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Wo und wie muss Carbon/ Stable Core eingebaut sein?


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Servus meine Freunde der gepflegten Beschleunigung,
da ich ueberlege, mir einen Bogen mit Carbon/Stable Core Schicht zu kaufen habe ich eine Frage:

Wo sollte eurer Meinung und Erfahrung nach das Carbon eingebaut sein um am effektivsten Geschwindigkeitsvorteile gegenueber keinem Carbon zu bringen?

Bogenbauch, Bogenmitte oder Bogenruecken?

Bei der Gelegenheit schmeisse ich gleich mal ein paar Bogenfabrikate in den Raum: Bodnik Chief Recurve, Jackalope Amber Recurve, Fairbow Renegade XT.

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Online Grombard

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Am besten ist das Carbon da verbaut, wo der Bogenbauer es hintut.  :unschuldig:

Stabilcore und Carbon sind 2 völlig verschiedene Dinge.

Stabilcore alleine bringt an Speed gar nix,
sondern macht lediglich den Wurfarm steifer,
ermöglicht also schlankere Wurfarme,
was dann, wenn es richtig gemacht ist, den Bogen schneller macht.

Zum Thema Carbon:
Bearpaw verbaut sein Powercarbon unter dem Zierfurnier und Glas am Rücken.
Ich dachte immer, das wäre Humbug, bis ich es selbst brobiert habe. Bringt tatsächlich ein paar FPS.

Um das volle Potential von Carbon auszuschöpfen, müsste es meiner Meinung nach aber am Rücken, statt dem Glas verbaut sein.

In der Mitte hat es meiner Meinung nach keinen Sinn.
Und am Bauch macht es maximal über/unter Glas als Kreuzgewebe für Optik und Stabilität Sinn.

Ich experimentiere gerade mit Carbongewebe unter Glas um meine Wurfarme am 48" Recurve steifer zu bekommen.
Aussehen tut es schonmal gut.
Ob und was es bringt wird der nächste Prototyp zeigen.
« Letzte Änderung: August 29, 2018, 04:01:41 Nachmittag von Grombard »
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Offline Beschleunigung

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Vielen Dank fuer die Aufklaerung und Expertise.

Wie waere dann in der Theorie der perfekte Wurfarm betreffs Schnelligkeit aufgebaut?

Wenn man davon ausgeht, dass Standhoehe,Auszugslaenge,Pfeilgewicht, sowie Zuggewicht bei vollem Auszug fix sind.

Die im Bogen gespeicherte Kraft wird gemindert durch:

-Luftwiederstand von Wurfarmen und Sehne
-Beschleunigung der Masse der Wurfarmen selbst
-inhaerente Reibung im Wurfarm (Energie wird als Waerme und Schall abgegeben)
-Dehnung der Sehne beim Moment der gerade werdenden Sehne und deren Nachschwingen
-habe ich etwas vergessen?

Folgerung:

-die Wurfarme sollen moeglichst schmal und leicht sein

Dies allein ist vermutlich das Wichtigte ueberhaupt und die verschiedenen Materialkombinationen haben nichts anderes als das als Ziel.
Die anderen Aufgefuehrten Punkte sind meines Erachtens nach kaum merklich oder bei den Materialien vermutlich relativ konstant also kaum beeinflussbar.

Um schmale und leichte Wurfarme herzustellen, die gleichzeitig langlebig sind waere doch eine Kombination von zugfestem verwindungssteifem und druckfestem Material wuenschenswert welches gleichzeitig moeglichst leicht ist.

Naechster Punkt waere die Geometrie der Wurfarme und des ganzen Bogens:
Erfahrungsgemaess sind immernoch Recurve Boegen die schnellsten,
Aber welche Form genau ist die Schnellste?

Hier wird es kompliziert, denn je nach Materialkombination sind andere Formen optimal....

Oh Gott, was ist der perfekte Bogen?

 :sabber:
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Was der perfekte Bogen ist, weißt du, wenn du ihn in der Hand und geschossen hast.

Bis zum nächsten....  ;D

Thema Wurfarme:
Genau. Schlank und leicht.
Also für leichte Pfeile halt so was wie die guten Uukha Wurfarme.

Aber wie oben erwähnt.
Grau ist alle Theorie.
Geh in einen Laden, wo du ausprobieren kannst.
Frag andere Schützen ob du mal schießen darfst.

Dann findest du deinen Bogen.

Das beste Carbon nützt nix, wenn der Wurfarm nicht zu deinem Auszug passt.
Ein gut gebauter Glasbogen muss definitiv nicht schlechter sein.

