Archers Campfire

unerklärlicher Zuggewichtsunterschied


Offline dabayer

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Hallo zusammen,

ich bin etwas verwirrt, wie sich das "gefühlte" Zuggewicht bei zwei unterschiedlichen Bögen anfühlt.
Ich hab derzeit einen ILF Recurve mit 19" Mittelteil und einer Gesamtgröße von 64". Dieser hat auf der Zugwaage 28# bei einem 28" Auszug.
Alternativ dazu habe ich einen 50" Reiterbogen, der 35# bei 28" Auszug hat.

Ich schieße beide mediterran. Wenn ich jetzt nur von den Werten ausgehen würde, dann sollte der Recurve sich deutlich einfacher ausziehen lassen, als der Reiterbogen.
Und genau das ist nicht so! Wie kann sowas sein? Klar es sind unterschiedliche Bögen aber die Pfund Zuggewicht sind doch eine einheitliche Größenangabe.

Oder kann das daran liegen, dass es "günstige" Wurfarme sind und ich dieses Phänomen mit z.B. Uukha so nicht mehr hätte?

Danke schon mal :-)



Offline roscho

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Das Auszugsverhalten ist nicht genormt, nur das Endzuggewicht bei 28" Auszug.

Wie das Auszugsverhalten ist sagt dir nur das Auszugskurve zum jeweiligen Bogen, das Force-Draw-Diagramm.

es gibt Bögen die sich "hart" anfühlen und welche die sich "weich" anfühlen, oder wie die Uukhas vorne hart und werden immer weicher.

Ausserdem nicht immer glauben was drauf steht, nur die Zuggewichtswaage hat recht, nicht die Beschriftung
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Woodinski

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Ich denke, das wird das subjektive Gefühl bei unterschiedlichen Auszugverhalten sein. 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die  letzten Zoll im Auszug am meisten auf das „gefühlte“  Gewicht, auswirken. Zumindest bei mir.
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Online Grendel

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Ich hab einen 60er Shrew und einen 64er Isidor Hybrid.

Der Isidor etwa 41 auf den Fingern, der Shrew 1 Pfund mehr, Auszug ist 30 Zoll.
Der Shrew ist um einiges weicher zu ziehen, obwohl deutlich kürzer.
Der Isidor mit seiner Carboneinlage ist da einiges strenger ( wirft aber auch deutlich besser) obwohl länger und ein Pfund leichter.

Es gibt also zwischen den Modellen und all den Herstellern ziemliche Unterschiede, die Pfundzahl allein macht es nicht aus.
Hoyt Satori, Uukha Gobi
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Offline Tom der Badner

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In der aktuellen TB 107 gibt es von Volker Alles einen mehrseitigen Artikel, in dem unter anderem deine angesprochene Thematik gut erklärt ist. Meine Empfehlung, kaufen und lesen.
 Unter Rubrik Wissen, was sagen Auszugskurven aus
« Letzte Änderung: März 15, 2023, 03:55:44 Nachmittag von Tom der Badner »
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline dabayer

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super vielen Dank schon mal für die Antworten.

Also die # Zahlen bei 28" Auszug stimmen. Hab ich beim Bogenhändler nachmessen lassen.

Aber dann ist das wirklich eine Materialfrage, wenn ich das so herauslesen, dass verschiedene Bögen sich anders anfühlen und man quasi nicht vergleichen kann ...

Ich werd mich mal nach der Zeitschrift und dem Artikel umsehen. Klingt interessant.


Offline perkolat

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Am Ende bleibt die Haltekraft im Auszug aber die Haltekraft? Ich kenne ja nur so altes Zeug, von dem modernen Kram habe ich keine Ahnung. Rein physikalisch müsste es eigentlich egal sein, was bis in den Auszug passiert, oder?


Offline Woodinski

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Am Ende bleibt die Haltekraft im Auszug aber die Haltekraft? Ich kenne ja nur so altes Zeug, von dem modernen Kram habe ich keine Ahnung. Rein physikalisch müsste es eigentlich egal sein, was bis in den Auszug passiert, oder?

Darfst das moderne Zeug demnächst mal ziehen… 😊😉 
« Letzte Änderung: März 15, 2023, 08:35:36 Nachmittag von Woodinski »
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline roscho

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Am Ende bleibt die Haltekraft im Auszug aber die Haltekraft? Ich kenne ja nur so altes Zeug, von dem modernen Kram habe ich keine Ahnung. Rein physikalisch müsste es eigentlich egal sein, was bis in den Auszug passiert, oder?

Ja am Ende bleibt die Haltekraft die Haltekraft, aber was dazwischen liegt macht den gefühlten Unterschied.
Je nach  Bogendesign ist der Auszug linear d.h pro Zoll xx Pfund Zuggewicht mehr, bei anderen progressiv am Anfang und weniger am Ende (ziehen sich am Ende weich) andere „stecken“ und ziehen sich hinten schwerer.

In dem Artikel in der TB sind Auszugsdiagramme wirklich gut erklärt.

Für alle die etwas englisch können

https://cari-bow.com/draw-force-curves/
Oder hier

https://youtu.be/rYhcviGPpaE


Übrigens: auch alte Bögen hatten das schon und wurde auch schon gemessen
« Letzte Änderung: März 15, 2023, 08:37:19 Nachmittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Ulrich

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Am Ende bleibt die Haltekraft im Auszug aber die Haltekraft? Ich kenne ja nur so altes Zeug, von dem modernen Kram habe ich keine Ahnung. Rein physikalisch müsste es eigentlich egal sein, was bis in den Auszug passiert, oder?

Habe alten Kram mit vierzig Pfund und neuen Kram mit fünfunddreissig. Der Neue ermüdet mich aber mehr als der Alte. Das hängt damit zusammen, dass ich da mehr Arbeit reinbuttern muss (Kraft mal Weg).
Trotzdem fühlt sich der Neue bei Trainingsbeginn leichter an. Das Zuggewicht ist von vorn bis hinten gleichmässiger verteilt.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Ulrich

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Was auch noch eine Rolle spielen könnte, ist der Wirkungsgrad des Bogens. Bei viel innerem Widerstand der Wurfarme muss ich unter Umständen mehr an Kraft aufwenden, um sie zu biegen, als dass ich an Haltekraft bekomme.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

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Auch hier: ich kann jedem den das Thema interessiert nur empfehlen die TB 107 zu lesen.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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