Archers Campfire

Recurve ILF Bogen für Jugendliche, gelegentliche Wettkämpfe


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243

3. nimm ein 25"er, wenn bei einem kleinen MT auf längere Entfernungen die Hand den Visierpin verdeckt, beginnst Du von vorne  :wuerg:


Das verstehe ich nicht ganz. Dazu müsste der Visierpin weit unter der Pfeillinie stehen, oder?


@Fragensteller:
Pin-Gewinde vs. Montagegewinde:
wie Pfeigrod schon schrieb, handelt es sich hierbei um unterschiedliche Stellen am Bogen. Beide Gewinde sind anscheinend standardisiert, zumindest ist mir kein aktuelles Mittelteil oder Visier mit anderen Gewinden bekannt. Beim Pin-Gewinde gibt es einen Unterschied zwischen Recurve- und Compoundvisieren, aber das braucht Dich nicht zu interessieren. Auf jeden Fall aber ein Recurve-Visier besorgen, denn Compoundvisiere haben zusätzlich zum anderen Pin-Gewinde einen deutlich kürzeren Visierschlitten bzw. kleineren Einstellungsbereich. Der große Einstellungsbereich ist aber beim Recurve durchaus notwendig, da die Pfeilgeschwindigkeiten deutlich geringer sind als beim Compound und deshalb der Unterschied zwischen einer 10 m und 70 m-Visiereinstellung deutlich größer ausfällt. Aber das nur so am Rande.

Klickerblechstärke:

Auf Nummer sicher gehst Du mit der dünnsten Blechstärke. Jedoch hab ich mit meinem 0,25er auch noch keine Probleme gehabt, auch nicht bei sehr weich eingestelltem Button. Das hängt auch davon ab, wie stark der Klicker vorgespannt/vorgebogen ist.

Mittelteil- und Wurfarmlänge:
Das ist eine Frage, die hier wahrscheinlich nicht abschließend zu beantworten ist. Das würde ich an Deiner Stelle wirklich mit dem Übungsleiter/Trainer besprechen.
Ich kann Dir aber ein paar Überlegungen mitgeben:
1.: Schussverhalten 23" mit Medium-WAs vs. 25" mit Short-WAs ergeben beide einen 66"-Bogen. Inwieweit oder ob sich das Schussverhalten unterscheidet, kann ich mangels Direktvergleich nicht sagen. Bei der Mittelteillänge würde ich zu einem 25"er tendieren. Je nach Ankerposition und Gesichtsgeometrie kann der Bereich der oberen Wurfarmtasche dem Visierpin in hoher Einstellung (kurze Schussdistanz) recht nahe kommen. Mich irritiert das, Anderen ist das wiederum egal. Aber warum ein Risiko eingehen? Ein 23"er MT ist meist etwas leichter als ein 25"er. Das kann bei niedrigen Zuggewichten wiederum von Vorteil sein.
Bei den Wurfarmen ist es so, dass die Günstigen nur unidierektional laminiert sind. Das bedeutet, dass die Verwindungssteifigkeit gegenüber teureren WAs teils deutlich schlechter ausfällt. Die Verwindunsanfälligkeit steigt aber auch mit der Länge (probier das mal mit einem 30 cm-Plastiklineal aus), was für möglichst kurze Wurfarme sprechen würde. Es handelt sich aber dabei nur um einen Vorteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich, aber für’s gute Gewissen?
Kürzere Wurfarme haben auch eine geringfügig geringere bewegte Masse, was im Grenzbereich der Pfeilgeschwindigkeit und somit der erzielbaren Reichweite zu Gute kommt.
Medium oder Long Wurfarme haben im Fall der Honoric einen geschätzt 15-20 € höheren Wiederverkaufswert gegenüber Short WAs. Wie bereits erwähnt, werden diese WAs wahrscheinlich nur eine Zwischenstufe darstellen, sofern Deine Tochter den Bogensport weiter verfolg.
Dann noch:
Springer hat es bereits in Antwort #1 richtig erwähnt und ein entsprechendes Vido verlinkt. Wie harmoniert denn der Bogen bzw. die Sehne im Auszug mit der Gesichtsgeometrie und Ankerposition? Dazu kann hier niemand einen „richtigen“ Ratschlag geben. Dazu müssten wir Deine Tochter live, in Farbe und in Aktion begutachten können. Je nach Anker und Gesichtsform können sehr unterschiedlich Bogenlängen, die von der Standardtabelle abweichen, die Besseren sein. Hierzu konsultierst Du am Besten wieder den Übungsleiter/Trainer  und stellst gezielt diese Frage. Wobei Übungsleiter hier evtl. nicht ausreichend sensibilisiert sind. Dieses Thema wurde zumindest in meiner VÜL-Ausbildung mit keinem Wort erwähnt.
Aber: in einem frühen Stadium kann sich noch vieles ändern, auch der Ankerpunkt…

