Ich glaube mich erinnern zu können, dass sich Peter Lange mal beschwert hat, dass so wenige bei der Rangliste mitmachen (ich auch nicht...) und dass er daraus folgend nur wenig Leute zur Auswahl hat. Könnte es sein, dass wir mehr melden könnten, wenn es mehr gäbe?
Ich glaube Peter beschwert sich jedesmal und auch mehrfach - und das auch mit Recht. Die Teilnahme bei den Ranglisten ist echt mäßi, insbesondere bei der Jugend.
Aber damit gehen wir gleich mal weiter, denn in dem Post stecken fast alle Probleme des Feldbogensports geballt drin:
...
2. Warum soll ich in der Rangliste mitschießen? Um in das Kader berufen zu werden?
3. Kader. Wieviele haben daran eigentlich Interesse?
Feldbogen an sich ist eine tolle Disziplin, aber gerade bei 3D-Schützen wird es eben als langweilig empfunden auf Kringelscheiben, auch wenn sie schwarz/gelb sind, zu schießen.
Da ist Imagepflege auch auf Seiten des Verbandes nötig.
Warum sollte ich teilnehmen - erstmal, weil man es kann? Die Limits liegen hier bei Blank Master meist um die 245/250 Punkte und die Meldung passiert über den Verband, d.h. der Bogenreferent des Landeserbandes ist der Meinung, dass es Sinn macht, dich zu schicken. Und damit beißt sich die Katze in den Schwanz, welchen Sinn macht es, wenn es nur einen Kader-Platz für Blank Herren gibt und der idR von MM "belegt" ist. Bei den anderen Klassen schießt man gegen die offiziellen Kader und damit gegen unsere Profis. Das ist nett, aber mehr auch nicht.
"Kader. Wieviele haben eigentlich Interesse?"
Tja, da stecken eigentlich gleich ein paar Probleme in so wenigen Worten
Ich finde Kader gut, wenn es eine gezielte Förderung und einen Sinn für Kader gibt. In der Oly Recurve Schiene mag das passen. Vom Nachwuchs über Sichtungen über Ligen über Meisterschaften bishin zur internationalen Ebene ist da ein Weg, ein Plan, kompetente Trainer etc vorhanden. Aber beim Rest? Nehmen wir wieder die Blank Master - bei uns lustigerweise die größte Gruppe bei den Turnieren (KM 17 Starter, bei der LM jetzt noch 16). Aber Es gibt weder Kader, noch Turniere, noch Förderung, noch qualifizierte Trainer, noch Nachwuchsarbeit. Dazu gibt es nur sehr wenige Feldparcours und noch weniger Feldturniere. Weshalb sollte man also hier in einen Kader wollen? Weshalb muss ich denn einen Kader haben? Warum nicht eher offene Seminare, um Leute zu dieser Disziplin zu bringen und dadurch ggf. Multiplikatoren im Verein zu bekommen.
"Feldbogen an sich ist eine tolle Disziplin"
Da bin ich komplett dabei
Eigentlich die Königsdisziplin. Größte Entfernungen bei kleinsten Zielen, viele Pfeile und dann noch permanent wechselnde Bedingungen.
"aber gerade bei 3D-Schützen wird es eben als langweilig empfunden"
Ich glaube nicht, dass langweilig das richtige Wort ist. Es überfordert viele und stellt deutlich weniger Belohnungen bereit. Ein 3D-Tier zu treffen ist anspruchsvoll, aber Kill und Körper sind im Verhältnis deutlich größer als das Gold, bzw. der Wertungsbereich der Kringelscheibe - und die kleinste Abweichung in jede Richtung gibt Punktabzug. Dazu schießt ein guter 3D-Schütze bei 28 Tieren 35 Pfeile (DFBV), bei den 24 Scheiben schießt du schon 72 Pflichtpfeile (DSB), also mal eben das Doppelte oder beim DFBV im Feld 28x4 Pflichtpfeile -> 112. Bei den verbreiteten Zuggewichten im 3D Bereich kommt da der ein oder andere schon an sein Limit. Und wenn du da noch intuitiv unterwegs bst und damit deutliche Nachteile bei der Wiederholbarkeit und Korrektur hast... Aber ich gebe dir Recht, wir wollen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen - der Reiz und die Belohnung beim 3D und Feld sind sehr unterschiedlich.
"Da ist Imagepflege auch auf Seiten des Verbandes nötig."
Definitiv!
Und bitte nicht so, wie es der DFBV macht. Weil zu wenige an Feldbogenturnieren teilnehmen ändere ich die Feldbogenliga dahin, dass ich 2 Scheiben rausnehme und ein paar Scheiben durch Tierbilder ersetze - macht total Sinn
Wie könnte man den Werbung und Imagepflege machen?
Aus dem Verband müßte ein Impuls in die Vereine gehen. D.h. aus dem Verband wird die Disziplin vorgestellt, Trainer mal dahin geschubst im Rahmen einer Weiterbildung. Ich stelle ein Trainings- oder Turnierkonzept bereit, was jeder Verein auf seiner Schießwiese umsetzen kann. Ich mache vielleicht eine Online-Liga daraus und danach biete ich zur Vorbereitung auf die Feldsaison ein paar Seminare/Workshops an, so dass ich für jede Leistungsstufe ein paar Impulse setzen kann. Dafür braucht man nahezu kein Budget, keine Kader und keine festbetonierte Strukturen. Nur ein paar "willige" Schützen, denen man etwas Material und viel Rückendeckung gibt und sie als "Markenbotschafter" in die Vereine lässt. Danach entwickelt sich dann vielleicht! ein Pool an Feldschützen und danach vielleicht auch ein größerer Pool an Feldparcouren, - turnieren
Schauen wir mal, es scheint ja derzeit immerhin die Erkenntnis zu geben, dass in den Bogenvereinen auch Schützen unterwegs sind, die nicht Recurve mit Visier auf der Wiese schießen- zumindest nicht nur
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