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Spineberatung Holzpfeile


Offline Joe

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Guten Abend,

Wie an anderer Stelle grob angedeutet möchte ich mich über den Winter etwas intensiver mit dem Holzpfeilbau beschäftigen.
Als Schreiner hab ich fast ein schlechtes Gewissen nur Carbonpfeile zu verwenden  :schuldig:
Ich hab hier einen Slick Stick recurve, das ist wohl mein schönster bogen, schießt sich auch wirklich gut, trotzdem wird er irgendwie vernachlässigt. Auf 28" hat er etwa 38#, ich ziehe etwas weiter, knapp 28,5, da wird er wohl knappe 40# haben.
Für diesen Bogen möchte ich jetzt Holzpfeile bauen, und zwar aus Fichte, 11/32, hinten getapert auf 5/16, Federn (3fach helical) um die 4,5" (so dass ich 2 aus einer vollen länge stanzen kann),  und 125gr Spitze und kunststoffnock, der einfachheit halber.

Und jetzt der Fragenkatalog:
Welchen spine (Ausgangsmaterial) werd ich wohl brauchen?
Auf welcher länge sollte der taper angelegt werden?
Welche kunststoffnocken sind empfehlenswert? (Idealerweise vom nockbett vergleichbar mit der Standart GT nocke, dann passt die Sehne ohne großes Brimborium).
Sonstige Tipps?

Das dies vmtl keinen 100% passenden Pfeil ergibt ist mir klar, es soll eher eine "Sonntagskombi" zum wohlfühlen werden...

Ich freue mich auf eure Ratschläge!

« Letzte Änderung: November 12, 2022, 09:12:20 Nachmittag von Joe »


Offline dersix

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Hi

Warum unbedingt die 125er Spitze?

Länge 29,5“, Spine 45-50, taper die hinteren 30-40%, allerdings dann 100er Spitze.  Sollte so ca. 10-12% FOC geben bei möglichst leichten Schäften.
Der FOC lässt sich schön mit dem Taper Angleichen.

Nocke Bohning 5/16

Grüße
Six


Offline Joe

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Zumindest bei meinen Carbonpfeilen Bilde ich mir ein treffe ich mit etwas mehr Spitzengewicht besser, deshalb dachte ich an 125gr.
Danke schonmal!


Offline PG

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  • Nur mein Pfeil kennt sein Ziel.
Bei Holzpfeilen hast du viele Möglichkeiten, herumzuexperimentieren. Wenn du selber tapern möchtest musst du auch probieren, da sich der Spine logischerweise ändert. Also hol dir einige 50-60# Schäfte und fang an zu testen. Leg dich nicht von vornherein auf ein Spitzengewicht fest, prüf einfach, wie du selbst mit dem Pfeilflug klar kommst.
Nergal 38,5#
Bodnik Mohawk Hybrid 35#
Marduk 40#
Osage Selfbow 40#
Ahorn Selfbow 40#
Bambus Massa 45#


Offline arrowfan

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Ich würde folgendes testen:

- Zeder, 11/32", Spine 50-55# , 125 gr. Spitze, 29,5" Pfeillänge, Nocke Bohning, Schäfte ausgewogen auf +/- 10 gr.

Tapern und helical Befiedern würde ich erst mal weglassen. Bin kein Freund vom tapern.

Der FOC ergibt sich automatisch und ist extrem vom Rohschaftgewicht abhängig und lässt sich nur berechnen
wenn man das Rohschaftgewicht kennt.

Gruß Rolf


Offline dersix

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Tapern macht aber Spaß und ich sehe keinen Nachteil darin. Mir ist seit ich taper noch kein Schaft hinten gebrochen, aber der Pfeilflug ist deutlich besser geworden.
Wenn nur im hinteren Bereich getapert wird gehen ca. 3-5# am Spine verloren.


