Archers Campfire

Anfänger-Frage zur Bogen-Wahl / Auszug...


Offline dark2star

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Hallo,

bitte um Entschuldigung, ich stelle wahrscheinlich zum 100.000.000sten Mal die selbe Anfänger-Frage...

Inzwischen habe ich hier und anderswo viel gelesen, hatte zwei "Schnupperschießen" und demnächst ein "Einsteiger-Training." Dafür sollte ich mir "demnächst" einen Bogen zulegen - es wird sicher erst mal ein Leih-Bogen werden.

Meine Schwierigkeit ist Folgende:

Beim ersten Schnuppern wurde mir die "olympic-recurve" Technik nahe gebracht. Ich habe es nicht geschafft, Rückenspannung aufzubauen bis die Sehne am Kinn anliegt, daher stand ich dann krumm und schief und es fühlte sich nicht gut an. Immer wieder habe ich den Pfeil nach hinten von der Auflage gezogen und es war eher Zufall ob ich überhaupt die Scheibe getroffen habe.

Das zweite Schnuppern war sehr entspannt. Durch die Kürze eines solchen Events habe ich noch keinen stabilen Ankerpunkt gefunden. Was mir aufgefallen ist, wenn ich sehr weit hinten, zwischen Mundwinkel und Ohr, ankere, dann fühle ich eine Rückenspannung und kann "in Ruhe" gerade stehen. Fühlt sich für mich besser an,  aber ich weiß nicht ob das richtig ist...

Messe ich jetzt mit dem Zollstock entsprechend der Haltung, die sich "gut anfühlt" komme ich locker auf 33-34 Zoll Auszug. Das erscheint mir doch ziemlich viel. Andererseits bin ich ziemlich groß geraten und bin es gewohnt, mich eher am "oberen Ende" zu orientieren.

Meine Frage ist also: soll ich auf mein Gefühl achten und bei der Beratung zwecks Leihbogen eher auf einen längerern Auszug achten oder mache ich da etwas grundlegend falsch?

Danke.

PS: Mein Ziel ist eher Training für den Rücken, nicht Wettkampf. Ob ich regelkonform schieße ist mir (erst mal) egal.


Offline Grizzly

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Na ja, der Ankerpunkt ist das Eine, die Korrekte Haltung dabei das Andere.....

So ohne Bild ist das schwierig zu beurteilen.
Klar korreliert der Auszug mit der Körpergrösse. Schwankt bei meinen 1,85 zwischen knapp über 30 bis 34", je nach Bogen und angewandter Technik.

Mein Tip: Verein mit Trainer oder mal bei einem der Bogenpaten Anfragen. Aus welcher regionalen Ecke kommst du denn ?

Hinter den Sternen verbergen sich die Paten

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« Letzte Änderung: November 14, 2024, 02:52:12 Nachmittag von Grizzly »
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Offline Waldgeist

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Mal vorneweg: Du solltest dich weder selber überfodern noch durch andere überfordern lassen! Die Lernzeit der Grundfertigkeiten braucht einfach mehr Zeit als "zwei Schnupperschießen". Vor allem braucht es reichlich Übung. Deine Zweifel bezüglich der von Dir
ermittelten Auszugslänge sind vermutlich angebracht. (Mir werden zuweilen Orang-Utan-Arme nachgesagt; meine Pfeile liegen im Bereich von 31,5" bis 32".) Wenn Du dich auf den Weg machst, den Leihbogen deiner Wahl zu finden, dann ist eine Messung mittels Messpfeil vermutlich ohnehin angesagt. Spätestens wenn es um die Entscheidung der Bogenart und der Bogenlänge geht. -
Zum Training der Rückenspannung gibt es übrigens hier im Forum Beiträge, die Dir weiterhelfen sollten. Wobei der Weg des Einübens unter fachkundiger Anleitung vermutlich einfacher sein sollte, als das (ausschließliche) Selbststudium. Du brauchst nur mal
den Begriff "Rückenspannung" als Suchbegriff auf der Titelseitaufrufen; da bekommst Du reichlich Hinweise und Lesestoff ...
Weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Einstieg!!!

