Archers Campfire

120# ????


Erbswurst

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Das mit dem Crawl hab ich auch, hab jetzt aber nie gedacht, dass das „schlimm“ wär, wenn die Finger weiter gekrümmt bleiben.
Es ist problematisch, wenn (übertrieben!) die Hand an exakt derselben Position bleibt und die Finger bewusst und aktiv geöffnet werden, um die Sehne freizugeben. Dann wandert die Sehne erstmal zwei Zoll nach vorn bis sie letztlich vom Finger schnippt. Der effektive Auszug wird dann natürlich um diese zwei Zoll kürzer, der Bogen "verliert" zehn Prozent seiner Leistung und der Pfeil landet 30cm tiefer auf der Scheibe.
Man kann das super sehen, wenn man sich Slomo-Aufnahmen vom Schießen angugckt, am Besten seitlich gefilmt.

Recurve-Visierschützen haben das Problem nicht, die müssen durch den Klicker. Compounder auch nicht, weil sie gegen die Wand ziehen oder/und sowieso mit Release lösen.

Einen ähnliche Effekt kann aber auch ein hohes Zuggewicht haben, man ankert zwar sauber und steht schön in der Spannung da, fällt aber in der Tausendstelsekunde vor dem Ablass zusammen - ebenfalls verkürzter Auszug. Solche Momente kennt jeder, das sind die Schüsse, bei denen man weiß, dass sie Murks waren schon bevor der Pfeil vorn angekommen ist.


Offline Grizzly

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Hat nicht Howard Hill auch mal eine Weile so ein Mosnter geschossen ?  Der hat aber auch mit um die 70 Jahren noch 70lb gezogen.

Was hat der sein ganzes Leben gemacht ? Richtig, Bogen geschossen.  :bow: :bow: :bow:

Elefanten kriegt man nicht mit 40lb.


Wichtig ist immer dabei der Zeitansatz um auf so ein Zuggewicht zu kommen.

Aber sind wier mal ehrlich, Treffen ist schön, aber wenn das Ziel wackelt und alle "bewundernd" staunen, das ist schon toll  :yes:
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Erbswurst

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125# für den Elefant, glaube ich. Aber vermutlich ist selbst Howie mit diesem Bogen nicht über einen Parcours mit 28 Zielen gelatscht, obwohl Profi.

Das mit den wackelnden Zielen hat was, gar keine Frage.
Meine Pfeile werden schon von winzigen Zweigen abgelenkt, nicht unbedingt stark aber doch so viel, dass der Schuss versaut ist. Mit ordentlich Wumms und der entsprechenden kinetischen Energie schießt man da einfach durch.


Offline Antares93

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125# für den Elefant, glaube ich. Aber vermutlich ist selbst Howie mit diesem Bogen nicht über einen Parcours mit 28 Zielen gelatscht, obwohl Profi.

Wieso sollte Howard Hill das nicht gekonnt haben? Es gibt dann doch einige - wesentlich weniger talentierte und trainierte - Schützen als Howard die mit derartigen Bögen keine Ausdauer- oder Schulterprobleme bekommen und dennoch treffen.
Langbogen - Super Shrew II  147#@29" / 60" / Chrony ausstehend
Langbogen - Unique 115#@29"/ 69,5" / 930gr@183fps
Recurve - Bodnik Hunter 103#@29"/ 60" / 700gr@235fps
Compound - APA King Cobra 100# 30" / 33 3/8" / 500gr@356fps
Armbrust - Excalibur Matrix Bulldog 440 300# / 350gr@453fps


Erbswurst

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Das habe ich nie behauptet oder unterstellt. Er hat es (vermutlich) nicht gemacht, obwohl er es gekonnt hätte. Und er wird genau gewusst haben, was für ihn und seinen Körper gut ist und was nicht.


Offline Coureur de bois

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Ich sehe das Problem weniger in der Muskelkraft, die sich relativ schnell aufbauen läßt, als in der Verbindung von Knochen und Sehne!
'Ein Abriss der Sehne und schon wird zu einer dauerhaften Einschränkung der Motorik in diesem Bereich kommen!
Was immer laßt euch viel Zeit für den Aufbau der Kraft in diesem Bereich...
coureur
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brauche Munition"
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Offline anastasia

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Der eine Typ, der diesen Rekord mit 200# aufgestellt hat, hat ja in einem Artikel über ihn erzählt, was er da ständig für Vorbereitungen gebraucht hat, damit SEIN SKELETT nicht beim Schuss bricht wie ein Ast (übertrieben). Also was der essen musste, langsam Gewicht, das sich aufs Skelett auswirkt, aufgebaut hat, ständig zum Arzt gegangen ist .... Ich stell mir das nicht so ohne vor, wenn du so viel Gewicht ziehst und dann "von deinen Fingern zischen" lasst.

Look down at me and you see a fool; look up at me and you see a god; look straight at me and you see yourself.


Offline Farkas

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https://www.youtube.com/watch?v=DBxdTkddHaE


Da sieht man ihn auch,nur werfen tut wer anders.
Mit 160 Lbs......200 schießt er auch,aber nach 6 Pfeilen
geht nix mehr,sacht a........gigantisch die dazugehörige
Körperhaltung.

Schade das die mit falschen Spitzen getestet haben......



Gruß,Andi.
Net z`fui übas Leba denga,-l`bnd kuma da eh nima aus.......


Offline The Barebow Factory

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    • The Barebow Factory
Eigentlich wollte ich mich mit einer Meinung zurückhalten, aber dann hab ich das gelesen:

Ich sehe das Problem weniger in der Muskelkraft, die sich relativ schnell aufbauen läßt, als in der Verbindung von Knochen und Sehne!
'Ein Abriss der Sehne und schon wird zu einer dauerhaften Einschränkung der Motorik in diesem Bereich kommen!
Was immer laßt euch viel Zeit für den Aufbau der Kraft in diesem Bereich...
coureur

Danke coureur.
Und genau das ist das Problem. Viele denken, dass es mit ein bisschen Bodybuilding im heimischen Keller getan ist.  :bang:
Es wird ihnen aber auch in einschlägigen Videos so suggeriert. Wenn ich dann sehe, wie sie diese hohen Zuggewichte versuchen zu schießen, dann tut es mir schon beim Zusehen weh. Meist ist nach 2-3 Pfeilen Schluß, aber diese Videos werden so zusammengeschnitten, dass der Eindruck entsteht, die können das den ganzen Tag machen. Und die Gemeinde klatscht dazu Beifall. Um solche Zuggewichte dauerhaft und ausdauernd schießen zu können, bedarf es jahrelanges intensives professionelles Training. Aber dazu habe die Wenigsten Geduld und Lust. Es geht um 15 min Ruhm. Egal, ob man sich dabei den Körper ruiniert.

Just my 2ct. Und nun bin ich wieder ruhig. ;) Weitermachen!  8)
The Barebow Factory
www.thebarebowfactory.de


Jack Ryan

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...bedarf es jahrelanges intensives professionelles Training...

Aber vielleicht machen die Personen, die du meinst genau das.


Offline Mel74

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Für jede Art von Sport bedarf es eine spezielle Art von Vorbereitung.
Hier möchte ich gerne noch mal auf die gefundenen Skelette britischer Bogenschützen hinweisen.  ;)
Es bedarf einer Menge Vorbereitung, um solche Gewichte schießen zu können.
Ich finde das schon beeindruckend. Aber joa, jeder wie er mag.  8)
Was fühle ich mich mit meinen 18# wohl.   ;D

Hab mich übrigens mal mit einem Schützen unterhalten. Gab hier in der Umgebung ein Geschäft, 100# Bogen.
Er hin, wollte den schießen.
Hat ganz ehrlich zugegeben: Der war nach dem spannen schon fix und fertig. Da ging nix mehr. Und der war echt gut trainiert.
Schießen war also nicht.
Schießen geht... aber treffen ist halt so eine Sache. ;)


Offline Antares93

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Das habe ich nie behauptet oder unterstellt. Er hat es (vermutlich) nicht gemacht, obwohl er es gekonnt hätte. Und er wird genau gewusst haben, was für ihn und seinen Körper gut ist und was nicht.

Gut, das schein ich falsch interpretiert zu haben, entschuldige das bitte :)

Die Beweggründe auf Parkourgängen leichtere Bögen zu schießen sind aber sehr vielfältig und müssen absolut nichts mit dem zu tun haben ob man denkt das sei für den Körper besser. Was soll da bei den paar Schuss das Problem sein? In einem Training schießt man auch wesentlich mehr als 100 Schuss und das regelmäßig.