Offline Joe

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Ich fürchte aufs tapern hab ich mich versteift, eine taperlade hab ich schon im letzten Winterurlaub zusammengedengelt, Schleifbänder lagen vom Messermachen noch rum, ist also eh da.
Also Plan aktuell: ich bestell mir 1,5 dutzend gewogene, gespinte Schäfte 50-55, ein paar Spitzen 100 und 125 gr und Nocken.
Dann sortier ich nochmal nach Jahresringverlauf und krummheit durch, nehm die schlechtesten als Versuchsobjekt, taper diese, und schieß diese als befiederte Pfeile dann Probe, passe evtl das Spitzengewicht oder die Pfeillänge an und Versuche so halbwegs einen passenden rohschaft auszuschließen (evtl mit schrittweise Federn kürzen).
In der Hoffnung das danach noch 12 Kandidaten im Spiel sind um einen optisch ansprechenden, gut schiessbaren Satz Pfeile für das persönliche Wohlgefühl zu bauen.
Das ist eher ein Bastelobjekt, im Winter hab ich etwas Zeit für solche Sachen übrig, aber wenn der Pfeil dann nicht fliegt bringts auch nichts...
Verbesserungsvorschläge?


Offline tombows

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Wie der Six schon schrieb, durch das tapern verlierst du ca. 5 lbs an Spine also lieber etwas höher gehen.

Warum willst du an den Federn rummachen Tunen solltest du über die Pfeillänge und das Spitzengewicht.

Wenn du mit Holzpfeilen einen RST machen willst, kauf dir gleich 24 Pfeile, das kann schon mal zu Pfeilverlust
führen und so teuer sind ja die blanken Holzschäfte nun auch nicht, der Versand ist teurer.


Offline Joe

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Ich hätte den Schaft nicht komplett ohne federn geschossen, nur die Federn schrittweise gekürzt, um die Verluste gering zu halten.
Wahrscheinlich ist das bei meinem können eh irrelevant, aber im schlimmsten Fall hab ich halt nur was gelernt.
Vielen Dank an alle! Weitere Meinungen erwünscht/erhofft!


Offline BowLaw

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Ich hätte den Schaft nicht komplett ohne federn geschossen, nur die Federn schrittweise gekürzt, um die Verluste gering zu halten.
Wahrscheinlich ist das bei meinem können eh irrelevant, aber im schlimmsten Fall hab ich halt nur was gelernt.
Vielen Dank an alle! Weitere Meinungen erwünscht/erhofft!
Du hast den falschen Ansatzpunkt.
Wenn du meinst, dass du nicht in der Lage bist einen Rohschafttest zu machen (und ich denke du irrst dich da), dann brauchst du dich auch nicht mit Tapern beschäftigen, da das imho zum Feintuning gehört.
Feintuning braucht man dann aber auch nur, wenn man einen Rohschafttest machen kann.
Das dreht sich im Kreis.


Offline Joe

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Rohschaften trau ich mir schon zu, aber wenn ich beim Rohschaften mit carbonies falsch liege geh ich halt den Schaft suchen und mach weiter, holzschäfte werden nicht ganz so wiederstandsfähig sein.
Mir ging's ja auch nicht um den 100% passenden Pfeil, ich möchte mir für einen hübschen Bogen mit überschaubaren Aufwand einen hübschen, einigermaßen passenden Pfeil häkeln (20/80 Regel).
Das Tapern werd ich hauptsächlich machen weil ich grad die Mittel dazu habe, und evtl. weil's nicht allzu verbreitet ist...


Offline Cayuga

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Tapern macht Spaß und hat einige Vorteile:

1. Der Pfeil wird minimal leichter, aber eigentlich zu vernachlässigen
2. Der FOC wird etwas höher, aber auch nicht entscheidend
3. Der Pfeil wird an der Nocke dünner und für mich wesentlich angenehmer an der Sehne zu greifen!
4. Nach meiner Beobachtung stabilisiert sich der Pfeil schneller
5. Ein reiner Nocktaper macht den Pfeil nicht bruchanfälliger

Ansonsten stimme ich den Vorschreibern aus meiner Erfahrung zu - der Nocktaper „kostet“ etwa 3-5# an Spine. Allerdings habe ich auch die Feststellung gemacht, dass meine getaperten Pfeile dir einen sauberen Pfeilflug einen geringeren Spine benötigen. Irgendwo hier im Forum gab’s dazu einen Thread.

Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)