„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Finvara

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Ruhig bleiben. Wie schon gesagt , es braucht ein bischen mehr als nur zwei Stunden.
Probier erst mal welcher Bogen , welche Bogenart dir am besten zusagt. ( Bauchgefühl )
Jede Bogenart hat ihre Technik und ihre Eigenarten, manches liegt einem , anderes geht gar nicht, aber um das raus zu finden braucht man schon eine ganze Weile. Und oft ändern sich die Vorlieben auch wieder. .... Also Zeit nehmen. Sonst bleibt am Ende mehr Frust statt Lust.

Ps.: Für den Anfang empfehle ich dir immer einen etwas längeren Auszug ein zu kalkulieren. Denn dieser wird in fast allen Fällen nach einiger Zeit, mit wachsender Kraft und techn. Können immer deutlich weiter als am Anfang. 


Offline Landbub

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Lass deinen Coach oder einen erfahrenen Schützen mal schauen, ob dein Bogenarm und die BEIDEN (!) Schultern im Anker annähernd eine Linie ergeben. Oft macht diese Linie an der Bogenschulter einen Knick. Das kann der Grund für die fehlende Einbindung des Rückens sein
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline Flotschi

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Nach zwei Schnupperstunden kann man noch keine vernünftige Form aufgebaut haben außer man ist ein absolutes Ausnahmetalent. Die Muskeln im Rücken die für das Bogenschießen verwendet werden benutzt man im Alltag kaum und sind deshalb nicht allzu ausgeprägt. Am Anfang ist eines wichtig: Dranbleiben! Ich finde nach über 13 Jahren noch immer Sachen die mich an meinem Schussablauf stören und an denen ich arbeite. Wichtig ist nicht aufzugeben und sich auch von Phasen nicht aufhalten zu lassen in denen es nicht hinhaut (Diese hat man einfach, egal wie lange man schießt).
Zum Auszug: Wenn du groß bist und lange Arme hast ist es klar dass du einen längeren Auszug hast als andere. Am Anfang ist wichtig, dass es sich natürlich anfühlt und keine Schmerzen verursacht.


Eine Technik kann zu einem Schützen passen aber nicht zum anderen. Wenn ich mit Freunden die gerne ins Bogenschießen hineinschnuppern wollen auf den Parcours gehe wollen diese immer meine Technik kopieren. Das funktioniert bei keinem.
Deswegen: Form aufbauen, nichts machen was sich allzu unnatürlich anfühlt und vor allem Spaß haben :bow:


Offline Esche

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Das mit den 33-34" ist schon sehr weit. Hatte ich zu Beginn ebenfalls und war damit jenseits vom Jochbein und Mundwinkel. So weit ausgezogen war es mir möglich Stabilität aufzubauen.
Meine Fehler: Kein Anker im Bereich Mundwinkel und Jochbein. Mein Bogen war zu Beginn der Übungen zu stark, so das ich das hohe Zugewicht durch zu weit ziehen ausgleichen wollte, weil da irgendwie Stabilität ins Spiel kam.
Nachdem ich gelernt hatte Bogenarm und Zugarm auszurichten und entsprechend zu ankern, kamen dann 31" heraus.
Ziehst (reißt) du eventuell so weit weil es sich stabil anfühlt und du dadurch gut halten kannst? (Der Oberarm wird in das Schultergelenk gedrückt und vermittelt Stabilität) Kann sich dadurch bemerkbar machen, das sich die Muskeln im oberen Schulterbereich extrem auf bauen. Das würde einbeziehen der unteren Rückenmuskulatur erschweren.
Idee:
Langsam ziehen mit leichtem Bogen lässt genau spüren, wann der Weg ausgereizt ist und die obere Muskelpartie sich aufgebaut. Dann den Zugarm auf Linie mit dem Wurfarm bringen, (eindrehen des Zugarms zu einer Linie mit dem Bogenarm) aktiviert die untere Muskelpartie.  Der Auszug sollte dann in der Partie Mundwinkel Jochbein landen. Langsames üben mit leichtem Bogen ermöglicht es der Wahrnehmung den Vorgang genauer zu verinnerlichen und einen fließenden Vorgang zu erzeugen, bis zum ankern.  Stärker und schneller kommt dann mit der Zeit.
« Letzte Änderung: November 14, 2024, 07:37:26 Nachmittag von Esche »


Offline dark2star

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Danke für Eure Antworten. Und für's Beruhigen.

