Archers Campfire

Gibt es irgendwelche Belege, dafür dass sich nicht eingedrehte Sehnen auffächern


Offline Treppenwangenrollator

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Der Bogenschütze unter dem Synonym bogen72 hat damals Fotos erstellt und veröffentlicht, die ein solches balooning (Aufblähen) zeigen. Die Fotos sind diesem Beitrag beigefügt.


Ich oute mich hiermit auch mal als Zweifler. Das Foto zeigt m. E. kein „Ballooning“, sondern Bewegungsunschärfe-Artefakte einer oszillierenden Sehne. Schön auch zu sehen an der Mittenwicklung.
Auch wenn hier wirklich „Ballooning“ zu sehen sein sollte, das ist der Zustand nach dem Verlassen der Pfeils.
Interessant finde ich das Thema schon. Vielleicht mach ich dazu nächstes Jahr mal selber belastbarere Aufnahmen. Aber dazu braucht es sehr viel Licht, um die Verschlusszeiten der Kamera bei niedriger ISO-Zahl so gering wie möglich zu halten. Dann wird es immer noch spannend, ob die 1/12800 Sekunde meiner Kamera ausreicht…

Nochmal zur Klarstellung:
ich zweifle daran, dass das Bild tatsächlich „Ballooning“ zeigt. Ob, unter welchen Umständen und in welchem Ausmaß es das Phänomen gibt - da bin ich selber neugierig.
Ich gehe jedoch davon aus, dass man die Sehne dazu komplett entwachsen muss, sonst haben die Stränge ja gar keine Chance, sich zu trennen.
« Letzte Änderung: November 18, 2023, 11:39:51 Vormittag von Treppenwangenrollator »


Offline Woodinski

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Ich oute mich hiermit auch mal als Zweifler. Das Foto zeigt m. E. kein „Ballooning“, sondern Bewegungsunschärfe-Artefakte einer oszillierenden Sehne. Schön auch zu sehen an der Mittenwicklung.
Auch wenn hier wirklich „Ballooning“ zu sehen sein sollte, das ist der Zustand nach dem Verlassen der Pfeils.
Interessant finde ich das Thema schon. Vielleicht mach ich dazu nächstes Jahr mal selber belastbarere Aufnahmen. Aber dazu braucht es sehr viel Licht, um die Verschlusszeiten der Kamera bei niedriger ISO-Zahl so gering wie möglich zu halten. Dann wird es immer noch spannend, ob die 1/12800 Sekunde meiner Kamera ausreicht…

Hab mir auch gedacht, dass das auf den Fotos eher normale Bewegungsunschärfe eines schwingenden Körpers sein könnte. Oder eben ne Mischung aus beidem. Wäre mal interessant, wie das mit einer hochauflösenden und vor allem Lichtstarken HochgeschwindigkeitsKamera aussehen würde. Brauchts halt ne sehr sehr kurze Belichtungszeit.
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Online Grizzly

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Ich zweifle auch. Nicht an dem Ballooning Effekt, an dem Bild. Das ist für mich technisch zu schlecht um eine eindeutige Aussage treffen zu können.

Ist es unter nicht Laborbedingungen  möglich ein scharfes Bild hinzubekommen.
1/12.000 ist ha mal nicht schlecht. Wir reden aber hier von Serien mit extrem kurzen Belichtungszeiten bei ISO 200 oder noch besser und enorm Licht.
Wer hat sowas schon zu Hause rumliegen.

Neugierig bin ich ja auch mal sowas zu sehen....
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Offline Treppenwangenrollator

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Abwarten auf den Sommer.
Meine Sony RX100 V kann 1/12800 bei 1000 fps. Aber das Licht ist die nächsten Monate das Problem…

Zumindest hab ich noch viel Zeit, eine Testsehne zu bauen.
Plan:
1. Shot: eingedreht, normal Wachs
2. Shot: mit Knoten so weit verkürzen, dass die Sehne nicht mehr eingedreht werden muss, normal Wachs
3. Shot: wie 2, jedoch Sehne entwachst

Spricht was dagegen?
« Letzte Änderung: November 18, 2023, 12:21:16 Nachmittag von Treppenwangenrollator »


Offline helmut10

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Jetzt nur mal so aus reinem Interesse .......

welchen Vorteil soll eine nicht eingedrehte Sehne bringen?

