Archers Campfire

leichte Pfeile - schwere Pfeile


nebuk4dneza

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Also ich schieße auf meinem 62" Satori auch hauptsächlich leichte Pfeile, siehe Signatur.
Ich tu mir auf dem Parcour bei den weiteren Distanzen dadurch einfach leichter, weil ich nicht so anhalten muss um zu treffen.


Offline Landbub

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Leichter Pfeil vs. Geschwindigkeit
Ein Bogenlehrer meinte neulich bei meinem Compoundpfeilsetup (lightspeed 29" 400er, mit 60er Schraubspitze und Protectorring), daß die Spitze schon sehr leicht sei und nicht so gut "schiebt". Pfeil hat grob gerechnet 300 grain, Zuggewicht 51#. Wenn ich richtig gerechnet habe, komme ich auf ca. 5,8 gpp. Mich interessiert jetzt weniger die Gruppierung, sondern rein physikalisch, was bedeutet mehr "Schub"durch schwerere Spitze? FOC ist klar. Also eine 200 gramm Kugel werfe ich schneller als ein 20g Schaumstoffball gleicher Größe. ich hoffe, ihr versteht, was ich meine
 ;)

Das ist eine alte Lehrmeinung, manche halten noch heute daran fest. Du hast den FOC genannt, der ist davon ja direkt abhängig. Von Easton oder Hoyt gibt es noch heute Empfehlungen, abhängig vom Bogen und vom Wettkampf (scheibe, 3d, jagd...) und einige Erklärungen dafür warum das so ist.
Man kann sich dran halten, dabei geht nix kaputt. Aber es ist dennoch überholt.
Es gibt aber inzwischen Versuche, die belegen, dass der FOC bei mit Release-Hilfe geschossenen Pfeilen (also in der seitlichen Ablenkung vernachlässigbar und in der vertikalen abhängig vom Bogentuning) weit weniger Auswikung hat als bisher gedacht. Er ist nicht unwichtig, denn wäre er z.B. negativ, so würde sich der Pfeil in der Luft umdrehen. Aber ob da nun 40gn oder 100gn vorne drinstecken, hat auf den Pfeilflug keinen Einfluss, solange es schwerer ist als die hintere Hälfte. Ich habe ähnliche Versuche gemacht, wissenschaftlich wohl nicht verteidigbar, aber für mich ausreichend: Vanes brauchts nicht und die die Spitze kann so leicht wie nur möglich sein. Klingt komisch, geht aber.
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Offline aurelium

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Grizzly hat das perfekt erklärt, finde ich  :GoodJob:

Hier im Forum lese ich oft von schweren Spitzen (FOC > 15%). Für jagdliches Schießen auf kurze Distanz macht das wohl Sinn und Spaß scheint es auch zu machen mit dem extra Wums.

Für Target-Schießen auf weitere Entfernungen empfiehlt der Stu Miller so 8% - 12% und mit 8% habe ich persönlich auch die besten Erfahrungen gemacht. Das ist genug um den Flug gerade zu halten (s. Erklärung vom Grizzly) und bei leichten Pfeilen geht die Parabel zum Ende hin nicht so  schnell nach unten.

Ein langsamer Pfeil, der einen weiten gleichmäßigen Bogen fliegt, ist leichter zu zielen, als ein schneller mit zu viel FOC wo der Pfeil erst gegen Ende schneller absackt. Bei schnellen leichten Pfeilen ist ein geringer FOC meiner Erfahrung nach von Vorteil.

