Archers Campfire

brauchbarer Daumenring?


Offline Bambus

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Frage an die erfahreneren Däumlinge hier:
Ein Vereinskollege kam mit diesem Daumenring . Ich habe erhebliche Bedenken, ob der taugt, weil imho die Sehne sich im Leder verhaken muß und auf die Dauer kein sauberer Schuß möglich ist. Zudem erscheint mir die Kerbe für die Sehne schlecht ausgearbeitet. Allerdings habe ich bisher nur Erfahrung mit Osmanischen Ringen ähnlich diesem.


Kennt jemand diesen Ring und hat damit Erfahrung gesammelt?
« Letzte Änderung: Mai 08, 2024, 09:30:32 Nachmittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Morry83

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Ich kann dazu das Video von Armin Hirmer empfehlen. https://youtu.be/Vvwns7XqZcQ?si=RF8kojvQ-TnfpX4E

Tatsächlich besitze ich den Ring auch. Ich kann nur sagen, dass sich die Sehne noch nie im Leder verhakt hat. Die Befürchtung hatte ich zuerst auch. Allerdings kann ich mit dem Teil meinen Daumen nicht weit genug abwinkeln und muss sehr darauf achten, dass sich der Schuss nicht ungewollt löst. Auch ist die Sicherung mit dem Zeigefinger für mich damit schwierig.
Vor allem hat man mit dem Ring, auf Grund seiner Dicke, wenig bis kein Gefühl für die Sehne.
Ich schieße mittlerweile auch lieber mit einem Daumenring der Art wie du ihn benutzt.

Grüße Moritz


Erbswurst

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Einen ganz ähnlichen habe oder hatte ich mal und auch einen selbst gebauten ohne diese Kerbe. Ich halte die für völlig untauglich, rausgeschmissenes Geld bzw. vergeudete Zeit, falls man selber bauen will.

1. Liegt die Sehne nicht an der Haut an, was sie aber muss weil man sonst überhaupt nicht mitbekommt, was am Daumen überhaupt los ist.

2. Ist der Ablass schwammig, undefiniert und nicht präzise. Die Pfeile sind gefühlt auch langsamer (nicht gemessen).

Alternative: ganz ohne Ring schießen, wenn das Zuggewicht nicht sowieso viel zu hoch ist, gewöhnt man sich erstaunlich schnell an die Belastung. Am Anfang gehen natürlich nur wenige Pfeile aber das steigert sich sehr zügig.


Offline piti

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1. Liegt die Sehne nicht an der Haut an, was sie aber muss weil man sonst überhaupt nicht mitbekommt, was am Daumen überhaupt los ist.

Die Sehne muss nicht an der Haut anliegen, das tut sie bei koreanischen Ringen auch nicht.


Offline Bambus

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Stimmt, "muß" nicht, es gibt genügend Ringe fir einer Kerbe als Sehnenaufnahme. Rückmeldung bekommt man auch durch die Art der Belastung (oder nichtmehrBelastung) des Daumens.

Allerdings empfinde ich es auch als hilfreich, die Sehne direkt wahrzunehmen.
@Morry, ich hatte den Eindruck das die Lederzunge vorne durch wiederholtes verbiegen weich er als das restliche Leder geworden war. Und generell stört mich die Vorstellung, das da etwas "im Weg" der Bogensehne ist, die ja über die Zunge des Rings gleiten soll.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline stöckchenschubser

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Die Kerbe sehe ich weniger als Problem, habe ich in ähnlicher Form auch schon geschossen, das Gesamtdesign hingegen eher. Stichwort zu viel Material drum rum.


Offline Bambus

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Yepp, es soll wohl die Vorteile eines Metall-Rings mit der Bequemlichkeit eines Lederrings vereinen und in der Herstellung so wenig Aufwand wie möglich machen.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Erbswurst

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Die Sehne muss nicht an der Haut anliegen, das tut sie bei koreanischen Ringen auch nicht.
Natürlich, das war nicht präzise formuliert.
Ich kann nicht reproduzierbar lösen, wenn die Sehne nicht zu spüren ist.


Offline piti

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Ich kann nicht reproduzierbar lösen, wenn die Sehne nicht zu spüren ist.

Das mit dem "Sehne spüren" verstehe ich nicht.


Offline Bambus

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Bei Daumenringen mit einer eingearbeiteten Kerbe spürst du die Sehne nicht direkt sondern nur indirekt über den Druck auf den Daumenring.
Bei Osmanischen Ringen wie dem, den ich oben für mich verlinkt habe liegt die Sehne AUCH am Daumen selber an, auch wenn ein Großteil des Drucks über den Ring abgefangen wird.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Erbswurst

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Sehr richtig, liegt die Sehne in einer Kerbe auf dem Ring, ohne Hautkontakt, fühlt es sich an wie mit einem Kipprelease beim Compound.
Jedenfalls ähnlich.


Offline dietmar_huber

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das ist eine ganz andere Technik mit diesem Ring - das ist der Shallow Hook-Ring! Der löst leichter durch "Verdrehen" und nicht nur durch Öffnen! Zudem ist er etwas schneller als ein Deep Hook.
Ein koreanischer oder osmanischer Ring  sind typische Deep Hooks....

Je nachdem was du schiessen willst und gewöhnt. Vereinskollegen schiessen diesen Ring, aber auch normale koreaner... kannst auch manchu Ringe versuchen - oder die neue Schiesshilfe von mark Roberts aus den USA.

VG Dietmar
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Offline Bambus

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Danke @Dieter, nur frage ich mich bei den ganzen "neuen" Ringen und Schießhilfen (Release mal ausgenommen), warum die sich im Verlauf der Jahrhunderte, in denen in diesen Kulturen (?fast?) nur mit Daumenringen geschossen wurde, nicht als sinnvoll herausentwickelt haben? Aber das ist das generelle Problem unserer Zeit, das man heutzutage immer wieder meint, das Rad völlig neu erfinden zu müssen.


Btw, ich suche nicht für mich sondern bin über den am Anfang verlinkten Ring gestolpert und hatte/habe Schwierigkeiten, ihn einzuordnen.ich selber bin mit meinem Osmanischen Daumenring aus Vollmetall völlig zufrieden.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Erbswurst

  • Gast
Die Frage ist mehr als berechtigt.

Kürzlich kam im Radio ein Interview mit dem Kurator einer Ausstellung (in Halle/Saale), die sich mit dem Einfluss der Steppenvölker auf Europa beschäftigt. Der ist nämlich erheblich, so wurden z.B. die Steigbügel von den Assyrern (oder Awaren, weiß nicht mehr genau) populär gemacht, vorher gab es anscheinend keine. Kriegsführung, Belagerungstaktik und so Sachen....man hat sich viel von den Reiternomaden abgeguckt.

Nur in Sachen Bogensport ist man beim Althergebrachten geblieben: Langbögen, drei Finger zum Ausziehen, Gapshooting  :Achtung:

Warum hat sich der Reflexbogen und das Schießen mit dem Daumen nicht ebenso durchgesetzt wie vieles andere? Wir werden es vermutich nie erfahren.

Um diese Ausstellung geht es: https://www.landesmuseum-vorgeschichte.de/sonderausstellungen/ausstellungsarchiv/reiternomaden-in-europa.html
Edit 2: die Ausstellung ging nur bis Juni 2023, sehr schade. Offenbar war der Beitrag im Radio eine alte Aufzeichnung.
« Letzte Änderung: Mai 13, 2024, 10:38:06 Nachmittag von Erbswurst »


Offline dietmar_huber

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Danke @Dieter, nur frage ich mich bei den ganzen "neuen" Ringen und Schießhilfen (Release mal ausgenommen), warum die sich im Verlauf der Jahrhunderte, in denen in diesen Kulturen (?fast?) nur mit Daumenringen geschossen wurde, nicht als sinnvoll herausentwickelt haben? Aber das ist das generelle Problem unserer Zeit, das man heutzutage immer wieder meint, das Rad völlig neu erfinden zu müssen.


Btw, ich suche nicht für mich sondern bin über den am Anfang verlinkten Ring gestolpert und hatte/habe Schwierigkeiten, ihn einzuordnen.ich selber bin mit meinem Osmanischen Daumenring aus Vollmetall völlig zufrieden.

naja, ich denke so neu sind die Ringe in ihrer Intention nicht, sondern haben sich nur in den Kulturen unterschiedlich entwickelt. Natürlich andere Materialien oder die nimmermüden Chinesen, die über Aliexpress Ihr Zeug vertreiben. Der Ring, den du gepostest hast ist ein typisches Aliexpress-Produkt.

Aber osmanisch,männl./weibl. koreanisch, Manchuring.. es gab da schon Einiges in der Vergangenheit.

Ich interessiere mich aktuell für den Lederdäumling von Mark Roberts - da gibt es auch ein gutes Video von Armin Hirmer.... der ist cool, wenn man Speedshooting machen will.

Vg Dietmar
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