Hallo zusammen,
im Sommerurlaub lief mir beim dortigen Bogenhändler der Oak Ridge Sada Black über den Weg. Ich habe den Bogen im Laden mit 35# Probe geschossen und war begeistert. Leider gab es ihn nicht mit 40 oder 45#, sonst hätte ich ihn gleich mitgenommen. Also musste ich ihn bestellen. Als der Bogen da war, nutze ich ihn zum Kellertraining auf 3 bzw. 7,4 m. Für das Training mit meinem Komposit ist der Keller mit 211 cm Deckenhöhe zu flach. Da der Bogen relativ günstig ist, habe ich mir noch 2 weitere Exemplare mit höheren Zuggewicht zugelegt (50# und 55#).
Jetzt erst einmal ein paar Daten zu den Bögen.
Preis: zwischen 120 und 150 EUR
Typ: Reflexbogen (Reiterbogen), Holzlaminat mit Schwarzglas
Design: entfernt krimtatarisch
Länge: 52“
Sehne: 14 Strang D-75
Gewicht und Zuggewicht auf 28“
Bogen 1: 393 g – nominal 45# - gemessen 42-43#
Bogen 2: 392 g – nominal 50# - gemessen 43-44# (grummel)
Bogen 3: 373 g – nominal 55# - gemessen 52-53#
Pfeilgeschwindigkeiten:
10,3 ggp – 163 fps (geschossen mit Bogen 1 & 2 sowie Pfeil mit 444 grain)
8,4 ggp – 185 fps (Bogen 3 & Pfeil mit 444 grain)
6,9 ggp – 200 fps (Bogen 3 & Pfeil mit 364 grain)
5,3 ggp – 214 fps (Bogen 3 & Pfeil mit 280 grain)
Minimales Pfeilgewicht: 0,6 g pro Pfund bzw. 9,3 ggp – ups da habe ich wohl Bogen 3 etwas gequält.
Eindruck und Bewertung:
Bei Bogen 3 hatte ich zuerst ein Montagsmodell erwischt. Ich packte den Bogen aus und spannte ihn. Beim ersten Ausziehen machte es bei ca. 1/3 des Auszugs knack.
Also hörte ich sofort mit dem Ausziehen auf, brachte langsam die Sehne in die Ausgangslage und spannte den Bogen vorsichtig ab. Es stellte sich heraus, dass das auf den Bogenrücken aufgeklebte Griffteil sich teilweise vom Rücken gelöst hat. Der Bogen ging zurück an den Händler und wurde problemlos umgetauscht. Der Ersatzbogen war in Ordnung. Mit diesem wurden auch die Tests durchgeführt.
Das geringere Gewicht des Bogen 3 (55#) gegenüber den anderen beiden könnte an dem etwas anderen braunen (leichteren?) Holz im Griff liegen. Bei den anderen Bögen ist rot-grün gemasertes Holz verbaut. Das finde ich in Kombination mit den schwarzen Wurfarmen richtig schön. Die Sehnenbänke und der Übergang von den Wurfarmen zu den Syahs sind bei Bogen 1 und Bogen 2 & 3 etwas unterschiedlich. Hier gab es wohl ein kleines Update. Die neuere Variante finde ich etwas filigraner und damit schöner. Funktional und Leistungsmäßig macht das keinen Unterschied.
Der Griff ist relativ klein und schmal, was mich mit meinen kleinen Händen eher entgegen kommt. Bei Schießen mit leichten Pfeilen merkt man etwas Handschock. Sobald man den Bogen seitlich ausdreht („seitwärts Khatra“) merke ich nichts mehr vom Handschock. Das gilt auch für die leichten Pfeile.
Die Wurfleistung ist aus meiner Sicht für den Preis gut. Mein fast dreimal so teurer Vegh-Ungar mit Bambus-Wurfarmen und Fastflight-Sehne von Elitebogen (40#@28“ – gemessen: 43#@28“) wirft den 444 grain Testpfeil minimal langsamer (160 fps).
Nach den Test schätze ich, dass Bogen 2 im Werk falsch beschriftet wurde, also statt 45# ging er als 50# heraus. Von den Tests her (Gewicht, Zugewicht, Pfeilgeschwindigkeit) sind sie quasi gleich.
Fazit:
Der Oak Ridge Sada Black ist ein günstiger Einsteigerbogen für das Daumenschießen, der seinen Preis wert ist.
P.S: Es gibt auch zwei Videos von Armin Hirmer zu diesen Bogen:
https://www.youtube.com/watch?v=EDO92m0aM4Mhttps://www.youtube.com/watch?v=XghHQ_8G1y8