Archers Campfire

Aufbau Bogenparcour, Gespräch mit den Jagdpächtern


Offline Waldgeist

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Keine weiteren Tipps oder Empfehlungen - alles schon gesagt resp. geschrieben.
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„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Red Wolf

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Richtig, sie haben die Jagd gepachtet in dem Wissen, dass sie da im Wald nicht gerade ungestört sind. Da ist eine ganze Menge los bei schönem Wetter. Der Förster weiss das auch und den habe ich bereits auf meiner Seite.
Wenn ich das mit dem Roven anführe, dann gehen sie definitiv durch die Decke. Wie gesagt, da herrschen jede Menge falscher Vorstellungen und Vorurteile. Deshalb ist es ja so wichtig, dass ich hier auf die festen Sicherheitsregeln im Parcour verweise und dass ich wie ein Schiesshund aufpasse, was den Parcour angeht. Das Ding ist schließlich mein Baby.
Zum Vorzeigen nehm ich eh die schönen Sachen mit, nur wird's etwas schwierig mit den Großzielen, da ich die weder besitze noch in den Rathaussaal bugsieren kann. Aber ich habe Bilder und schöne Bögen, ein paar sogar selbst geschnitzt.
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Offline roscho

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Ich verstehe deinen Standpunkt vollkommen. Ist auch der Meine. Nur hat der Förster sich hier elegant aus der Verantwortung gestohlen und mir die unangenehmen Gespräche überlassen. Daher kann ich hier nur sachlich bleiben und mich kompromissbereit zeigen. Aber auch darauf hinweisen, dass sie letztendlich nicht die Eigentümer sind.

Aus meiner Sicht eine schlechte Ausgangslage, auch wenn die Jagdpächter relativ wenig Rechte haben haben Sie doch recht viel Einfluss.

Ich würde auf keinen Fall auf rechtliche Grundlagen pochen, damit verhärtest du nur Fronten.

Eher Zeiten absprechen, fragen wo sie das Wild beeinträchtigt sehen und ggf auch noch mal ein Gespräch in größerer Runde vorschlagen

Eventuell auch noch mal bei anderen Parcoursbetreibern und deren Jagdpächtern nachfragen und deren Argumente hören oder einen von denen zu einem zweiten Gespräch einladen.

Alle drei Jäger sind sicher im BJV, leider gibt es von dem kein Papier dazu, was aber helfen kann ist beim Kreisjagdverband einmal nach zu fragen.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Red Wolf

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Nun, bei zwei der drei sind die Fronten bereits verhärtet, da kommt kein Argument durch. Dennoch möchte ich von meiner Seite alles unternommen haben, bevor es zum Streit kommt. Ich habe den großen Vorteil, dass es fast unmöglich ist, mich in Rage zu bringen, solange mich niemand tätlich angeht. Wie gesagt, ich bin grundsätzlich zu Kompromissen bereit. Zeiten, Strecken, Stationen, alles kann man mit mir absprechen. Nur eben nicht zu Lasten der Qualität des Parcours. Der Kreisjagdverband wäre in der Tat noch einen Versuch wert.
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Offline roscho

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Und noch was: sprich die Besucherzahlen an !

Es ist ja nicht so das Heerscharen von Bogenschützen durch den Wald stürmen, bleib da realistisch…
Und frag wirklich nach wo sie die Beeinträchtigungen auf das Wild sehen …
Sag du willst dich da noch mal erkundigen und mach dann lieber ein weiteres Gespräch ( in größerem Kreis) aus.

Bleib unverbindlich… evtl. findet sich auch noch ein Jäger und Bogenschütze der mit reden kann
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Red Wolf

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Danke Roscho, ein sehr wertvoller Tipp. Auch das Thema habe ich bereits angeführt. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Horde Bogenschützen dann über den Wald herfällt. Wenn ich das mit dem in Guteneck vergleiche, sind die Besucherzahlen schön über den Tag verteilt vielleicht 10 bis 20 Personen maximal, bei mir eher weniger.
Unverbindlich, ja, da muss ich noch an mir arbeiten. Ich bin ein Freund klarer Worte, kein Politiker. Aber ich kann diplomatisch sein.
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Offline Orion

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eine Jagdpacht umfasst ja eine Fläche von mind. 150 Hektar, also wie kann Dein Parcours durch gleich drei Pachten verlaufen?
Sind das vielleicht drei Jäger, die sich eine Pacht teilen? Sonst plane Deinen Parcours doch gleich so, dass er nur in der Pachtfläche des Dir eher zugeneigten Jägers liegt.

Wie auch immer: Kein Jäger wird irgendeine zusätzliche Störung im durch zunehmenden Freizeitdruck belasteten Revier leichthin akzeptieren, warum sollte er auch? Hier auf Begeisterung für unseren tollen Sport zu hoffen reicht sicher nicht. Man versetze sich bitte in die Lage der drei Jäger.

