Hmm jaein…
Es wirkt ja immer komisch, wenn jemand OHNE einschlägige Erfahrung (oder fundiert angelerntes Wissen) "ich denke mal.."-Aussagen macht. Daher zu deiner Info:
1. "Guter Bogen" beschreibt bei Holzbogen
* die Holzart und -qualität
* den Tiller, also die funktionale Bauqualität
* Aufwand und Ausführung der Details incl. Oberflächenbehandlung
Das sagt jedoch NICHTS darüber aus, wie wasserfest die Oberfläche ist, denn manche Nutzer bevorzugen porenoffene, naturnahe (rohholznahe) Oberflächen.
Holzbogen -auch lackierte!- nehmen bei hoher Feuchtigkeit (und da genügt auch Luftfeuchtigkeit ohne Regen!) Wasser auf. Zuerst an den Oberflächen. Da die Fasern, die die meiste technische "Arbeit" leisten, aber die sind, die am weitesten außen liegen, hat auch eine geringe Eindringtiefe bereits Auswirkungen!
Bei feuchtem Wetter kann man spüren, wie der Bogen linear zur Dauer der Befeuchtung zunehmend am Leistung verliert.
Je Dampfdichter die Oberflächen versiegelt sind, desto langsamer findet der Effekt statt. Ganz verhindern lässt er sich nicht. Auch sind manche Hölzer dafür anfälliger als Andere...
(Glasbelegte Bogen sind daher WESENTLICH unbeeinflusster! Erstens sind die Glasbelage nahezu dampfdicht, so dass Feuchte nur über die schmalen Seiten der Holz-Laminate eindringen kann, noch entscheidender ist aber, dass die LEISTUNG hauptsächlich aus den GLASschichten kommt, die durch Wasserdampf in ihrer Leistung eben NICHT beeinträchtigt werden.)
Das heißt:
Holzbogen lassen bei Feuchte nach. Lackierte lediglich langsamer als solche mit porenoffener Oberfläche. Spritzwasser, also Regen (selbst kurzfristiges Eintauchen in Wasser) hat dabei NICHT wesentlich mehr Nachteile als hohe Luftfeuchtigkeit an sich (die bei Regen natürlich gegeben ist!).
SCHÄDEN durch Regen oder Feuchte entstehen im Normalfall nicht, und zwar auch nicht bei Bogen, die NICHT optimal gebaut / versiegelt sind.
Auftreten können Aufquellungen, also fühlbare Unregelmäßigkeiten der Oberfläche, die dann auch dauerhaft bleiben, aber eher ein ästhetisches als ein technisches Problem darstellen.
Nur im Extremfall: -schlecht getillerter Bogen, der sehr lange sehr nass wird-, kann das Aufweichen der äußeren Fasern dazu führen, dass der Bogen sich stellenweise zu stark biegt und dadurch am schwächsten Punkt überlastet wird, was zumindest stärkeres Set (Dauerkrümmung) oder schlimmstenfalls Kompressionsbrüche ("Knautschfalten") zur Folge hat.
Hoffe, ich konnte erhellen....
Rabe