Ich schieß auch einen kleinen alten ~60# LB als Parkourbogen, aber nicht im geringsten Ansatz wegen Bedenken bzgl. körperlichen Verschleißes oä.
Treffen tu ich mit den großen auch besser - weil ich die einfach öfter schieße und Fehler beim Entfernungsschätzen nicht so auffallen.

Warum also? Hauptsächlich wegen Pfeilverschleiß. Es frustet nämlich nach kurzer Freude wirklich sehr, wenn einem z.B. die Eule vor dem Holzstoß trotz Killtreffer den Pfeil klaut weil sie zu durchlässig war, oder die alte, gut beschossene, vielleicht sogar selbst geschnitzte Wildsauscheibe vom Verein den Pfeil nicht vor einem harten Treffer dahinter bewahrt. Das heißt natürlich nicht, dass bei jeder Scheibe ständig die ganzen Pfeile durchgehen - es passiert aber mir für meinen Geschmack zumindest zu oft, hauptsächlich eben bei älteren oder dünneren Scheiben. Mit der Trefferauswertung wird das ganze dann natürlich auch schwierig.
Wenn die Scheiben noch nicht fertig genug sind ist man zudem auch einer der Gründe wieso sie schneller altern. Das kommt sowohl bei einigen Betreibern als auch einigen anderen Schützen schlecht an und das möchte ich nicht.
Es gibt noch ein paar weitere (z.B. dass ich meine "guten" Bögen vor Kratzern bewahren möchte, oder auch um Sinn- und Grundsatzdiskussionen auf der Sonntagsrunde zu vermeiden) aber Pfeil- und Scheibenverschleiß sind die Hauptgründe.

Die meisten Schützen mit hohen Zuggewichten schießen auch relativ heimlich zuhause auf ihre eigenen Scheiben, von denen hört man nichts. Man kriegt ja bei den Bogenbauern auch mit  dass solche Bögen doch hin und wieder mal gebaut werden, die kaufen sicherlich nicht immer die selbe Hand voll Leute. Gibbs sowieso nicht, weil der Bogenbauer ist (Hillbillybows). Warbowschießen hat zudem wenig mit dem Schießen zu tun welches wir kennen. Ankern tun die aber meistens auch, nur halt bspw mit der Feder im Mundwinkel weil die Hand bei 35/36" hinterm Gesicht irgendwo in der Luft schwebt. Kürzer oder fliegend gerne mal wenn sie eher Pfeile rausbringen wollen.


Langbogen - Super Shrew II  147#@29" / 60" / Chrony ausstehend
Langbogen - Unique 115#@29"/ 69,5" / 930gr@183fps
Recurve - Bodnik Hunter 103#@29"/ 60" / 700gr@235fps
Compound - APA King Cobra 100# 30" / 33 3/8" / 500gr@356fps
Armbrust - Excalibur Matrix Bulldog 440 300# / 350gr@453fps


Erbswurst

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Man kriegt ja bei den Bogenbauern auch mit  dass solche Bögen doch hin und wieder mal gebaut werden, die kaufen sicherlich nicht immer die selbe Hand voll Leute.
Bama musste vor einiger Zeit aufhören aber der hat viele Bögen mit 100# und mehr gebaut und war meines Wissens sehr gut ausgelastet. Auch Howard Hill Archery hauen immer wieder solche Brocken raus, das weiß ich aus erster Hand. Nicht ständig aber auch nicht so selten. Die Warbowleute sowieso, da geht es in dem Bereich ja erst richtig los...


Offline Cayuga

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125# für den Elefant, glaube ich. Aber vermutlich ist selbst Howie mit diesem Bogen nicht über einen Parcours mit 28 Zielen gelatscht, obwohl Profi.

Das mit den wackelnden Zielen hat was, gar keine Frage.
Meine Pfeile werden schon von winzigen Zweigen abgelenkt, nicht unbedingt stark aber doch so viel, dass der Schuss versaut ist. Mit ordentlich Wumms und der entsprechenden kinetischen Energie schießt man da einfach durch.

Wackelnde Ziele schaffe ich aber auch mit meinen für einen Langbogen schon fast lächerlichen Zuggewicht von 42#. Dafür brauchst halt nur schwere Holzpfeile 😉
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)