Archers Campfire

Nocken und Mittelwicklung


Offline Marcus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 274
Freunde des gepflegten Pfeilfluges, ich hab eine Frage. Welche Auswirkung hat denn eine zu straff sitzende Nocke?
Hintergrund: Ich hab hier eine neue Sehne, bei der die Nocken mit einem sehr satten Ton einrasten. Normalerweise teste ich das mit einen kleinen Schlag auf die Sehne (Pfeil zeigt nach unten und ich klopf mit dem Zeigefinger auf die Sehne). Wenn der Pfeil dabei von der Sehne fällt, passt es. So hab ich es mal gelernt. Bei der Sehne passiert das leider nicht. Wie wirkt sich das denn auf das Trefferbild aus? Ich bilde mir gerade ein, dass sich mein Streukreis deutlich vergrößert hat.


Offline Grendel

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1368
  • Straight outta Salzburg Pongau
Freunde des gepflegten Pfeilfluges, ich hab eine Frage. Welche Auswirkung hat denn eine zu straff sitzende Nocke?
Hintergrund: Ich hab hier eine neue Sehne, bei der die Nocken mit einem sehr satten Ton einrasten. Normalerweise teste ich das mit einen kleinen Schlag auf die Sehne (Pfeil zeigt nach unten und ich klopf mit dem Zeigefinger auf die Sehne). Wenn der Pfeil dabei von der Sehne fällt, passt es. So hab ich es mal gelernt. Bei der Sehne passiert das leider nicht. Wie wirkt sich das denn auf das Trefferbild aus? Ich bilde mir gerade ein, dass sich mein Streukreis deutlich vergrößert hat.

Der Pfeil wird ein bisschen unsauberer raus gehen, weil er bissl gebremst wird. Sobald die Sehne eingeschossen ist, legt sich das normal eh... die Mittenwicklung wird dünner an der Stelle, wo der Pfeil einnockt.
Hoyt Satori, Uukha Gobi
Easton Axis
VLBB Tab


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8092
Eine nicht passende Nocke hat auf jeden Fall Einfluss auf das Trefferbild da der Pfeil die Sehne nicht sauber verlassen kann.

Je nachdem WIE streng/fest er sitzt ist der Einfluss mehr oder weniger.

WIE fest sitzt er denn wirklich ?
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Daniel124

  • Gast
Ich meine, ein nicht zu fester Nock-Sitz ist schon wichtig für die Präzision (je leichter der Pfeil unso mehr) und geb mir da viel Mühe beim Aufbringen der Mittelwicklung.

Bei einer neuen Sehne darf die Nocke etwas straffer sitzen, denn meist ist nach 100 Schuss oder so, wenn sich die Mittelwicklung etwas gesetzt und verdichtet hat, der Sitz wieder etwas lockerer.
Ein mittelharter Schlag mit dem ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger sollte den Pfeil aber auch von einer neuen Sehne lösen.

Tipp: Ein Mittelwicklungsgerät, ein eher dünneres Mittelwicklungsgarn und etwas Sehnengarn zum Unterfüttern am Nocksitz sollte man schon haben, um das selbst optimal gestalten zu können.


Offline Kedde

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4063
  • Bowhunter
Die Mittenwicklung wird auf alle Fälle darunter leiden. Sprich sie wird sich dort wo die Nocke einrastet aufgeraut und dünner.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
 https://www.youtube.com/channel/UCzKiLfM9YzkdHIVHOU6d-Dw


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3608
  • Einer trage des anderen Last...
...
Wie wirkt sich das denn auf das Trefferbild aus? Ich bilde mir gerade ein, dass sich mein Streukreis deutlich vergrößert hat.

Deine Frage hast du dir bereits beantwortet.

Schaue dir mal das nachfolgende Video an und beobachte den Wegverlauf der Sehne und möglichst genau die Stelle, an welcher die Nocke des Pfeils auf der Sehne sitzt. Nach dem Lösen schwingt die Sehne auch nach rechts und links und nimmt, logischerweise, die Nocke mit und je später der Pfeil sich von der Sehne löst desto mehr kommt er aus der Spur bzw., seiner möglichst idealen Lage. Dieses, dass sich die Nocke zu spät von der Sehne löst hat natürlich Auswirkung auf der Scheibe, eben einen größeren Streukreis.

https://m.youtube.com/watch?v=G2-d1SGRIgM

Meine Erfahrung, je geringer das Bogenzuggewicht desto größer der Einfluss einer zu fest sitzenden/klemmenden Nocke. Und ja, wie bereits erwähnt, spielt das Pfeilgewicht auch noch mit hinein...



Offline Marcus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 274
Okay, 100 Schuss hat die Sehne auf jeden Fall schon runter, viel geändert hat sich da bis jetzt noch nicht. Die Nocken sitzen nach meinem Geschmack schon sehr fest. Das sich das so auf den Streukreis auswirkt, hätte ich nicht gedacht. Ich muss es mal auf der Scheibe testen, dann kann man es genauer sehen. Das Problem ist, dass immer wieder Pfeile dabei sind, die tatsächlich das machen was sie sollen. Vermutlich spielt da der Zufall eine große Rolle.
Hat jemand mit zu lockeren Nocken schon mal ein ähnliches Problem festgestellt?

Nachtrag: vielen Dank für das Video Absinth. Damit wäre das beantwortet. Bleibt die Frage was passiert, wenn die Nocken zu locker sind.
« Letzte Änderung: Oktober 18, 2023, 08:18:27 Nachmittag von Marcus »


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3608
  • Einer trage des anderen Last...
Bitte, bloß nicht zu locker, du nockst dir die Nocke beim Ausziehen aus, zumindest besteht dazu die erhöhte Gefahr. Wenn du die Nocke allerdings eh klemmst mit den Fingern, machen ja Bogenschützen auch, ist es natürlich egal und etwas anderes.

Eine weitere Methode, eine zu fest klemmrnde  Nocke zu erkennen ist... Bogen aufspannen, Pfeil einnocken und am Pfeil in Schussrichtung ziehen... Nach max. 2 cm Zug, aus der Standhöhe heraus, sollte sich die Nocke von der Sehne gelöst haben. Bei mir funktioniert das prima und mit der Zeit (auch aufgrund der Anzahl von viiielen Sehnen...) hat man das einfach im Gefühl, was zu fest bzw., zu locker ist... O:-)



Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Ich klinke mich hier ein und schreibe nach langer Zeit mal wieder etwas. Meine Sehnen sind alle von unserem Guido und @Stringwistler macht die Mittelwicklung schon so, dass die Nocken eher sehr fest sitzen. Auf einem Turnier sprach mich ein sehr guter Schütze an, dass meine Nocken zu fest sitzen würden. Am nächsten freien Wochenende habe ich dann den Chrony ausgepackt, eine Nocke mittels heißem Wasser aufgebogen und unzählige Tests gemacht. Die aufgebogene Nocke saß immer noch sicher auf der Sehne, aber deutlich lockerer als die anderen. Alle Pfeile blieben in meinem persönlichen Streukreis und wenn ich unbedingt eine Geschwindigkeitssteigerung durch die lockerere Nocke erkennen will, dann um 1 fps, also nicht nennenswert. Eigentlich lagen alle 6 Pfeile einer Passe immer innerhalb von max. 2 fps Unterschied.

Also bin ich bei der Fraktion besser etwas zu fest als etwas zu locker.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Marcus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 274
Also bin ich bei der Fraktion besser etwas zu fest als etwas zu locker.

