Ulrike hat mir noch ein PDF mit einem Parcourbericht geschickt ..
Viel Spass beim lesen ...
- mir hat der Bericht gefallen ...
Poderivalverde,
im Zentrum der Toskana, in den waldigen Hügeln des Chianti gelegen, ist nicht nur ein Parcours, es ist ein Ereignis, eine Ferienanlage, die ihresgleichen sucht. In liebevoll restaurierten Häuschen sind komfortable Ferienwohnungen untergebracht, denen es an nichts fehlt. Im Prinzip könnte man von der Terrasse der untersten Ferienwohnung den ersten Schuss lösen, so nah ist stellenweise der Parcours.
Seit 30 Jahren wird die Anlage, auf der man seit ein paar Jahren auch Bogenschießen kann, von Ulrike Eder und inzwischen auch ihrem Sohn Fabian, betrieben
Über die SP 94 von Florenz nach Siena bis Poggibonsi geht es durch bewaldete Hügel nach Castellina in Chianti. Danach grüßt auf der rechten Seite der Straße gut sichtbar das stählerne Wahrzeichen des Parcours. Hier gibt es Möglichkeiten, Wohnmobil bzw. PKW abzustellen, bevor es 300 m hinunter zu den Gebäuden und der Anmeldung geht. Für PKW gibt es auf halbem Weg noch 3 Stellplätze.
Der Empfang ist herzlich, die Anmeldung unkompliziert. Man sollte sich nur nicht gleich von Ulrikes gastfreundlicher Art einfangen lassen, sonst stellt man irgendwann fest, dass man den ganzen Nachmittag mit Kaffee oder Vino und Erzählen verbracht hat, statt zu schießen.
Dafür stehen 3 Parcours zur Verfügung, die sich entlang des Tales an die Hängen schmiegen.
Der gelbe ist für die schnelle Runde, 14 Ziele an einem sonnigen Hang, gut geeignet für eine abendliche Runde.
Los geht's mit einem Fischotter am Bach, dem bergauf ein Fasan und ein Truthahn folgen. Dazwischen sind kürzere Anstiege zu bewältigen. Angenehm ist dabei, dass man nach dem Ziehen der Pfeile nicht wieder hinunter muss, sondern direkt vom Ziel aus weiter gehen kann. Die Entfernungen sind angenehm, aber auch große, eher weit gestellte Schüsse sind dabei. Witzig das Krokodil am Bach und der Karpfen im Teich, der nicht so einfach zu treffen ist.
Der blaue ist ein IFAA-Parcours mit 28 Zielen, freien Schussbahnen ohne Hindernisse, trotzdem nicht langweilig. Gestellt ist eine schöne Mischung aus Tieren aller 3 Kategorien. Zu Anfang zieht er sich im Talgrund am Bach entlang, mit Schüssen auf Javellina, Fuchs und liegende Gams. Schön und weit der Schuss auf den Luchs am Gegenhang, über den Bach hinweg. Oder der Waschbär auf einem Ast unten am Bach. Wer verfehlt, darf die Pfeile aus dem glücklicherweise sandigen Bachbett holen. Aus dem Talgrund geht’s hinaus auf eine offene Wiese, von der aus man eine Schleife durch das Talende geht und von dort am Südhang entlang zurück zum Start läuft. Das Gelände hier ist bewaldet und daher schattiger. Auch hier wunderschöne Schüsse: hangauf auf einen Steinbock auf einem Felsen, mit kaum erkennbaren Backstopps. Aber wer zu kurz schießt, weil Stufen im Gelände die Entfernung kürzer erscheinen lassen, riskiert bei dem steinigen Gelände doch Pfeilbruch.
Insbesondere beim stehenden Hirsch, einem weiten Schuss steil bergauf. Wunderbar auch ein Uhu im Fichtenforst hangab oder der Keiler im Gebüsch,
Am Haupthaus angekommen winkt dann eine Erfrischung in Form einer von Ulrike selbst gemachten Limonade.
Aber das Highlight der Anlage ist der rote Parcours. Der längste mit 30 Zielen, der anstrengendste und der schönste. Der Parcours beginnt am ehemaligen Einschießplatz mit einer schön in ein Netz eingepassten Spinne. Angenehme Entfernung. Gut für den Start.
Dann geht's hoch mit den ersten Zielen, die stimmig platziert sind, durch den Wald . Es wechselt gut zwischen Bergauf- und Bergabschüssen , was im Grunde für den gesamtem Parcours gilt. Ziel 4 ein Kojote: bergauf von der Wiese zu schießen, anspruchsvoll, dann ein Luchs im Wald, eine Eule am Baum hangab. Ab Ziel 8 geht auf den eher kargen Westhang des Tales mit wieder schön platzierten Tieren. Ein junger Bär bergauf, an der höchsten Stelle des Parcours. Hirsch bergab in einer Wiese, ein kniffliger Schuss durch zwei Bäume auf einen Fuchs. Und bevor man auf den Osthang wechselt, ein Schuss über den Bach hinweg (und bergab, Ziel 13) auf den Bär. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass auch bei diesem Parcours das Pfeileholen sehr häufig “ auf dem Weg” liegt und dadurch, obwohl länger als der blaue, die zurückgelegte Wegstrecke nicht um soviel mehr ist. Nach dem man die Pfeile aus dem Bär gezogen hat, geht es kontinuierlich bergauf bis zur Wildsau (Ziel 22). kurz davor gibt es Sitzgelegenheiten für eine Rast und einen Erdkeller mit deponierten Getränken (leider nur Wasser).
Ab den Ziel 22 (Weitschuss ins freie Feld auf Keiler - aber auch für Primitivbögen machbar) geht es wieder bergab in Richtung Gegenhang. Schöne Schüsse z. B. auf einen Luchs, bergab von einem Felsenplateau (dabei kommt man an einem Dachsbau vorbei), einen Biber durch ein paar Bäume, ein Luchs: Sehr schön gestellt von einem Felsplateau aus nach unten geschossen ..Nun sind wir wieder am Gegenhang und der Parcours führt uns wieder zum Start zurück. Um den Kreis zu schließen endet er wieder mit einem Insekt, diesmal ein bewegliches Ziel, vom Hochstand aus zu schießen: eine Hornisse im Vorbeiflug
Alles in allem ein sehr stimmiger Parcours, der anspruchsvoll und abwechslungsreich ist.
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