Archers Campfire

Target Panic / Goldangst die zweite


Offline nordstern

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@roscho

Du hast nach dem Buch von David Grand gefragt, kenn ich nicht, aber am Wochenende bin ich hierüber gestolpert:
http://www.reakowal.com/Brainspotting.html
Vielleicht kennst Du den Artikel schon.

RSPP wird als übergeordneter Begriff verwendet und gesagt, dass jede Sportart ihre eigene Bezeichnung dafür mitbringt.
Der Grund für RSPP ist ein Trauma, physisch, psychisch oder beides, hervorgerufen durch Sportverletzungen, Druck durch Trainer oder Eltern usw. David Grand hat mit "brainspotting" eine neue Behandlungsmethode für Traumata entwickelt. Auf der Website ist dazu ein interessanter Artikel von David Grand verlinkt.

Gruß
nordstern
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Offline Grizzly

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@ Sir Robert: KANN, muss aber nicht !

Kritisch wird es, wenn solche Ticks anfangen sich zu häufen.

Bei mir ist das wie bei einem trockenen Alkoholiker, dem man eine Alkoholpraline anbietet.

Bei mir reicht es, wenn ein Paniker in der Gruppe ist und ich fange mit an. Bei der Feldbogen BZM bin ich da meist mit einem solchen Kandidaten in der Gruppe. Immer wenn er schießt, drehe ich mich um ihn nicht beim Schießen zusehen zu müssen. Er ist meine Alkoholpraline. Wehe ich mache das nicht.  :bang:
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Offline Absinth

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...

Tut mir leid, ich :bahnhof:

Die ist kein Grund, um dass es dir Leid tun sollte. Auf Grund deiner Sichtweise zu diesem Thema auch völlig verständlich, für mich.

Anderseits würde meine diesbezügliche Erklärung hier ellenlang werden müssen und sicherlich noch mehr Bahnhof verursachen - besser dann mal am Feuer...   :beer:   bzw. einen Roten. ;-)


Also, dann weiter mit dem eigentlichen Thema und sorry für mein OT... ;-)))


Beste Grüße,
Absinth


Offline Waldgeist

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Ich habe da einen Beitrag von Chr. Nentwig gefunden: http://rz-home.de/~cnentwig/11_09_15_Target_Panic.html
Der erschint mir durchaus lesenswert. (Mir ist bekannt, dass einige Kollegen, die schon länger in unserem und in anderen Foren aktiv sind, mit dem Verfasser so ihre Schwierigkeiten haben.)
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Online roscho

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@Waldgeist: von nsb

Re: Target Panic / Goldangst die zweite
« Antwort #10 am: Heute um 07:27:38 »

Aber trotzdem Danke ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Waldgeist

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Oh sorry; war zeitweilig "out of order". So kommt`s, wenn man zwischendurch aussteigt      :schuldig:
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Online roscho

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Oh sorry; war zeitweilig "out of order". So kommt`s, wenn man zwischendurch aussteigt      :schuldig:

Kein Problem, lieber ein Link zuviel als zuwenig ;)

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Offline paluma

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Jetzt möchte ich mich auch mal dazu äußern. Ich kämpfe seit Herbst 2015 mit Targetpanic, und ich kann ziemlich genau festmachen, wie es losging.
Jahrelang hatte ich schon Turniere und Meisterschaften geschossen, und war fast immer ganz vorne dabei. Probleme mit Stress oder Druck kannte ich nicht, wenn's um was ging, liefs bei mir meist sogar deutlich besser, als wenn ich einfach nur so zum Spaß mit Freunden oder Familie auf dem Parcours unterwegs war. Im Sommer 2015 wurde ich Erste bei der DM vom DBSV, im Herbst stand ich im Finale der Bowhunterliga unter den besten vier - und da hatte ich das erste Mal sowas wie Versagensangst. Ich konnte den Bogen kaum mehr ziehen, so sehr habe ich gezittert - da lief nix mehr.

Ich hab dann erst mal 6 Wochen Pause gemacht, was vielleicht ein Fehler war. Danach kam ich mir vor wie eine blutige Anfängerin, als wäre alles weg, was ich mal gekonnt hatte. Den Winter über versuchte ich, im Alleingang meine Technik wieder in den Griff zu kriegen (viel Scheibentraining), aber irgendwas hat sich da verselbstständigt, und irgendwann realisierte ich, dass ich einen fliegenden Anker entwickelt hatte.
Je mehr ich mich bemühte, desto schlimmer wurde es - und irgendwann hatte ich die Kontrolle über den Schuss komplett verloren.
Bezeichnend war, dass es mir nie Probleme bereitete, bis in den Anker zu kommen und auch über längere Zeit im Anker zu verharren, solange ich kein Ziel vor Augen hatte.
Sobald ich jedoch auf ein Ziel schießen wollte, lief nix mehr: du stehst da mit dem Bogen in der Hand, guckst aufs Ziel und sagst dir:"jetzt erstmal nur bis in den Anker und dann wieder absetzen" - keine Chance, der Pfeil ist weg, bevor die Hand das Gesicht auch nur berühren kann. Wie ferngesteurt, sowas kann man sich nicht vorstellen, wenn es einem selbst noch nicht passiert ist!

Das Buch von Ekkehard Höhn habe ich auch gelesen, konnte die Ansätze teilweise nachvollziehen - ich hab dann erstmal einige Monate lang täglich vor dem Schlafengehen 50 Pfeile blind auf einen leeren Dämpfer geschossen - das lief wunderbar, kein Problem, in den Anker zu kommen, aber meine TP habe ich damit nicht in den Griff bekommen. Als ich dann wieder mit offenen Augen auf ein Ziel schießen wollte, war alles wieder da.
Irgendwann habe ich es dann mit der "Swing&Draw-Methode" probiert, also ohne vorzuhalten, damit kam ich dann tatsächlich auch wieder in den Anker. Und kaum war ich dort angekommen, war der Pfeil wieder weg - das Problem hat sich also einfach nur "nach hinten" verlagert.
Seit etwa einem Jahr kämpfe ich nun bei jedem Schuss gegen mein Unterbewusstsein, das den Pfeil losschicken will, sobald ich im Anker bin (das oben schon beschriebene "Ruckeln") - es ist ein wirklich harter Kampf mit Höhen und Tiefen, und es ist (psychisch) verdammt anstrengend! Aber ich sage mir jedesmal, ich kann mich da doch nicht so unterkriegen lassen  O:-)

Und langsam, langsam wird es besser - man darf einfach die Zuversicht nicht verlieren! Es gibt wieder gute, sogar sehr gute Tage, und dann wieder einmal schlechte (vor allem, wenn ich müde bin).
Übrigens - ich hab immer noch genauso viel Spass beim Schießen - ich betrachte das Ganze als Herausforderung, sozusagen ein Kampf gegen den inneren Schweinhund  ;)
Man kann Prinzipien aufstellen wie Wegweiser. Oder wie Galgen.

Hans Kaspar


Online roscho

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Ursula: da wärst du die perfekte Kandidatin für den Lösungsansatz von Joel Turner mit dem Surprise Shot.

Buch 2018 ?
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Offline paluma

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Hi Ronny,
hab das eben mal gegoogelt, zu einem Buch habe ich nix gefunden - hast du hierzu einen Link?

Soweit ich die Posts dazu in diversen Foren verstehe, ist hier der Ansatz, dass man versucht, den Lösevorgang an einen bestimmten Reiz zu koppeln (Klicker, Feder an der Nase, Kommando o.ä.)
Diese Vorstellung widerstrebt mir irgendwie, weil ich damit die mühsam wiedergewonnene Kontrolle ja wieder "abgeben" muss. Ich will doch selbst bestimmen, wann ich bereit bin zu lösen!

Übrigens gab es im Nachbarforum vor einigen Jahren einen ähnlichen Thread, mit einigen Erfahrungsberichten und auch verschiedenen Lösungsansätzen (bin erst kürzlich zufällig draufgestossen). Wen's interessiert:

http://free-archers.de/forum/index.php/topic,6166.0.html
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Hans Kaspar


Offline Grizzly

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.....
hab das eben mal gegoogelt, zu einem Buch habe ich nix gefunden - hast du hierzu einen Link?
...

Das ist jetzt nicht dein Ernst ? Das lange Wochenende Mai/Juni 2018 in Buch ?????  :welcome: :welcome: :welcome: :welcome:
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Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
@paluma,

danke für deinen Beitrag. Ich wünsch Dir ganz viel Erfolg bei deinem Kampf. Du schaffst das.

 ;) kleiner Insider
 
ich bin eine kleine Hexe  :bow:
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline paluma

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Stefan: 
Buch 2018...  :fire:  natürlich!!!    :bang:
ich wäre so gern dabei - nur kann ich mit meinem Job freie Wochenenden kaum unter einen Hut bringen  :-[
Mal sehen, vielleicht klappt's ja dieses Jahr mal wieder?

