seit 4 Monaten in einem Bogenverein. Ich bin von ca 80 Mitgliedern einer von ungefähr 3 anderen die Autodidakt sind und intuitiv schießen. Bei mir kommt noch eine schräge Bogenhaltung hinzu. Im letzten Jahr habe ich einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Noch nie habe ich so viel dazugelernt und ich treffe mittlerweile sehr gut. Ich bin gerade recht zufrieden mit mir. Ich bin letzte Woche auf ein Treffen des Clubs gegangen und hatte eigentlich viel Spaß. Irgendwann kam das Thema meine Stils auf. Ein Trainer der noch dazu einer der Clubleiter ist sagte so nebenbei an meinem Stil kann man sehr viel verbessern. Er würde mir gerne helfen "richtig Bogenschießen" zu erlernen. Dann ein Vortrag warum eine schräge Bogenhaltung aus moderner Sicht keinen Sinn macht und warum man sich überhaupt mit "Neandertalertechnik herumschlägt". Als von einem Mitglied der Einwurf kam, dass ich gut treffe kam die Antwort "Man kann lange etwas "falsch machen und trotzdem gut werden aber niemals sehr gut"  Ich habe eben größtenteils Bogenschießen im Wald beim Roven gelernt und muss sagen ziemlich gut geworden zu sein. Ich hatte nie Interesse daran viel Zeit mit tuning des Bogens und des Pfeils zu verbringen und daraus Raketenwissenschaft zu machen.
Die Personen, welche dort im Club im Training sind haben alle eine sehr schöne Form. (Sicher 90% Compound, olymp. Recurve oder Blankbogen).  Die wenigen Schützen die aber Tradbogen schießen und dort gelernt haben treffen jedoch durch die Bank schlechter als ich.
Ich verstehe nicht warum man nicht akzeptieren kann, dass es nicht nur eine absolute Wahrheit im Bogenschießen gibt. Ich weiß, Trainer zahlen viel Geld für Seminare und sind meist am neuesten Stand der Technik aber ich habe einfach kein Interesse daran wieder 3 Schritte zurück zu gehen um einen Stil zu lernen, den ich nicht ansprechend finde und der mich eventuell etwas besser treffen lässt. Ich fand diese Herangehensweise des Trainers ziemlich respektlos.
Aber anscheinend zählt man in diesen Kreisen als Intuitivschütze als jemand der nur etwas "herumballert". Genau so finde ich es furchtbar wenn aus der Traditionellen Richtung solche Anwandlungen kommen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: rso am März 30, 2025, 12:21:59 Nachmittag
Das ist doch harmlos.
Ich empfehle mehr Gelassenheit.
Und Respekt ist überbewertet.

Man kann auch den Verein wechseln, aber das ändert nicht immer wirklich was  ;)
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Pterodactylus am März 30, 2025, 12:23:58 Nachmittag
Lass dich von solchen „Experten“ nicht irre machen, solch ein präpotentes Geschwurbel ignoriert man am besten.

Das heißt nicht das man Beratungsresistent sein soll, aber Voraussetzung dafür ist als allererstes das man nach einem Rat gefragt hat und zweitens ob man diesen Rat/Empfehlung annimmt steht noch mal auf einem anderen Blatt.

Es gibt nicht den einen richtigen Stil speziell beim intuitiven schießen.
Richtig ist für einen persönlich was funktioniert, zum eigenen Schießstil passt und  was sich persönlich (auch zur eigenen Anatomie und Ausrüstung) gut anfühlt.

Und letztlich, wer trifft hat Recht. 😀
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kedde am März 30, 2025, 12:25:53 Nachmittag
Du hast Spaß am Schießen?
Du bist mit Deinen Ergebnissen zufrieden?
Du möchtest nicht Weltmeister werden?
Du entspannst Dich beim schießen?
Du gehst zufrieden nach Hause?

Belass es dabei, und bleib weiterhin zufrieden und glücklich.

Die, die dich verbiegen wollen werden dich unglücklich machen. Es sind Fita- und Compound-Schützen, die müssen einen Stock im Rücken haben.

Ich hatte auch mal solch einen Verein, aber denen hab ich gesagt, macht ihr euer Ding, ich meins. Es sind zwei ganz unterschiedliche Schießarten. Und man ließ mich in Ruhe. Bring den Mut auf und sag nein danke, aber ich möchte meinen Stil nicht verändern, zumal Du ja auch intuitiv schießt.
Übrigens, wer von sich behauptet anderen erst-mal das richtige Bogenschießen beizubringen, dem sollte man besser mit Argwohn begegnen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Waldgeist am März 30, 2025, 01:24:29 Nachmittag
Wenn Du unsicher bist, ob Dein Schießstil verbesserungswürdig ist, dann gönn Di r mal `ne Fortbildung bei einem, der sich mit dem trad. BS auskennt. Meine Eerfahrung ist nämlich durchweg positiv. Hinzu kommt, dass die Wahscheinlichkeit als sehr gering einzuschätzen ist, einfach nur "umgekrempelt zu werden". Vielmehr wird der Lehrende aubauend auf dem, was Du da präsentierst mit seinem Wissen an Dich heran treten und DIch mit hilfreichen Tipps weiterbringen. Leider ist der Mensch ja auch ein Gewohnheitstier; d.h. Du gewöhnst Dir schon mal "Unarten" an, die Du selber a. nicht mehr bemerkst und b. auch gar nicht willst.
Den Satz: "Das musst Du aber so machen!" wirst Du nicht zu hören bekommen. Vielmehr wird das was Du tust analysiert und darauf aufbauend perfektioniert.
Und es gilt - wie von den Kollegen schon geschrieben: Lass Dich nicht verrückt machen! Du bist auf dem richtigen Weg ...
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: roscho am März 30, 2025, 01:26:54 Nachmittag
Kenn ich, deswegen hab ich a) meinen Trainerschein der IAA gemacht und bin b) aus dem Verein ausgetreten

Lass dich nicht irre machen, das liegt einfach daran das in (90 ??? %) der Vereine Bogenschießen olympisch gelehrt wird und Traditionell eher unbekannt ist.

Das heißt jetzt nicht das man sich von olympischen Schützen nichts abschauen kann, biomechanisch wird da viel mehr gemacht als autodidaktisch ;)

Eiferer die die reine Lehre vertreten gibt es auch beiden Seiten, ich denke wichtig ist es für sich das mitzunehmen was einem weiterhilft und den Rest zu ignorieren.

Das ändert sich auch mit der Zeit, ich lege inzwischen viel mehr Wert auf einen biomechanisch guten Stil als zu Anfang meiner Laufbahn.

