Archers Campfire

Ist ein Langbogen einem TRB wirklich unterlegen?


Offline Cayuga

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Folgendes Zitat von tombows in einem anderen Thread brachte mich zum Nachdenken:
„wer Holzpfeile schiesst, hat entweder viel Zeit zum Pfeile bauen oder er trifft :bremse:

Nun ist es bei mir so, dass ich mit viel Herz und Leidenschaft einen IFAA-konformen Langbogen mit Holzpfeilen schieße. Sonderlich gut schieße ich nicht, weil ich ja kaum Zeit zum Üben habe, weil ich immer Pfeile basteln muss.
:Achtung:

Ich habe mir schon öfters die Frage gestellt, ob ich nicht komplett auf Carbonpfeile umsteigen und einfach in der TRB-Klasse starten sollte. Größter Vorteil von TRB dürfte doch der Carbonpfeil sein, oder? Über Mitte geschnittenes Fenster dürfte da wohl nur weniger Einfluss haben.

Was meint Ihr?
Hat evtl. der Langbogen sogar Vorteile?
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Offline Langbogner

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Für mich ist das einzig und alleine nur eine Frage der persönlichen Vorliebe. Ich bin vom Recurve zum Langbogen mit Holzpfeilen gewechselt, weil ich es für mich herausfordener und irgendwie uriger fand. Zudem empfinde ich die Sache bei Turnieren in der Langbogenklasse etwas ausgeglichener hinsichtlich des verwendeten Materials. Jeder sollte aber das schießen, womit er sich am wohlsten fühlt. Klar hat man durch den mittig liegenden Pfeil und die Carbonis einen Vorteil gegenüber einem Langbogen, aber der fällt meiner Meinung nach nicht ins Gewicht, wenn es um die Teilnahme an Turnieren geht, da es die verschiedenen Klassen gibt. Ich glaube, dass ein nicht guter Schütze alleine durch einen Wechsel der Klasse nur wegen dem Material nicht viel besser wird.
« Letzte Änderung: Februar 11, 2018, 09:14:41 Vormittag von Langbogner »
Gruß Oli,

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Im Herzen aber ein ewiger Langbogener.


testjan

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Da stimme ich dem Langbogner zu.
Wenn es um Präzision geht, ist der LB unterlegen. Weniger Masse im Griffstück, schwieriger eine konsitente Handposition zu finden, langsamer, Holzpfeile weniger „genau“ und oft auch schwerer.

Gute Schützen schießen aber auch mit Langbögen gut. Ein Wechsel steigert zwar die persönliche Bestleistung aber im Vergleich mit anderen Schützen derselben Klasse wird man nicht besser.


Offline Langbogner

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Ein Wechsel steigert zwar die persönliche Bestleistung aber im Vergleich mit anderen Schützen derselben Klasse wird man nicht besser.

Genau das meinte ich auch. Mescalero hat es aber wesentlich besser formuliert :agree:
Gruß Oli,

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Offline Stringwistler

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Zumal noch bei Auszug über 30" auch nochcdazu kommt, daß ein 31" langer Holzpfeil viel schwerer Geradheit behält wie ein 27-oder 28" Pfeil. Selbst bei ausgesuchten Schäften war das für mich schon immer das größte Problem.
Kürzere Holzpfeile haben da eben den entscheidenden Vorteil.
Bei allem anderen was ihr hier schon geschrieben habt, sehe ich es genau so.  :klasse:
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline tombows

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Also ich bin überzeugter Langbogenschütze, Recurve schiess ich nur ab und zu, macht mir einfach net so viel Spass.
Wenn man tatsächlich vergleichen will muss man alle Komponenten gleichsetzen, d.h. auch Langbogen mit Carbonpfeilen.
Da glaub ich ist dann kaum mehr ein Unterschied.

Ich bin der Meinung moderne, glasbelegte Langbögen sollten auch mit Carbonies geschossen werden können.

Bei Turnieren, auf denen Holzpfeile gefordert werden, schiesse ich dann gleich mit nem Primbogen, wenn schon,
denn schon.


Offline Cayuga

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Außer tombows habt Ihr mich - glaube ich - nicht richtig verstanden. Ich will nicht auf Recurve wechseln, sondern frage mich, ob ich mit meinem Langbogen MIT Carbon Pfeilen auch in der TRB Klasse startend eine gute Platzierung hinbekomme. Also die Frage ist eher ob beim Langbogen der Holzpfeil die große Herausforderung ist oder der Bogen an und für sich ggü. einem Jagdrecurve deutliche Nachteile hat.
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Offline epona

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Ich denke, man darf auch den Aspekt des Zuggewichts nicht vernachlässigen. Ein Recurve hat meist einen besseren Wirkungsgrad. Klar gibt es Ausnahmen, aber ich denke generell braucht man beim Recurve ein geringeres Zuggewicht, um auf die selbe Leistung zu kommen.

Ich habe einen Langbogen, 35#, der wirft wirklich super. Aber wenn ich mit dem 30#-Recurve meines Sohnes schieße, habe ich fast dieselbe Pfeilparabel, muß aber 5# weniger ziehen. Gerade für nicht ganz so trainierte Schützen macht das schon einen Unterschied.

Das hält mich aber nicht davon ab, weiter Langbogen zu schießen, weil es mir einfach besser gefällt.  :bow:
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Offline Cayuga

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Wenn es um Präzision geht, ist der LB unterlegen. Weniger Masse im Griffstück, schwieriger eine konsitente Handposition zu finden, langsamer, Holzpfeile weniger „genau“ und oft auch schwerer.