Zuggewicht:
Deine Tochter schießt den 24 #-Matrix jetzt wie lange mit wie vielen Trainingseinheiten/absolvierten Schüssen?
Besteht sie damit den 10 Sekunden Halte- und 10 Sekunden Pause-Test mit 10 Wiederholungen?
Dann würde ich wirklich mehr als 2 # raufgehen. Gerade die jungen Mädels überraschen mich immer wieder. Sie können (im Durchschnitt) Anweisungen besser umsetzen als gleichaltrige Jungs oder Erwachsene und haben oft ein sehr gutes Körpergefühl. Dadurch ist es ihnen möglich, die richtigen Muskelgruppen schon in einem frühen Trainingsstadium zu benutzen und entsprechend krafteffizient zu „arbeiten“. Es kommt auch vor, dass sich mit niedrigen Zuggewichten Fehler einschleichen, die mit einer Erhöhung schnell verschwinden, weil man manches erst mit mehr Gegenkraft richtig spürt. Oder anders rum, wenn das höhere Zuggewicht nicht zur Kraft bzw. Trainingszustand passt. Wenn Deine Tochter bei oben erwähntem Test schon bei 5 oder weniger Wiederholungen aussteigt, würde ich gar nicht (auch keine 2 #) mit dem Zuggewicht raufgehen, dann muss erst noch an der Kraft gearbeitet werden.
Aber, auch hier, was sagt der VÜL/Trainer? Der ist schließlich am nächsten dran und kann das besser beurteilen als wir hier aus der Ferne.
« Letzte Änderung: März 10, 2024, 10:11:41 Vormittag von Treppenwangenrollator »


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
Was mir gerade noch eingefallen ist:
meine ersten Spielereien mit Visier und anderem Wäscheständerbauteilen hab ich mit dem 23" Kinetic Ember gemacht. Damit ist eine Pfeilauflage vom Typ Shibuya Ultima oder Decut Nova (2) nicht sinnvoll benutzbar, da das Mittelteil nicht entsprechend weit über Mitte geschnitten ist. Man kommt zwar noch auf Centerstellung, allerdings hat dann der Buttonstift nicht mal 1 mm Bewegungsmöglichkeit, bevor der Pfeil die Auflage seitlich touchiert. Bei einem solchen Mittelteil ist dann eine Pfeilauflage vom Typ Avalon Classic/Spigarelli ZT nötig.


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Vielen vielen Dank mal wieder.

Beim Stabi würde ich den "WIN&WIN WNS SAT Monostabilisator" nehmen, soll ich da den kürzesten (26") nehmen?

Grüße


Offline Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3335
Vielen vielen Dank mal wieder.

Beim Stabi würde ich den "WIN&WIN WNS SAT Monostabilisator" nehmen, soll ich da den kürzesten (26") nehmen?

