Torsion der Wurfarme

[bergischerjaeger]

Liebe Lagerfeuergemeinde,
ich hätte mal eine grundsätzliche Frage zu Torsionen der Wurfarme.
Woran erkenn ich eine Torsion oder andersherum gefragt ist eine Torsion immer deutlich sichtbar, weil die Sehne dann nicht sauber in
den Kerben liegt.
Oder gibt es geringfügigere Torsionen, die sich dann wie (oder überhaupt) messen lassen-oder sind solche subtilen Torsionen eher vernachlässigbar?
Mir geht es um meine alten Bären....
Beste Grüße!

[kungsörn]

Das siehst du deutlich im vollen Auszug. Am besten zu Zweit.

[roscho]

Ja, sehe ich auch so.

Massive Torsionen siehst du beim "drüberpeilen" im gespannten Zustand, leichte beim Vollauszug (bis 28") von hinten oben und unten an den Wurfarmen.

[Daniel124]

1. Drüberpeilen abgespannt, da sind auch kleine Verschränkungen schon sichtbar.
2. Check ob die Sehne läuft mittig in die Kerben läuft. Licht von hinten. Für den unteren Wurfarm Bogen umdrehen.
3. Bogen abgespannt auf Glastisch oder ähnlich plane Fläche legen und schauen ob er kippelt.

Kleine Verbiegungen am Recurve kann man oft von Hand richten, einfach in die Gegenrichtung biegen.
Bei einer größeren Verwindung kann Wärme helfen, hatte da mal einen Fall, bei dem hat’s damit geklappt, 50 Jahre alter Baer.

Siehe auch “Maintaining Limb Alignment” auf YouTube (von Black Widow).

[Frank_M]

Wenn du alleine bist, spanne einfach eine zu kurze Sehne auf. Das hat den gleichen Effekt, als würdest du den Bogen ein wenig ausziehen. Erfahrungsgemäß ist es schon bei einem Viertel des Auszugs zu sehen.
Das die Sehne nicht mittig in den Kerben liegt kann aber auch andere Ursachen haben. Auch unsymmetrische Sehnenkerben an den Tips lassen die Wurfarme verdrehen. Gleiche Sache, es ist verdreht aber andere Ursache.

[perkolat]

Oder nicht lange einen Kopf drum machen und das Bearchen als Schnäppchen auf den Markt werfen. Vielleicht mag der gerne neben meinem leicht verzogenen KHunter hängen?
Hier fehlt eindeutig noch ein Emoji mit Heiligenschein. Alles andere wird mir gerade nicht gerecht mit meinen guten Absichten.
Ältere Recken schießen die Bögen auch mit leicht verzogenen Wurfarmen. Solange die Sehne leidlich in der Kerbe bleibt, funktioniert es.

[Boothill]

Wenn alles so genau sein sollte ,wir es uns vorgaukeln -----wären unsere Vorfahren ver hungert --und uns  gäbe es nicht mehr ( was für die Erde besser wäre )   

[Anke]

 

Oder nicht lange einen Kopf drum machen und das Bearchen als Schnäppchen auf den Markt werfen. Vielleicht mag der gerne neben meinem leicht verzogenen KHunter hängen?
Hier fehlt eindeutig noch ein Emoji mit Heiligenschein. Alles andere wird mir gerade nicht gerecht mit meinen guten Absichten.
Ältere Recken schießen die Bögen auch mit leicht verzogenen Wurfarmen. Solange die Sehne leidlich in der Kerbe bleibt, funktioniert es.

    

...gibt es doch...Heiligenschein...

[Ibins]

Es gibt Wurfarmschablonen welche im aufgespannten Zustand anzeigen, ob die Sehnen gerade aus den Tips kommen.
Ich hatte ähnliches Problem wie bei dir an meinem Bogen.
Es ging so weit, dass im Vollauszug der untere WA sich deutlich sichtbar ca 5 cm aussermittig zum Schützen hin verzog.
Am besten schaut eine 2. Person von hinten darüber.
Es ging soweit, dass sich die Sehne über den unteren Tips nach dem Lösen " entkerbte".
Ich habe mir dann Saunders Wurfarm Endenschutz bestellt und die Sehnenschlaufe durch den Schlitz über die Tips aufgesteckt.
Zumindest hat sich die Sehne damit nicht mehr über die Tips entkerbt. Nur mußte vor/ nach jedem Schuss die Sehne auf richtigen Sitz in der Sehnenkerbe kontrolliert werden.
Ist sicher nicht gut, weil du immer im Hinterkopf  ein ungutes Gefühl hast, ob die Sehne nach dem Lösen noch korrekt sitzt.
Die Auswirkung des verzogenen WA auf Ziele waren anfangs  für mich die unerklärlichen seitlichen  Ablagen.
Das Problem mit verzogenen WA gibt es genau so auf mehreren tausend Euro teuren  Customized Einzelstücken , wie auch bei billigen Chinabögen.
Entweder man lebt mit den Trefferlagen und ändert den Haltepunkt ( was nicht gut ist )  oder reklamiert beim Bogenbauer ( wenn noch Garantie steht)  den Mangel und fordert neuen WA ein.
Da zeigt sich dann, ob der Bogenbauer den hohen Preis damit rechtfertigt, dass anstandslos Ersatz geliefert wird.

[kungsörn]

Ich staune etwas darüber, dass Guido hier noch nicht auf den erhöhten Verschleiß hingewiesen hat, wenn sich die Sehnenöhrchen in der Kerbe drehen.
Das hohle ich hiermit nach…
Ansonsten kann man mit „leicht“ verdrehten WA ja gut leben, wenn es nicht gerade Superrecurves von Morrison oder Border sind.
Mit der entsprechend empfindlichen Messtechnik würde sich möglicherweise bei jedem Bogen eine Torsion nachweisen lassen.
Interessant wäre für mich, ob und wie sich solche Torsionen (statische und dynamische) auf die Schussruhe (Vibrationen, Lautstärke usw.) auswirken.

[Tom der Badner]

Torsion an den WA kann man sehr einfach selbst erkennen.

Nehme 2 Pfeile und klemme sie im 90 Grad Winkel zwischen Sehne und WA ( so das sie nicht herunter fallen, je an einen WA), dann schau dir an ob die Pfeile parallel verlaufen. Sieht man prima wenn man einen WA (am TiP) auf eine Tischkante o. Ähnliches legt, den zweiten Tip vors Auge hält zum drüber schauen.

Gruß Tom