Mein Tipp: immer nach allen Seiten offen bleiben …
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: The Barebow Factory am März 30, 2025, 02:23:41 Nachmittag
Was Ronny beschreibt ist auch mein Ansatz.

Ich analysiere den Schützen und arbeite mit ihm an den kleinen Stellschrauben ohne den Stil oder das "Zielsystem" zu ändern.
Zu mir kommen Prims, Tradis und auch technische Schützen.
Meine Intention ist, den Schützen seinen indivudiellen Still zu lassen, aber dafür zu sorgen, dass der/die Schütze-/in auf Dauer keine gesundheitlichen Probleme bekommt.
Daher lege ich wie Ronny viel wert auf die Biomechanik.

Ich kenne die Tradiwelt, also auch die techn. Welt, da ich beides jahrelang geschossen und noch schieße.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kuckingen am März 30, 2025, 03:30:46 Nachmittag
Ich habe mich von einem alt eingessessenen auch beeinflussen lassen. Der Unterschied ist jener, ich habe gelernt nach Olympischen Vorbild, als Bogen gerade, dynamischer Release usw. Er hat mir, leider sehr erfolgreich die Neanderthaltechnik teilweise rein geredet und das belastet mich heute noch. Bin endlich auf dem Weg es los zu werden.

Der Ton des Chefs mag möglicherweise etwas grob liegen zu deinem Erfolgen. Sachlich gesehen hat er aber Recht.

Es stellen sich doch die Fragen, wie wichtig es dir ist, besser zu treffen. Und ob der Zeitaufwand es dir wert ist.

So lange nicht die Sicherheit von dir oder anderen gefährdet ist, spielt es keine große Rolle für dich.

Im allgemeinen mische ich mir nur ein, wenn sie Anfänger sind und der alte Schussstill nicht fix sitzt. Da ist noch ohne großen Frust des neuen Lernens etwas zu ändern.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: roscho am März 30, 2025, 03:44:15 Nachmittag
„ Neanderthaltechnik“ ist kein schöner Begriff … :eeew:

Nur weil eine Technik/ein Stil anders ist als der olympische muss er nicht Neanderthal und schlecht sein.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: cweg am März 30, 2025, 03:54:27 Nachmittag
Es gibt auf allen Seiten Idioten, die das schlecht machen, was sie nicht kennen. Zum Glück besteht die große Mehrheit jedoch aus netten Leuten, die einfach Spaß am Bogenschießen haben und offen für Alles sind.

Den besten Spruch hatte ich mal aus einer Gruppe mit Anfängerbögen, als ich überholen durfte, schnell mit meinem Border Tempest ein Kill geschossen hab und weitergehen wollte. Da sagte einer:“Der Bogen schießt wohl elektrisch!“

 ;D

Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Waldgeist am März 30, 2025, 04:06:41 Nachmittag
"  Neanderthaltechnik“ ist kein schöner Begriff ... "
Und historisch betrachtet auch ziemlich fragwürdig; die Herrschaften waren ja bereits vor über 100 000 Jahren unterwegs.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Flotschi am März 30, 2025, 04:39:12 Nachmittag
„ Neanderthaltechnik“ ist kein schöner Begriff … :eeew:

Nur weil eine Technik/ein Stil anders ist als der olympische muss er nicht Neanderthal und schlecht sein.

Es ist ein absolut respektloser Begriff. Ich habe dies schon persönlich genommen. Vielleicht hat er Angst dass ich seine Schützlinge "korrumpiere". Was weiß ich. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich mit diesem Trainer nicht arbeiten möchte. Der Kerl kam mir von Anfang an recht unsympathisch vor und das war jetzt der Sargnagel.  Es gibt bei mir leider niemanden in meinem Dunstkreis der das traditionelle Bogenschießen so lebt wie ich. Links und rechts nur Systemschützen. Ich schaue mir jedoch von jeder Schussrichtung etwas ab. Von den olympisch Recurve Schützen zum Beispiel sich mehr Zeit zwischen den Schüssen zu lassen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kreta am März 30, 2025, 04:49:54 Nachmittag
Aha meine Frau schließt auf 18 m mit leicht gekanteten Bogen mittlerweile 250 Punkte. Und die leichte Kantung ist ihrer Physis geschuldet.

In unserem Verein gibt es mittlerweile viel Respekt und Neugier zwischen traditionellen und olympischen Schützen.

Also gehe pragmatisch ran an die Sache. Man kann sich in gewissen Bereichen verbessern. - Release,stabiler Bogenarm etc. Aber man kann eben auch respektvoll und mit Interesse miteinander umgehen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: woody am März 30, 2025, 05:13:13 Nachmittag
Moin hier ist Woody. Waldgeist, da bin ich aber voll bei dir. Du warst nur schneller"  Neanderthaltechnik“ ist kein schöner Begriff ... "
Und historisch betrachtet auch ziemlich fragwürdig; die Herrschaften waren ja bereits vor über 100 000 Jahren unterwegs.  :agree:
munter bleiben
Euer Woody
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: woody am März 30, 2025, 05:14:29 Nachmittag
Und Zitieren lern ich auch noch
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Waldgeist am März 30, 2025, 05:25:02 Nachmittag
Zum Thema "Respekt" (gilt für alle Lebensjagen) zitiere ich mal meinen alten Lehrer Laotse. Er ssagte:
Wer als Schwein geboren wird kann nicht als Nachtigal begraben werden!
Ist nix Bogenspezifisches
 :ontopic:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: OddBow am März 30, 2025, 06:02:46 Nachmittag
Jou, irgedwo stand auch mal, dass man einen Schuss überhaupt nicht ungefragt kommentieren soll. Also, weder positiv noch negativ. Im Grunde fehlt einfach eine soziale Kovention, etwaige Hilfe erstmal neutral anzubieten: "Hey, ich bin der Vereinsblubb und falls du Hilfe brauchst sag' gern Bescheid."
Man weiß im Grunde ja nicht was die Person vorhat bzw. welche Rahmenbedingungen gelten.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Clemens am März 30, 2025, 07:31:10 Nachmittag
...Hilfe erstmal neutral anzubieten: "Hey, ich bin der Vereinsblubb und falls du Hilfe brauchst sag' gern Bescheid."
Man weiß im Grunde ja nicht was die Person vorhat bzw. welche Rahmenbedingungen gelten.

100% bei dir..
Ich denke das wäre in besagtem Fall der Beste Weg gewesen den der Trainer hätte beschreiten können.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: s.pp.l am März 30, 2025, 08:09:40 Nachmittag
Jou, irgedwo stand auch mal, dass man einen Schuss überhaupt nicht ungefragt kommentieren soll. […]
Man weiß im Grunde ja nicht was die Person vorhat bzw. welche Rahmenbedingungen gelten.

