Archers Campfire

Leime Kleber (etwas abschweifen vom Thread "Nur noch Schichtholz")


Offline Tom der Badner

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Nur mal so als Gedankenanstoß.

Schaut euch mal in euren vier Wänden um. Alle Möbel die ihr seht, sind verleimt.  Bestehend aus : Tischlerplatten, Spanplatten, MDF, eure Massivholzschränke/ Stühle  (Kreuzverleimung des Massivholzes, sonst wären sie krumm) usw.

dafür eingesetzte Menge Kleber nun mal ins Verhältniss setzten zum Einsatz der Klebermenge im Bogenbau (ich denke ja nur laut nach  :angel:)



Gruß Tom

« Letzte Änderung: August 05, 2024, 01:25:54 Nachmittag von Tom der Badner »
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Sunka

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@Tom der Badner

Leim ist nicht gleich Leim....



« Letzte Änderung: August 05, 2024, 12:10:32 Nachmittag von Sunka »


Offline kungsörn

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Ging es hier ursprünglich nicht eher um ästhetische Fragen?
Wenn man sich dann auf natürliche Materialien und deren ökologischen Fußabdruck stürzt, muss man auch den Einsatzzweck betrachten und sich die Frage stellen,
warum das Ding genau so aussieht und nicht anders – auch farblich….
Schicht – oder sonst wie verstärktes Holz hat seinen Sinn, wenn es entsprechende Belastungen zu ertragen hat und nicht alles aus Kunsstoff oder Alu sein soll.
Es hat also finanzielle und optische, vor allem aber konstruktive Gründe. Der Rest ist Marketing.
Sollte wer planen, sein ausgedientes Spielzeug verheizen oder in den Wald zurück schmeißen zu wollen, darf den Haslenuss-Primbow nicht mal wachsen – genau genommen.
 :pop:
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Tom der Badner

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@Tom der Badner

Leim ist nicht gleich Leim....

oh, vielen Dank für diesen Input, da wäre ich nicht selbst draufgekommen.  :Achtung: :Achtung:

@all Users:

wusstet Ihr das?  ;)
 

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Offline Kreta

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Der ärgste Leim war der gekochte Knochenleim meines seinerzeitigen Lehrers in der FH.

Aber hat gehalten wie Bombe. Nur gerochen…das ist eine andere Geschichte. ... :eeew:



Sunka

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Ich hätt auch schreiben können, das ein Apfel keine Apfelsine ist - wusstest du sicher auch?  :Achtung: :Achtung: :Achtung:


Offline Tom der Badner

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Hi zusammen,

hier dürfen gerne alle was zum Thema Kleber, Leime usw. schreiben.

Gerne auch etwas technisch z. Bsp. über Temperaturbeständigkeit, Wasserbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit, Fogging, Inhaltsstoffe, usw.)

Unerwünscht sind hier Vergleiche zwischen Äpfel und Apfelsinen, Schildkröten und Elefanten........  (Für solche Themen habt Ihr bestimt Facebook oder Twitter oder Instagramm oder oder). Also verschont uns hier. Danke
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Offline Absinth

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Hi zusammen,

hier dürfen gerne alle was zum Thema Kleber, Leime usw. schreiben.

Gerne auch etwas technisch z. Bsp. über Temperaturbeständigkeit, Wasserbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit, Fogging, Inhaltsstoffe, usw.)

...

Meine damalige EigenLeimHerstellung war der, hoffentlich, allseitsbekannte Mehlkleister..

Zur Herstellung: In das Töpfchen (oder auf den Teller...) kam/kommt Mehl (= fein gemahlene Weizenkörner mit unbekanntem Mahlgrad...), mit der Zugabe von Wasser, bitte portionsweise, und gleichmäßigen Verrühren ergab sich ein hervorragender "Leim". Dieser Leim war/ist sogar essbar und das hat grandiose Vorteile.. O:-)

Danger... Auf das Mischungsverhältnis kommt es allerdings schon an und ist entscheidend für die Klebkraft als auch für den, womöglich, späteren Genuss (falls etwas übrig bleibt oder überhaupt nur dafür...).



Offline Kreta

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Heir mal was  über Knochenleim dienHerstellung und seine Geschichte:

Herstellung von Knochenleim
Man muss bei der Leimherstellung zwischen Knochen- (Glutin) und Knorpelleim (Chondrin) unterscheiden, da das Glutin ein weitaus höheres Klebeverhalten als das Chondrin aufweist. Zuerst müssen also die Knochenteile von den Knorpelteilen (wie Gelenke usw.) getrennt werden. Danach werden die Knochen entfettet und zerkleinert. Diese werden dann in Wasser ausgekocht. Die im Knochen enthaltenen Kollagene werden gelöst und gehen bei anhaltendem Kochen unter Wasseraufnahme in Glutin über. Das Glutin besitzt die Eigenschaft, nach dem Erkalten eine gallertartige Masse (Rohleim) zu bilden. Die Ausbeute ist dabei aber relativ gering. Der Rohleim muss dann eingedampft werden, um das überflüssige Wasser zu entfernen. Diese Masse wird dann getrocknet und kann weiterverarbeitet und verwendet werden (z.B. zur Möbelherstellung).

