Hallo liebe Bogenfreunde,
habe letztes Jahr im Oktober als Wiedereinsteiger in einem schwachen Moment, einen Rayden bei Freier in Würzburg gekauft.
Hier meine subjektive Meinung:
Wollte den Bogen eigentlich erst mal probeschießen. Das Saraifo und das Apfelfurnier hat mir leider gut gefallen.
Der Bogen hat keinen Handschock. Nein, das geht physikalisch gar nicht, aber er war gering genug und
habe ihn durch den Chrony geschossen und im Vergeich zu den Mohawks war er sehr schnell.
Nur das Mittelstück wirkt so, als hätte der Bogenbauer schnell die Lust verloren und einfach aufgehört.
Kein Bogenfenster, sondern nur eine große Kerbe. Weiterhin fehlen satte 4mm zu einem Mittenschnitt.
Da wo Zeigefinger und Daumen den Griff umgreifen ist es fetter als jedes Griffstück das ich kenne.
Es wirkt auf mich, wie ein verunglücktes Langbogenmittelteil.
Meiner Meinung nach passt sowas nicht zu einem Takedown, soll das doch ein "technischer" Bogen sein.
Habe trotzdem gekauft...der schwache Moment halt. Der Bogen ist schlicht, ohne Designelemente und kostete stolze 850 Euro.
Er ist präzise gefertigt, hat einen genauen Nulltiller und das angegebene Zuggewicht von 39# stimmt.
Auch das Alignement ist 100 prozentig genau.
Der Bogen hat eine hohe Vorspannung, zieht sich noch einigermaßen angenehm weich bis ca 30 Zoll (nach AMO).
Bogen: Recurve, 62 Zoll, Standhöhe 7,75 Zoll, Wurfarme Bambuskern, Apfelfurnier, Glas, kein Carbon.
Griffstück (SaRaiFo Palisander): Gewicht mit Schrauben 675g, Länge ca 44,5cm, Abstand der Schrauben ca 31,5cm.
Wurfarme: zusammen 440g. Sie haben recht lange Keile um das zu kurze Griffstück auszugleichen. Sie reichen ca 10,5cm über das Griffstück heraus.
Führung mit je 2 Metallstiften verankert in den Wurfarmen. Das Griffstück hat je ein einfaches nicht eingefasstes Langloch als Führung für die Stifte.
Es gibt schon leichte Abnutzungsspuren an den Reibstellen im Langloch. Noch im Prinzip spielfrei. Laut Hersteller ist der Wurfarm schwimmend gelagert.
Das reibt immer ein wenig beim Auszug/Release.
An der Unterseite der Wurfarme ist dünnes schwarzes Neopren aufgeklebt und dient als Kontakt zur Grifffläche. Es ist selbst leicht klebrig, inbesondere wenn es sehr warm draußen ist. Es drückt sich immer flacher, nutzt sich ab und drückt sich schon an den Rändern raus, weil es nicht druckstabil genug ist.
Da gehört eine dünne Kunststoffplatte hin und nicht so ein Zeug.
Wenn ich länger schieße muß ich die Schrauben auf dem Parcour eine viertel Umdrehung nachziehen. Das höre ich am Abschußgeräusch.
Ich ziehe die Schrauben schon fester als mir lieb ist, da die Metallunterlegscheiben direkt das Glas der Wurfarme berühren und der eine Wurfarm schon Kerben im Glas hat.
Ich bin der Meinug, daß die Wurarmverbindung billig gemacht ist. Das nenne ich Pfusch. Es ist nicht wertig. Da habe ich schon besseres gesehen.
Besser man zerlegt den Bogen erst gar nicht. Mal sehen wie die Fans hier reagieren.
Die Rochenauflage war viel zuweit vorne aufgeklebt. Die gehört auf dem Pivotpoint.
Die Endlossehne von Freier gabs dazu und ist Müll. Mittlerweile mußte ich die viel zu sehr eindrehen. Außerdem längt sie sich während eines Parcourbesuches immer noch.
Die Standhöhe nimmt um 6mm ab.
Der Abschuß fühlt sich schwammig an mit unschönen Vibrationen, aber der Bogen ist schnell und irgendwie mag ich den Rayden trotzdem.
Hab den Bogen nicht oft geschossen. Ich war schon kurz davor den Bogen zu verkaufen.
...da hab ich Grombard am Sa des Forentreffens am Einschießplatz von C. Unger getroffen.
Hab den Rayden durch seinen Chrony geschossen:
Auszug 29 Zoll (AMO), 7,69ggp, Schnitt 202fps
Hab ihm die Freiersehne gezeigt, Stirnrunzeln und er hatte zufällig eine passende, noch neue, von ihm gezwirbelte Sehne dabei.
Da war der Bogen plötzlich ein anderer. Keine unschönen Vibrationen mehr, kein schwammiger Abschuß und 212fps durch seinen Chrony!
Das Abschußgeräusch ist jetzt noch etwas lauter ab trocken und kurz. Hab sie noch 2mal leicht eingedreht und jetzt tut sich nix mehr längen.
Montags drauf bin ich zu Chris Unger gefahren, hab das Mittelteil vermessen lassen. Da genug Fleisch dran war, hat er ein richtiges Fenster reingeschliffen,
und es 5mm(!) verbreitert, d.h. 1mm über die Mitte. Da wo Zeigefinger und Daumen den Griff umgreifen hat er es schlanker gemacht, dann neu lackiert.
Sieht besser aus als vorher. Die Maserung kommt besser zur Geltung. Gewichtsverlust ca 40g.
Der Griff hat immer noch überall genug Fleisch. Da wäre noch mehr gegangen.
Der Bogen ist jetzt gefühlt noch schneller (hab ständig Hochschüsse), gruppiert besser, da fehlerverzeihender, und er hat noch etwas weniger Handschock. Ich bin begeistert.
Weiterhin könnte ich jetzt eine 20gn leichtere Spitze schießen.
Leider habe ich kein Foto vor der Schlankheitskur gemacht.
Hier ein link zum Hersteller wo man das Griffstück mit der Kerbe sieht:
https://jens-bows.de/boegen/rayden-premium-gelb/Und meine Fotos nach der Kur (temporär mit Thesafilm als Pfeilauflage):