Ein Argument, das ziehen könnte: falls Dein geplanter Parcours in Stadtnähe sein soll, kannst Du es den Jägern so darlegen, dass das Gelände soweit wie möglich in der Nähe des befriedeten Bezirks (denn dort kann/darf eh nicht gejagt werden) und idealerweise auch abseits aller bekannten Wildwechsel liegt. Wenn Du obendrein noch anbietest, für solche jagdlich nur eingeschränkt nutzbaren Flächen einen (relevanten) Obulus zu entrichten, dann fängt es für den Jäger vielleicht an, interessanter zu werden. Du wirst die Fläche ja nicht kostenfrei erwarten, oder?
Oder die Stadt als Eigentümer der Fläche hat so ein Interesse an dem künftigen Parcours, dass sie dem/den Jäger/n eine niedrigere Pacht anbietet.

Viel Erfolg, und halte uns auf dem Laufenden bitte!



Offline Red Wolf

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Die Information über die drei Jagdpachten habe ich vom Förster. Ich habe keine Ahnung, wie groß Pachten sein müssen. Von einer Aufteilung weiß ich auch nichts, aber vielleicht ist es ja tatsächlich so. Dass die Jäger nicht unbedingt Fans von Bogenparcours sind, war mir schon klar. Auch dass nichts im Leben umsonst ist. Wenn sich die Pacht verringert und ich den fehlenden Teil bezahle, dann könnte in der Tat eine Einigung erzielt werden. Ausser bei dem Kollegen mit dem Waffenladen, der schwimmt im Geld.  A Rouchl, also ein gieriger Mensch, wie man bei uns in der Mundart sagt. Die Stadt hat insbesondere Interesse an der Entstehung des Parcours, da bei uns in der Gegend in Sachen Freizeitangebot seeeeeehr wenig los ist. Das lockt Besucher an, die wiederum übernachten, essen gehen, einkaufen usw.
Ich habe auch schon die Verkleinerung des Parcours in Betracht gezogen. Der Rundkurs hat eine Länge von ca. 3 km. Ich möchte es aber gern beim Rundkurs belassen. Aber auch hier bin ich flexibel. Wenn sich also absolut keine Einigung erzielen lässt, kann man den Parcours auch umplanen oder gar in eine benachbarte Gemeinde abwandern. Mal sehen, was alles kommt. Ich berichte weiter.
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Offline Orion

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(die min. 150 Hektar stehen so im Gesetz)

Du kannst ja mal (über Deinen Försterfreund z.B.) rausfinden, wie gross die gepachtete Jagd ist und was die kostet im Jahr.

Wenn es z.B. 250 Hektar wären und die Jäger 5.000€ im Jahr dafür zahlen (nur mal so als Beispiel, in der Realität gibt es eine riesige Spannbreite - ich bin selber Jäger), und Du brauchst für Deinen 3km Rundparcours ca 5 Hektar davon, idealerweise in einem jagdlich eher uninteressanten Teil des Reviers, und bietest nun an, monatlich dafür 200€ zu zahlen, also die Hälfte der Jagdpacht für einen Bruchteil der Fläche zu übernehmen, dann wirst Du wahrscheinlich am ehesten ins Gespräch kommen.

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler…

PS: wie Roscho gesagt hat, lote das Feld aus und suche dann eine weitere Gesprächsmöglichkeit mit Teilnahme der zentralen Entscheider.
« Letzte Änderung: Mai 20, 2024, 11:35:38 Nachmittag von Orion »


Erbswurst

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Mir hat mal ein Jäger hier bei uns erzählt, dass es immer mehr Jagdgemeinschaften gibt, also mehrere Leute, die sich die Pacht teilen. Je nach Revier fällt ziemlich viel Arbeit an und oft machen die Leute das nur nebenbei, als Hobby eben. So teilen sich nicht nur die mitunter erheblichen Kosten der Pacht sondern auch der zeitliche Aufwand.

Für dich ist das aber nicht relevant, du musst es irgendwie schaffen, die Pächter rumzukriegen. Aus deren Sicht verschlechtern sich die Bedingungen, sie könnten argumentieren, dass sie unter den geplanten Voraussetzungen das Revier überhaupt nicht gepachtet hätten.


Offline perkolat

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Da sind einige Steine im Weg. Für die Pächter verschlechtern sich die Jagdbedingungen definitiv, gerade wenn die jeweiligen Revierteile klein und verm. teuer sind. Es gibt Freizeitaktivisten, die in Bezug auf Sicherheit, Parkmöglichkeiten, etc. einzuplanen sind. In kleinen Gemeinden kommen dann noch jede Menge langjährige Beziehungen und Verflechtungen hinzu, denen mit kaum einer Rechtsprechung beizukommen ist. Abgesehen davon, dass dies eh der falsche Weg für so ein Vorhaben ist. Wie schon geschrieben, ein mühsam erstrittener Sieg kann das Leben trotzdem reichlich erschweren.
Ich würde mich nicht zu sehr verkämpfen wenn der Widerstand zu stark ist. Im Zweifel findet sich in der Nähe ein anderes Terrain mit besseren Ausgangsbedingungen.
Viel Erfolg!