Gilt auch in anderen Sportarten. Schönes Beispiel ist, als Georgia Ball (Pro-Golferin) auf der Driving Range ungefragt Tipps gegeben wurden… Nicht ganz dasselbe, aber illustriert das ganze recht schön. Einfach mal bei youtube suchen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Bambus am März 30, 2025, 08:44:39 Nachmittag
Nimm die "Neandertalertechnik" eher als Lob und sag dem nächsten, der damit kommt:

"Mit dieser Technik haben meine und deine Vorfahren ihren Lebensunterhalt erjagt, haben überlebt und konnten ihre Gene weitergeben, sonst gäbe es uns beide nicht. Ob deine Technik dereinst dasselbe wird behaupten können laß ich mal dahingestellt."

ABER, du kannst von den Systemschützen auch einiges lernen: sauberer Ablaß, Ruhe im Schuß, achten auf das Körpergefühl etc. Und natürlich ist die Bogenhaltung eine Andere, ankern ebenfalls und visieren ist als Intuitiver eh nix. Vom Material mal ganz zu schweigen.
Laß dich nicht kirre machen und vor Allem laß dir nicht reinreden sondern mach dein Ding und lass den Anderen Ihres. Und wenn sie zu penetrant werden sag freundlich: "Entweder wir lassen das jetzt oder Tschüss, offensichtlich passen wir nicht zusammen."


Das Zauberwort heißt "Respekt vor dem Anderen", etwas das der Guru in deinem Verein offensichtlich nicht kennt.


Bei uns im Verein schießen wir verschiedene visierlose Stile und Bögen, vom Reiterbogen mit Daumenring, Primitivbögen intuitiv, Langbogen, 3under, Jagdrecurve und Samik Einsteigerbögen und was es sonst noch so kreucht und fleucht (kein Compound und kein Visier), sind zwischen 10 und 72 Jahre alt, Männlein wie Weiblein, und schießen zwischen 16# und 78#.


Zum "ungefragt kommentieren" - wenn ich (oder ein Anderer) nen offensichtlichen Fehler sieht (Zughand fallen lassen beim lösen, unsicherer Stand etc. bin ich so frei das (vor allem aber nicht nur bei den Jüngeren) höflich anzusprechen --- und es wird gerne und dankbar angenommen. Und wenn mir das einer sagt ebenso.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Thom am März 30, 2025, 10:02:56 Nachmittag
Hallo Flotschi,

Zum Kanten des Bogens:
Es kann sein, dass Dein Bogen sogar das Kanten mag.
Je nach Bogen kannst Du z.Bsp. als Rechtshandschütze mit dem rechten Auge gar nicht durch das Fenster eines traditionen Recurvebogens schauen.
und schaust mit dem rechten Auge gegen den Bogen, dann sollte man etwas kanten, man will ja intuitiv mi. beiden Augen das Ziel sehen.

Liegen die Pfeile links  im Ziel kann man mit dem Kanten, die Pfeile  nach rechts korrigieren.

Also Kanten kann Sinn machen, das muss man für seinen Bogen erfahren.


Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Landbub am März 30, 2025, 11:49:00 Nachmittag
Wäre es im Bereich des Möglichen, dass der Trainer einer mit Erfahrung ist und erkennt, welches Potenzial du hättest, wenn man fehlerverstärkende Eigenheiten ändern würde?
Weisst du, ob du den Spass verlieren würdest, wenn du mal ein paar der vom Trainer vorgeschlagenen Änderungen umsetzen würdest?
Argumente wie "Ich treffe gut und mein Schießstiel macht mir Spass" sind natürlich valide. Aber erst dann, wenn man Vorschläge versucht und wieder verworfen hat.
Meine Erfahrung ist (drum spreche ich Tradis nicht mehr an, bzw nur dann, wenn sie mich ansprechen mit Fragen zur Verbesserung), dass viele aus ihrer Komfortzone nicht raus kommen wollen. Nachdem du schreist "besser als die anderen beiden Tradis" scheint dir doch am Treffen was zu liegen. Wie weit bist du denn weg von den Blankbogenschützen? Gute Tradis halten mit den Blechbognern oft probemlos mit. Zumindest bei 3D entfernungen.

Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Pinball am März 31, 2025, 07:05:42 Vormittag
Pauschal zu sagen, dass die Technik nicht gut ist halte ich auch für Verkehrt.

Man kann gerne das Gespräch mit dem Schützen suchen und ihn auf seine ( dann in meinen Augen) ungewöhnliche Technik ansprechen.

Dabei stellt man schon mal fest ob sich der Schütze bereits damit beschäftigt hat und ggfs. weiß was und warum er das so macht.

Und man findet auch heraus, ob der Schütze interessiert an „anderen“ Techniken ist.

Da kommt man schnell zu einem „Probier doch mal wenn Du magst“.

Dabei liegt die Entscheidung stets beim Schützen.

Wenn er sich mit der Änderung/Neuerung dann wohl fühlt und ggfs. auch etwas besser trifft freuen sich beide.

Kommt er nicht damit klar, ist sich auch niemand böse.

 Ich bin kein Trainer sondern beobachte, lese und probiere viel und gebe meine Erfahrungen/Beobachtungen weiter wenn sich ein Bogenkumpel dafür interessiert.

Auf dem gleichen Weg erhalte auch ich Tips und Vorschläge.

Meistens passt das sehr gut und so haben wir uns alle im laufe der Zeit verbessert und immer Spaß dabei gehabt.

Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: 1Pfeil am März 31, 2025, 08:24:08 Vormittag

"Mit dieser Technik haben meine und deine Vorfahren ihren Lebensunterhalt erjagt, haben überlebt und konnten ihre Gene weitergeben, sonst gäbe es uns beide nicht. Ob deine Technik dereinst dasselbe wird behaupten können laß ich mal dahingestellt."


Genau so oder zumindest so ähnlich hätte ich vermutlich auch reagiert  :klasse:

Eigentlich kommt es ja auch auf den Tonfall an wie etwas gesagt wird.

Und wenn man selber an dem Tag nicht besonders gut drauf ist kann man auch viel (falsches) in einen Satz reininterpretieren das vielleicht ganz anders gemeint war.....
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Grizzly am März 31, 2025, 10:09:18 Vormittag
Richtig ist es, solange ich mir nicht selbst durch die Haltung schade. Wenn ich dann noch treffe und Spaß habe, was soll es?

