Hallo zusammen,
ich gebe seit Jahren Kurse im Bogenschießen für Kinder und Jugendliche. Außerdem haben wir im Verein ein paar Kids.
Die erwähnten Scheibenauflagen mit verschiedenen Motiven sind ein gutes Ding. Es gibt heute eine große Auswahl davon.
Wenn man nur eine normale 80er Scheibenauflage hat kann man für die Ringfarben z.B. Lebensmittel festlegen: z.B. Gelb - Vanilleeis, Rot - Erdbeersoße, Blau - Heidelbeeren, Schwarz - Streusel, Weiß - Sahne. So stellt man sich ein schönes Menu zusammen. Man könnte die weißen und/oder auch die schwarzen Ringe für etwas Ekliges erklären (z.B. saure Milch und Asche). Das hat den Kids immer ganz viel Spaß gemacht.
Wenn die Lebensmittel nicht mehr erwünscht sind, kann man für jede Farbe ein Reiseland festlegen usw. usf. (Schiffsbruch-Spiel, von Gelb nach Weiß: Insel, Feuerring, Meer, schwarze Haie, giftige weiße Quallen) Man muss nur das Thema definieren und die Kinder finden schon selbst die richtigen Inhalte.
Dann kann man Fuchsjagt spielen:
Die Scheibenmitte (wenn austauschbar) ist der Fuchsbau - ansonsten grenzt man einen Bereich dafür mit Malerkreppband ein. In einer Runde schießen zwei Kinder/Jugendliche auf eine Scheibe mit 3 bzw. 6 Pfeilen. Einer ist der Fuchs, der andere ist der Jäger. Der Fuchs schießt zuerst. Steckt der Pfeil im Fuchsbau, kann der Fuchs nicht mehr gejagt werden und bekommt dafür einen Punkt. Steckt der Fuchs-Pfeil außerhalb des Baus, kann der Jäger ihn jagen, d.h. er versucht mit seinem Pfeil in die Nähe des Fuchs-Pfeils zu kommen. Gejagt/erwischt gilt z.B. dann, wenn der Abstand zwischen Fuchs- und Jägerpfeil nicht länger als die Federnlänge ist. In der nächsten Runde werden die Rollen getauscht.
Des weiteren kann aus einem komischen/ungewöhnlichen Stand geschossen werden: Auf einem Bein stehend, auf den Knien, im Sitzen, auf einem Wackelbrett oder aus dem Rückwärts-Stand. Oder auch Blindschießen: Man schließt die Augen kurz vor dem Lösen, d.h. wenn der Pfeil sicher aufs Ziel zeigt. Man kann komplett blind schießen (eher mit älteren Jugendlichen), dann aber mit einem Partner. Der "blinde" Schütze lässt sich von seinem Partner dirigieren - höher, tiefer, mehr nach rechts oder nach links. Wenn sich daraus mehrere Teams ergeben, kann man einen Teamwettbewerb machen.
Geometrische Formen-Schießen: Man steckt mit den Pfeilen so zu sagen die Eckpunkte ab. Mit einer Schnur kann man dann die geschossenen Formen "zeichnen".
Schießen um die Wette: Zwei Partner schießen mit max. 6 Pfeilen auf einen kleinen Luftballon. Derjenige, der den Luftballon trifft, bekommt in der Runde einen Punkt.
Parcours auf der Scheibe. Mit den Spots wird ein "Parcours" auf der Scheibe gestaltet. Die Spots bekommen die Zahlen von z.B. 1 bis 10. Man muss die Spots in der nummerischen Reihenfolge treffen, damit man zum Ziel kommen kann. Die Nummerierung der Pfeile wird empfohlen.
Wir im Verein haben auch ein paar 3D-Ziele, die nicht mehr für den Parcours geeignet sind, vor die Scheiben gestellt. Die Kids schießen begeistert darauf.
Im Verein kann man ein Turnier ausschließlich für Kinder und Jugendliche veranstalten. Dafür sollen genug Preise vorhanden sein :-). Die Wettkampfregeln sollen auch an das Alter und Können der Kinder und Jugendlichen angepasst werden. Es empfiehlt sich, keine klassischen Scheibenauflagen zu verwenden, sondern nur Spots. Dann ist die Wertung viel einfacher - Treffer/kein Treffer.
In unserem Verein, der eher traditionell ausgerichtet ist, haben wir die Kids auf den Bogenparcours in der Nähe mitgenommen. Das war ein Fest für die kleinen.
Ich hoffe, diese Tipps werden für ein paar Wochen reichen.
Gruß
Gleb
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