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3. nimm ein 25"er, wenn bei einem kleinen MT auf längere Entfernungen die Hand den Visierpin verdeckt, beginnst Du von vorne
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Das verstehe ich nicht ganz. Dazu müsste der Visierpin
weit unter der Pfeillinie stehen, oder?
@Fragensteller:
Pin-Gewinde vs. Montagegewinde: wie Pfeigrod schon schrieb, handelt es sich hierbei um unterschiedliche Stellen am Bogen. Beide Gewinde sind anscheinend standardisiert, zumindest ist mir kein aktuelles Mittelteil oder Visier mit anderen Gewinden bekannt. Beim Pin-Gewinde gibt es einen Unterschied zwischen Recurve- und Compoundvisieren, aber das braucht Dich nicht zu interessieren. Auf jeden Fall aber ein Recurve-Visier besorgen, denn Compoundvisiere haben zusätzlich zum anderen Pin-Gewinde einen deutlich kürzeren Visierschlitten bzw. kleineren Einstellungsbereich. Der große Einstellungsbereich ist aber beim Recurve durchaus notwendig, da die Pfeilgeschwindigkeiten deutlich geringer sind als beim Compound und deshalb der Unterschied zwischen einer 10 m und 70 m-Visiereinstellung deutlich größer ausfällt. Aber das nur so am Rande.
Klickerblechstärke:Auf Nummer sicher gehst Du mit der dünnsten Blechstärke. Jedoch hab ich mit meinem 0,25er auch noch keine Probleme gehabt, auch nicht bei sehr weich eingestelltem Button. Das hängt auch davon ab, wie stark der Klicker vorgespannt/vorgebogen ist.
Mittelteil- und Wurfarmlänge:Das ist eine Frage, die hier wahrscheinlich nicht abschließend zu beantworten ist. Das würde ich an Deiner Stelle wirklich mit dem Übungsleiter/Trainer besprechen.
Ich kann Dir aber ein paar Überlegungen mitgeben:
1.: Schussverhalten 23" mit Medium-WAs vs. 25" mit Short-WAs ergeben beide einen 66"-Bogen. Inwieweit oder ob sich das Schussverhalten unterscheidet, kann ich mangels Direktvergleich nicht sagen. Bei der Mittelteillänge würde ich zu einem 25"er tendieren. Je nach Ankerposition und Gesichtsgeometrie kann der Bereich der oberen Wurfarmtasche dem Visierpin in hoher Einstellung (kurze Schussdistanz) recht nahe kommen. Mich irritiert das, Anderen ist das wiederum egal. Aber warum ein Risiko eingehen? Ein 23"er MT ist meist etwas leichter als ein 25"er. Das kann bei niedrigen Zuggewichten wiederum von Vorteil sein.
Bei den Wurfarmen ist es so, dass die Günstigen nur unidierektional laminiert sind. Das bedeutet, dass die Verwindungssteifigkeit gegenüber teureren WAs teils deutlich schlechter ausfällt. Die Verwindunsanfälligkeit steigt aber auch mit der Länge (probier das mal mit einem 30 cm-Plastiklineal aus), was für möglichst kurze Wurfarme sprechen würde. Es handelt sich aber dabei nur um einen Vorteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich, aber für’s gute Gewissen?
Kürzere Wurfarme haben auch eine geringfügig geringere bewegte Masse, was im Grenzbereich der Pfeilgeschwindigkeit und somit der erzielbaren Reichweite zu Gute kommt.
Medium oder Long Wurfarme haben im Fall der Honoric einen geschätzt 15-20 € höheren Wiederverkaufswert gegenüber Short WAs. Wie bereits erwähnt, werden diese WAs wahrscheinlich nur eine Zwischenstufe darstellen, sofern Deine Tochter den Bogensport weiter verfolg.
Dann noch:
Springer hat es bereits in Antwort #1 richtig erwähnt und ein entsprechendes Vido verlinkt. Wie harmoniert denn der Bogen bzw. die Sehne im Auszug mit der Gesichtsgeometrie und Ankerposition? Dazu kann hier niemand einen „richtigen“ Ratschlag geben. Dazu müssten wir Deine Tochter live, in Farbe und in Aktion begutachten können. Je nach Anker und Gesichtsform können sehr unterschiedlich Bogenlängen, die von der Standardtabelle abweichen, die Besseren sein. Hierzu konsultierst Du am Besten wieder den Übungsleiter/Trainer und stellst gezielt diese Frage. Wobei Übungsleiter hier evtl. nicht ausreichend sensibilisiert sind. Dieses Thema wurde zumindest in meiner VÜL-Ausbildung mit keinem Wort erwähnt.
Aber: in einem frühen Stadium kann sich noch vieles ändern, auch der Ankerpunkt…
Zuggewicht:Deine Tochter schießt den 24 #-Matrix jetzt wie lange mit wie vielen Trainingseinheiten/absolvierten Schüssen?
Besteht sie damit den 10 Sekunden Halte- und 10 Sekunden Pause-Test mit 10 Wiederholungen?
Dann würde ich wirklich mehr als 2 # raufgehen. Gerade die jungen Mädels überraschen mich immer wieder. Sie können (im Durchschnitt) Anweisungen besser umsetzen als gleichaltrige Jungs oder Erwachsene und haben oft ein sehr gutes Körpergefühl. Dadurch ist es ihnen möglich, die richtigen Muskelgruppen schon in einem frühen Trainingsstadium zu benutzen und entsprechend krafteffizient zu „arbeiten“. Es kommt auch vor, dass sich mit niedrigen Zuggewichten Fehler einschleichen, die mit einer Erhöhung schnell verschwinden, weil man manches erst mit mehr Gegenkraft richtig spürt. Oder anders rum, wenn das höhere Zuggewicht nicht zur Kraft bzw. Trainingszustand passt. Wenn Deine Tochter bei oben erwähntem Test schon bei 5 oder weniger Wiederholungen aussteigt, würde ich gar nicht (auch keine 2 #) mit dem Zuggewicht raufgehen, dann muss erst noch an der Kraft gearbeitet werden.
Aber, auch hier, was sagt der VÜL/Trainer? Der ist schließlich am nächsten dran und kann das besser beurteilen als wir hier aus der Ferne.