Ich hab ja vor kurzem ein gebrauchtes BOP Fagus Mittelteil ergattert und wollte mal etwas dazu schreiben.
Kleine Vorgeschichte: Ich hatte das Mittelteil 2019 schon mal auf der Paderbow in der Hand. Damals noch am Beginn des Bogensports und noch mit 70" Blankbogen mit Metallriser unterwegs, konnte ich mit dem Teil nicht viel anfangen. Damals auf der Suche nach nem Holz-TakeDown machte das Fagus irgendwie einen seltsamen Eindruck. Nicht Holz, nicht Kunststoff aber schwer und scheinbar stabil. Und ne sehr ungewohnte Haptik.
Dann stolperte ich vor ein paar Wochen über ein LH Fagus 17" für einen unschlagbaren Preis. Selbst wenns etwas runtergerockt sein sollte, mußte ich einfach zuschlagen (nicht mal 25% vom Neupreis). Zwei Tage später war das Teil dann da. Ja, ein paar kleinere Macken, aber ansonsten ok. Ne Schönheit ist das Fagus eh nicht. Also egal. Zu meiner Freude waren Gewindebuchsen für nen Bogenköcher vorhanden.
Erster Eindruck: Schwer. Zweiter Eindruck: Wieder die seltsame Haptik.
Der Vorbesitzer hat nen Bear Rest geschossen. Hab ich gleich mal drauf gelassen. Kleine Leder an der Stelle wo der Wurfarm aufliegt, wurden entfernt. Dann meine 35#/L Gobis mit Mercury-Sehne von Guido drauf. Tiller auf neutral gestellt, Nockpunkt so gelassen wie auf dem Discovery und los gings auf den Dachboden. Die 600er Pfeile mit 100er Spitze passten schon mal ganz gut.
Was mir sofort auffiel war der angenehme Griff. Nicht zu schmal, aber auch nicht zu dick für meine kleinen Hände. Und die direkte Rückmeldung, wenn die Hand nicht optimal im Griff liegt. Kenne ich so von keinem anderen meiner bisherigen Mittelteile.
Gruppierungen war von anfang an für meine Verhältnisse sehr gut. Seitenabweichung so gut wie keine. Machte richtig Spaß.
Dann dieses Wochenende Parcourspremiere: Freitag, Samstag und Sonntag. Nach kurzer Eingewöhnung schoß ich genauso gut/schlecht wie mit dem Discovery. Allerdings habe ich den Eindruck, dass das Fagus besser in der Hand liegt und die Gefahr von seitlichem Torque um einiges geringer ist, als z.B. bei meinem Discovery oder Ghosthand. Wie schon auf den 15 Meter Dachboden auch auf dem Parcours immer schön auf Linie. Fehlschüsse ausschlließlich zu tief oder hoch. Sehr angenehm ist das leise Schußgeräusch. In der Sehne sind Fleece-Silencer und an den Stellen wo die Wurfarme aufliegen ist Teflon-Klebeband angebracht. Und ich glaube, auch die Gummibeilagscheibe unter der Auflagefläche der Tillerschraube trägt einen Teil zum angenehmen Schußgeräusch bei.
Im Gegensatz zu nem reinen Holz-ILF-Riser würde ich dem Fagus auch höhere Zuggewichte zutrauen.
Denke, die Riser-WA Kombi wird jetzt für die nächste Zeit mein Begleiter. Jetzt warte ich noch auf einen neuen Uller-Köcher zum Anschrauben. Wenn der da ist, gibt's dann auch Fotos. Hatte bisher den Strap-On drauf.
Paar Infos von der Bogenpunkt-Seite:
Griffstück Fagus 17" ILF
- Deflexe Geometrie
- Bogenfenster ist 3,2 mm (1/8") über Mitte geschnitten.
- Gefertigt aus Dehonit®, einem extrem schweren und wasserfestem Holzwerkstoff
- Schrauben Edelstahl mit metrischen Gewinden.
- Gewicht : 880 Gramm
Achja, das Fagus gibts auch in 19"...
« Letzte Änderung: September 19, 2023, 02:44:00 Nachmittag von Woodinski »
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"