...bzw. zu füttern" um, diesen dann - instiktiv - einzusetzen?
Was mich betrifft, so hinterfrage ich immer mal wieder, ob es eigentlich gut ist - nur einen bzw. zwei Pfeile, für diese Programmierung (diese Fütterung/dieses Training/dieses Üben) zu schiessen?
Mein Gedanke dabei ist, wenn der eine Pfeil gut passt und der andere Pfeil eben nicht - so programmiert mein Zielcomputer doch beide Pfeile in ihrer Flugbahn und weiter im Trefferbild... und somit ist die spätere Auswahl ziemlich mager... 50 vs. 50?
Mein Folgegedanke dabei ist, wenn ich nun fünf Pfeile auf mein Ziel schieße und drei davon passen gut, so wäre doch die spätere "instinktive Auswahl aus meinem Zielcomputer" wesentlich höher? Kurzum, "das Ding" da speichert auch Dinge die ich, diesbezüglich, nicht benötige.
Ich vermute mal, die Begründung für nur 1-2 Pfeile pro Schusssituation liegt in der Arbeitsweise unseres Gehirns. Das wertet nämlich nicht die erlebten Schüsse statistisch aus ( nach dem Motto: wenn ich den Bogen so halte, habe ich in 8 von 10 Fällen gut getroffen, also mach ich das wieder so ) sondern es bildet für jeden Weg oder Faktor eine neuronale Verbindung zwischen Aufgabe und Ergebnis. Und jede Verbindung wird basierend auf Erfahrungswerten gewichtet.
Im Unterbewußtsein wird dann der Pfad mit den am höchsten gewichteten Verbindungen abgearbeitet. Hat man ständig die gleiche Situation, z. B. weil man Pfeil um Pfeil aus der gleichen Entfernung in die Scheibe jagd, beginnt das Gehirn den unbewußten Teil zu optimieren. Dann hat irgendwann der Prozess des Entfernung abschätzen und danach den Winkel ausrichten nicht mehr die höchste Gewichtung, sondern es reagiert eher auf visuelle Reize wie die Armhöhe in Verbindung mit dem gelben Bereich der Scheibe. War ja schließlich die 20 Schüsse davor gleich.
Übertreibt man es als instinktiver Schütze, kann es irgendwann passieren, dass Sachen wie richtiger Auszug usw ignoriert werden und ab dann ist die Target Panik ein ständiger Begleiter. (das hatte jemand im Nachbarforum sehr anschaulich beschrieben).
Deshalb wird meiner Meinung nach empfohlen die Schusssituation immer zu ändern, damit eben die wichtigen Sachen wie Entfernung abschätzen, Arm ausrichten und richtige Auszugslänge im Focus stehen und im Unterbewußtsein bevorzugt abgearbeitet werden.
Wichtig für mich ist zum programmieren
a) der Schuss muss sauber ausgeführt sein
b) Zeit lassen beim Schuss so das das Gehirn Pfeil und Handposition wahrnehmen kann
c) stabiles langes Nachhalten (aus genau gleichem Grund)
Beim Thema Nachhalten würde ich dir wiedersprechen, denn die Position nach dem lösen ( immhin hat man mit 30-40+ Pfund gegen den Bogen gedrückt ) wird sich garantiert ändern. Das Nachhalten hat den Zweck, dem Gehirn die Idee auszutreiben den Bogen direkt nach dem lösen runterzureißen um zu schauen wo der Pfeil trifft.
Machen zum Beispiel die Pistolenschützen auch und die brauchen sich wegen der Visierung nicht zu merken wie die Handposition war.
Außerdem bin ich der Meinung, die Armhaltung in Verbindung mit einem bestimmten Ziel zu setzen ist kontraproduktiv. Da sind wir nämlich wieder im Bereich der unterbewußten Optimierung des Schusses und das ist in dem Fall pfui.
MfG Andre