Tom: gute Wünsche helfen immer!  ;) Danke!
(und was den Insider angeht: das hatte ich mir in der "harten Phase" so oft vorgesagt, bis ich es schon selbst geglaubt hab - hat nur mein Unterbewusstsein leider nicht interessiert...)
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Hans Kaspar


Online roscho

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Zitat
Soweit ich die Posts dazu in diversen Foren verstehe, ist hier der Ansatz, dass man versucht, den Lösevorgang an einen bestimmten Reiz zu koppeln (Klicker, Feder an der Nase, Kommando o.ä.)
Diese Vorstellung widerstrebt mir irgendwie, weil ich damit die mühsam wiedergewonnene Kontrolle ja wieder "abgeben" muss. Ich will doch selbst bestimmen, wann ich bereit bin zu lösen!


Ich denke genau da liegt das Problem - genau das klappt bei einem Vorgang den man versucht so automatisch wie möglich zu machen eben NICHT.
Wenn ich trainiere alles so unbewusst zu machen wie überhaupt möglich, dann ist es irgendwann eben so.
Dann kann man nichts bewusst unterbrechen - das widerspricht sich und hakt.

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* Albert Einstein


Offline mK

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Bezeichnend war, dass es mir nie Probleme bereitete, bis in den Anker zu kommen und auch über längere Zeit im Anker zu verharren, solange ich kein Ziel vor Augen hatte.
Sobald ich jedoch auf ein Ziel schießen wollte, lief nix mehr: du stehst da mit dem Bogen in der Hand, guckst aufs Ziel und sagst dir:"jetzt erstmal nur bis in den Anker und dann wieder absetzen" - keine Chance, der Pfeil ist weg, bevor die Hand das Gesicht auch nur berühren kann. Wie ferngesteurt, sowas kann man sich nicht vorstellen, wenn es einem selbst noch nicht passiert ist!

Das kommt mir so verdammt bekannt vor. Genau so hat sich bzw. äußert sich die Targetpanic bei mir auch. Bei mir hat es allerdings schleichend begonnen. Ein neuer Bogen, ein paar mehr Pfund und mit der Zeit habe ich mir einen fliegenden Anker angewöhnt. Das war erstmal nicht weiter schlimm und war mir auch gar nicht so direkt aufgefallen. Ich war mit meiner Leistung immer zufrieden.
Bis mich eines Tage in einem Turnier ein Mitglied der Gruppe darauf ansprach. Er fand es interessant das man mit einem fliegenden Anker so gut schießen konnte. War aber auch der Meinung das ich mit einem statischen Anker noch besser schießen könnte. Nach dem Turnier habe ich dann angefangen darüber nachzugrübeln und zu experimentieren. Nicht direkt, aber doch in relativ kurzer Zeit ging es mir dann genauso wie paluma. Und je mehr ich versuchte dagegen anzukämpfen umso schlimmer wurde es.

Ich habe dann viel gelesen (Ekkehard Höhn, Jay Kidwell und einiges im Internet) und versucht durch größere Änderungen wieder Ruhe ins System zu bekommen. Ein Bekannter hat von RH auf LH gewechselt und dadurch eine deutliche Verbesserung erreicht und das Bogenschießen wieder genießen können. Das war mir etwas zu radikal. Aber ich habe das Zuggewicht um 10# auf 40# reduziert. Bin vom Langbogne zum Recurve/Hybrid mit Pistolengriff gewechselt. Das hat für eine gewissen Zeit geholfen, aber die TP kam immer wieder zurück. Sobald ich die Konzentration verloren habe, mit Freunden im Parcours und vor allem in Turnieren wenn noch der Leistungsdruck dazukam. Einzig wenn ich alleine oder allenfalls mit meiner Freundin im Parcours war lief es halbwegs gut.

Mittlerweile habe ich viel ausprobiert und die TP halbwegs im Griff. Solange die Konzentration hält, läuft es ganz gut. Leider lasse ich mich relativ leicht ablenken und aus der Konzentration bringen. Dann ist es direkt vorbei und ich komme nur sehr schwer wieder rein. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann ziele ich bewußt neben das Ziel, gehe in den Anker und versuche langsam mit dem Bogen ins Ziel zu wandern. Nach einigen Versuchen funktioniert es dann meistens wieder. Je nachdem mit wem ich unterwegs bin klappt das auch noch. Im Turnier keine Chance. Mittlerweile schieße ich Turniere auch nicht mehr wirklich gerne. Ein Tag alleine im Parcours ist mir lieber.


Shrew Classic Hunter 54" 40#
Isidor Cajun 60" 40#
JS Rover 48" 40#
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BOP Fagus 17" ILF / Bosen Bows Longbow Limbs 40#