Archers Campfire

Schieße ich noch intuitiv?


Offline Flotschi

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Ich schieße nun schon seit 13 Jahren traditionelle Bögen. Ich bin Autodidakt und habe lange sehr unregelmäßig geschossen. Ich hatte immer Probleme ein Zielsystem zu finden und war kurz davor das Bogenschießen sein zu lassen weil ich immer sehr unbefriedigende Ergebnisse erzielt habe. Vor ca. 3 Jahren bin ich eigentlich unbewusst auf intuitives Schießen umgestiegen und plötzlich ging es und machte wieder riesigen Spaß. Einfach nur ins Ziel starren machte mehr Laune als am Bogen irgend eine Referenz zum Zielen zu finden. Ich schaffte es nun zumindest immer gute 3er Gruppen zu schießen. Im Jänner hab ich mir einen 45 Pfund Langbogen gekauft (davor waren es 30 Pfünder). Ich habe mich dann auch mehr mit dem Thema "intuitives Schießen" auseinandergesetzt. Habe dann auch meinen Anker verändert:  Von Zeigefinge unter dem Mundwinkel zu Mittelfinger etwas über dem Mundwinkel da ich so wenn ich im Wald herumrenne und auf alte Baumstümpfe auf kurze Distanz ( ca 15 Meter) eindeutig besser treffe.
Ich habe jedoch seitdem den Pfeil peripher im Blickfeld. Ist das noch intuitives schießen? Ich meine das es schwierig ist wenn man hoch ankert einfach nur ins Ziel zu schauen ohne den Pfeil im Blick zu haben


Offline Waldgeist

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Moin Flual,
ad eins: Der Sprung von 30 auf 45 # war ja schon mal nicht ohne    ::)
Zu Deinem Anliegen: Warum ist es dir wichtig den Pfeil in Gänze zu sehen? Oder stört er dich gar?
Das intuitive Schießen (mit Treffen) ist vor allem eine Sache langjähriger Übung und Erfahrung; und da bist Du m.E. auf dem richtigen Weg. Meine Bögen liegen so von ca. 35 bis 43 #. Bin mit 1.87 m auch nicht gerade kurz geraten. Ich ankere mit dem Zeigefinger (RH) im  Mundwinkel, wobei der Daumen unter dem Jochbein liegt. In der Regel trifft mein erster Pfeil stets am Besten (Hunterrunde). Es sei denn, ich habe bereits im Schuss gemerkt, dass es nix wird. Dann greife ich mir den nächsten Pfeil.
Achso; ich schieße überwiegend 3 D - Parcour.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline helmut10

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Servus "Flual"

 "intuitiv/instinktiv"......ein Thema, das immer wieder für Diskussionen sorgt  :unschuldig:

Ich wage jetzt mal, meine Meinung hier einzustellen und behaupte, dass jeder!! Bogenschütze in seinem "Zielcomputer" (auch unbewusst) das Gesamtbild aus Ziel, Pfeil (-spitze) Bogen, Bogenhand /-arm, und Sehne wahrnimmt und sich anhand dessen ausrichtet.

 :pop:
« Letzte Änderung: April 08, 2024, 02:55:13 Nachmittag von helmut10 »


Offline lakeshooter

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  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Die nächste Runde in dieser "leidigen" Diskussion. Ich hol mal das Popcorn.

Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren


Offline Flotschi

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Moin Flual,
ad eins: Der Sprung von 30 auf 45 # war ja schon mal nicht ohne    ::)
Zu Deinem Anliegen: Warum ist es dir wichtig den Pfeil in Gänze zu sehen? Oder stört er dich gar?
Das intuitive Schießen (mit Treffen) ist vor allem eine Sache langjähriger Übung und Erfahrung; und da bist Du m.E. auf dem richtigen Weg. Meine Bögen liegen so von ca. 35 bis 43 #. Bin mit 1.87 m auch nicht gerade kurz geraten. Ich ankere mit dem Zeigefinger (RH) im  Mundwinkel, wobei der Daumen unter dem Jochbein liegt. In der Regel trifft mein erster Pfeil stets am Besten (Hunterrunde). Es sei denn, ich habe bereits im Schuss gemerkt, dass es nix wird. Dann greife ich mir den nächsten Pfeil.
Achso; ich schieße überwiegend 3 D - Parcour.
Ja der Sprung auf 45# war schon etwas überfällig. Als ich mit dem schießen begonnen habe war ich noch ein ziemlich dünnes Kerlchen und nun bin ich doch um ein vielfaches kräftiger. Der 45er fühlt sich schon ziemlich leicht an. :D Will mich langsam auf über 50# "hocharbeiten". Es ist mir nicht wichtig den Pfeil in der Gänze zu sehen und stören tut er auch nicht. Als ich noch tief geankert habe, ist mir der Pfeil nie aufgefallen und ich habe eigentlich nur den Punkt den ich treffen will gesehen. Jetzt habe ich eben den Pfeil peripher im rechten Auge und ich bin bin nicht sicher ob ich unbewusst über den Pfeil ziele. Im Endeffekt ist es egal da ich gut treffe aber ich hab mich jetzt länger mit dem Thema beschäftigt und bin mir jetzt nicht mehr sicher ob ich noch intuitiv schieße. Es kam häufig das Thema "Splitvision" vor also sozusagen ein Hybrid aus intuitiven schießen und schießen mit Zielsystem. Ich komme aber eher zu dem Schluss, dass es sich hierbei eigentlich auch nur um eine Form des intuitiven Schießens handelt.


Offline Flotschi

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Die nächste Runde in dieser "leidigen" Diskussion. Ich hol mal das Popcorn.


Oje! Ich wollte da jetzt nichts lostreten ;D. Ich tausche mich zum ersten Mal mit anderen Schützen aus und wusste nicht, dass dies so ein altes Thema ist.


Offline Flotschi

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Servus "Flual"

 "intuitiv/instinktiv"......ein Thema, das immer wieder für Diakussionen sorgt  :unschuldig:

Ich wage jetzt mal, meine Meinung hier einzustellen und behaupte, dass jeder!! Bogenschütze in seinem "Zielcomputer" (auch unbewusst) das Gesamtbild aus Ziel, Pfeil (-spitze) Bogen, Bogenhand /-arm, und Sehne wahrnimmt und sich anhand dessen ausrichtet.

 :pop:

Ja meine ich auch. Es ist ja schon physikalisch fast unmöglich exklusiv nur das Ziel im Auge zu haben.


Offline roscho

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Da beim Bogenschiessen die Augen "normalerweise" offen sind wird natürlich alles im Sehfeld mit wahr genommen, also auch der Pfeil, der Bogen und die Bogenhand.

Ich unterscheide -persönlich- zwischen einen unbewussten (instinktiven / intuitiven) Zielen und einem bewussten aktiven Zielen mit Referenzpunkten wie z.b. der Pfeilspitzen.

D.h. aus meiner Sicht schiesst du noch instiktiv/intuitiv solange du den Pfeil nur wahr nimmst und nicht AKTIV in den Zielvorgang mit einbaust.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Flotschi

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Da beim Bogenschiessen die Augen "normalerweise" offen sind wird natürlich alles im Sehfeld mit wahr genommen, also auch der Pfeil, der Bogen und die Bogenhand.

Ich unterscheide -persönlich- zwischen einen unbewussten (instinktiven / intuitiven) Zielen und einem bewussten aktiven Zielen mit Referenzpunkten wie z.b. der Pfeilspitzen.

D.h. aus meiner Sicht schiesst du noch instiktiv/intuitiv solange du den Pfeil nur wahr nimmst und nicht AKTIV in den Zielvorgang mit einbaust.

Danke für die klare Antwort :D Nein ich ziele nicht aktiv über den Pfeil. Er ist eben nur da und unterbewusst wahrscheinlich ein kleiner Referenzpunkt.


