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Bogenschießen => Bögen => Thema gestartet von: kustg am Oktober 20, 2019, 12:27:16 Nachmittag
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Moin, ich lese immer viel über Bambus und Ahorn in den Wurfarmen. Was ist den besser? Kann man das überhaupt so definieren? Die Holzqualität spielt ja auch eine Rolle , oder?
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Klassische Antwort: "kommt darauf an" ;)
Alle typisch in Wurfarmen verwendeten Hölzer wie Bambus, Esche, Ahorn etc. haben passende Eigenschaften.
Bei Bambus hat man halt nahezu immer eine Identische Qualität. Man muss also nicht nach Wuchs, Spätholz etc. schauen. Ist somit also für "Serien-/Massenproduktion" deutlich besser geeignet.
Bei Esche muss man z.B. schauen wir die Ringe liegen und nach Material mit möglichst wenig Frühholz suchen.
Ist also eher was für Manufaktur.
Eventuelle Gewichtsunterschiede oder Argumente wie "Schnellkraft" oder sonstiges halte ich bei schlanken dünnen Recurves und/oder Hybriden für vernachlässigbar.
Die Leistung bringt das Glas/Carbon und die Form des Wurfarms.
Das Holz dazwischen ist eigentlich nur Abstandhalter
Somit würde ich also mal ganz provokativ behaupten, dass (solange man keinen bröseligen Müll verbaut) es ziemlich egal und somit reine Geschmackssache ist.
Bei einem Langbogen mit 1cm Holzkern kommt das dann schon eher zum Tragen. Wenn ich da ein träges schweres Holz verwende, wird der Bogen wahrscheinlich schlecht werfen.
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Mir wurde gesagt, dass Wurfarme kmplett aus Eibe mit die beste Performance hätten......
Weiß aber leider nicht, ob das stimmt. Da muss ich mal nen Bogenbauer meines vertrauens fragen.
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Danke für die Antworten. Damit sind einige Frage und Irrtümer meinerseits erledigt. :youRock:
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Mir wurde gesagt, dass Wurfarme kmplett aus Eibe mit die beste Performance hätten......
Weiß aber leider nicht, ob das stimmt. Da muss ich mal nen Bogenbauer meines vertrauens fragen.
Bei Selfbows ist das nochmal was anderes.
Aber bei glasbelegten Bögen ist der Einfluss des Kernmaterials eher marginal.
Wenn jemand Eibe unters Glas packt und dafür dann 50€ Aufpreis nimmt, wird er natürlich die Überlegenheit der Eibe argumentieren. ;D
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Was bei Ahorn toll ist, ist die Verfügbarkeit in guter Qualität (war aber mal besser) und dass Ahorn zerstreutporig ist was Ahorn für Holz recht homogen macht. Bei Bambus ist der Verfügbarkeit und homogenität auch vorhanden, daher ist auch Bambus toll. Und durch die Verfügbarkeit bei guten Eigenschaften ist beides zu recht beliebt für Serienfertigungen. Und ja, beides ist gut.
Esche und Eibe taugen auch, wenn man das richtige Holz auswählt. Dann sind aber auch so ziemlich alle anderen Bogenhölzer denkbar.
Und die Einflüsse sind bei gleichem Design sicher unter 5fps und 3lbs Zuggewicht. Einfach weil das Glaslaminat und das Design viel mehr Einfluss auf den Bogen haben, als das Kernholz.
Da ist also tatsächlich etwas Potential zu holen (1fps mehr ist halt 1fps mehr) aber das ist nicht die einzige Stellschraube, die einem Bogenbauer zur Verfügung stehen. Und dann kommt halt die Frage, was für einen Bogen man bauen will. Für die Serienbögen taugt das eher nicht. Einfach weil man anders dafür einkaufen und vorsortieren muss. Bei Bögen, wo der Kunde etwas besonderes haben will macht es dagegen schon Sinn, messbar ist der Unterschied allerdings am ehesten in der Mundwinkelstellung von Käufer und Verkäufer. Und wenn die auch mit Ahorn froh sein können ist eigentlich alles erreicht, was erreichbar ist.
Bei Bögen ohne Glas- und Carbonlaminat am Bauch und am Rücken haben die Laminate in der Mitte des Bogens einen viel größeren Einfluss, einfach weil der ganze Wurfarm dicker ist. Ein Bogen mit Glaslaminat ist in den allermeisten Fällen dünner als 1cm, während ein laminierter Vollholzbogen auch dicker als 2cm sein kann ohne dabei ein übermäßig hohes Zuggewicht zu haben.
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Vielen Dank! (Zugegeben, meine Dankeschön stören den Lesefluss, aber wenn andere für mich ihre Zeit opfern, finde ich das mehr als angemessen)
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Die Infos sind ja nicht nur für dich interessant, denn dann hätte man dir auch einfach eine PN schicken können.
Ich finde das Thema auch spannend und hätte gedacht, dass der Leistungsunterschied der Hölzer (oder Gräser) bei glasbelegten Bögen doch größer ist.
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Der Meinung war ich auch. Den Einfluss des Glases konnte ich nicht wirklich einschätzen.
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Das wird jeder so "verkaufen" wie es ihm am besten passt.
Vielleicht macht es bei anderen ja auch große Unterschiede.
Bei MEINEN Bögen stelle ich keine relevanten Unterschiede zwischen Bambus, Ahorn, Walnuss oder Esche fest.
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Und was bringt "mehr" Carbon oder Schaum im WA?
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Beides bzw. weder/noch. :upsidedown:
Carbon wird verwendet, um das Glas zu ersetzen oder zu unterstützen. Foam übernimmt die Aufgabe des Holzes zwischen den Glas- oder Carbonschichten. Man könnte Foam auch als synthetisch hergestelltes Holz bezeichnen, im bogentechnischen Kontext jedenfalls.