Grüße

26" ist OK, kannst ja später mit einem Extender zwischen Bogen und Spinne verlängern. Nimm den, der farblich am besten zum Bogen passt. Vibration etc ist bei leichten Bögen kein Thema, es geht nur um die Balance des Bogens. Das machen alle gleich gut. Nimm 1-Unzen-Scheiben als Gewicht, die 5er Blöcke könnten schon zuviel sein.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Danke Landhub bzgl. Stabi

Deine Tochter schießt den 24 #-Matrix jetzt wie lange mit wie vielen Trainingseinheiten/absolvierten Schüssen?
Besteht sie damit den 10 Sekunden Halte- und 10 Sekunden Pause-Test mit 10 Wiederholungen?
Dann würde ich wirklich mehr als 2 # raufgehen. Gerade die jungen Mädels überraschen mich immer wieder. Sie können (im Durchschnitt) Anweisungen besser umsetzen als gleichaltrige Jungs oder Erwachsene und haben oft ein sehr gutes Körpergefühl. Dadurch ist es ihnen möglich, die richtigen Muskelgruppen schon in einem frühen Trainingsstadium zu benutzen und entsprechend krafteffizient zu „arbeiten“. Es kommt auch vor, dass sich mit niedrigen Zuggewichten Fehler einschleichen, die mit einer Erhöhung schnell verschwinden, weil man manches erst mit mehr Gegenkraft richtig spürt. Oder anders rum, wenn das höhere Zuggewicht nicht zur Kraft bzw. Trainingszustand passt. Wenn Deine Tochter bei oben erwähntem Test schon bei 5 oder weniger Wiederholungen aussteigt, würde ich gar nicht (auch keine 2 #) mit dem Zuggewicht raufgehen, dann muss erst noch an der Kraft gearbeitet werden.

Das habe ich ganz übersehen. Also Kraft hat sie schon, Deinen Test hat sie problemlos und ohne große Anstrengung mit dem 24# Bogen geschafft. Sie macht auch einmal in der Woche Boxen. Der Trainer hat gesagt 26-28#. Ich würde schon gern auf 28# gehen, will aber auch nicht, dass dies zu irgendwelchen Verletzungen führt.



Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
… Deinen Test hat sie problemlos und ohne große Anstrengung mit dem 24# Bogen geschafft. Sie macht auch einmal in der Woche Boxen. Der Trainer hat gesagt 26-28#. Ich würde schon gern auf 28# gehen, will aber auch nicht, dass dies zu irgendwelchen Verletzungen führt.

Das ist nicht mein Test, den hat man uns beim VÜL-Lehrgang mitgegeben. Bei meiner Lehrgangstruppe war bei Wiederholung 9 nur noch einer dabei, der nicht ausgestiegen ist (ich ;D). Und das sind alles aktive Bogenschützen, die auch in Turnieren teilnehmen.
Eine Verletzungsgefahr sehe ich in dem Bereich nicht, zumal Deine Tochter auch regelmäßig unter Anleitung trainiert.
Kritischer ist hier die Ausdauer. 90 Pfeile im Turnier (72 plus Einschießen) sind schon recht anstrengend und hauen wegen des Stresses meiner Erfahrung nach ungefähr so rein wie die dreifache Schusszahl im Training…


Wenn Deine Tochter den Test wirklich „ohne große Anstrengungen“, also anaerober Bereich erst in den letzten Wiederholungen, absolviert hat, halte ich 28 # durchaus für angebracht - sofern der VÜL/Trainer dazu grünes Licht gibt.
Gibt es in dem Verein keinen Bogen mit 28-30 # mit dem sie den Test wiederholen kann?
Die 60 m für Turniere im Freien (Jugend Recurve) dürften mit diesem Zuggewicht schon locker drin sein.
Bei Zuggewichten oberhalb 25 # auf den Fingern muss man auch auf das Bogengewicht nicht mehr ganz so aufpassen.


Offline Kuckingen

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 823
Sportarten die sich mit dem Bogenschießen ergänzen und gut für die Ausdauer sind kann ich empfehlen.

Tanzen ist so ein Sport. Also Walzer, Tango, die klassischen Gesellschaftstänze.

Rudern ist auch sehr gut.


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Vielen Dank nochmal für eure tolle Hilfe. Nehmen wir an es wird folgender Bogen:

25" Mittelteil mit Short ILF Wurfarmen mit 28#. Ergibt 66" Bogen. Darauf eine Fast Flight Sehne mit 14 Strängen. Hinzu kommen noch Anbauteile wie Visier, Button, Klicker, Stabi. Tochter ist 165 cm groß und hat 26,6" Auszug.