Offline epona

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Ich denke, dass du den Ansatz von Roscho betonen solltest, die Besucherzahlen. Denn direkt im Parcoursgelände sind im Idealfall nur die Bogenschützen unterwegs, und keine Jogger, Pilzsucher, Hundegassigeher usw.

Viele Parcours haben zeitliche Einschränkungen für den Schiessbetrieb, z.B. eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
"Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden."
Blaise Pascal


Offline WernerF

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Red Wolf - Du brauchst zum Gespräch zumindest A3 Kartenmaterial.
Versuche den Termin mal in eine noch friedliche Zeichenstunde zu verwandeln.
Sie sollen die no gos eintragen und den Grund.
Dazu müssen Die gut aufgelegt sein aber wenn die Linien liegen bist Du im Vorteil,
denn ab diesem Zeitpunkt kann man sinnvoll diskutieren.
Wie werden die Teilflächen angerissen, wo laufen bereits Achsen,
warum sind welche Teile den Jägern besonders wichtig ect.
Bei der räumlichen Beschränktheit wird vielleicht rauskommen daß Du deren Interessengebiete eher marginal streifst,
die Jagdausübung wenig beeinträchtigst.
Das liegt ja dann sichtbar am Tisch, gegebenenfalls erkennst auch Du sachlich daß Hindernisse vorliegen.
Google Maps ist absolut auch hilfreich, auch wenn man nur Bäume sieht.
Dieses Arbeitspapier ist eine klasse Basis, ein Zeugnis, sie waren eingebunden, jeder sieht das dann auch
und larifari Aussagen LASSEN SICH SCHWER EINZEICHNEN!

Nachtrag: eine extra Karte sollte das Gesamtrevier zeigen, damit die Größenrelationen klar zu sehen sind.


« Letzte Änderung: Mai 21, 2024, 07:57:51 Vormittag von WernerF »


Offline Gundog

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Ich bin Bogenschütze und Jagdpächter. Mir ist die Konstellation da nicht klar. Ein Förster (vom Staatsforst) oder von welchen Wald-Besitzern ?.  Als Bogenschütze möchte man gerne solche Waldstücke nutzen wo man ist. Es gibt da aber viele Dinge die dagegen sprechen (Brut und Aufzuchtzeit), Störung etc. Klar ist der Jagdpächter nicht der "Herr" über alles. Er zahlt mit seinen Kollegen die Pacht, ist auch für Wildschäden verantwortlich (kostet auch) .  Wenn ihr mit dem Parkour Geld einnehmt, ist das gar nicht so erlaubt, sprich gewerbliche Nutzung. Du kannst dein Schnitzel auch nicht mit 5 Leute essen ohne es aufzuteilen. Sprich im Zweifel müssten die Jagdflächen verkleinert werden, was gar nicht einfach bis unmöglich ist (wer kümmert sich dann um Wildschäden)  ist und dann natürlich die Jagdpachteinnahmen wegfallen.
Auch ist ein Wald nicht unendlich von Menschen nutzbar ohne das Tiere darunter leiden. Klar, viele Tiere gewöhnen sich an die Verhalten der Menschen (Kulturfolger nennt man die, es gibt aber auch Kulturflüchter). Wenn der Wald sonst schon viel von Menschen genutzt wird , kommen Sicherheitsaspekte hinzu. Wir haben uns als Bogenschützen da intensiv drum gekümmert weil wir alle paar Jahre auch schon große Turniere im Wald hatten (bis zur DM).
Btw: Förster wollen keine WIld im Wald ,nennt sich "Wald vor Wild Devise". Daher werden Schalenwildarten in Staatsforsten immer sehr sehr klein gehalten. Der Verbiss schadet halt dem Wald. Je mehr Leute durch den Wald hüpfen , um so weniger Wild, umso weniger Schaden.

Nun ist nicht immer alles so negativ. Es gibt Ecken die sich für alle Ziele eignen. GGf. mit Zeitplänen, also das nicht bis ultimo in der Dunkelheit mit Flaktaschenlampen geschossen wird etc. Je größer die Reviere sind umso einfacher mag man eine Ecke opfern, aber wie gesagt, da muss vieles zusammenspielen. Auch kennen sich Bürgermeister etc. gar nicht mit den Rechten aus. Man darf z.B. 3D Ziele nicht dauerhaft fest verankern (was die Grenzen sind kommt drauf an). Das kommen dann andere Behörden mit ins Spiel.


Offline roscho

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@RedWolf: halt uns auf jeden Fall auf dem Laufenden, und der Tipp mit den Karten und den Grenzen von WernerF  ist auch klasse  :yes:

Wie gesagt: Konfrontation vermeiden, Gemeinsamkeiten finden und am besten weitere Gespräche vereinbaren ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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