Da kann man auch den FITAnesen mal den "Roten Punkt " empfehlen. Da schreibt immerhin ein Arzt aus seiner medizinischen Sicht.

Ich denke, der "Trainer" meine das ernst. Also in dem Fall ignorieren oder andren Verein suchen. Da passt das Mind set nicht.

Parallel such dir ein toleranteres Umfeld.

Da ich aus beiden Welten komme, fordere ich dann zu einem Triathlon auf. Olympisch auf der Wiese, danach Blank und dann noch mit dem Langbogen. Gerne auch mal auf dem Parcours. So richtig schön mit Laufen, Kraxeln und krummem Stand. Also ideal für Neandertaler. Und zum Abschluß noch Reiterbogen mit Daumenring.....
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Flotschi am März 31, 2025, 10:37:48 Vormittag
Richtig ist es, solange ich mir nicht selbst durch die Haltung schade. Wenn ich dann noch treffe und Spaß habe, was soll es?

Da kann man auch den FITAnesen mal den "Roten Punkt " empfehlen. Da schreibt immerhin ein Arzt aus seiner medizinischen Sicht.

Ich denke, der "Trainer" meine das ernst. Also in dem Fall ignorieren oder andren Verein suchen. Da passt das Mind set nicht.

Parallel such dir ein toleranteres Umfeld.

Da ich aus beiden Welten komme, fordere ich dann zu einem Triathlon auf. Olympisch auf der Wiese, danach Blank und dann noch mit dem Langbogen. Gerne auch mal auf dem Parcours. So richtig schön mit Laufen, Kraxeln und krummem Stand. Also ideal für Neandertaler. Und zum Abschluß noch Reiterbogen mit Daumenring.....

Ich hatte gestern mit einem Kurskollegen der Reiterbogen (auch vom Pferd) schießt trainiert. Er hat mir gesagt, dass er bei diesen Trainer auch keine Kurs gemacht hat weil er ihm für seine Zwecke nicht helfen kann. Es macht für mich auch einfach keinen Sinn einen Stil zu erlernen der darauf ausgelegt ist auf ebener Fläche auf Scheiben zu schießen. Von April bis November bin ich im Gelände unterwegs in dem 95% der Schüsse nicht auf ebener Fläche abgegeben werden. Viele sogar im steilen Hügel stehend. Das kann ich nach vielen Jahren doch schon recht gut. Die Punkte an der Scheibe der Fita Schützen bekomm ich natürlich nicht hin aber das war nie mein Ziel.  Da ich im städtischen Gebiet wohne sind die Optionen für einen Verein, in dem auch viele Tradschützen begrenzt. Hier machen fast alle die diesen Sport etwas ernsthafter betreiben Kurse in denen nur das "moderne Bogenschießen" gelehrt wird. Intuitiv schießen gibt es da gar nicht. Im Endeffekt sind die Rahmenbedingungen im Verein sonst gut und ich komme auch oft zum trainieren. Ich muss mich damit abfinden der "Bunte Hund" dort zu sein.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Grizzly am März 31, 2025, 10:54:21 Vormittag
Was spricht den grundsätzlich dagegen, mal auf der Dunklen Seite zu schnuppern und sich auf die Spielweise dort zu begeben?
Dümmer wirst du dabei garantiert nicht und vielleicht folgen dir dann sogar ein paar auf die Helle Seite? Hab ich in meinem ersten Verein so erlebt.  :schuldig: :schuldig: :schuldig:

Mir passt einfach die Art und Weise von dem "Trainer" nicht. Olympic Recurve ist nur eine Spielart des Bogenschiessens, nicht tmehr.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Landbub am März 31, 2025, 02:24:50 Nachmittag
Es macht für mich auch einfach keinen Sinn einen Stil zu erlernen der darauf ausgelegt ist auf ebener Fläche auf Scheiben zu schießen.

Doch, das würde sogar sehr viel Sinn machen. Beim Reiterbogen / Daumentechnik / Fluganker wäre das diskutabel. Aber für einen gewöhnlichen TRB Schützen macht das super viel Sinn. Da schreibe ich aus Erfahrung.

Von April bis November bin ich im Gelände unterwegs in dem 95% der Schüsse nicht auf ebener Fläche abgegeben werden. Viele sogar im steilen Hügel stehend. Das kann ich nach vielen Jahren doch schon recht gut. Die Punkte an der Scheibe der Fita Schützen bekomm ich natürlich nicht hin aber das war nie mein Ziel.

Vergleiche dich nicht mit statischen Distanzen. Vergleich dich mit Blankbogenschützen im Feld / Wald. Es gibt TRB Schützen, die gehen aus schwierigen Feldparcours wie in Wirsberg mit 300+ Ringen raus. Daran kannst du messen, ob du "gut" bist oder halt "gut genug um zu treffen und Spass zu haben". (was auch OK ist)

Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kuckingen am März 31, 2025, 02:56:38 Nachmittag
Nur weil wir mehrheitlich 3D schießen, brauchen wir nicht 9 von 10 Dingen beim Bogenschießen genau so wie die Scheiben schützen.

Wir haben mehr gemeinsam als uns trennt.

Sauberer Stand, sauberes T, sauberer Release, sauberer Anker, Pfeiltuning usw.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Woodinski am März 31, 2025, 03:06:31 Nachmittag
Als ich damals im Verein angefangen habe, gabs dort überwiegend Scheibenschützen und wir hatten einen Fita-Trainer. Nicht das schlechteste, wenn man mit dem Bogenschießen anfängt, wenns um saubere Technik geht. Von den Tipps und Fehlerkorrekturen zehre ich jetzt noch.

Bei Turnieren mit Schützen die ich nicht kenne in der Gruppe, hüte ich mich, ungefragt irgendwelche Tipps oder Analysen abzugeben. Wenn ich mit Freunden schieße machen wir das gegenseitig und das ist meiner Meinung nach auch völlig okay, wenn man mal von außen Feedback bekommt.

Beim letzten Turnier hab ich allerdings nach der Hälfte einen Mitschützen darauf aufmerksam gemacht, dass irgendwas an seinem Setup so gar nicht stimmt. Der Pfeil schlug so extrem gegen die Kante der Pfeilanlage, dass sogar schon ein Stück Holz fehlte. Da tat mir dann der Bogen doch zu leid.  :schuldig:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Waldgeist am März 31, 2025, 03:51:44 Nachmittag
Nur mal zur Erinnerung: Es geht doch gar nicht darum sich für die eine oder die andere Schießtechnik ins Zeu zu legen ...
Aufgerufen  bzw. angefragt sind hier allgemein (!) gültige Haltungen wie RESPEKT und Anerkennung von Unterschiedlichkeit in der Vermittlung. Der inhaltliche Austausch um "die reine Lehre" muss und wird uns weiter beschäftigen. 
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Landbub am März 31, 2025, 04:09:07 Nachmittag
Aufgerufen  bzw. angefragt sind hier allgemein (!) gültige Haltungen wie RESPEKT und Anerkennung von Unterschiedlichkeit in der Vermittlung.

