Es gibt 2 Möglichkeiten, wie so etwas passieren kann.
1.: Der Blankschaft hat kein Klebeband am Ende, das das Gewicht der Befiederung ersetzt. Auf diese Weise werden 2 unterschiedliche Pfeile miteinander verglichen.
Merke: wenn beim Blankschaft kein Gewichtsausgleich dran ist und dieser gut fliegt, sind die befiederten Pfeile (teils deutlich) zu steif und wedeln entsprechend.
2.: Die Befiederung streift am Bogenfenster. Der Pfeil bekommt seitlich eine mit, was beim Blankschaft prinzipbedingt nicht der Fall ist. Mal die Leitfeder zum Bogenfenster hin probieren. Wenn es dann immer noch ist, schrittweise die Nocke so 10-20° drehen, bis es passt.
Oder eine Kombination aus beidem.
Ergänzung:
Als Stringwalker mit wechselnden Entfernungen musst Du Dich damit abfinden, dass es keine Pfeilabstimmung geben wird, die für alle Entfernungen passt.
Ein Pfeil, der auf den 50 m-Abgriff abgestimmt wurde, wird bei Abgriffen für kürzere Entfernungen zu steif reagieren. Andersrum genauso. Hier heißt es, einen guten Kompromiss zu finden. Auch die eigentlich korrekte Nockpunkthöhe ist bei unterschiedlichen Abgriffen unterschiedlich.
Bezüglich Clearance ist es als Stringwalker ebenso schwieriger, da die Pfeilbeschleunigung chaotischer abläuft als beim Mediterranen Griff. Der Pfeil schwingt in der Beschleunigungsphase nicht so sauber, wie man es auf den bekannten Videos bezüglich Archers Paradox zu sehen bekommt. Es wird also knapper und kann durchaus etwas dauern, bis man die richtige Ausrichtung der Befiederung gefunden hat.
Ach ja, die Entfernung für den Blankschafttest brauchst Du nicht zu steigern. Bringt bei Deinem Zuggewicht keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn. Wenn es blöd läuft, kehrt der Blankschaft um, steckt dann entgegengesetzt und sorgt für zusätzliche (unnötige) Verwirrung…