Archers Campfire

Sitz der Nocke, wie fest ist zu fest?


Offline Cayuga

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Man nennt mich manchmal auch die graue Eminenz oder auch der Diplomat, daher hier jetzt meine Bemühungen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Geschwindigkeit ist tatsächlich ein Aspekt, aber auch nur ein Aspekt. Andere sind Präzision (Genauigkeit, Akuratesse oder wie ihr das nennen mögt) und Fehlerverzeihung. Für mich (auch wenn ich kein Diplomat wäre) ist ein Ausgleich zwischen den genannten Punkten wichtig. Wer den richtigen Kompromiss findet, findet auch sein persönliches Setup. Dazu zählt also auch die Geschwindigkeit. Und hierzu dann auch (wenn auch mit kleinem Beitrag) der Sitz der Nocke.
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Gardener

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Gestern mal das fliegende Personal komplett antreten lassen und kontrolliert. Tatsächlich einige Ausreißer mit zu fest erwischt.
Verbaut sind GoldTip Standartnocks, gemessen mit einem Messchieber 2,45mm zugegeben nicht sehr wissenschaftlich.
Es stand die Frage im Raum wie die Truppe in eine Linie kriegen, das heißt gleicher Ablösewiederstand für alle, möglichst.
Die schlimmsten Ausreißer ausgetauscht und die minimal Abweichler versucht anzupassen.
Zur Freude des Haushaltsvorstandes losgelegt mit einer dünnen Schleifscheibe zum Flächenabtrag und einer Gürtelschnalle zum Nacharbeiten.
Anschließend nochmal durchprobiert, es scheint zu passen mit dem Lösen von der MiWi. Und die bearbeiteten Nocken sind offensichtlich nicht scharfkantig.
Ob sich jetzt etwas verändert hat werde ich mal auf dem Platz mit längeren Distanzen probieren.
Auf jedenfall lohnt sich mal ein scharfer Blick auf den Nock.



Offline Landbub

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Wie fest eine Nocke auf der Sehne sein muss, hängt von vielen Themen ab.
Greift man Splitfinger, ists fast egal. Inner D-Loop auch. Greift man aber 3under, das evtl noch bei kurzem 62" Bogen, so geht die Sehnemit steilen Winkel durch die Nocke. Da nimmt man dann passend lange, wie die oben erwähnten Bohning und nimmt auch ein MiWi Garn einer Dicke, wo dann die Nocke recht straff sitzt. Wenn sie nach dem release noch an der Sehne ist, dann wars zu fest.

Da bist aber deutlich falsch informiert.
Wenn der Abzugswiderstand viel mehr wie ein leichter Fingerschlag auf der Sehne ausmacht, ist die Präzision beim Teufel....(außer vielleicht bei 50lb+ da darf es etwas mehr sein)
Wenn die Nocke nicht mehr leicht auf der Sehne hin- und herrutscht, kann man sogar gar nicht mehr von Präzision reden, denn das ist um einiges zu fest.
Wer damit trifft, kann entweder gut ausgleichen, oder er hat einfach Dussel.... :bow: :Achtung:

hier nur der Vollständigkeit halber: hab da auf der Meisterschaft mit einem Stützpunkt / Kadertrainer gesprochen, weil ich eben da ganz und gar nicht Deiner Meinung bin.

Und die Antwort ist halt wie fast immer: es kommt drauf an.

I.W. ist es aber schon so wie ich geschrieben habe, dass Split Finger hier recht tolerant ist, da gehen auch Nocken, die kaum klemmen (Selfnocks z.B.), sofern man aber 3under schiesst oder abgreift, wird das anders. Hier nimmt man dann auch nicht mehr und anders als ich geschrieben habe die Bohnings, sondern asymmetrische Nocken, die eben verhindern, dass durch einen steilen Sehnenwinkel der Nockpunktbegrenzer die Nocke von de Sehne schiebt. Hat man diese Nocken nicht, so sollte die Nocke tatsächlich recht stramm auf der MiWi aufliegen. Man misst hier weniger die notwendige Kraft, sondern geht nach Erfahrung. Wenn ein 0,13er MiWi Garn grad so den Pfeil hält (und so für Split OK wäre), ist ein 0,17er oder ein 0,19er dann richtig für diesen Fall. Oder wenn man die Sehne dünner macht und ein 0,19er passt, nimmt man ein 0,25er. Dass die Präzsision leidet konnte man nicht bestätigen. Da müssen dann noch andere Parameter dazu kommen.

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Offline Stringwistler

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Tja Kader oder Katz....
Mir taugt das so wie jahrelang schon zigmal auch meinen Kollegen mit Rohschafttests schon bewiesen...
Festere Nocke bringt man einen reproduzierbaren Schuss damit nur schwerlich hin...
Aber das muß einfach jeder für sich selbst wissen... 
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Cayuga

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Ich mache ja gerne aus vielem eine Wissenschaft, aber bei den Nocken nicht.

Ich hatte mal welche, die saßen zu locker. Damit hatte ich dann ein paar Leerschüsse produziert, wohl, weil ich beim Ankern den Pfeil mit den Fingern von der Sehne geholt habe.