Kann mir jemand hierfür eine Empfehlung für passende Pfeile geben insb. Länge und Spine. Oder sollte man unbedingt den neuen Bogen abwarten und dort nochmal Auszug usw. messen?

Bisher hatten wir EASTON XX75 Jazz Alupfeil, Spine: 1416, Volle Länge, 2,3" Vanes. Die hatten wir damals für unter 6 Euro bekommen.

Viele Dank


Erbswurst

  • Gast
Alus sind eigentlich nicht mehr wirklich zeitgemäß aber kann man natürlich trotzdem nehmen.

Ich würde preiswerte Carbonschäfte empfehlen, 1000er Spine, erstmal volle Länge und kürzen dann nach Bedarf (Rohschafttest). Die Eigenmarken der Großhändler sind nicht schlecht, Skylon z.B.


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Danke  :yes:

Mit Carbon habe ich kein Problem. Also volle Länge und 1000er Spine?

Ich weiß nicht ob das hier erlaubt ist aber ich würde die oben erarbeitete Dinge bei arrowforge und/oder bogensportshop.eu bestellen. Wäre toll wenn ich die Pfeile dann dort mitbestellen könnte, Preis möglichst nicht viel höher als 6 Euro.


Offline helmut10

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 804
1000er Spine sollte schon mal nicht verkehrt sein.

Aber "volle Länge" (32 oder 33 Zoll) bei einem Auszug von 26,5 Zoll finde ich übertrieben  :upsidedown:

1000er, Spitzen mit 100 gn und 28 oder 28,5 Zoll Pfeillänge wäre meine Empfehlung.
Sollte weniger Spitzengewicht (und damit logischerweise Gesamtgewicht) erwünscht sein, einfach Schäfte mit höherem Spinwert wählen.


Erbswurst

  • Gast
Volle Länge natürlich nicht zum Schießen sondern um die Schäfte auf dem Platz nach den tatsächlichen Anforderungen kürzen zu können.

100gn halte ich persönlich für zu viel bei diesem Zuggewicht und für das Scheibenschießen. 70gn verwende ich bei ähnlichen Voraussetzungen.

Edit: wenn ich nicht selbst bauen wollen würde, nähme ich diese. Günstiger wird es wahrscheinlich kaum. Da ist sogar eine Breakoff Spitze dabei.
https://www.arrowforge.de/SKYLON-Radius-42-Carbonpfeil-mit-Vanes
« Letzte Änderung: Mai 22, 2024, 10:18:16 Vormittag von Erbswurst »


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Pfeile kürzen macht glaube ich keiner im Verein, habe ich zumindest noch nie gehört/gesehen. Müsste die Pfeile quasi fertig bestellen (können aber vom Händler gekürzt werden).

Bei den beiden Händlern finde ich in meiner Preisklasse folgende Pfeile mit 1000er Spine:

3,90 - 29" - AVALON Hybrid Carbonpfeil
3,99 - 29" - AVALON Tyro Carbonpfeil
5,04 - 32" - Avalon Classic 4.2 (Zuschnitt kostenlos möglich)
5,15 - 32" - Skylon Fertigpfeil Radius 4.2 (Zuschnitt kostenlos möglich)

Wäre da schon was Brauchbares für den Einstieg dabei? Kürzen dann auf 28,5 oder "vorsichtshalber" auf 29"?

Danke



Erbswurst

  • Gast
Noch nicht einmal kürzen und Spitzen kleben selbst? Okay....
Dann würde ich auf 1300 Spine gehen und 70gn Spitzen verbauen lassen, Pfeillänge 28 Zoll.


Offline Fragensteller

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Vielleicht mache ich es doch so, dass ich sie in voller Länge kaufe und dann selbst mit einem Rohrschneider auf Länge bringe. Nehmt ihr für das Einkleben irgendwas spezielles?

Und dann trotzdem 1300 oder wie anfangs empfohlen 1000er Spine?