Das "Einsteiger-Training" beim örtlichen Verein steht demnächst an, dann geht der Spass erst los :)

Es beruhigt mich, dass lange Auszüge vereinzelt vorkommen und dass ich wohl noch viel Training vor mir habe bis ich da eine stabile Form erreiche. Dass sich die Auszug-Länge und -Kraft anfangs verändern habe ich auch gehört. Es beruhigt mich auch, dass offenbar nicht jeder Anfänger mit jedem Stil glücklich wird...

Dass zwei Schnupperstunden zu wenig sind - klar... Ich fand es erstaunlich, wie unterschiedlich die beiden Schnupperstunden waren... Bei der Einen ein stark reglementierter Ablauf, bei der Anderen eher ein entspanntes "da ist der Luftballon, wer ihn trifft bekommt einen Kleineren..." :-)

Edit: positiv am "reglementierten Ablauf" war es, dass viel Wert auf Technik gelegt wurde, auch wenn es irgendwie überfordernd war.

Die Stärke des Bogens könnte mit rein spielen, wobei die unterschiedlichen Bögen bei den Schnupperstunden recht "leicht" waren. Dennoch unterschiedlich - vielleicht war das genau über bzw. unter meiner persönlichen Kraft? Werde ich sicher noch rausfinden.

Das mit der Art des Bogens ist auch so eine Geschichte, aber das wird sich wahrscheinlich eh mehr nach Verfügbarkeit entscheiden. Passende Länge, ausreichend "leicht" - ich bin mir sicher dass die Auswahl an Leihbögen in einem Fachgeschäft nicht unendlich ist.

Nochmals vielen Dank und einen schönen Abend!
« Letzte Änderung: November 14, 2024, 09:20:11 Nachmittag von dark2star »


Offline dark2star

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So, was dabei raus gekommen ist...

Laut Messung beim Händler komme ich auf einen Auszug um etwa 30", die "volle Länge" Pfeile funktionieren.

Die Auswahl an Bögen im Geschäft war super, aber im Bereich ~20# nominelles Zuggewicht waren nur Take-Down Bögen vorrätig - sonst hätte er mir auch einen Langbogen angeboten. Der Einsteiger-Takedown sieht schön aus, aber wie erwartet fällt mir der Transport schwer:
- das Etui ist zu lang um in den Rucksack zu passen
- das Etui ist zu breit um seitlich außen an den Rucksack zu passen (Ski-halter am Rucksack)
- und ich habe noch keine Idee wie ich das Etui am Fahrrad transportieren kann - in die Gepäcktasche stellen funktioniert nicht so wirklich (dann stolpere ich beim Absteigen mit dem Fuß dagegen)...

Das "Einsteiger-Training" hat viel Spass gemacht und ich bin erstaunt wie "gut" ich getroffen habe - die Erwartung wurde deutlich übertroffen - vor allem im Vergleich mit dem ersten Schnuppertraining. Da hatte ich am "Scheunentor" öfters vorbei geschossen als ich's getroffen habe...

Was mir als "blutiger Anfänger" geholfen hat war:
- 3-unter Griff statt mediterran (habe keinen einzigen Pfeil von der Auflage geworfen),
- vor dem Auszug aufs Ziel fokussieren,
- im Anker nicht "ewig und drei Tage" lang halten
- vereinfachter Ablauf vom Schuss (Stand, einnocken, fokussieren, zum Anker ziehen, lösen, nachhalten)
- je Phase immer nur auf eine Sache achten

Und das Verständnis, dass "falsch" nur dann "falsch" ist wenn es zu Verletzungen führt. Ansonsten ist halt für den Einen "richtig" was für den Anderen "falsch" ist :-)

Falls jemand Ideen oder Erfahrungen bezüglich Transport vom Bogen im/am Rucksack oder mit dem Fahrrad hat - freue mich über Tipps, gerne auch den Vergleich zwischen Take-Down und Langbogen (*).

(*) Wegen Rückenproblemen muss mein existierender Rucksack herhalten, der funktioniert für mich...