Man verzeihe mir bitte meine Unwissenheit.


Offline von Hermannsburg

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Ich zweifle auch. Nicht an dem Ballooning Effekt, an dem Bild. Das ist für mich technisch zu schlecht um eine eindeutige Aussage treffen zu können.

Ist es unter nicht Laborbedingungen  möglich ein scharfes Bild hinzubekommen.
1/12.000 ist ha mal nicht schlecht. Wir reden aber hier von Serien mit extrem kurzen Belichtungszeiten bei ISO 200 oder noch besser und enorm Licht.
Wer hat sowas schon zu Hause rumliegen.

Neugierig bin ich ja auch mal sowas zu sehen....
Ich weiß, erfahrene Bogenschützen zweifeln und haben bei Formulierung Ihrer Skepsis offensichtlich nicht genau genug den Filamen- und Strang-Aufbau einer Bogensehne berücksichtigt, die genauso nach etlichen Passen so reagiert, wie es auf dem Foto ersichtlich ist. Aber gut, ich habe seinerzeit eine hinlängliche Diskussion geführt, die ich hier nicht wiederholen möchte. Insofern warte ich eben auch auf die Ergebnisse der in Aussicht gestellten Versuche.
Gruß
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Offline hara

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also hab mal miterlebt, dass eine zu lange Sehne mittels Knoten gekürzt wurde - beim zweiten Schuß war Schluß!
Seilriss und gehöriger Schreck.
WU WEI


Offline von Hermannsburg

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Jetzt nur mal so aus reinem Interesse .......

welchen Vorteil soll eine nicht eingedrehte Sehne bringen?

Man verzeihe mir bitte meine Unwissenheit.
helmut10, nach meiner Ansicht absolut keinen.Die Benutzung einer solch zu kurzen  Sehne hat eher Nachteile, ähnlich wie bei Autoreifen, die mit zu geringem Luftdruck gefahren werden. Eine nicht eingedrehte Sehne verliert ihre Kompaktheit, die frei liegenden Stränge und Filamente werden z. B. beschädigungsanfälliger. Ich habe darüber ausführlicher in dem Magazin Traditionell Bogenschießen (erwähnt von Kreta) berichtet.
Aber es kommt vor, dass von der Stange gekaufte preiswerte Fertigsehnen entweder zu lang oder zu kurz ausfallen. Dann ensteht bei einer zu kurzen Sehne die Problematik, über die wir hier diskutieren.
Gruß
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Offline von Hermannsburg

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Abwarten auf den Sommer.
Meine Sony RX100 V kann 1/12800 bei 1000 fps. Aber das Licht ist die nächsten Monate das Problem…

Zumindest hab ich noch viel Zeit, eine Testsehne zu bauen.
Plan:
1. Shot: eingedreht, normal Wachs
2. Shot: mit Knoten so weit verkürzen, dass die Sehne nicht mehr eingedreht werden muss, normal Wachs
3. Shot: wie 2, jedoch Sehne entwachst

Spricht was dagegen?
Treppenwangenrollator,
Danke für die in Aussischt gestellten Versuche.
In Deinem Punkt 2 spricht dagegen, dass die eine ausreichend lange Sehne durch Abknoten verkürzen willst. Das funktioniert natürlich nicht und zeigt mir, dass Du die Arbeitsweise einer Sehne und die Auswirkungen auf Strang- und Filamente nicht gut genug kennst (im Übrigen ist das ziemlich fahrlässig, Knoten in die Sehne zu flechten.
Du mußt schon eine wirklich zu kurze Sehne wickeln und diese auch tesen.
Gruß
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Offline Treppenwangenrollator

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Hilf mir bitte auf die Sprünge. Was spricht dagegen, dass man für diese Versuche die Sehne mit Knoten in unmittelbarer Nähe zur Wicklung verkürzt?
Sollte die Sehne reissen, kann ich ja immer noch eine neue kürzere bauen.
Der Verkürzungsknoten muss halt noch ermittelt werden. damit die Stränge auch gleichmäßig belastet werden. Ist klar. Aber da lässt sich bestimmt was finden…
« Letzte Änderung: November 18, 2023, 04:31:57 Nachmittag von Treppenwangenrollator »


