Das Eine oder Andere Wort zum Hathor, aus den Händen des ungarischen Bogenbauers Peter Nemeth, gibt es hier am Feuer durchaus, und auch ich will nun meine Freude über den Bogen mit Euch teilen und dabei auch mit ein paar Informationen aufwarten.
Der Bestellvorgang und der Konakt mit Peter war bzw. ist ganz nach meinem Geschmack - auf kurze Emails mit diversen Fragen folgten präzise Antworten, es wurde bezahlt und ein zumutbarer Liefertermin mitgeteilt, der auch sehr exakt eingehalten wurde. Meinem Wunsch nach einem dunklen Bogen mit nur wenig verschiedenen Farben und Hölzern kam Peter perfekt nach, auch mein avisiertes Wunsch-Gewicht des Bogens wurde exakt umgesetzt. Dies natürlich nicht zuletzt durch Peters geschickte, auf meine Farbvorstellung hin angepasste Materialauswahl.
Der Hathor gefällt mir von seiner Form her extrem gut. Als Hybrid klassifiziert, gehen seine Radien doch eindeutig über das bekannte Hybriden-Maß hinaus.
Besonders in Richtung der Tips tendiert er leicht in Richtung recurve, die Sehne liegt kurz an den Wurfarmen an. Früher nannte man diese Form wohl "semi-recurve", ich für meinen Teil muss sagen, es spielt keine Rolle, wie man diese wunderschöne, an altägyptische Triangular-Bögen angelehnte Form auch nennen mag, es ist mir egal - der Bogen, seine Form und Anmutung sprechen mich an, der Teil des Gehirns, der für Schönheit und Ästhetik verantwortlich ist, arbeitet beim Anblick meines Hathors auf Hochtouren und veranlasst eine erhöhte Ausschüttung an Glückshormonen. Passt also! Optisch wollte ich, wie schon so oft, einen dunklen bzw. schwarzen Bogen. Ein black Kiowa und zwei Anubis belegen dies deutlich. Für ein wenig Abwechslung auf der Netzhaut sollte natürlicher Bambus sichtbar werden. So kams dann auch - Peter machte ein Mittelstück aus Wenge, die Wurfarme mit carbonisertem Bambus (was auch immer das sein mag...) mit einer Lage stable core, worauf sich schwarzes Glas schmiegt. Stimmt, das Design kennt man von - tataaa - black Kiowa und Anubis. Sorry dafür, aber ich finds schön. Habe aber auch Bögen aus wunderschönen Hölzern, vielschichtig verleimt und optisch wesentlich abwechslungsreicher. Aber dieses dunkle, mit mattem schwarz versetzte, extrem reduzierte, simple Design - form and design follows function - ich bin ein großer Fan davon. Nun denn, Design, Ausführung, Material und Technik wunderbar, nahezu vollkommen nach meinen Wünschen, das Ganze zu einem überaus adäquaten Preis custommäßig von einem erfahrenen Bogenbauer. Alles richtig gemacht! Der Schöne hat, nebenbei, eine Länge von 62" bei einem Zuggewicht von 45 lbs auf meinen Auszug von 29.5 lbs. Er wiegt, schußfertig ohne BK, 605 g, was mir sehr entgegen kommt. Standhöhe empfohlen zwischen 7.5 bis 8 Zoll, ich bin im Moment bei 7.75. Bisher nur 10 Pfeile geschossen, 500er spine, Gesamtgewicht 365 gr, somit etwas über 8 gpp, war für den ersten Test sehr gut, der Bogen ist leise, keine Nebengeräusche, die Pfeile fliegen sehr schön, wenngleich auch bisher nur auf 12 m. Keinerlei Handschock oder vibrieren und, vor allem, der Griff ist erstklassig! Ich hatte Peter auch hier gebeten, von der üblichen Formgebung abzusehen und den Bogenrücken am Griff nicht weiter für einzelne Finger auszuarbeiten, sondern schlicht etwas runden und fertig - es hat bestens geklappt! Greift und schießt sich gut, sieht bezaubernd aus - ich bin zufrieden. Nein - begeistert! Natürlich gibts die Tage mal intensiveres Einschießen, Nockpunkt, Standhöhe und Pfeile wollen getestet, verglichen und verifiziert werden, aber der Weg ist vorgezeichnet. Und ich habe Peter schon mitgeteilt, daß der Hathor night owl, also meine Nachteule, nicht der letzte Nemeth-Bogen sein wird...(da wars wieder, dieses eigenartige Gefühl...). Aktuell ist auch schon ein Bogenköcher made by Uller drauf, der darf und wird da wohl bleiben. Über alle Zweifel erhaben ergänzt dieser Köcher die Eule hervorragend und auch farblich scheint er wie dafür gemacht. Wie immer - wer Fragen hat, gerne formulieren, die kommenden Tage werden einige Pfeile über das Eulenshelf hinweg gleiten...