Offline Long John

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Ich verstehe Dein Problem nicht.
Gerade ein Takedown hat ja den Vorteil, dass Du ihn auseinander bauen und damit gut im Rucksack transportieren kannst.
Besorg Dir einen guten Bogenrucksack, idealerweise noch mit Hüftgurt, dann bist Du damit auch auf dem Fahrrad gut unterwegs.
TRB: Blumhofer X Master XTX 68", Falkenholz Peregrine ILF 69"
Langbogen: DerBow Verus 68"
Hybrid: Falco Saga 68"
Olympic Recurve: Hoyt Prodigy XT 72"


Offline AndreB

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Ich würde den Nogen nicht im Etui (Koffer?) transportieren. Mittelteil lose in den Rucksack und die Wurfarme evtl mit Stoffhüllen s
gegen kratzer schützen.
Im verhältnis zu den einzelteilen sind meine Pfeile schwerer zu transportieren  :o
meinen Langbogen hab ich schon das ein oder andere mal mit Klett zum Kabelmanagement an den Rahmen meines Fahrrads befestigt, ging ganz gut


Offline roscho

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Was denn für ein Etui ??

Eine Roll Up Tasche für einen (traditionellen) Take Down passt doch in jeden Rucksack 🎒
Außer es ist ein 10l Modell ;)

Pfeile müssen eben außen dran in eine Röhre ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Kuckingen

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Nimm erst mal einen Übungs oder Leihbogen mit max. 20 Pfund. Denn kann man locker 3 bis 6 Monate schießen bis es zum ersten eigenen Bogen kommt.

Zum erlernen einer sicheren Technik nur die Übungsbögen, Recurve, dies sind die besten. Diese verzeihen Fehler, sind ruhiger und besser in der Handhabung. Und Lass dir Zeit beim Schießen. Zu schnell wird man von alleine.

Ein Langbogen ist schön, ein Langbogen ist toll, ein Langbogen verlangt eine sehr saubere Technik. Diese erlernt aber nicht am Langbogen


Offline dark2star

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Danke für Eure Tipps.

Das Bogen-Etui ist ca. 70cm lang und 20cm breit. Die Teile vom Bogen passen da gerade rein. Mein Rucksack ist ca. 55cm lang und außen bekomme ich vielleicht 10cm breite Teile dran. Wenn ich die Teile vom Bogen in einen Tuch wickel bekomme ich sie außen an den Rucksack, genauso wie die Röhre mit den Pfeilen. Und dann macht es beim Fahrrad fahren dauernd  :bang: wenn ich mit der Gummimütze dagegen renne... Außerdem macht es jedes mal  :bang: wenn ich durch eine Tür will weil ich oben am Tür-Rahmen hängen bleibe.

Bogenrucksack ist eine gute Idee, aber wie geschrieben, mein Rücken ist da sehr "wählerisch"... Bin froh dass ich *einen* Rucksack habe der funktioniert...

Gepäckträger (hinten) habe ich versucht, sowohl vertikal als auch horizontal, das klappt nicht.

Hochkant in der Vorderrad-Tasche habe ich auch versucht, aber da hab ich keine Möglichkeit, das Teil oben fest zu machen - der kippt einfach aus der Vorderrad-Tasche raus, selbst wenn ich's mit einem Expander am Vorderrad-Gepäckträger fixiere. Dafür müsste ich an das Etui noch Schlaufen annähen - und das sollte ich bei einem Leih-Teil vielleicht nicht tun... Mir scheint ich brauche eine andere "Tasche" - aber das macht nur wenig Sinn solange ich nicht weiß ob ich den Leih-Bogen in einem halben Jahr behalten will...

Was ich noch nicht versucht habe ist den Bogen mit Pfeilen quer an den Lenker zu binden.

Ja, die Idee mit einem "langen Stock" am Rahmen finde ich super, aber der Takedown-Recurve macht da kein gutes Bild... (Danke für den Tipp!) Der Händler hatte keinen Langbogen in 70" und 20# :( Weder zum Leihen noch zum Verkauf.

Es gibt halt kein "one piece fits all"...

Mal sehen ob mir über den Winter eine sinnvolle Lösung kommt. Zum Hallentraining muss ich eh mit dem Auto fahren, da ist das Etui ausreichend.