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Hilf mir bitte auf die Sprünge. Was spricht dagegen, dass man für diese Versuche die Sehne mit Knoten in unmittelbarer Nähe zur Wicklung verkürzt?
Sollte die Sehne reissen, kann ich ja immer noch eine neue kürzere bauen.
Der Verkürzungsknoten muss halt noch ermittelt werden. damit die Stränge auch gleichmäßig belastet werden. Ist klar. Aber da lässt sich bestimmt was finden…

Ach du meinstes wirklich einen Knoten?
Ich dachte du meinst unten einen Bogenbauerknoten, dann kannst die Sehne ja auch im eingedrehten Zustand verstellen. :GoodJob:
Zur Anmerkung....
es sollte dann aber schon ein Bogen länger wie 64" sein, denn um so länger, um so eher wird der Effekt erreicht, denke ich.
Und das zuggewicht sollte eher niedrig sein, denn ein Zuggewicht über 45lb oder so, wird das aufblasen auch eher verhindern. ;)
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Online Grizzly

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@ von Hermannsburg: Mir ist der Effekt logisch und nachvollziehbar, daran zweifle ich wirklich nicht.

Das Bild ist mir  einfach nur, was die Schärfe angeht, zu schlecht um den Effekt auch wirklich erkennen zu können. Ich habe eine bildliche Vorstellung im Kopf, aber ich will es auch sehen können.

Sorry, ist halt meine Ausbildung .Hinterfragen und nur was man messen, zählen oder wiegen kann ist existent.  :schuldig:

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Offline Kreta

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Grizzly eine super gut gemachte Aufnahme könnte da sicherlich Gewissheit bringen.

Aber eines muss man schon sagen. Eingedreht wird die Sehne zum Seil also praktisch wie ein Kabel. Bei losen Strängen ist es ja auch logisch, daß sich die durch kleinste Spannungsunterschiede beim Herstellen (sind de facto unvermeidlich - ausser mit high tech Ausrüstung) auch dann in der Bewegung unterschiedlich verhalten. Leichte Spannungsabweichungen der einzelnen Stränge machen dann eben diesen Ballooning effect.

Das Bild von Walter würde diese These für mich stützen, da die Mittenwicklung für mich schärfer aussieht, als die Sehnenstränge darüber. Ebenso untermauert das Aussehen der aufgefächerten Sehne diese These.

Gewissheit werden wir erst haben, wenn jemand das mit entsprechender Ausrüstung zweifelsfrei beweisen kann.

Lg


Offline von Hermannsburg

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Hilf mir bitte auf die Sprünge. Was spricht dagegen, dass man für diese Versuche die Sehne mit Knoten in unmittelbarer Nähe zur Wicklung verkürzt?
Sollte die Sehne reissen, kann ich ja immer noch eine neue kürzere bauen.
Der Verkürzungsknoten muss halt noch ermittelt werden. damit die Stränge auch gleichmäßig belastet werden. Ist klar. Aber da lässt sich bestimmt was finden…
Teppichwangenrollator,
hast Du auf dem Foto an der Sehne Knoten gesehen?
Und außerdem, Knoten zur Längenverkürzung in einer Endlossehne, da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich!
Gruß
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Offline von Hermannsburg

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@ von Hermannsburg: Mir ist der Effekt logisch und nachvollziehbar, daran zweifle ich wirklich nicht.

Das Bild ist mir  einfach nur, was die Schärfe angeht, zu schlecht um den Effekt auch wirklich erkennen zu können. Ich habe eine bildliche Vorstellung im Kopf, aber ich will es auch sehen können.

Sorry, ist halt meine Ausbildung .Hinterfragen und nur was man messen, zählen oder wiegen kann ist existent.  :schuldig:
Grizzly,
kein Problem, wenn Du Zweifel und Dich mit eindeutigen Abbildungen überzeugen möchtest.
Gruß
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