Geschichtliche Hinweise zur Leimherstellung und -verwendung
Hinweise auf die Verwendung von Leim existieren bereits im Alten Ägypten. Man fand dort nicht nur verleimte Möbelstücke, sondern auch Inschriften und erhaltene Leimreste. Auch haben sich Wandgemälde erhalten, die die Verwendung von Leim in Tischlerwerkstätten zeigen, so z.B. im Grab des Präfekten Rekhmara von Theben (ca. 1475 v. Chr.) oder im Grab des Nebanon und des Ipuki (Oberaufseher der Bildhauer Thebens).

Die Griechen nutzten bereits in der Frühzeit Leim. Man kann aber nicht mehr feststellen, ob sie die Leimherstellung selbst entwickelt hatten oder von den alten Ägyptern übernommen haben. Bereits Homer erwähnt die Nutzung von Leim in seinen Dichtungen. Später schreibt der griechische Philosoph Theophrast (371–286 v. Chr.) in seiner „Geschichte der Gewächse“ von der Holzverleimung. Natürlich zeugen auch die vielen Vasenbilder von der Kunstfertigkeit der griechischen Tischler. Diese mussten aber guten Leim verwenden, damit ihre Möbelstücke zusammenhielten.

Die Römer nutzten die gleichen Arten von Leim wie die Griechen, wohl auch eine Folge der römischen Eroberung Griechenlands. So spricht Plinius der Ältere in seiner „Naturgeschichte“ von verschiedenen Leimarten und deren Herstellung.

Aus dem Mittelalter fand man einige Handschriften, die von der Herstellung von Leim handeln, so zum Beispiel eine Handschrift des Benediktinermönchs Theophilus Presbyter aus dem 11./12. Jahrhundert mit dem Titel „ Abriss verschiedener Künste“. Die Herstellungsweisen des Leims verfeinerten sich im Laufe der Zeit (so z.B. die Erfindung des Leimtiegels oder die Verbesserung der Rezepte) und werden bis in die Gegenwart genutzt.

Quellle

https://www.chemie.de/lexikon/Knochenleim.html

Hier noch ein youtube Filmchen zum Thema:

https://youtu.be/VD1c_2OoHaU


« Letzte Änderung: August 05, 2024, 03:02:41 Nachmittag von Kreta »


Offline Wolverine

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ich habe noch einige Tafeln Hausenblasenlein im Keller liegen, der war vor Jahrzehnten für Klebeversuche gedacht,
die wurden aber nie zu Ende gemacht,, was ich aber sagen kann, der hält fantastisch.


Offline Kreta

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Da es im andern Thread angedeutet wurde..

Es gibt zwar eine Menge Videos wie man schweres Holz mittels Epoxid im Vakuum (oder mit Druck) bearbeiten und damit stabilisieren und schwerer machen  kann, aber nicht viel über die Giftigkeit oder die Entsorgung des  somit entstandenen Verbundstoffes. Weiss da wer was darüber?

Lg



Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Haut/Sehnenleim hat eine extrem hohe Festigkeit, läßt sich sehr angenehm verarbeiten - und stinkt NUR wenn er am vergammeln ist. Er hat ähnliche mechanische Eigenschaften wie Sehne und Rohhaut und deswegen prädestiniert, selbige mit Holz zu verleimen. Zudem ist er (in Grenzen) reversibel und schrumpft beim aushärten - ergo er zieht die zu verklebenden Partien nochmals etwas zusammen. Die beste Variante wird aus Stör gewonnen, seiner Schwimmblase oder dem Maul. Selten und ziemlich teuer...

Nachteil - warm (aber <ca. 60°C, je nach zu verklebendem Material) zu verarbeiten und in der Herstellung etwas aufwendiger. Im Gegensatz zu den allermeisten anderen, "modernen" Klebstoffen praktisch unbegrenzt haltbar, solange er trocken aufbewahrt wird.

Zu den alten Ägyptern ist noch zu vermerken, das dort eher Casein-Leime verwendet wurde, die auch Ende 19. Jh/beginnendes 20 Jh bei Bögen verwendet wurden.

Eine hervorragende Quelle für verschiedenste Arten von wasserlöslichen Leimen ist z.B. Kremer Pigmente.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Tom der Badner

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Da es im andern Thread angedeutet wurde..

Es gibt zwar eine Menge Videos wie man schweres Holz mittels Epoxid im Vakuum (oder mit Druck) bearbeiten und damit stabilisieren und schwerer machen  kann, aber nicht viel über die Giftigkeit oder die Entsorgung des  somit entstandenen Verbundstoffes. Weiss da wer was darüber?

Lg

in der Industrie werden diese Verbundstoffe thermisch entsorgt. Schreddern,  Trennung von Metallen im Verbund (Aluminium, Magnesiumdruckguss usw.) Kunststoff soweit möglich vom Holz getrennt und wieder verwertet. Der Rest bei hohen Temperaturen verbrannt = Brennstoff.

zulässige Schadstoffe sind mir nicht für alle Bereich bekannt. Aber da gibt es Grenzen, je nach Einsatzart sowohl während der Verarbeitung als auch nach dem Aushärten. (Wird bei unterschiedlichen Klimata geprüft (Foggingwerte)) Grobes Beispiel: Betonschalbretter haben andere zulässige Werte wie Fahrzeugteile aus Echtholz im Fahrzeuginnenraum
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Jim Carrey