Dann hatte ich die Nocken in heißem Wasser erwärmt und zusammengepresst. Teilweise waren die dann zu eng. Damit schoss es sich gar nicht gut, weder vom Gefühl noch von der Trefferlage.

Jetzt macht mir der Stringwistler die MiWi so, dass es passt. Und: es passt. Mehr Wissenschaft brauche ich nicht. Hier verlasse ich mich auf Stringwistlers Gefühl und Können.
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Offline Stringwistler

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Ich mache ja gerne aus vielem eine Wissenschaft, aber bei den Nocken nicht.

Ich hatte mal welche, die saßen zu locker. Damit hatte ich dann ein paar Leerschüsse produziert, wohl, weil ich beim Ankern den Pfeil mit den Fingern von der Sehne geholt habe.

Dann hatte ich die Nocken in heißem Wasser erwärmt und zusammengepresst. Teilweise waren die dann zu eng. Damit schoss es sich gar nicht gut, weder vom Gefühl noch von der Trefferlage.

Jetzt macht mir der Stringwistler die MiWi so, dass es passt. Und: es passt. Mehr Wissenschaft brauche ich nicht. Hier verlasse ich mich auf Stringwistlers Gefühl und Können.
so kann man es natürlich auch machen.
Wobei ich auch nie jedem seine eigene Nocke zur Verfügung habe und die Hersteller oft unterschiedliche Lose haben die immer etwas Abweichung haben.
Aber wie sag ich immer so trefflich....
...nach bestem Wissen und Gewissen.... :youRock: :youRock: :youRock:
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Offline Kreta

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So hab jetzt auch mal nach Meister Knorrs Rezept einen Adapter gebastelt und nachgemessen, da mir das Thema keine Ruhe lies.

Erstens Nocke löst bei gleichmässigem Zug nach 1,5 cm von der Sehne.

Zweitens mit der Zugwaage je nach Geschwindigkeit bei raschem Lösen bei 1,26 lbs und bei langsamen lösen (realitätsfremd - ich weiss) bis zu 2,50 lbs. Also nachdem ich die Sehne beim wickeln nach meinem Gefühl perfekt angepasst habe (Die Nocke bewegt sich ohne seitliches Spiel auf und ab zwischen den Begrenzern)
Bin ich mit dem gemessenem Resultat voll zufrieden. Nocke ist übrigens Beiter nocke 2

Lg



Offline Stringwistler

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So hab jetzt auch mal nach Meister Knorrs Rezept einen Adapter gebastelt und nachgemessen, da mir das Thema keine Ruhe lies.

Erstens Nocke löst bei gleichmässigem Zug nach 1,5 cm von der Sehne.

Zweitens mit der Zugwaage je nach Geschwindigkeit bei raschem Lösen bei 1,26 lbs und bei langsamen lösen (realitätsfremd - ich weiss) bis zu 2,50 lbs. Also nachdem ich die Sehne beim wickeln nach meinem Gefühl perfekt angepasst habe (Die Nocke bewegt sich ohne seitliches Spiel auf und ab zwischen den Begrenzern)
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du meinst "mit seitlichem Spiel zwischen den Nockpunkten" ...😉
Dann passt es perfekt.
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Offline Faenwulf

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Und ich geh extra mit der Feile an die Nocken dran, damit alles so locker sitzt das absolut gar nichts einrastet. Da fällt halt schon mal vor dem richtigeb ausziehen ein Pfeil von der Sehne wenn man rumhuddelt.
Aber gut, ich nutze ja auch Selfnocks und mit der Daumentechnik fixiert man den Pfeil sehr gut auf der Sehne.


Offline Kreta

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@ Guido ja stimmt aber minimal.  ;)

Oder um es zu präzisieren.

Der Sitz der Nocke ist derart gestaltet, daß er frei zwischen den Nockpunkten auf und abgleitet, aber keine spürbare (spriche es wackelt nichts) Seitenabweichung hat. Sie ist natürlich da, sonst würde es ja nicht gleiten.

Im Verein hab ich auch ein paar Sehnen für die Olympischen gewickelt. Der Trainer bestand darauf, dass die Nocken ganz leicht von der Sehne gehen. Also mit einem leichten Fingerklopfen. Hab ich so gemacht und natürlich gibt es dann schon ein echt spürbares Seitenspiel der Nocke. Mir wäre es zu viel. Der letzten Schützin hab ich es dann so gemacht, wie ich es für richtig hielt. Seitdem sind ihre Gruppen wesentlich besser. Also dem Verhältnis Nocke MiWi sollte man schon Aufmerksamkeit schenken.
« Letzte Änderung: Juli 09, 2022, 09:47:22 Vormittag von Kreta »


Offline Ulrich

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cooles Thema - mit Messung - finde ich toll, weil die Aussagen zu dem Thema ja sehr viel Interpretationsspielraum zulassen.

werde demnächst bei mir auch messen.  :bow:

So fest wie nötig, so leicht wie möglich. Bei schweren Pfeilen ist der Toleranzbereich grösser als bei leichten.

(roscho... wie bist (warst) denn du drauf?)
« Letzte Änderung: Juli 09, 2022, 10:23:36 Vormittag von Ulrich »
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums