Archers Campfire

Target Panic / Goldangst die zweite


Offline roscho

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Zuerst einmal müsste klar sein ab wann man von TP sprechen kann.

Siehe Beitrag von nsb: das ist die VOLLE Form, ist fehlende Gelassenheit schon TP ?

Und "was ist ein Spasschütze"?


ich z.B. schiesse durchaus ernsthaft - aber kaum Turniere: bin ich ein "Spasschütze" ?

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


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@Roscho

Wie gesagt,  ich bin da wahrlich kein kompetenter Ansprechpartner und alles was ich dazu sage, ist daher ohne jegliche Anspruch auf Richtigkeit.


Als "Spaßschütze" (und den Begriff belege ich in keinstem Sinne irgendwie negativ!) würde ich diejenigen verstehen wollen, deren Hauptmotivation - bei aller Ernsthaftigkeit - doch immer der "Spaß am Schießen" ist, völlig unabhängig von irgendeinem Ergebnis. Egal ob privat auf dem Parcours oder bei offiziellem Turnier: Der olympische Gedanke (Hauptsache mitgemacht, alles gegeben und viel Spaß gehabt) zählt. Die freuen sich, wenn sie ein gutes Ergebnis erzielt haben, gönnen aber auch problemlos anderen von Herzen ein besseres Ergebnis.
 
Im Gegensatz dazu halt die rein Leistungsorientierten, nach dem Motto: Der zweite Platz ist der erste Verlierer. Sobald die den Bogen in die Hand nehmen kennen sie keine Freunde mehr, nur noch Gegner, die besiegt werden müssen. Egal wie. Und wenn es dann zunehmend nicht so läuft wie sie es gern hätten, brennt die Luft und man wünscht sich, das beamen wäre bereits erfunden worden ;)

Von beiden Typen kenne ich eine ganze Menge.


   
Gruß Oli,

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Online Stringwistler

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Als "Spaßschütze" (und den Begriff belege ich in keinstem Sinne irgendwie negativ!) würde ich diejenigen verstehen wollen, deren Hauptmotivation - bei aller Ernsthaftigkeit - doch immer der "Spaß am Schießen" ist, völlig unabhängig von irgendeinem Ergebnis. Egal ob privat auf dem Parcours oder bei offiziellem Turnier: Der olympische Gedanke (Hauptsache mitgemacht, alles gegeben und viel Spaß gehabt) zählt. Die freuen sich, wenn sie ein gutes Ergebnis erzielt haben, gönnen aber auch problemlos anderen von Herzen ein besseres Ergebnis.
 
Zu der Fraktion zähle ich mich seid Jahren auch.  ;D
Früher ist es wirklich um einiges besser und vor allem von ganz alleine gelaufen und ich war meist unter den ersten 10 auf Turnieren.
Aber über die Jahre hab ich oft meinen Stil, wenn man da heute überhaupt noch davon reden kann, grundlegend umstellen müssen.
Den schwierigsten Abschnitt hatte ich mit nötig werden einer Brille. Die Kopfhaltung musste alles ändern. Kontaktlinsen hab ich 2 Jahre probiert und hab ich nicht vertragen. Ab da ging dann auch die TP los, weil ich durch Schulter und Tennisarmprobleme gleich mehrere Baustellen hatte. Auch einige schwerere OPs zwangen mir immer gleich monatelange Pausen auf, die ich aber auch nicht nur als negativ empfand und durchaus zumindest kurzzeitig, ein gewisses Gehirnreset erbrachten.  ;D
Richtige Targetpanic kriegst du nicht mit Parcoursschießen weg. Da braucht es schon ein wochenlanges am besten tägliches Training nach festen Regeln, dann kriegt man das wieder hin.
Wenn aber nur der Ansatz einer TB erkennbar, sofort wieder zurück zu Schritt 1....sonst kämpfst du Jahrelang und änderst nichts..... hab ich selbst am eigenen Leib erfahren....  :???:
Das Training mit Africanarcher bei Roscho ist da immer mal der Anstoß den ich brauche um das mal wieder ernsthafter in Angriff zu nehmen.
Ich gestehe... ich bin eine faule Sau und geh halt auch gerne einfach ein paar Pfeilchen fliegen lassen und viel Spaß dabei mit Freunden zu haben,  denn Spaß ist mir viel wichtiger, wie gutes Schießen... denn mein Grundsatz ist halt "Spaß muß sein... das Leben ist ernst genug"! :youRock:
« Letzte Änderung: Februar 12, 2018, 10:28:57 Vormittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

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58"Spätzchen TD v.Chris😉
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Offline Absinth

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...
Als "Spaßschütze" (und den Begriff belege ich in keinstem Sinne irgendwie negativ!) würde ich diejenigen verstehen wollen, deren Hauptmotivation - bei aller Ernsthaftigkeit - doch immer der "Spaß am Schießen" ist, völlig unabhängig von irgendeinem Ergebnis. Egal ob privat auf dem Parcours oder bei offiziellem Turnier: Der olympische Gedanke (Hauptsache mitgemacht, alles gegeben und viel Spaß gehabt) zählt. Die freuen sich, wenn sie ein gutes Ergebnis erzielt haben, gönnen aber auch problemlos anderen von Herzen ein besseres Ergebnis.
...

Im Grunde genommen gefällt mir deine Beschreibung des "Spaßschützen" (insbesondere auch die blaumarkierte Stelle) - jedoch kenne ich so einen, bereits in sich ruhenden Menschen, noch nicht.

Ob ich dem nun zustimme oder nicht - auch unser "hiesiges Bogenschiessen" ist für mich eine ganzheitliche Angelegenheit mit all ihren Auswirkungen, auch der Target Panic (in all ihren Formen und Graden) - und, einjeder darf diesbezüglich sehr gerne anderer Meinung sein.


Beste Grüße,
Absinth

« Letzte Änderung: Februar 12, 2018, 10:48:07 Vormittag von Absinth »


Offline Grizzly

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Die Symptome (z.B. kein Anker mehr,....) Beginnen schleichend. Vor allem eben unter Druck

Mein herbstes Erlebnis war eine Bezirksmeisterschaft Hall mit Visier.

Beim Einschiessen 3 Passen a 3 Pfeile in die 10 gesetzt. Im Wettkampf dann 27 !!! Fahrkarten. Ich war kurz davor den Bogen durch die Halle zu Pfeffern.

Daheim sofort auf den Platz. Targetpamic ? Was ist das?

Danach habe ich dann 3 oder 4 Jahre gekämpft. Erst mal wurde es noch schlimmer. Mehr Training, mehr Druck..... Am Ende dann neben der Fernbetreuung durch den africanarcher nur noch Training alleine. Scheibe und Parcours auf Witzentfernungen. Vertrauen aufbauen. Dann mit einem Begleiter. Am Angang war es zuerst ein Rückschritt. Danach hat es irgendwann "KLICK!" gemacht und seitdem nur noch gelegentliche Ausrutscher, eher kleine Schlampereien, über die ich aber, statt mich zu ärgern und unter Druck zu setzen lachen kann.

Weg rennen, verleugnen, Bogen wechseln,.... Alles Blödsinn. Dem Feind stellen, Druck rausnehmen, möglichst saubere Technik, Spass statt Ehrgeiz. Dann kommt automatisch irgendwann die Kontrolle über den Schuß zurück.
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Offline roscho

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Ich persönlich glaube das die Targetpanic in jedem von uns wohnt und Teil des Systems Bogenschiessen ist.

Der Begriff "Repetitive Sports Performance Problem"  beschreibt das schon ganz gut, und wenn Bogenschiessen nicht ein Wiederholungsvorgang ist, was denn dann ?

Alle versuchen einen möglichst konstanten und perfekten Schuss abzugeben und im Unterbewusstsein fest zu verankern.

Kennt jemand dieses Buch: This Is Your Brain on Sports: Beating Blocks, Slumps and Performance Anxiety ... (von David Grand,Alan Goldberg)

https://books.google.de/books?id=82RYdmL-E3kC&pg=PT5&lpg=PT5&dq=Repetitive+Sports+Performance+Problem&source=bl&ots=OOEDSqYUJY&sig=Iuo3YsXyiQg61-Cctsc7JPfoUPE&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwis9bHXnqDZAhXLDuwKHcedCUsQ6AEIdjAJ#v=onepage&q=Repetitive%20Sports%20Performance%20Problem&f=false

Die "unbewusste" Steuerung dieses angelernten Ablaufs - darin liegt das Problem. Wenn da unbemerkt eine Störung auftritt wehrt sich das Unterbewusstsein gegen den vom Bewusstsein gewünschten Ablauf, und raus kommt das was wir als Target Panic bezeichnen.

Wenn mann die (gelernt) hat geht die auch nicht wieder weg, schwimmen oder radfahren kann man ja auch nicht verlernen.

Ich denke TP kann man nur austricksen indem man den Ablauf "unvorhersehbar" macht, einen Punkt den man nicht lernen und "einschleifen" kann ..



« Letzte Änderung: Februar 12, 2018, 12:24:10 Nachmittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Grizzly

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Und noch eins: Das ist wie bei Abhängigen. TP kommt immer wieder  mal in Schüben. Eine "Heilung" gibt es nicht.
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Offline roscho

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Und noch eins: Das ist wie bei Abhängigen. TP kommt immer wieder  mal in Schüben. Eine "Heilung" gibt es nicht.

Richtig ! Sehe ich auch so ..

Zum Thema Surprise Shot habe ich noch folgendes gefunden

https://www.chinese-archery.de/technik-und-training/spezifika/processabschnitte-und-aspekte/expansion-und-loesen

Ab einem bestimmten Punkt dieser gegenläufigen Bewegungen sind die zum Verriegeln der Sehne durch den ringbewehrten Daumen notwendigen Kraftverhältnisse nicht mehr gegeben – die Sehne befreit oder löst sich selbst aus der Verankerung am Ring und der Schuss wird frei.


Ich denke ich muss Ralph mal anmailen ;)
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Weg rennen, verleugnen, Bogen wechseln,.... Alles Blödsinn. Dem Feind stellen, Druck rausnehmen, möglichst saubere Technik, Spass statt Ehrgeiz. Dann kommt automatisch irgendwann die Kontrolle über den Schuß zurück.

Vielen Dank Grizzly für Deine Schilderung persönlicher Beobachtungen und Hilfestellungen! Sehr ermutigend :klasse: :thankyou:
Gruß Oli,

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Offline Absinth

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Da wir unser Bogenschiessen oft (gar immer?) im Zusammenhang mit unserem Unterbewußtsein bringen/sehen... und ich auch diesen Zusammenhang selbst sehe - bin ich doch immer wieder erstaunt darüber, welche Programme wir unserem Unterbewußtsein vorgegeben/suggerieren...  wie: das wohnt in uns, das geht nie weg usw. usw..

Na klar und ab irgendwann meint selbst nicht nur das Unterbewußtsein, da es auch gar nicht mehr anders kann, das muss so sein und die Kreisdrehung beginnt...


Absinth

« Letzte Änderung: Februar 12, 2018, 12:55:19 Nachmittag von Absinth »


Offline Erik

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tut mir leid wenn ich blöd frage, aber woran erkenn ich das bzw wie äussert es sich ?
klar verreiss ich auch mal oder ein Schuss geht total komplett daneben... da red ich aber doch nicht von TP oder ?


Offline roscho

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Erik, wenn du einmal verreist oder daneben semmelst, das ist kein Problem ..

Wenn du aber merkst das das öfter mal auftritt (spontan) oder wenn dein Anker immer kürzer und kürzer wird, dann könnten das schon erste Anzeichen davon sein.

Wie geschrieben, PANIK oder ANGST sind starke Begriffe, im Golf und Basball heisst das Phänomen Yips - klingt freundlicher ;)

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Offline roscho

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Da wir unser Bogenschiessen oft (gar immer?) im Zusammenhang mit unserem Unterbewußtsein bringen/sehen... und ich auch diesen Zusammenhang selbst sehe - bin ich doch immer wieder erstaunt darüber, welche Programme wir unserem Unterbewußtsein vorgegeben/suggerieren...  wie: das wohnt in uns, das geht nie weg usw. usw..

Na klar und ab irgendwann meint selbst nicht nur das Unterbewußtsein, da es auch gar nicht mehr anders kann, das muss so sein und die Kreisdrehung beginnt...


Absinth

Tut mir leid, ich :bahnhof: 
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Offline Sir Robin

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Bei mir gibt´s manchmal ein unkontrollierbares Zucken kurz vor dem Lösen. So als ob mein Gehirn und mein Bauchgefühl sich uneins sind. Wenn ich dann nicht abbreche und neu aufbaue geht der Pfeil zu 100% daneben.
Interressanterweise habe ich das Zucken beim letzten, entscheidenden Schuss von Eric Jonsson bei den Barebow Weltmeisterschaften 2017 gesehen:

https://youtu.be/aZrinlsX67Q?t=9655

Wie seht ihr das, gehört das mit zur Target Panic? Habt ihr ähnliche Erfahrungen?


Offline Langbogner

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Oh Mann, das ist ja echt krass das Zucken in dem Video :???:
Gruß Oli,

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