Musste es ein One Piece Recurvebogen sein?
Kurze Antwort... ein ganz klares JA.
Etwas länger... da ich sonst mit ILF Bögen unterwegs bin, und dies immer wieder zum Spielen und Rumbasteln verleitet, wollte ich einen Bogen haben, der dies auf ein Minimum reduziert.
Ich habe schon einen Oak Ridge Beli (Hybridbogen) mit gleicher angegebener Pfundzahl (tatsächlich 6 lbs mehr), aber Bogenfenster, Auszugsverhalten etc. wurden zu einer Hassliebe.
Zum Bogen:
Oak Ridge Redden
62 Zoll lang, Recurvebogen
angegeben mit 30 lbs (tatsächlich 30 lbs)
Wurfarmkern aus Ahorn mit einer Lage Carbon und Glas
Griffstück aus Dymondwood
Im Vergleich zum Beli ist das Griffstück in der Form anders gestaltet, aber gleichermaßen schlank.
Den Griff würde ich als Zwischending zwischen Low Wrist und Medium bezeichnen. Insgesamt greift er sich für mich schön und passte einfach.
Schön finde ich die flache Vorderseite mit definierter Kante. Da wissen meine Finger sofort, wo sie hingehören.
Der Bogen ist insgesamt sauber verarbeitet, beim Finish hat es an der ein oder anderen Stelle dann aber gefehlt.
Es war eine flämisch gespleißte Sehne dabei, oder eher Seil, kannte diese "Peitsche" schon vom Beli. Ich habe sie für Testzwecke mal kurz aufgezogen, mich dann aus meinem Sehnenfundus für eine 16 Strang FF+ Endlossehne entschieden.
Von Oak Ridge bin ich es gewohnt, dass die Angabe zur Bogenstärke untertrieben ist, von 3 bis 7 lbs war schon alles dabei. Von daher hatte ich jetzt auch ein paar lbs mehr erwartet/erhofft.
Nachgemessen, exakt 30 lbs auf 28, und ich darf noch nicht mal meckern 😂
Vom Auszugverhalten finde ich den Bogen sehr angenehm, und 35 lbs würden da vermutlich nicht viel dran ändern. Im Vergleich mit dem Beli (der ja tatsächlich auch ein paar lbs mehr hat) finde ich den Auszug nach hinten raus aber einfach harmonischer/gleichmäßiger. Klar wir reden hier nur von 30 lbs, da sollte sich alles irgendwie "weich" ziehen.
Das Bogenfenster ist ausreichend groß/hoch, so dass man bei mediteranem Griff, und zielen über die Pfeilspitze immer noch auf kurzen Distanzen das Target sieht. Das Bogenfenster verjüngt sich leicht zum oberen Wurfarm hin, um dann komplett in den Wurfarm über zu gehen. Ich persönlich mag es lieber, wenn das Fenster "gerade" hochgeht.
Das Shelf, Bogenfenster ist abgerundet. Werksseitig ist eine einteilige Kunstfellauflage verklebt. Hätte ich anders gemacht, aber für die ersten Schüsse ausreichend.
Vom Schussgeräusch her meldet der Bogen ein leicht metallisches Geräusch (Pfeile ca 9gpp, werksseitige Sehne).
Da die Pfeile aber einen ticken zu hart waren, bin ich jetzt bei bei noch leichteren Pfeilen gelandet (8,5 gpp). Mit der Endlossehne und einem Hauch von Puschel ist das metallische Geräusch zumindest nicht lauter geworden. Mit der Pfeilabstimmung bin ich aber noch lange nicht fertig, aktuell geben es die Windverhältnisse im Kreis Heinsberg/NRW einfach nicht her.
Zur Geschwindigkeit kann ich noch nichts sagen, gefühlt zumindest zügig. Bei besserem Wetter werde ich Chronywerte nachliefern.
Zusammengefasst gefällt mir der Bogen sehr gut. Er greift sich angenehm, das Auszugverhalten ist harmonisch, das Schussverhalten angenehm und beim Geräusch ist das letzte Wort noch nicht gefallen. Ein paar lbs mehr wären schön gewesen, konnte ja nicht ahnen, das Oakridge hier eine Punktlandung macht. Anbei noch ein paar Bilder.