Das überlese ich genauso wie man sowas auf derBogenwiese ignorieren sollte. Hat m.E. nix mit Respekt oder kein Respekt zu tun.
Guck, was Kedde oben schreibt

Es sind Fita- und Compound-Schützen, die müssen einen Stock im Rücken haben.

was soll man da als Fita und Compound-Schütze davon halten?

Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kuckingen am März 31, 2025, 07:38:05 Nachmittag
Die Scheiben Schützen habe weit aus offener erlebt als die 3D Schützen. Vielleicht ein österreichisches Phänomen, kann sein.

Vielleicht weil bei den 3D Turnieren weit aus mehr Alkohol fließt.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: OddBow am März 31, 2025, 07:40:46 Nachmittag
Bitte zurück zum Thema. 😚
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: perkolat am März 31, 2025, 07:47:56 Nachmittag
Ich verfolge den Text und habe nur eine Frage. Warum erwarte ich für meine Art einen Pfeil ins Ziel zu bringen Respekt? In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Bemerkung, wenn der Pfeil gut sitzt, oder völlig daneben geht. Meist mit dem Ziel, dass die Laune hinterher besser ist, als vorher. Was kümmert der Stil, sofern der Schütze nicht zum ersten Mal schießt?

Drehen wir den Spieß einmal um. Was hatte der Kommentator für einen Tag, was für ein Frühstück, Stress daheim oder im Job, oder schlicht zum 1000. Mal dieselbe Grütze gesehen (ist nicht unterstellt). Ist er sonst ein rücksichtsvoller Mensch, oder ein negativer Charakter? Hat er vielleicht selbst schlechter getroffen und ist voller Neid? Oder hatte er nur eine suboptimale Art, Mängel in der Technik zu benennen? Im Endeffekt sind wir alle erwachsen, mehr oder weniger. Also genießt die Rückmeldungen, die gut tun und vergesst die anderen!
 :pop:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: tombows am März 31, 2025, 08:33:47 Nachmittag
@ Landbub

ich geb dir recht, das mit dem Stock ist genauso suboptimal wie der Neandertaler.

Solange nicht jeder dem anderen seine Welt respektiert und akzeptiert wird das immer Spannungen geben.

Der Idealfall ist doch wenn jeder mal über seinen Tellerrand schaut und sich ein klein wenig für den anderen interessiert.

In vielen Vereinen ist halt der Oly. Recurve immer noch die Heilige Kuh und die anderen Bogenarten werden untergeordnet
und bei vielen Intuitiven Schützen ist dann der automatische Reflex, die wollen mich nur abqualifizieren oder belächeln.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Bambus am März 31, 2025, 08:46:14 Nachmittag
Ich verfolge den Text und habe nur eine Frage. Warum erwarte ich für meine Art einen Pfeil ins Ziel zu bringen Respekt? In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Bemerkung, wenn der Pfeil gut sitzt, oder völlig daneben geht. Meist mit dem Ziel, dass die Laune hinterher besser ist, als vorher. Was kümmert der Stil, sofern der Schütze nicht zum ersten Mal schießt?

Drehen wir den Spieß einmal um. Was hatte der Kommentator für einen Tag, was für ein Frühstück, Stress daheim oder im Job, oder schlicht zum 1000. Mal dieselbe Grütze gesehen (ist nicht unterstellt). Ist er sonst ein rücksichtsvoller Mensch, oder ein negativer Charakter? Hat er vielleicht selbst schlechter getroffen und ist voller Neid? Oder hatte er nur eine suboptimale Art, Mängel in der Technik zu benennen? Im Endeffekt sind wir alle erwachsen, mehr oder weniger. Also genießt die Rückmeldungen, die gut tun und vergesst die anderen!
 :pop:

Interessante Frage - warum erwarte ich, das ich respektvoll angesprochen werde? Oder noch deutlicher, warum kann ich erwarten, respektvoll angesprochen zu werden?

Vielleicht weil sich das für mich als Teil des normalen Anstands und Umgangsformen so gehört? Vielleicht weil ein respektvoller Umgang miteinander genau das ist, was heutzutage immer weniger gepflegt wird? Vielleicht weil der mangelnde Respekt genau das ist, was unserer Gesellschaft aktuell so sehr fehlt?
Ok, ich bin halt alt, aber auch Jüngere sollten sich mal mit dem Thema "Respekt untereinander" und "respektvoller Umgang" beschäftigen, z.B. finde ich  :pop: bei einem Thema in dem es um gegenseitige Achtung und Respekt geht eher weniger passend.
Aber das ist wie vieles Anderes nur meine Meinung.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: carpe noctem am März 31, 2025, 09:06:08 Nachmittag
Als ich in meinen Verein beigetreten bin war ich einer von 5-6 Schützen der traditionelle Bögen geschossen hat und der einzige Primitivbogenschütze.
Klar gab es die eine oder andere "Neckerei" "hätte ich das gewusst hätte ich meine Gießkanne mitgebracht" usw. Im Verein waren damals ausschleißlich Compound, Visier und Barebow Schützen. Der Hauptaugenmerk lag im Feldbogenbereich, bei der KM und LM musste man bei den Barebows mitschießen.
Gegen Stringwalker auf 50m sieht man dabei nicht all zu gut aus. 3D Tiere lagen in einem Container und wurden ab und zu mal rausgeholt.


Inzwischen sind gut 80% im Verein Traditionelle Schützen und 3D ist neben den Feldscheiben ein fester Bestandteil in unserem Parcours.
Aber das Miteinander war eigentlich immer gut trotz unterschiedlicher Schießstile und sportlicher Bestrebungen.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: perkolat am März 31, 2025, 09:16:55 Nachmittag
   ;)Na so jung bin ich auch nicht mehr. Aber alt genug um nichts auf unpassende Kommentare zu geben. Und selbstbewusst über einen schlechten eigenen Schuss lachen zu können. Wir sind immer noch im Hobby, es ist nichts wichtiges, bleibt locker und gut gelaunt. Was ist ein Hobby wert, wenn es keinen Spaß macht? Es reicht jetzt aber auch mit dem Wort zum Dienstag von mir.   :pop:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: stöckchenschubser am März 31, 2025, 09:33:09 Nachmittag
Respekt bekommt jeder genau so viel wie er verdient, weil die Person ein Mensch ist.
Wer mehr will, muss sich den verdienen, ob nun durch Leistung im Sport oder in der Menschlichkeit ect.


In meinem beiden Schießsportarten gibt es jede Menge Frotzeleien, im harten Kern auch deftiger. Linkshänder sind kaputt, und können deshalb nicht richtig schießen usw.


Wenn die Hardcore Wettkampfschützen erstmal kapiert haben, dass es Menschen gibt, denen Titel und Ehrungen peripher am Allerwertesten vorbei gehen, geht es eigentlich.


Ich bezeichne mich selbst als den schlechtesten Kurzwaffenschützen weit und breit,  Einfach weil ich nur Krach und Löcher in die Scheibe machen. Es reicht für meine Pflichtleistung.
Es hat etwas gedauert, bis alle verstanden haben, dass ich nicht mit dem besten Material schießen will, sondern mit dem was mir gefällt und Spaß macht.


Frag das nächste mal einfach, warum du das tun solltest. Wofür du das tun solltest. Für wen du das tun solltest. Und vor allem warum du etwas ändern sollst. Dauert etwas, aber dann akzeptieren sie es.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: puschel am April 01, 2025, 12:53:17 Nachmittag
Hi,

feines Thema :)

Es gibt wenige Themen, wo man besser aufeinander einprügeln kann - aber eigentlich muss man das nicht.
Ich kann versuchen andere Schützen gegen ihren Willen mit meinen Vorschlägen zu belästigen - ich muss es aber nicht.
Ich kann als trad. Schütze die Schritte der Phasenmodelle umsetzen - ich muss es aber nicht.
Es gibt nur wenig schwarz/weiß bzw. richtig/falsch in unserem Sport. Falsch ist es idR nur dann, wenn es weh tut -> dem Schützen oder Anderen.

Die meisten Trainer sind auf die klassiche Schießtechnik nach Phasen- und Bewegungsmodell eingenordet und dulden in ihrem Umfeld nichts anderes. Das ist ok! Weil jede Abweichung oder jeder andere Ansatz von aussen schlicht und ergreifend Mehrarbeit ist.
Dass wir diesen Ansatz bei der Trainerausbildung haben ist ok! Der Ansatz produziert dann untereinader austauschbaren Schüler, bietet Vorbereitung auf Kader, Workshops etc - mit dem gleichen Ansatz bei allen. Das ist ok!
Das ist nicht die einzige Wahrheit, das heißt nicht, dass alle anderen doof, lern- oder bewegungsbehindert sind.
Es ist einfach nur ein Ansatz, auf den man sich irgendwie geeinigt hat. Kann man mal so akzeptieren. Ob man das respektieren muss, ist eine andere Frage.

Was man in Frage stellen muss/darf:
Darf man nicht erwarten, dass Trainer von den Verbänden so ausgebildet werden, dass es zur Zielgruppe passt?
Und da haben wir 99% Breitensportler und davon sicher mehr als 70% Tradis
Ist es richtig, diese ganze breite Masse in den Händen von privaten Anbietern zu lassen?
Anders herum muss ich aber auch hinterfragen, was ich erwarte, wenn ich in ein Training zu einem Trainer gehe.
Wenn ich weiß, dass ich eine eigene Technik habe, dann muss mir bewusst sein, dass ich ein individuelles Training brauche. Das muss ich klar kommunizieren - und vmtl. damit leben, dass es mir der Trainer im Verein nicht im "normalen Rudeltraining" bieten kann.
Wenn ich den Luxus eines Trainings und eines Trainers habe, gebietet es die Fairness diesem Trainer gegenüber, auch wenn ich eine andere Meinung habe und genau weiß, dass es andere Wege gibt, trotzdem nicht in sein Training reinzugrätschen.

Was ich in diesem Fall (nur für mich gesprochen!) verlange, ist ein gewisser Respekt - und die Akzeptanz, dass ich für mein Training einen Plan und eine Absicht habe.
Was ich in diesem Fall (wieder nur für mich gesprochen!) biete, ist ein gewisser Respekt gegenüber den unterschiedlichen Schützen - und ich kann absolut damit leben, dass jemand einen Vorschlag von mir ablehnt und "sein Ding" macht. Ich mag evt. denken oder sogar schon wissen, dass dann Bullshit ist - aber manche Erfahrungen müssen selbst gemacht werden und in der Regel kann man nach der gemachten Erfahrung gut weiterarbeiten.

In dem Sinne, toleriert die anderen Ansätze und seid gute Vorbilder
Der Respekt kommt dann von alleine  :)
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Landbub am April 01, 2025, 03:12:49 Nachmittag

Die meisten Trainer sind auf die klassiche Schießtechnik nach Phasen- und Bewegungsmodell eingenordet und dulden in ihrem Umfeld nichts anderes. Das ist ok! Weil jede Abweichung oder jeder andere Ansatz von aussen schlicht und ergreifend Mehrarbeit ist.

Weiss nicht... ich glaube das hat mit Angst vor Mehrarbeit genauso wenig zu tun wie mit mangelndem Respekt.
Wie läuft denn sowas ab?
1) Neuer Kamerad kommt auf die Bogenwiese oder auf den Enschießplatz vom Parcours. Aber nicht in die Trainingsgruppe
2) Coach fragt sich "warum". Traut er sich nicht? Will er das nicht? Es ist ja schon die Aufgabe eines Coaches, Unterstützung amzubieten und zu integrieren.
3) Also spricht man ihn an. "Willst mal am Training teilnemen" oder "Möchtest Du feedback und Vorschläge hören"?
4) Das fürhrt zu "Ja, gerne!" oder "Nein, aber danke der Nachfrage" oder eben auch zu "wieso, glaubst du ich habs nötig?"
5) wenn man auf die Gegenfrage dann mit "Ja" antwortet, hat dies nix mit Respektlosigkeit zu tun. Dennoch ist der Schütze dann etwas angefressen.

Man hat viel Arbeit, wenn man jemanden, v.a. Schüler und Jugen, zum Leistungssport entwickeln will. Abstimmung mit dem Bezirks- und Kadertrainer. Stützpunkte besuchen, Wettkämpfe begleiten...
Aber ob ein Tradi mit schief gehaltenem Bogen mit trainiert oder nicht, macht doch keinen Unterschied. Wenn er den Bogen schief halten will, auch nachdem er verstanden hat, warum das vermutlich suboptimal ist, soll er es doch tun. Dennoch kann er die Backtension  Übungen mitmachen. Oder auf den Gummibällen stehen zum Üben der Balance etc.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: roscho am April 01, 2025, 03:57:06 Nachmittag
 :pop:

ich bin da im Team "Puschel", dass erinnert mich alles irgendwie an meine Frühzeit ;)

Ich hab immer noch nicht verstanden warum es suboptimal ist den Bogen schräg zu halten und bis heute auch noch nicht verinnerlicht warum ich in den Landeskader sollte oder Leistungsport machen mach muss ..
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Kreta am April 01, 2025, 05:29:53 Nachmittag
Weil es für mich ebenso zum Thema gehört:

Ein guter Trainer ist für mich nicht einer der am Besten von allen strikt ein Phasenmodell lehrt, sondern einer der einfühlsam auf den Schützen und seine Bedürfnisse eingeht. Es ist besser jemandem den Unterschied zwischen einer suboptimalwn und einer optimaleren Technik erspüren zu lassen. Somit kann dann der Schütze es auch verstehen und es sich aneignen( also es sein eigen machen)

Stur nach Schema F vorzugehen ist für mich ein Zeichen für einen schlechten Trainer.

Es geht um die Methodik.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Bambus am April 01, 2025, 06:16:13 Nachmittag
Da muß ich mal nen Stein für die Trainerausbildung beim TBVD in den Ring werfen.
Da wird nicht eine "allein seeligmachende" Form gepredigt sondern es werden die grundlegenden Abläufe des intuitiven Schießens vermittelt und gezeigt, wie man sie als Trainer vermitteln kann. Und die umfassen von Selfbow bis zum Recurvebogen (ohne Wesir) eben alle Bogenformen, Reiterbogen mit Dauenring mal außen vor. Aber dafür im 2. Schritt incl. dem Parcourschießen mit seinen Spezialitäten.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Landbub am April 01, 2025, 09:49:39 Nachmittag
Ich hab immer noch nicht verstanden warum es suboptimal ist den Bogen schräg zu halten und bis heute auch noch nicht verinnerlicht warum ich in den Landeskader sollte oder Leistungsport machen mach muss ..

hast du falsch herum aufgefasst. Mit Leuten, die diesen Weg gehen, da hast als Coach die Arbeit. Mit Tradis, die keinerlei Interesse oder diesbezügliche Ambitionen haben, hast als Coach KEINE Mehrarbeit. Die laufen halt - wenn die das wollen - im Training mit und nehmen das auf, was für die relevant ist.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: roscho am April 01, 2025, 10:04:09 Nachmittag
Ich verstehe immer noch nicht.
Warum hab ich als Coach da MEHR Arbeit ?
Weil ich die überzeugen muss das sie es falsch machen und mehr Arbeit habe sie um zu schulen ?
Das doch nur wenn ich ein rein olympisches Schießen will …
Als Trainer der auch traditionelles Schießen versteht kann ich doch auch diesen Stil verbessern ….

Ich -persönlich- sehe das wirklich als unterschiedliche Stilarten des Bogenschiessens, ein „Guter“ Trainer kann alle Stile verbessern weil er weiß auf was es bei jedem Stil ankommt

Und wenn ich als Trainer einen Stil nicht kenne, dann muss ich auch dazu stehen das ich dazu nichts sagen kann.

Nur meinen Stil als richtig gelten zu lassen halte ich für schlechten „Stil“ …

Aber wie schon geschrieben: ich kenne das auch und mich hat es dazu gebracht meinen Tradi Trainerschein zu machen …;)

Jetzt zurück zu  :pop:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Waldgeist am April 01, 2025, 10:16:28 Nachmittag
" Und wenn ich als Trainer einen Stil nicht kenne, dann muss ich auch dazu stehen das ich dazu nichts sagen kann. "

Und das ist nicht nur eine Frage des RESPEKTs sondern der EHRLICHKEIT und AUFRICHTIGKEIT !!!
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: dragonfly_tom am April 01, 2025, 10:40:12 Nachmittag
Ob man selbst nur einen bestimmten Stil schießt oder tatsächlich mehrere, ist eines..
Aber wir beschleunigen alle unsere Pfeile und freuen uns wenn man trifft.
Man muss andere Stile nicht mögen aber man kann sie respektieren.

Ich bin beispielsweise komplett auf TRB bzw BHR gepolt.  BBR, Olympisch oder sogar Compound sind nicht meins. Sowohl Zielsystem als auch Visier sind nicht meines, weil es eben eine gänzlich andere Schießerei ist. Trotzdem ist es auch interessant, sich mit dem ganzen mal auseinanderzusetzen und die „anderen“ stile verstehen zu lernen. So kann man die Leistungen der fremden Klassen auch besser würdigen.

Es gibt immer ein für und wider . Und man kann von allem etwas für sich mitnehmen .

Gerade Trainer sollten da mehr Verständnis für die Bandbreite des Sports aufbringen. Es gibt nicht DIE ultimative Stilart, sondern eine Vielfalt in der jeder SEINEN Part finden kann.
Hypothetisch gesprochen: Ein überzeugter BBR-Trainer, der einen überzeugten Tradi zu BBR überreden will und dabei das traditionelle schlecht redet, hat den Sinn und die Möglichkeiten des Sports nicht verstanden.
 :bow:
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: aged younger am April 02, 2025, 05:55:42 Vormittag
Man muss andere Stile nicht mögen aber man kann sie respektieren.

ich gehe noch einen Schritt weiter:

"...man kann sie respektieren....", muss es aber nicht!

(tolerieren würde schon ausreichen und den Respekt - den man gegenüber der Person an sich generell entgegen bringen sollte - bereits ausdrücken)
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: OddBow am April 02, 2025, 08:18:12 Vormittag
Irgendwie ist die Diskussion doch wieder da: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=7679.0, oder? 😜
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: Rose🌹 am April 02, 2025, 10:21:53 Vormittag
Muss man nach einer einzelnen Erfahrung zur Verallgemeinerung übergehen und im Forum das Popcorn aufbrauchen?

Ein Bashing, wie im beschriebenen Fall geht gar nicht, aber es gab oder gibt genug Varianten der Entgegnung. Eine davon findet auf dem Parcours oder vor der Scheibe statt.
Für mich wäre die Mutigste vor der Scheibe.

Abschließend bekenne ich mich als absoluter Feigling.
Ich schiesse nur allein, oder mit Gleichgesinnten. Bin in keinem Verein und am liebsten beim Roven im Wald.
So halte ich die Schnittmenge mit den "Anderen" sehr gering.

Beruflich und Charakterlich ist das für mich der Weg.