Bei der Präzision wage ich zu widersprechen. Die dünneren Wurfarme des LB mit weniger Torsionsgefahr ggü. Recurve sind m. E. präziser.

Das mit der Handposition ist definitiv falsch. Selbst ein LB mit Locator-Griff greifst Du immer gleich. Mein Langbogen hat sogar einen Pistolengriff wie beim Recurve, also hier unentschieden.

Bei den Holzpfeilen gehe ich mit, daher war ja auch meine Frage, ob der Langbogen MIT Carbonpfeil dem TRB Paroli bieten kann.
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Offline mK

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Ob du das kannst, kann ich nicht sagen. Aber grundsätzlich kann ein guter Langbogenschütze durchaus in der TRB-Klasse mithalten. Habe ich schon des öfteren auf Turnieren gesehen. I.d.R. sortieren sich die Langbogenschützen aber hinter den guten TRB-Schützen ein. Da muß man einfach sich einfach mal die Ergebnisse von Turnieren anschauen, wo in beiden Klassen Carbonpfeile geschossen werden dürfen. Der Carbonpfeil alleine reißt es nicht raus.

Wenn man als Langbogenschütze oben mitschießen möchte, dann hat man imho in der LB-Klasse bessere Chancen.
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Offline Absinth

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Wenn es um Präzision geht, ist der LB unterlegen. Weniger Masse im Griffstück, schwieriger eine konsitente Handposition zu finden, langsamer, Holzpfeile weniger „genau“ und oft auch schwerer.


...
Das mit der Handposition ist definitiv falsch. Selbst ein LB mit Locator-Griff greifst Du immer gleich. Mein Langbogen hat sogar einen Pistolengriff wie beim Receive , also hier unentschieden.
...

Womöglich meint er einen anderen Langbogen als den deinigen - es gibt der Langbogen viele viele... und die Formulierung "definitiv falsch" finde ich, nicht nur diesbezüglich, ziemlich fragwürdig.


Absinth


Offline nordstern

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Moin,

es gab mal die Diskussion Holzpfeile vs. Carbonpfeile. Nicht wenige waren der Meinung, dass gut gebaute Holzpfeile den Carbonis in nichts nachstehen und sogar Vorteile haben können. Für Holzpfeile braucht man halt Zeit und Können.
Insofern finde ich Cayugas Überlegung schon richtig.

Da es um IFAA-Turniere ging, hier mal die Ergebnisse der letzten EBHC:

männliche Erwachsene
BHR 1804
LB 1736

2016 gab es noch keine TRB-Klasse, bei BHR ist Jagdstabi, Pfeilauflage, Button, ILF und jedwedes Risermaterial erlaubt.
68 Punkte Unterschied bei 4 Schießtagen und von höllenheiß bis Sturzregen mit Gewitter finde ich jetzt nicht besonders viel.

Moderne Langbögen und TRBs sind für mich gleichwertig. LBs etwas leichter, dafür fehlerverzeihender, reproduzierbare Griffposition hängt vom Bogendesign ab.

Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.


Offline Stringwistler

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Bei der Präzision wage ich zu widersprechen. Die dünneren Wurfarme des LB mit weniger Torsionsgefahr ggü. Recurve sind m. E. präziser.

Das mit der Handposition ist definitiv falsch. Selbst ein LB mit Locator-Griff greifst Du immer gleich. Mein Langbogen hat sogar einen Pistolengriff wie beim Recurve, also hier unentschieden.

Bei den Holzpfeilen gehe ich mit, daher war ja auch meine Frage, ob der Langbogen MIT Carbonpfeil dem TRB Paroli bieten kann.

Ja wenn du einen wirklich sauberen und gleichmäßigen Schießstil hast, mag der Langbogen trotzdem nicht gleichzusetzten sein mit dem Recurve.
Langbogen meist nicht über mitte geschnitten, beim kleinsten Ablassfehler ist der weit mehr aus der Mitte wie der Recurve der fat immer über Mitte geschnitten ist.
Das Gewicht der beiden Bogen ist deutlich unterschiedlich (Normalfall) der schwerere Bogen damit auch fehlerverzeihender.
Und eben die Holzpfeile.... das größte Manko im Vergleich. Wie gesagt, ich rede hier von meinem 30" Auszug.
Wenn jemand 27-28" Holzpfeile und vielleicht noch extra gespinte und gesplinte und ausgewogen und evt. noch Taper schießt, mögen die dann keinen Unterschied mehr bei einem guten Schützen machen.
Aber auch nur dann. Ich kenne wirklich keinen Langbogenschützen, der mit 31-32" Holzpfeilen vorne mitschießt.....die haben meist deutlich kürzer Pfeile... ;)
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Stringwistler

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Womöglich meint er einen anderen Langbogen als den deinigen - es gibt der Langbogen viele viele... und die Formulierung "definitiv falsch" finde ich, nicht nur diesbezüglich, ziemlich fragwürdig.


Absinth

Dem kann ich dir nur zustimmen.
Langbogen wäre eingentlich nur ein ELB.
Alles andere müsste Flachbogen oder Hybrid heißen. ;)
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Offline Langbogner

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Ah, jetzt habe ich die Frage erst richtig verstanden, sorry.
Ich kann da jetzt wieder nur von mir reden: Habe in meinen Ergebnissen keinen Unterschiedliche  mehr zwischen Carbon und Holz feststellen können, nachdem ich mich wirklich voll auf das Schießen mit Holzpfeilen konzentriert habe. Der nachwievor einzige echte Nachteil besteht in der Empfindlichkeit gegenüber den Witterungseinflüssen auf das Holz. Aber der ist für alle Holzpfeilschützen ja wieder gleich.
Gruß Oli,

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