Offline Ulrich

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Ich schieße nun schon seit 13 Jahren traditionelle Bögen. Ich bin Autodidakt und habe lange sehr unregelmäßig geschossen. Ich hatte immer Probleme ein Zielsystem zu finden und war kurz davor das Bogenschießen sein zu lassen weil ich immer sehr unbefriedigende Ergebnisse erzielt habe. Vor ca. 3 Jahren bin ich eigentlich unbewusst auf intuitives Schießen umgestiegen und plötzlich ging es und machte wieder riesigen Spaß. Einfach nur ins Ziel starren machte mehr Laune als am Bogen irgend eine Referenz zum Zielen zu finden. Ich schaffte es nun zumindest immer gute 3er Gruppen zu schießen. Im Jänner hab ich mir einen 45 Pfund Langbogen gekauft (davor waren es 30 Pfünder). Ich habe mich dann auch mehr mit dem Thema "intuitives Schießen" auseinandergesetzt. Habe dann auch meinen Anker verändert:  Von Zeigefinge unter dem Mundwinkel zu Mittelfinger etwas über dem Mundwinkel da ich so wenn ich im Wald herumrenne und auf alte Baumstümpfe auf kurze Distanz ( ca 15 Meter) eindeutig besser treffe.
Ich habe jedoch seitdem den Pfeil peripher im Blickfeld. Ist das noch intuitives schießen? Ich meine das es schwierig ist wenn man hoch ankert einfach nur ins Ziel zu schauen ohne den Pfeil im Blick zu haben

Warum möchtest du diese Frage beantwortet haben? Ist einfach deine Art, Pfeile zu schiessen. Das Lable "Instinktiv" (oder "Intuitiv") gibt dem Pfeil keinen Mehrwert mit auf den Flug und lässt deine Korona nicht heller strahlen. Primär steht der Begriff für die Richtung, in die man denkt und für die Trainingsmethoden, die man anwendet. Fokus, Walkback, stufenloses einüben der Distanzen, ohne in Gaps und Metern zu denken.

Nenn es "Split Vision". Das ist unverfänglich und erklärt vieles.

Selber nehme ich den Pfeil oft wahr. Aber bei guten Schüssen erinnere ich mich meist nicht, den Pfeil gesehen zu haben.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Rose🌹

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Ich seh nur das Ziel. Das nenne ich fokussieren.
Wer mehr sieht, der kann es noch nicht.

🌹


Offline Manni

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Ich konzentriere mich nur aufs Ziel, alles andere nehme ich nicht wahr. Und wenn ich dann mal doch auf den Pfeil oder Bogenfenster achte, warum auch immer, geht es in die Hose.
Intuitives/Instinktives Schießen heißt für mich, nicht aktiv, nicht bewusst zu zielen. Mein Unterbewusstsein wird es trotzdem tuen und wenn ich dann treffe ist mir das auch schnuppe.
« Letzte Änderung: April 08, 2024, 05:14:19 Nachmittag von Manni »


Offline stöckchenschubser

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Ich seh nur das Ziel. Das nenne ich fokussieren.
Wer mehr sieht, der kann es noch nicht.

🌹


Wer nichts anderes als das Ziel sieht, ist entweder blind, hat grauen Star oder erzählt nur.


Man kann es bestenfalls ignorieren. Aber spätestens bei sehr weiten Schüssen ist mit dem Ignorieren wieder Schluss.


Offline Rose🌹

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  • La vie en rose 🌹
Mühsam.
Die Umgebung nehm ich matt/ verschwommen, unklar wahr.
Das Ziel gestochen scharf. Jetzt besser?
Und das so prägnant, dass ich wirklich das Gefühl habe, nur das Ziel zu sehen.
Richtig ist, je weiter das Ziel entfernt ist, um so schwierig wird es.
Der Zeitraum dieses Zustandes ist kurz vor dem Ablass, Sekunde, oder so.
Länger bei bewegten Zielen, daher anstrengender.
Ende der müßigen Erklärungen.
Hat hier noch nie zu was geführt, wenn ich mich nicht irre.


🌹
« Letzte Änderung: April 08, 2024, 05:32:22 Nachmittag von Rose🌹 »


Offline Wolverine

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  • B.o.g.e.n.s.c.h.ü.t.z.e
Mühsam.
Die Umgebung nehm ich matt/ verschwommen, unklar wahr.
Das Ziel gestochen scharf. Jetzt besser?
Und das so prägnant, dass ich wirklich das Gefühl habe, nur das Ziel zu sehen.
Richtig ist, je weiter das Ziel entfernt ist, um so schwierig wird es.
Der Zeitraum dieses Zustandes ist kurz vor dem Ablass, Sekunde, oder so.
Länger bei bewegten Zielen, daher anstrengender.
Ende der müßigen Erklärungen.
Hat hier noch nie zu was geführt, wenn ich mich nicht irre.


🌹


du irrst dich leider nicht  :yes: