Archers Campfire

Qualitätsunterschiede: Bogen / Hersteller / Preis-Leistung


Offline Harry

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Hallo Zusammen,

ich habe einige Fragen zum Thema Compound-Bogen kauf. Grundsätzlich habe ich wenig Erfahrung mit dem Bogensport möchte mir schon lange einen Bogen kaufen. Am Ort gibt es auch einen Verein sowie eine Trainingsarea die man auch als Nicht-Mitglied mitbenutzen darf.
Jedenfalls habe ich nun ewig im Internet recherchiert und mich auch hier im Forum ausgiebig umgesehen - leider kann ich aber keine so richtig befriedigende Antwort finden.

Es gibt diverse Einsteigermodelle/Sets zu kaufen und ich frage mich was in der Einsteigerklasse die "beste" Wahl ist. In anderen Sportarten habe ich die Erfahrung gesammelt, dass es sich idR. überhaupt nicht lohnt diese "Billigprodukte" zu kaufen allerdings ist es auch nicht sinnvoll als Einsteiger mit den "Topmodellen" zu starten. Beim Golf wird man als Anfänger mit Brettharten Schlägern kein Land sehen, ähnlich beim Tennis wird ein Anfänger mit einem Turnierschläger keine Freude haben, der nicht den kleinsten Fehler verzeiht.

Jedenfalls bin ich so weit vorgedrungen, dass der Bear Cruzer G2 wohl ein recht gutes Einsteigermodell ist, dass man sehr variabel anpassen kann. Das klingt m.E. schon mal nicht schlecht. Der Bogen ist aber schon etwas älter und kaum noch zu bestellen. Ich vermute, dass der G3 ähnlich passabel ist.

Jetzt gibt es aber auch noch diverse andere Hersteller die ähnliche Produktbeschreibungen herausgeben. Zusammengefasst habe ich mal die folgenden Modelle, die für mich preislich akzeptabel sind und wohl eine ähnliche Produktqualität aufweisen?:

Bear Cruzer G2 / G3  rund EUR 580,--
Bear Legit rund EUR 480,--
Hoyt Kobalt rund EUR 580,--
Drake Thorns rund EUR 330,--
Hellbow rund EUR 380,--
PSE Uprising rund 380,--

Hier im Forum konnte ich herausfinden, dass es sich z.B. bei Drake um eine "Chinaproduktionen" handelt. Das klingt jetzt auf den ersten Blick eher nach billig, die Frage ist ob man bei Hoyt und Bear evtl. vorallem die Marke bezahlt?

Hat jemand Erfahrung mit diesen Bögen und kann eine Empfehlung abgeben was und warum besser oder schlechter ist und ob sich die z.B. die 200 EUR Preisunterschied in den Modellen bemerkbar machen?

Vielen Dank schon einmal im Voraus und beste Grüße

Harry


« Letzte Änderung: August 22, 2024, 03:40:13 Nachmittag von Harry »


Offline Landbub

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Es spricht überhaut nix dagegen, mit einem Top-Bogen anzufangen, wenn die Kasse gut gefüllt ist.
Du brauchst nur einen guten Trainer, der dir genau sagt, was du brauchst, denn bei den "guten" Bögen ist man oft eingeschränlt bei Einstellen des Zuggewichts und der Ausugslänge. Da musst dann ggf. andere Module kaufen, wofür man wieder eine Bogenpresse braucht etc.

Du hast überwiegend recht kurze Bögen aufgezählt. Ist das, was du willst? Konkaves Design in Verbindung mit geringer Standhöhe macht ne Menge Speed, ist aber halt auch null fehlerverzeihend.

Für Anfänger ohne Zugang zu einer Bogenpresse empfehle ich immer den PSE Stinger. Brauchst nicht synchronisieren. Wennst 50 Meter 80er Spots (WA Wettkampf) schießen willst, ist der PSE Laser ein super Bogen oder ein gebrauchter PSE Supra xx. XX für "Focus", "RTX" etc. Sind die verschiedenen Generationen.
Warum PSE? Weil die superleicht einstellbar sind, recht robust und harmlos zu ziehen dank der Evolve cams. Und dank des konvexen Designs auch recht Fehler-verzeihend.

Bei den Chinabögen ist das Zubehör wie Viser und Pfeilauflage meist ein grosser Mist. Wenns da nahkaufen musst, hast das gesparte Geld schon wieder verloren

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Offline Harry

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Danke für die schnelle Antwort.
Meine Formulierung war nicht gut gewählt. Es soll schon ein "günstigeres Einstiegsmodell" sein. Ich unterstelle jetzt mal dass die Noname Modelle bei 300 losgehen und so bei 600 EUR enden. Fraglich eben wie groß ist der Qualitätsunterschied wirklich.

