Zielen aus dem Kreuz?

[aurelium]

Gestern habe ich endlich mal eine konsistente, gut wiederholbare Schulter/Rücken/Bogenarm/Kopf-Haltung im Anker gefunden. Bei den unzähligen Körpergelenken die einem zur Verfügung stehen (besonders wenn man die Wirbel alle mitzählt), ist das ja nicht unbedingt einfach. Menschen sind halt keine Geschütztürme.

Bisher habe ich die Höhe meist mit Bogenarm/Schulter eingestellt und das Kreuz statisch gehalten. Jetzt halte ich das "T" (von hinten betrachtet) statisch und kippe es im Kreuz.

Ich kann diese Haltung nahezu identisch immer wieder einnehmen, sie "rastet" richtig ein. Bogenarm und -Schulter sind unten, Zughand und Unterarm hängen mehr oder weniger entspannt am Ellenbogen und die Rückenspannung hält alles stabil zusammen. Der Blick über sie Sehne usw. passt alles super.

Um in dieser Haltung allerdings zu treffen, muss ich die Höhe mit dem Kreuz einstellen. Denn wenn ich ganz gerade stehe, zeigt der Pfeil zu weit nach unten. Diese "Einrast-Haltung" ist wie gesagt ein Segen, aber das Kippen im Kreuz ist schwer kontrollierbar. Könnte mich im Prinzip auch gleich auf eine Wippe stellen. Daher befürchte ich, dass ich auf einem Holzweg bin.

Ist ein statisches "T" oberhalb, sagen wir mal der Brustwirbelsäule, überhaupt sinnvoll?
Womit, bzw. auf welcher Höhe im Rücken, stellt ihr den Abschusswinkel ein?

[roscho]

Ich gestehe ich verstehe die Frage nicht ganz

a) Fotos helfen um dein T zu beurteilen ..

b) Winkel immer über die Hüfte/Beine einstellen

Ein paar Fotos findest du hier ... http://www.bogensport.cc/traditionell-bogenschiessen/trad-bogenschiessen/schiessen-im-gelaende/stand-im-gelaende/index.php (wenn das deine Frage ist ... )

[testjan]

Du meinst sicher mehr oder weniger feste 90-Grad-Winkel der Arme in Relation zur Wirbelsäule? Abknicken je nach Gelände in der Lende/Hüfte?

Prinzipiell ja, in der Praxis funktioniert das aber nicht so. Probiere es aus: Bergabschuss, an den Pflock stellen, waagerecht ausziehen (das ist übrigens bei den meisten Verbänden nicht erlaubt) und dann in der Hüfte so weit abknicken, dass der Pfeil zum Ziel zeigt. Das „T“ ist nicht mehr rechtwinklig, jede Wette!

[aurelium]

"Kreuz" ist evtl. nicht der richtige Ausdruck. Ich meinte die LWS über der Hüfte.

Das „T“ ist nicht mehr rechtwinklig, jede Wette!

Genau, war es bis gestern auch bei mir nicht. Da habe ich es mal forciert und festgestellt dass ich wiederholbarer in die selbe Ankerhaltung komme.

Winkel immer über die Hüfte/Beine einstellen

Ja, genau das "T" wie auf dem Foto. Nur dass bei mir schon auf gerade Ebene der Pfeil dann ein wenig nach unten zeigt. Denn von der Körperstatik her rastet die Haltung am besten ein wenn der Bogenarm ganz unten (waagerecht) ist. Mundwinkel (Nocke) und Bogenhand sind dann nicht auf gleicher Höhe. Ich habe zwar eine erhöhte Pfeilauflage, aber die gleicht das nicht ganz aus.

Wenn ich den Abschusswinkel (je nach Entfernung) mit dem Bogenarm einstelle, verändern sich zu viele Parameter, sodass ich schlechter treffe.

Mein Frage ist, ob es überhaupt Sinn macht aus der LWS/Hüfte zu kippen.
Oder anders: Welche Gelenke stehen anders bei einem Fernschuss vs. einem Nahschuss bei euch? (ebene Erde angenommen)

[roscho]

Mach mal bitte ein Foto von dir ... ich versteh nur 

[aurelium]

Foto ist grad schwierig, aber das hier vielleicht:

Wenn ich gerade stehe in der stabilen Ankerposition, zeigt der Pfeil in die rote Richtung. Damit er in die blaue Richtung zeigt, muss ich um den roten Stern herum kippen (alles andere bleibt statisch). Das ergibt eine super wiederholbare Ausgangshaltung, aber an der Stern-Achse ist wiederum die Kontrolle nicht sehr fein. Daher meine Frage: Soll ich jetzt trainieren den Stern besser zu kontrollieren, oder ist die Idee generell ein Irrweg?

Vorher habe ich einfach den Bogenarm gehoben, was, je nach Entfernung die Ausgangsposition schwammig gemacht hat.

[roscho]

So wird das nix .. wo ankerst du das dein Pfeil so steil nach unten zeigt ? ?

Da hilft (aus meiner Sicht) nur die Fotofalle

[stoned]

Anatomisch könnte das schon hinkommen, wenn man den Bogenarm wirklich waagerecht hält und im Gesicht ankert. Aber: Man soll doch eigentlich gerade den Oberkörper / das T beibehalten und in der Hüfte die Höhe korrigeren? Somit, aurelium, wäre eigentlich alles richtig (üben, üben, üben)?

[aurelium]

Der zeigt nicht "steil" nach unten. Einfach nur ein wenig zu weit unten, je nach Entfernung.
Ich ankere mit der Nocke im Mundwinkel (Untergriff), Sehne vor der Nase. Von dort zur Bogenhand geht es halt leicht abwärts, wenn der Bogenarm nicht angehoben wird.

Wie dem auch sei, irgendwie muss man ja immer auf die Entfernung einstellen. Ich frage mich halt über welche Achse?

Somit, aurelium, wäre eigentlich alles richtig (üben, üben, üben)?

Genau. Vielleicht die Achse etwas nach oben verlagern in die BWS für mehr Kontrolle?

[roscho]

Ahhh ich verstehe .. nicht LWS sondern mit der Beckenstellung ..

LWS geht gar nicht .. die muss stabil sein ..

[Engel]

Hüfte nach vor (Richtung Ziel) für weitere Schüsse bzw nach hinten schieben (weg vom Ziel) für Nähere Schüsse funktioniert nicht?

[aurelium]

LWS geht gar nicht .. die muss stabil sein

Danke. Das macht Sinn.

Hüfte nach vor (Richtung Ziel) für weitere Schüsse bzw nach hinten schieben (weg vom Ziel) für Nähere Schüsse funktioniert nicht?

Muss ich mal probieren, wohin sich dann die Achse bewegt. Das habe ich bestimmt schon unbewusst gemacht, aber eben nicht konsequent.

Bisher mit dem Bogenarm heben war jedenfalls total falsch. Kein Wunder dass mein Trefferbild sich irgendwann nicht weiter verbessert hat.

[stöckchenschubser]

Hüfte schieben hat was von Theke. 


Dein Bild ist schon ganz gut.
Höhenkorrektur erfolgt nur über das
Abknicken in der Hüfte.
Der Bogenarm bleibt wie er ist.


Die Neigung des Pfeils wie angedeutet ist bei
nicht Kinnanker normal.

[aurelium]

Die Neigung des Pfeils wie angedeutet ist bei nicht Kinnanker normal.

Wie schön es doch manchmal ist ganz normal zu sein  Merci.