Das die Kurzen nicht automatisch schneller sind, habe ich bei meinen Bordern auch beobachtet. Eher das Gegenteil.
Warum das so ist, leite ich mal theoretisch so her:
Betrachtet man die Tipps eines Langbogens bei gleichem Auszug, haben die beim langen Bogen weniger weg zurückzulegen.
Die müssen somit weniger Arbeit leisten.
Das ist aber eine sehr einfache und rein geometrische Betrachtung, die davon ausgeht, dass sich die anderen Abschnitte der WA proportional (auch in ihrer Relation zur Masse) bewegen.
Das ist natürlich bei einem gut gemachten Bogen und speziell bei den Superrecurves nicht so.
Hier machen die Tipps große Wege, die schweren Abschnitte der WA aber umso weniger.
Deswegen nimmt man hier ggf. die höhere Masse der S-Form (In Summe Länger) in Kauf und versucht gleichzeitig, den Bereich um die Tipps möglichst leicht und schmal zu machen.
Eine lange Peitsche knallt eben lauter, als die Kurze.
Im Grunde würde das auch bedeuten, dass es ein Qualitätsmerkmal guter Bögen ist, wenn die Langen Exemplare schneller schmeißen, als die Kurzen.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")