Das mit der Visierung etc. ist schon einmal ein hilfreicher Tipp. Die PSE Modelle schaue ich mir gleich mal an.
Gegen einen gebrauchten Bogen hätte ich nichts, da ich mich aber nicht auskenne ist mir da das Risiko ein bereits "verbrauchtes" Stück zu ergattern leider zu hoch.

Was bedeutet denn den Bogen zu syncronisieren?
- - - Der Stinger ist etwas größer und schwerer. Hat das Vorteile? Mir wäre ein kompaktes und leichtes Modell lieber.

« Letzte Änderung: August 22, 2024, 04:35:11 Nachmittag von Harry »


Offline Landbub

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Bei Bögen, die oben und unten eine Cam haben (also "Eier"), müssen die exakt gleich an der Sehne ziehen. Dafür gibts zur Voreinstellung meist Sync-Marken (Markierungen oder Löcher im Cam), die man durch Längen oder Kürzen der Kabel genau übereinander bringen muss. Man sieht den Erfolg, wenn die Anschläge, also z.B. die Stringstops, dann exakt zur gleichen Zeit das Kabel berühren. Das ist schnell gemacht, erfordert aber eine Bogenpresse. Bei Bögenb wie dem Stinger brauchst das nicht, weil der nur eine Cam hat. Oben ist ein normales Umlenkrad.

Ob du mit den kurzen Dingern Freude haben wirst, hängt davon ab, was du machen willst. Präzision und "kurz&leicht" ist ein Zielkonflikt. Kurz und leicht sind meist Jagdbögen, die viel Dampf in den Pfeil bringen. Aber ne 58 auf der Wiese oder einen 16er Schnitt im Feld wird damit nicht hinbekommen.
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Offline Harry

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Verstehe.

Wenn man des Konfigurierens mächt ist und das passende Equipment hat wären aber 2 Cams effektiver?


Offline Einsiedler

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Falls Interesse besteht, ich verkaufe einen Hoyt Vantage Elite Plus XT2000 RH. Der ist in einem ordentlichen Zustand. Durch die ATA von über 40" auch mit den Fingern zu schießen.


Offline Landbub

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Wenn man des Konfigurierens mächt ist und das passende Equipment hat wären aber 2 Cams effektiver?

Präziser, weil der Pfeil in der Vertikalen auf einer Höhe bleibt. Aber interpretiere da nicht zu viel hinein. Es ist nur so, dass ein nicht gut gesynchter Bogen mehr Probleme macht als einer mit SingleCam.

Was der Einsiedler schrieb hatte ich vorausgesetzt bei den von dir genannten Bögen: du schießt mit Release. Für Blank sind die alle nix.

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Offline Harry

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@Einsielder: Danke für das Angebot aber der Bogen ist optisch leider nicht mein Geschmack, sorry.
@Landbub: Ich bin jetzt doch in ein Bogenfachgeschäft gegangen und habe mich da etwas umgesehen und "beraten" lassen. Dort ging die Empfehlung zum Cruser G3. Der gefällt mir ja optisch auch nicht so optimal gut. Bis Montag werde ich mich jetzt zwischen dem PSE Stinger, dem Bear G3 bzw. G2 oder dem Bear Legit entscheiden. Der Legit scheint schon ein etwas älteres Modell zu sein. Was hältst du von diesem Bogen? Ist auch klein aber nicht so kurz wie der G3 und geringfügig schwerer. Preislich rangieren alle im gleichen Segment (In dem Laden werden die auch die Justierung auf meine Körpergröße, Auszugslänge usw. vornehmen sogesehen sollte ein Bogen mit 2 Cams i.O. sein? Korrekt?).

Und ja mit Release.
« Letzte Änderung: August 23, 2024, 12:37:44 Vormittag von Harry »


Offline Landbub

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Von Baer kenne ich nur den G3. Der hat oder hatte (keine Ahnung, ob das geändert wurde) eine Auzugslängenverstellung von 1". Das ist viel zu viel. Da muss man bei jeder Anpassung dann das Loop verändern, weil wir reden hier über Anpassungen von 0,5" oder weniger. V.a. am Anfang ändert sich die Auszugslänge, drum sollte man die kleinteilig ohne Presse verstellen können.

Ansonsten musst halt wissen, was du da kaufst. Das sind Anfänger JAGD-Bögen. Daraus kannst nicht schließen, dass die dann für 3D gut sein müssen. Bürstenauflage, 5-Pin-Viser, Schlauchpeep, wenig ATA, dazu vermutlich noch ein Handschlaufenrelease ... das hilft beim Jagen, aber nicht beim Treffen.

Nachtrag: wegen Releases und warum du von Handschlaufen-Dingern die Finger lassen solltest: https://youtu.be/5p1TVcL4IXQ
« Letzte Änderung: August 23, 2024, 01:03:21 Vormittag von Landbub »
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