Heute schreibe ich mal ein wenig was zum 3D-Parcours in Eichenberg, den ich gestern zum ersten Mal besuchte.
Eichenberg ist ein kleines Dorf zwischen Lindau und Bregenz oberhalb der beiden Gemeinden am Berg und dementsprechend kurvig ist die Anfahrt vom Bodensee hoch nach Eichenberg. Hat man die Serpentinen erklommen bietet sich ein herrlicher Blick auf den Bodensee mit Rheinmündung links und der Insel Lindau rechts.
Das Auto kann man dann bei der Kirche auf einem kostenfreien Parkplatz abstellen und sein Parcoursentgeld (10€ Tagespreis für Erwachsene) begleicht man in einem der Hotels im Dorf oder bei der Touri-Info. Neben der Scorecard erhält man bei Bedarf auch einen Plan des Parcours.
Seine sieben Sachen gepackt, geht es dann vom Parkplatz in Richtung Parcours, dabei ist der ausgehändigte Plan hilfreich, da ich ansonsten keinerlei Hinweisschilder auf den Parcours gesehen habe. Auch den Einschießplatz habe ich nur zusammen mit 2 anderen Schützen, die gerade ankamen entdeckt. Gemein dabei war, dass am Einschießplatz ein Coyote stand, der laut Plan auch an Station 10 stehen sollte, somit sind wir drei etwas blöde davon ausgegangen, dass das Ziel 10 ist und nicht der Einschießplatz. Mit etwas genauerem Hinschauen hätte man das aber gesehen, da dort auch 2 Scheiben zum Einschießen bereitstehen (die wir aber alle 3 anfangs übersehen hatten; war vielleicht noch zu früh für uns am Morgen
).
Wie gesagt besteht der Einschießplatz aus 2 Scheiben und 2 3D-Tieren. Mögliche Entfernung ist dort bei ca. 10m würde ich sagen. Ist nicht üppig, aber reicht allemal. Die Tiere waren in einem akzeptablem Zustand zum Einschießen, die eine der beiden Scheiben hat aber ihren Zenit meiner Meinung nach überschritten und sollte ausgetauscht werden.
Nach dem Einschießen geht es dann auch in wenigen Metern los mit dem Parcours. Dieser hat insgesamt 32 Stationen und ist in 3 Schleifen aufgebaut. Die Entfernungen zwischen den Zielen sind relativ kurz, dafür aber teils relativ steil und ausgetreten. Die Wegführung fand ich an vielen Stellen als nicht intuitiv und sofort ersichtlich und ich war das ein oder andere Mal über den ausgehändigten Plan dankbar, da er mir half zumindest in der richtigen Richtung nach dem weiteren Weg zu suchen. Zwar gibt es etliche Wegpfeile, die allerdings leider vom Ziel aus des Öfteren nicht zu sehen sind, sondern erst sichtbar sind, wenn man wieder ein Stück vor oder zurück gelaufen ist. Auf der ersten Schleife befinden sich 10 Stationen. Meist befindet sich hier nur ein Ziel pro Station, wie auf dem weiteren Parcours an den meisten Stellen auch. Bereits in der ersten Schleife gibt es knackige Bergabschüsse und größere Distanzen. Allgemein waren hier die Tiere in einem guten Zustand. Als Backstop dienen meist natürlich Hindernisse wie tote Bäume oder Erdwälle oder Grabenrücksteiten. Künstliche Backstops gibt es nur sehr selten, werden aber auch wie geschrieben eigentlich nicht benötigt.
Bei mir war das Wetter und der Boden weitestgehend trocken und somit die Wege gut machbar. Allerdings befürchte ich, dass ich den Parcours bei Feuchte/Nässe nicht begehen würde, da es dann glaube ich sehr rutschig werden könnte. Ebenso kann ich nur empfehlen gute feste Schuhe anzuziehen und eine gewisse Trittsicherheit mitzubringen. Für "trittunsichere" Personen kann ich den Parcours absolut nicht empfehlen.
Nach der ersten Schleife geht es dann über einen Waldweg weiter in den 2. Teil.
Dieser windet sich durch ein kleines Tal mit einem Bach am Fuße, den man immer wieder überqueren und überschießen muss.
Mit dem wenigen Wasser im Moment waren die Passagen gut machbar, wobei man dennoch schauen muss, welche Steine fest sind und welche evtl glatt und rutschig oder wackelig sind. Mir persönlich hat dieser 2. Teil landschaftlich sehr gut gefallen. Die Wege sind aber auch hier nicht völlig intuitiv findbar und somit musste auch hier sehr häufig auf der Karte nachgeschaut werden, wo es weiter geht.
Viele Schüsse hier im 2.Teil gehen auch wieder bergauf und bergab und allgemein ist dieser Teil des Parcours mMn recht "konditionsfordernd".
Die Pfeile, die man bergauf oder bergab schießt müssen halt auch wieder geholt werden und somit bewältigt man schon vergleichsweise relativ viele Höhenmeter (verglichen mit vielen anderen Parcours in meiner Gegend). Was mir ebenfalls etwas "negativ" auffiel ist, dass man auf dem Rückweg die Bahnen der anderen Schützen hinter einem teilweise kreuzt oder sehr nahe an diesen entlang läuft. Das empfand ich aus Sicherheitsaspekten nicht ganz unkritisch.
Wieder auf dem Hauptweg angekommen geht es wieder in Richtung der Schleife 1, an deren Ende (da wo man nach Schleife 1 auf den Hauptweg trifft) es dann auf die Schleife 3 geht. Diese Schleife ist gehtechnisch einfacher als die Schleife 2 und hat mir persönlich sehr gut gefallen. Man geht an einem Tobel entlang und dann an einem Hang, an dessen Fuß man einen Bach/Fluss hört. Die Ziele hier haben mir ebenfalls recht gut gefallen.
Nach knapp 3 Stunden habe ich dann den gesamten Parcours bewältigt gehabt und war "konditionsbedingt" doch recht geschafft. Mit etwas lahmen Beinen ging es dann bergauf in Richtung Parkplatz, wo es dann noch eine abschließende Verschnaufspause mit schönem Blick auf den Bodensee gab.
Fazit:
Der Preis für den Parcours ist mit 10€ und 32 Stationen echt gut.
Die Tiere waren weitestgehend in einem ordentlichen bis guten Zustand. Das Fehlen von künstlichen Backstops war nicht störend und durch die Position der Ziele gut gelöst.
Durch die vielen Bergauf- und Bergabschüsse bietet der Parcours für mich, der des Öfteren doch auf flacheren Parcours unterwegs ist, einige gute Trainingsmöglichkeiten.
Der Parcours war recht gut besucht. Ob das daran lag, dass Sonntag war, oder ob das allgemein so ist, wird sich bei meinen zukünftigen Besuchen ggf. noch rausstellen.
Gesamtnote würde ich dem Parcours ein 2-3 geben. Wenn man noch das ein oder andere zusätzliche Halteseil anbringt, die Wegführung klarer gestaltet und das ein oder andere Tier ausbessert, würde ich die Note auf eine 2 anheben. Für eine noch bessere Note fehlen die besonderen AHA-Schüsse, einfach Schüsse, die etwas mehr "tricky" gestellt sind. Die meisten Tiere stehen doch etwas "autobahnlastig", das ginge bei diesem Gelände sicherlich noch etwas schöner. Für 10€ aber trotzdem eine Empfehlung, vor allem, wenn man da eh in der Gegend ist.
*Bilder werden nach und nach hochgeladen*