Und ja, Federn bremsen. Da kommt man mit noch weniger FOC aus.
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Offline Soulsurfer

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Grizzly hat es gut erklärt, aber ich meinte es ein bisschen anders. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel, das des Hammerwerfens. Eine Kugel mit Stahldraht die 7 kg wiegt. Die Beschleunigung kommt durch den Schwung und anschließende Fliehkraft. Vielleicht fliegt die Kugel mit 5 kg noch weiter, aber irgendwann wird’s weniger z. B. mit dem Tennisball. Vor viiieeelen Jahren hab ich mal was von Masse x Beschleunigung gehört, so was kann man doch bestimmt auch auf den Pfeiflug anwenden.
Beim Pfeil kommt der Schub von hinten , aber ähnlich wie beim Hammerwerfen, zieht das Gewicht nach vorne. Oder? :bang:
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Offline Ra's al Ghul

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Das hört sich hier manchmal an, als könnten Pfeile mit hohem FOC nicht weit fliegen. Dem ist nicht so. Für meinen Mephisto nutze ich Pfeile mit einem FOC von 20%. Der Rohschaft fliegt sauber bis zur 50m-Scheibe. Das ganze Setup ist fehlerverzeihend und sehr stabil.
Danke....mir geht es gut! :-)


Offline aurelium

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Zitat
Eine Kugel mit Stahldraht die 7 kg wiegt. Die Beschleunigung kommt durch den Schwung und anschließende Fliehkraft. Vielleicht fliegt die Kugel mit 5 kg noch weiter, aber irgendwann wird’s weniger z. B. mit dem Tennisball.

Der Tennisball fliegt nur deswegen nicht so weit, weil er dem Luftwiderstand kaum Masse entgegenzusetzen hat.  Auch kann man dem Ball schon mal garnicht so viel Energie mitgeben, weil einem der plötzliche Ruck vermutlich die Arme auskugeln würde (Leerschuss, sozusagen).

Aber letzten Endes sind das Äpfel und Birnen. Mit der gleichen kinetischen Anfangsenergie fliegt alles gleich weit (im Vakuum). Eine schwere Kugel besitzt aber sehr viel Mehr Energie, als ein leichter Ball (bei gleicher Geschwindigkeit).

In einen schweren Pfeil muss man für die gleiche Geschwindigkeit mehr Energie reinstecken. Deswegen fliegt er dann vermutlich weiter, weil er etwa den selben Luftwiderstand haben wird wie ein leichter Pfeil, durch seine Masse aber langsamer auf den Luftwiderstand reagiert.

Das Plus an Reichweite kostet aber auch mehr Pfund auf den Fingern.

Ein leichter Pfeil wiederum sinkt wegen des Luftwiderstands nicht so schnell nach unten. Was das im Gesamtbild bedeutet kann man wohl nur ausprobieren und messen. Möglicherweise hebt das den Vorteil des schweren Pfeils in etwa wieder auf.

Mit der selben Pfundstärke fliegen leichte Pfeile deswegen vermutlich immer weiter als schwere.

Ach ja, und mit FOC hat das alles nichts zu tun.
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Offline Landbub

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In einen schweren Pfeil muss man für die gleiche Geschwindigkeit mehr Energie reinstecken. Deswegen fliegt er dann vermutlich weiter, weil er etwa den selben Luftwiderstand haben wird wie ein leichter Pfeil, durch seine Masse aber langsamer auf den Luftwiderstand reagiert.

Das Plus an Reichweite kostet aber auch mehr Pfund auf den Fingern.

Ein leichter Pfeil wiederum sinkt wegen des Luftwiderstands nicht so schnell nach unten.

Da der TE einen Compound schiesst (hohe PFeilgeschwindigkeit), spielt der Luftwiderstand eine wichtige Rolle. Aber andersrum: Weil leichte Pfeile bei gleicher kinetischer Energie aufgrund mangels Masse schneller fliegen, der Luftwiderstand quadratisch in die Gleichung eingeht, werden schnelle (=leichte) Pfeile massiv mehr gebremst als schwere langsame. Das ganze spielt aber erst bei größeren Reichweiten eine Rolle. Man kann dem mit Stricknadeln entgegen wirken. Aber grad bei 3D und Feld nimmt man gerne 9mm Rohre, und da merkt man das dann schon.
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