Archers Campfire

Die Frage nach dem Spine, Theorie und Praxis!?


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Roscho: Ja, richtig. Ich hätte nicht Paradoxon, sondern besser „Durchbiegung“ schreiben sollen.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Zecky

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Das bringt doch etwas Licht ins Dunkel. Vielen Dank für eure Beiträge. Wenn ich das jetzt mal auf meine Erfahrung runterbreche: Der Recurve (Weick Cobra) ist sogar leicht über Mitte geschnitten. Das heißt, er ist sehr tolerant gegenüber Pfeilen mit unterschiedlichen Spines. Und die teilweise sehr hohen dynamischen Spinewerte, die z.B. ein Stu Miller Rechner ausgibt stellen dann eher die mögliche Spannbreite für „passende“ Schäfte dar und nicht eine konkrete Empfehlung.


Online roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8092
Dazu kommt das der Stu Miller Rechner seit Jahren (Jahrzehnten) nicht überarbeitet wurde und aktuelles Material nicht berücksichtigt
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Stringwistler

  • Foren-Schatz
  • Meister Feuerholznachleger
  • ******
    • Beiträge: 9969
  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....

zitat:
Und trotzdem schieß ich lieber die Dickeren, weil es mehr Komponenten zur Auswahl gibt und die deutlich robuster sind


Guido, Deine Vorliebe für "dicke" Carbonschäfte lasse ich gelten.

Eine der von Dir genannten Vorzüge, nämlich dass sie robuster sind, wage ich aber zu bezweifeln.

Die Steifheit eines Rohrs (und nichts anderes ist ein Carbonschaft) wird durch den Außendurchmesser und der Wandstärke bestimmt. Das heißt, ein "dünner" Pfeil musst eine deutlich größere Wandstärke haben, um den gleichen Spinewert (Steifheit) zu erreichen, wie ein dicker Pfeil.
Ein Beweis dafür ist auch, dass dünne Pfeile (bis auf ganz wenige Ausnahmen) ein höheres Schaftgewicht (Gpi) haben, als "dicke" Pfeile mit identischem Spinewert.

Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass dünne Pfeile deutlich robuster sind, als vergleichbare Pfeile mit größerem Durchmesser.


Da hast du wohl Recht Helmut, beim Schaft selbst.
Aber mit verbauten Komponenten und du weißt daß ich vorne 160 gn+ schieße, sind die dickeren im Vorteil weil dadurch das Gewicht (100gn Insert 60-85gn Spitze) in den Schaft wandern kann und somit einen erheblich kürzeren Hebel zum krumm werden hat.
Zudem sind die Spitzen der dünnen Schäfte, egal welche, bei meinen Schießkünsten beim kleinsten Fehlschuss mit harten Treffern krumm, trotz Prot.Ringe.
Hier mal im Schaft eine Spitze wieder zu richten bei 4,2mm.... fast unmöglich, die bricht sofort ab.
Bei einem Messinginserts mit eingeschraubter Spitze, hab ich schon mehrmals welche mit 10er Ringschlüssel im Pfeil gerichtet, ohne daß was gebrochen ist.
So habe ich das gemeint.
Aber jetzt wieder zurück..... :ontopic:
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
@ Zecky:
hast Du den Blankschafttest nur auf eine Entfernung gemacht oder auf mehrere (z. B. 10-30 m in 5m-Schritten)?


Offline Zecky

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45

Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
O. K.
Dann kann der Zufällig-die -richtige-Entfernung-erwischt-Fehler ausgeschlossen werden. Mir kommt die Pfeilkonfiguration auch recht weich vor. Keine Ahnung, warum das so ist, jedenfalls nicht an einer Gutmütigkeit durch Schnitt über Mitte/Centerstellung Pfeil. Auch wenn es hier noch so viele schreiben, es stimmt ganz einfach  nicht.

Wie ist denn die Lage des vorderen Schwingknotens des Pfeiles im Verhältnis zum Button im Vollauszug?
Wie viel Gewicht ist am Heck verbaut? (Naturfeder oder große Vanes? Stecknocke oder Pin-Bushing? Protectorring?)
« Letzte Änderung: März 09, 2024, 11:02:30 Vormittag von Treppenwangenrollator »


Online Grizzly

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1806
EinevCobra und Button?

Blasphemie!

Zu Poden mit dem Purschen!!!
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
Ohje, da bin ich über die Terminologischen Differenzen zwischen Scheibenschützen und Tradis gestolpert. Wenn ich Recurve lese/höre, ist das für mich immer gleich die olympische Vollausstattung. Ich vergaß, dass das im Tradi-Bereich doch etwas anders ist. Mea culpa…

Dann stell ich die Frage nochmal anders:
Wie ist denn die Lage des vorderen Schwingknotens des Pfeiles im Verhältnis zur seitlichen Anlage/Berührungspunkt im Bogenfenster im Vollauszug?
Zusätzlich noch: Wie ist denn die Standhöhe eingestellt?
« Letzte Änderung: März 09, 2024, 11:16:27 Vormittag von Treppenwangenrollator »


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Die Lage der Schwingknoten ist erstmal nur abhängig von den Pfeilwerten (Länge, Spine, Spitzengewicht etc.)
Das Verhältnis zum Anlagepunkt (evtl. Button) ergibt sich aus der Gesamtgeometrie.
Ist deine Frage, wie sich dieses Verhältnis auf die Pfeilbewegung auswirkt?
Das wäre eine Formel mit vielen Faktoren (dynamischer Spine, Überstand Pfeilspitze usw.).
Idealerweise gleitet der Schaft beim Ablass nur sehr kurz über den Anlagepunkt, am Anfang der ersten Durchbiegung.
Dazu müsste z.B. der vordere Schwingknoten möglichst weit hinter den Anlagepunkt (Richtung Nockende) liegen.
Weitere Einflüsse sind z.B. Beschleunigung, Auslenkung durch die Fingerspitzen und ggf. auch das Offcenter.
« Letzte Änderung: März 09, 2024, 12:50:16 Nachmittag von kungsörn »
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
Die Lage der Schwingknoten ist erstmal nur abhängig von den Pfeilwerten (Länge, Spine, Spitzengewicht etc.)
Das Verhältnis zum Anlagepunkt (evtl. Button) ergibt sich aus der Gesamtgeometrie.
Ist deine Frage, wie sich dieses Verhältnis auf die Pfeilbewegung auswirkt?

Ich frage, weil die Lage des vorderen Schwingknotens Einfluss auf das Ergebnis des Blankschafttests hat.
Wenn der Schwingknoten mit der seitlichen Anlage übereinstimmt oder sogar vor dieser (in Richtung Spitze) liegt, zeigt der Blankschafttest falsch steif an (auch wenn der Pfeil nachweislich zu weich ist). Das sorgte bei mir schon öfter für ein erstauntes Gesicht, wenn der Pfeil nach dem Kürzen plötzlich weicher anzeigt - bis ich auf diesen Zusammenhang gekommen bin. Eine Erklärung dafür hab ich allerdings noch nicht gefunden.


Offline Zecky

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Standhöhe ist 8". Und ich schieß den Bogen  einfach mit einem Stück Leder auf dem Schelf. Schwingungsknoten bzw. wo die liegen...? Keine Ahnung.


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 243
Schwingungsknoten: das sind die beiden Punkte am Pfeil, die bei der Schingung quasi den Nullpunkt bilden.
Suche nach dem vorderen Schwingungsknoten:
1.: den Pfeil knapp vor der Befiederung locker zwischen 2 Finger nehmen und in der Mitte anschnipsen. Jetzt so lange den Haltepunkt am Pfeil verschieben, bis der Pfeil spürbar sehr lange schwingt (> 5 Sekunden). Jetzt hast Du ungefähr den hinteren Schwingungsknoten.
2.: weiter den Pfeil am hinteren Schwingungsknoten mit 2 Fingern halten, den Pfeil in der Nähe der Spitze an einer Tischkante aufliegen lassen, Pfeil anschnipsen. Jetzt so lange die Pfeilposition an der Tischkante verändern, bis kein Schnarren mehr zu vernehmen ist und der Pfeil frei schwingen kann. Den Berührungspunkt des Pfeils an der Tischkante jetzt markieren - voila, Du hast den vorderen Schwingungsknoten recht präzise ermittelt.


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Ich frage, weil die Lage des vorderen Schwingknotens Einfluss auf das Ergebnis des Blankschafttests hat.
Wenn der Schwingknoten mit der seitlichen Anlage übereinstimmt oder sogar vor dieser (in Richtung Spitze) liegt, zeigt der Blankschafttest falsch steif an (auch wenn der Pfeil nachweislich zu weich ist). Das sorgte bei mir schon öfter für ein erstauntes Gesicht, wenn der Pfeil nach dem Kürzen plötzlich weicher anzeigt - bis ich auf diesen Zusammenhang gekommen bin. Eine Erklärung dafür hab ich allerdings noch nicht gefunden.

Spekulation meinerseits dazu:
Liegt der vordere Schwingknoten vor der Auflage, sorgt die erste Durchbiegung dafür, dass dieser von der Auflage weggedrückt wird.
Während der Vorwärtsbewegung schiebt der gebogene Schaft den Knoten ggf. entlang der Auflage dazu noch weiter aus der Achse.
Dadurch bekommt der Pfeil einen Drift und erscheint zu hart.
Sicher kommen andere Effkte auch noch dazu. Durch den geänderten dynamischen Spine und Gewicht ändert sich beispielsweise auch die Beschleunigung und der Punkt, an dem sich die Nocke aus der Sehne löst.
Da die Sehne ja mit dem Nockende um die Bogenachse pendelt, hat das sicherlich auch Auswirkungen.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Zecky

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 45
Ich war heute auf dem Parcours. Hat super funktioniert. Pfeile fliegen ganz ausgezeichnet. Klar mit Federn fliegt fast alles, aber so gut hatte ich das selten. Und für meine Verhältnisse auch sehr gut getroffen. Wenn es funktioniert, dann funktioniert es halt. Ich lass das jetzt einfach mal so, auch wenn ich es nicht richtig verstehe.