Hmm, da macht vermutlich auch die Dosis das Gift aus. Vielleicht ist das noch ein Hinweis: Bei mir klingt das im Abschuss sogar manchmal eher komisch. Mal passt es, mal hab ich so ein helles Plonk beim Abschuss. Nicht schlimm, aber hörbar. Das hab ich zuerst auf meinen Ablass geschoben. Was mich dann ganz wahnsinnig gemacht hat ist, dass der Rohschaft mal gepasst hat, und dann wieder zu weich, oder zu hart angesagt hat. Nicht wirklich viel, aber doch so, dass ich es nicht so lassen wollte. Ich dachte zuerst, das liegt an mir. Wie gesagt, mit Federn und hin und wieder sitzt der Schaft auch gut. Ich werde eine zweite Sehne nehmen und die Wicklung anpassen. Wenn das die Lösung ist, werde ich berichten. So seltsam hab ich das noch nie gehabt.


Offline arcodivetro

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 118
Ich bin da auch beim Cayuga.
Solltest du die Nocke um eine Nuance weiter machen wollen, hilft eine FEINE Nagelfeile (wir wollen ja die Mittenwicklung nicht ruinieren). Evtl. nachpolieren (unsere Frauen haben ganze Sets von solchen Feilchen). Ich hatte mal irrtümlich eine falsche Nocke auf einem Pfeil, da blieb beim ersten Schuss die Nocke an der Sehne, da hilft dann keine Nagelfeile mehr ...
May the arrow be with you, always!


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Ich mach das genau anders herum.
Meine Pfeile haben einen "quasi Selfnock". Die sehr festen Nocken bräuchten den berühmten Fingerschlag. Die meisten halten aber das Gewicht des Pfeils nicht mehr selbstständig auf der Sehne.
Mediterran geschossen - und immer schon daran gewöhnt - ist das unproblematisch.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline von Hermannsburg

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 474
Also bin ich bei der Fraktion besser etwas zu fest als etwas zu locker.

Hmm, da macht vermutlich auch die Dosis das Gift aus. Vielleicht ist das noch ein Hinweis: Bei mir klingt das im Abschuss sogar manchmal eher komisch. Mal passt es, mal hab ich so ein helles Plonk beim Abschuss. Nicht schlimm, aber hörbar. Das hab ich zuerst auf meinen Ablass geschoben. Was mich dann ganz wahnsinnig gemacht hat ist, dass der Rohschaft mal gepasst hat, und dann wieder zu weich, oder zu hart angesagt hat. Nicht wirklich viel, aber doch so, dass ich es nicht so lassen wollte. Ich dachte zuerst, das liegt an mir. Wie gesagt, mit Federn und hin und wieder sitzt der Schaft auch gut. Ich werde eine zweite Sehne nehmen und die Wicklung anpassen. Wenn das die Lösung ist, werde ich berichten. So seltsam hab ich das noch nie gehabt.
Markus,
warum so sparsam mit Angaben?
1) Welchen Pfeilnock schießt Du (in der Klemmwirkung auf der MW gibt es zwischen z. B. Easton GSM und Beiter#1 konstrutionsbedingt einen Unterschied) ?
2) Welche Strangzahl hat die Sehne und ist es eine endlos oder flämisch gespeißte ?
3) Wenn die MW im Bereich des Nockpunktes zu etwas zu dick ist, nimm eine Flachzange und press die MW etwas zusammen. Teste ob  sich das Verhalten des Pfeilnocks verbessert hat.
Gruß
Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen


Online Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3334
Ich habe festgestellt, dass zu enge Nockpunktbegrenzer einen deutlicheren Einfluss auf den Pfeilflug haben, v.a. bei Abgriffen.
Dies nur für den Fall, dass Du darauf nicht geachtet hast
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Coureur de bois

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 526
  • feministische Burschenschaft Hysteria...
Derzeit gehe ich so vor: 16 Strang Sehne, dünne Mittenwicklung, Dann mit etwas Kreppband aufpolstern.
Ansonsten Mediteran, 37 Pfund....
Friedrich LB,
Ballweg Sperber, Bambus
Robinie Selfbow,
"Reiter"Double-Wave
"ich brauche keine Mitfahrgelegenheit, ich
brauche Munition"
Holz, Alu und Carbon
Hoyt Satori mit Uukha Uureg
Border 17" ILF mit Uureg