Nur weil ein Bogen unglaublich leistungsstark und schnell ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man damit auch besser trifft.
« Letzte Änderung: August 29, 2018, 05:36:36 Nachmittag von Grombard »
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Okay,

was mich noch interessieren würde wäre folgendes:

1.Wie schaffe ich es als Bogenbauer, dass ein Bogen möglichst viel Energie beim Ziehen speichert und beim Release wieder abgibt?

Denn das ist ja meines Erachtens schon mal wichtig: Möglichst viel von der Energie, die man hineinsteckt wieder abgeben zu können.
Damit kommen wir zum viel komplizierteren Punkt: Welche Geometrie für welchen Pfeil? Oder welche Geometrie für welchen Schützen?
Was sind die Vor und Nachteile?

2. Beispielsweise: was sind die Schwächen und Stärken von

a) aktiver Recurve
b) passiver Recurve
c) Syah

3. Ist dieser Faktor (in Bezug auf Frage Nr.2) im Auszugsdiagramm des Bogens erkennbar?

4.
a)Was braucht ein leichter Pfeil
b)Was braucht ein schwerer Pfeil
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1. Da hat jeder seine eigene Philosophie.
Und genau darin stecken manche Unternehmen Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit.
Border z.B. mit seinen HEX Wurfarmen in der Evolution.
Das auch nur ansatzweise zu beantworten würde eine mehrseitige Abhandlung umfassen.
Die TOP Bogenbauer, die auf Speed/Effizienz gehen (Border/Uukha/ACS...etc.) haben da alle einen eigenen Ansatz.
Und jeder hat den tollsten, besten und effektivsten.

Ich zum Beispiel baue absolut aus dem Bauch raus.
Und wenn meine Bögen bei 40-50# mit 8-9gpp was um die 200+ auf den Chrony zeigen bin ich zufrieden.

2.
a) Standard, kann je nach Bauart alles mögliche bewirken
b) wird selten gebaut. Bringt aber in der Regel etwas weniger effektive Bögen.
c) nutzt die Eigenschaften eines Sehne/Horn Komposit richtig aus, da dort extreme Biegeradien in kurzen Bögen verbaut werden.

3. Such dir halt ein paar Diagramme im Netz zusammen.
Eine richtig heftige Auszugskurve (am Anfang sehr starke Zunahme und nach Hinten raus sehr flach) erreicht man meiner Meinung nach nur mit perfekt arbeitenden Recurves.

4. Kann man pauschal nicht sagen.
Ein 40# Bogen, der einen 400gn Pfeil mit 190fps wirft, mit einem 250gn Pfeil aber auch nur knapp über 210 fps kommt, ist mit den schweren Pfeilen effektiver.
Ein 40# Bogen, der einen 400gn Pfeil auf 170fps und den 250er auf auf 230 fps beschleunigt, wird wohl eher für leichte Pfeile gebaut worden sein.
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Ich empfehle die Lektüre der von Dryad verfassten Abhandlung über das Themabow efficiency.
Ich habe das PDF angehängt.

Darüber hinaus kannst du mal bei ACS und Border auf der HP schauen.

Das beantwortet viele Fragen, und wirft um so mehr neue auf.  ;D
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Die repräsentativen Zahlen sind natürlich PR.
Lies sowas von Border, dann sind deren Bögen natürlich die effektivsten.
Was ich auch glaube.
Die schaffen mit ihren Hex 8 inzwischen das Zuggewicht von 24-30" Auszug absolut flach zu halten.
Da liegen bei einem 40# Bogen also ab 24" bis 30" 40# auf den Fingern.
Das ist einfach nur krank.  ;D
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Offline Beschleunigung

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Ja, aber an den Anblick dieser Elchgeweihe als Recurve kann ich mich glaube ich nicht gewöhnen. Ich persönlich gebe der Ästhetik auch ihren Raum und stelle das Gespür des Menschen auch über Computerberechungen beim Bogendesign. Es reicht ja wenn man spürt dass er "sauschnell" ist.

Warum hat eigentlich noch keiner was von den Recurve Limbs von Willi Heuberger gesagt?
Der hat doch angeblich auch die Schnellsten :D

Link: https://www.srf.ch/play/tv/einstein/video/der-beste-pfeilbogen-der-welt?id=62992c09-b4f3-4f91-b39f-b654e6a80f75&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7
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Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Neben dem dir bereits Empfohlenem könntest du dann, falls nötig, noch Bogenbaukurse besuchen. Und dann? Ja dann dein vorhandenes Wissen umsetzen - in Form des bauens von Prototypen und an diesen möglichst viele weitere Dinge dazulernen...

Vielleicht findest du ja gar deine eigene Geometrie für deinen Bogen und wenn nicht, auch kein Problem, dann wird er halt anderen sehr ähnlich.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg.


Beste Grüße,
Absinth