Respekt für meinen Stil, egal. Ist mir nicht wichtig.
Ich fühle mich damit pudelwohl.
Der Erfolg einen Schützen aus seinem Pudewohl zu holen und zu einer besseren Technik zu bekehren steht noch aus.
Ich hab es wirklich nach dem Kurs bei AA 6 Monate versucht. Gescheitert, zwar viel über mich gelernt, aber bin beim Pudel geblieben.
Auch weil der Pudel keinen Druck erzeugt, er passt zu mir und hat sich mit mir entwickelt, und tut es auch weiterhin.

Außerdem haart er nicht und riecht kaum. Sorry  ;)



🌹
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: BärTiger am April 02, 2025, 12:49:00 Nachmittag

Außerdem haart er nicht und riecht kaum. Sorry  ;)
🌹

Im Gegensatz zu........?  :pop:  ;D
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: puschel am April 02, 2025, 01:10:27 Nachmittag
Ich verstehe immer noch nicht.
Warum hab ich als Coach da MEHR Arbeit ?
Weil ich die überzeugen muss das sie es falsch machen und mehr Arbeit habe sie um zu schulen ?
Das doch nur wenn ich ein rein olympisches Schießen will …
Als Trainer der auch traditionelles Schießen versteht kann ich doch auch diesen Stil verbessern ….

Hi, ich nehme mal dein Zitat von den verschiedenen zur "Mehrarbeit"
Die Antwort dazu steckt auch schon im Zitat: Als Trainer der auch traditionelles Schießen versteht kann ich doch auch diesen Stil verbessern"
Ja, genau :)
Das setzt vorraus, dass du dich damit beschäftigt hast, dass du überlegt hast, welche Elemente man anwenden kann, welche man besser weglässt. Du hast dir überlegt, wie du das in dein Training integrieren kannst oder ob du es mit dem Schützen individuell ausarbeitest. Das ist definitiv mehr Arbeit, als wenn ich auf alles nur den klassischen Ansatz draufpacke.

Der andere Punkt (Landbub) ist auch eine Frage, die die Antwort schon drinhat:
Wenn der Schütze kommt und fragt, dann will er trainieren und besser werden.
Wenn ich den Schützen ansprechen muss, nur weil er/sie schüchtern ist - dann ist alles gut.
Wenn ich einen Schützen anspreche und Gegenfragen wie oben bekomme, na ja - er MUSS definitiv nicht ;) - ich kann diesen anderen Ansatz tolerieren.
Was ich aber definitiv nicht toleriere ist ein seitliches Reinquatschen in mein Konzept, dass es auch anders geht, denn das wäre respektlos gegenüber mir als Trainer. Aber ich denke, dass wir das hier nicht haben und das wäre auch ein anderes Thema.

Ich persönlich finde es unheimlich interessant, bei Turnieren die verschiedenen Ansätze anzuschauen. Sei es als Suchspiel für meine Tochter (Was fällt dir bei dem Schützen auf) oder als Lehrbeispiel für klassische Lehrbuchtechnik. Ich kann gar nicht alles aufzählen, was mir diese Beobachtungen und Diskussionen schon an Tipps und Ansätzen gebracht haben. Sei es Material, Abstimmung, Technik, Mental, allg Herangehen,... Es gibt kaum zwei Schützen, die da gleich sind.
Wenn ich versuche mir das Beste aus diesen Dingen für mich herauszuziehen, dann ist es absolut wertvoll und ich kann meinem Diskussionspartner sehr viel Respekt entgegenbringen. Selbst wenn ich seinen Ansatz für mich nicht umsetzen kann, kann ich seinen Ansatz tolerieren.
Titel: Re: Respekt für verschiede Schießstile fehlt anscheinend teilweise
Beitrag von: dark2star am April 04, 2025, 12:32:19 Nachmittag
Mir ist genau das Gegenteil passiert... Beim Schnuppertraining in einem Club, der ausschließlich Oly-Recurve schießt gab es eine sehr ausführliche Einführung (super, aber in dem Moment zu viel auf Einmal). Beim Schießen habe ich gemerkt dass ich mit dem Anker an Kinn-und Nasenspitze nicht klar komme und meinen Kopf mit der Sehne "zurück ziehe"... Als der Trainer meinte, ich würde den Bogen falsch greifen habe ich gemeint dass ich erst mal gerade stehen muss bevor ich mir über den Klammer-Griff am Bogen Gedanken mache... Er hat sich echt Mühe gegeben, aber in dem Fall hat etwas Grundlegendes nicht gepasst und wir haben beide nicht gewusst was.

Beim Probetraining im anderen Club ging es viel lockerer zu, mein Ankerpunkt wurde gleich weit in Richtung Ohr korrigiert. Plötzlich stehe ich gerade... Es hieß auch: "hier sind sowohl Breitensport als auch Turnier-Sport vertreten und alle Bogen-arten sowie Stile" - das ist eine nette Truppe, die sehr aufgeschlossen ist. Ich bin sehr froh drum!

Kürzlich hat mir einer der "Erfahrenen" einen Tipp zur Haltung des Bogens gegeben. "Bei einem Bogen mit Pfeilauflage ist es nicht üblich, den Bogen schräg zu halten." Hab's ausprobiert und habe festgestellt dass ich den Bogen leicht neige weil ich mir sonst die Brille von der Nase schieße. Hab ihm das im nächsten Training gesagt, auch um zu zeigen dass ich mich über Hinweise freue. Ich kann etwas lernen wenn ich Tipps gegenüber offen bin, aber nicht alles funktioniert für mich.

Dabei ist mir auch klar, dass ich nach ein paar Monaten Vieles noch nicht richtig mache und immer wieder Korrekturen an meiner Technik vornehmen werde...

Frei nach dem Motto: "falsch ist nur was zu Verletzungen führt"...

Sicher, wenn ich nach einem bestimmten Regelwerk Sport treibe muss ich mich an die Regeln halten. Das kann bis hin zu Kleidervorschriften für die Unterwäsche gehen (Tanzsport!). Aber wenn ich den Sport *für mich* betreibe dann muss ich in erster Linie auf die Gesundheit (Biomechanik) achten.

Deshalb verstehe ich die Frustration im Original-Post sehr gut. Vielleicht lässt sich ja im Club eine Gruppe "freier Stil" einrichten, in der die nicht-System-Bogensportler sind, die sich bewusst davon abgrenzen als "das ist falsch" angesprochen werden zu wollen? Bei uns gibt es eine (völlig informelle) "Turniergruppe"... Ich finde es in meinem Club sehr angenehm dass auf die jeweiligen Interessen eingegangen wird. Selbst wenn das Interesse lautet "heute will ich mich auf X konzentrieren, sonst auf nix". Ich gebe mir Mühe, Anderen gegenüber genauso offen zu sein.