Archers Campfire

Schiessen lernen - Erfahrungen


Offline rso

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..
Walk Back .. auf Scheiben bringen mir fürs 3D gar nichts - man groovt sich da auf ein Ziel ein, das gibts im Parcours nicht.
..

sehe ich ganz anders.
cu

Rainer


Offline roscho

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Wer sagt denn das Walkback auf Scheiben sein muss ?
Ich mache das auf Rovingziele, auf 3d Tiere (auf meinem eigenen Trainingsparcour) auch aus verschiedenen Winkeln und Positionen.

Der Möglichkeiten sind da keine Grenzen gesetzt …
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Rose🌹

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Schritt zurück.
Ich hätte es von Einigen gern genauer, weil ungefähre, allgemeine Aussagen niemand helfen.
Wer von Euch hat je nach Plan trainiert um ein Ziel zu erreichen?

Für meine Wurfscheiben gab es eine genaue Vorangehensweise.
Golfball war dagegen Try and Error. Mit Ups, das geht ja.
Aber halt doch mit einigen Vorstufen bewegter Art.

🌹


Erbswurst

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Als ich mit dem Blankbogen anfing, wollte ich genauso präzise schießen lernen wie die Cracks, also habe ich mir einen Plan überlegt, von dem ich dachte, so ähnlich könnten die koreanischen Olympiakader das machen.
 :)
Mit sturem Techniktrainig auf die blanke Scheibe, Videoanalysen des Schussablaufs, Schießen auf ausgemessene Distanzen mit Buchführung und was nicht alles.

Durchgehalten habe ich vielleicht ein halbes Jahr. Hat es was gebracht? Bestimmt, zumindest konnte ich einige Schlampigkeiten im Ablauf bearbeiten. Messbar i.S. von einem höheren Score? Nicht so richtig, dafür braucht es wahrscheinlich viel mehr Training oder mehr Zeit oder beides.

Mit dem Daumen hatte ich auch mal eine trainingsintensive Phase, die hat sich hauptsächlich zu Hause auf sehr kurze Distanz abgespielt und bestand fast ausschließlich aus Technik. Auf dem Platz oder Parcours habe ich zu der Zeit nur sporadisch geschossen. Dieses Techniktraining hat definitiv etwas gebracht, auch und gerade für das 3D-Schießen. Leider habe ich auch das irgendwann schleifen gelassen....man müsste halt dranbleiben.


Offline Rose🌹

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Immer wenn ich was spannend finde,
dann schläft der Thread Ruck zuck ein.
Und der Erbswurst verschwindet dazu noch.

Arbeitet hier niemand mehr didaktisch
um ein gestecktes Ziel zu erreichen?

Schade 🌹


Offline roscho

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Ich gestehe noch nie trainingsdidaktisch mit genauen Einheiten auf ein Wettkampfziel hingearbeitet zu haben.

Wüsste wie das geht aber mir fehlt dazu einfach die Lust  :angel:
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline WernerF

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Ich meld mich lieber gar nicht.
Aber Rose wills ja auf hart wissen.
Ich kann gar nicht Gruppen schießen
weil -  ich bin immer overbowed.
Habs auch so gelernt, konnte eben zuerst nicht voll ausziehen. Ging aber schnell.
Sobald was läuft gehts rauf mit dem Gewicht, und nach Hinten. 
Das finde ich spannender als ein Loch zu hämmern, mein persönlicher Ansatz.

Aim small, miss small, da ist was dran.
Und ich hab ja nach hinten Luft, bin und war immer privilegiert mit Möglichkeiten vor der Türe.
Weil ich niemand nerven musste wenn mal das Pfeilesuchen dauert
oder ich weit bis zur Scheibe laufen muss ( blockiere keinen Anderen )
ist für mich normal was für Andere sonderbar sein mag.
Ich versteh auch nicht recht warum ich nah bei der Scheibe stehen soll wenn ich gut bei Fuß bin,
ist doch der Pfeilflug das Schönste.
Ich hab eine Sau auf 35 und einen Fuchs auf 50, die mag ich, an denen justiere ich mich.
Da kann ich dann Bögen mischen, Pfeile, egal.
Nach dem Ersten weiß ich Bescheid.
Hab schnell ein Bild gemacht, einmal Panorama, einmal wie es in etwa für den Schützen aussieht.




Offline Rose🌹

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Danke roscho und Werner 🌹

Der Beitrag soll ums Schiessen lernen gehen.

Der Teil unseres Lebens als Bogenschützen, wenn die Technik passt, wir aber trotzdem nicht so gut treffen
wie erhofft.

Da hilft es wenn man darüber nachdenkt, was man möchte, und wie man dahin kommen könnte.

Didaktik, ganz ohne Wettkampf, nur die eigenen Wünsche und Ziele erreichen.

Das muss auch nicht aufgeschrieben sein, ich mach das aus dem Bauch raus, und näher mich dem Ziel so Schritt für Schritt.

Meine Ziele waren, 500 Punkte, kleine Ziele, bewegte Ziele, fliegende Ziele, Schiessen aus der Hüfte, aus der Drehunng, Kopf unter, Warbow mit 100#, Recurve mit 80#, Badeente aus 40 Meter, usw.

🌹



Offline WernerF

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Rose - mein Vorgehen ist höchst didaktisch.
Eben Hunter auf Rot.
Das sieht dann anders aus - ist aber dasselbe.
Und Lernen - ist IMMER.


Offline AndreB

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Hallo Rose,

da ich grad nicht schießen kann, hab ich ja Zeit zum schreiben  8)

Begonnen hab ich damals mit vielleicht 12/13 Jahren mit dem viiiel zu schweren Bogeneines Vaters, ein bisschen wie Werner, einfach nicht so weit gezogen. Richtig trainiert hab ich dann lange nicht, bestimmt 10 Jahre ab und an einfach Stöckchen im Wald versteckt.

Als meine Frau und ich uns dann ein Haus gekauft haben, kam Ehrgeiz dazu. Weil ich aber keine Fortschritte gemacht habe, musste YouTube herhalten. Als ausgesprochener Einzelgänger kommt mir das große Angebot sehr entgegen.

Vorallem Armin Hirmer, Jake Kaminsky und Grizzly Jim waren und sind meine Favoriten.

Habe über die Zeit viel Ausprobiert, wie vermutlich jeder, bis ich meinen "Stil" gefunden habe und dazu genügend Selbstbewusstsein um mir da nicht mehr "reinreden" zu lassen.

Die wichtigsten Übungen für mich waren Walk Up/Back und blind auf 2-3m für mehr Körperwahrnehmung.

Den größten Leistungssprung habe ich gemacht, als ich von
 Bögen ohne Fenster, Holzpfeil, Split Finger auf
Jagdrecurve, Carbon und 3-Unter
umgestellt habe.

Zusammengefasst: autodidaktisch, wenig Planung, viel Spaß im Vordergrund und genug Selbstbewusstsein un eonfach mein Ding durchzuziehen


Offline Rose🌹

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  • la vie en rose 🌹
Danke Andre.

Selbstbewusstsein ist ein schönes Stichwort.
Damit ist die Leistung definitiv stabiler, als wenn man ständig mit sich hadert.
Nach der ganzen Technik, ist es doch an uns den Pfeil ins Ziel zu bringen,
und das macht nun mal der Kopf.

Klar trainieren wir beim Schiessen immer, siehe Werner, doch die Reflektion unseres Tun,
halte ich zum Verbessern für Unerlässlich.
Selbst kommt man da an seine Grenzen, dann braucht man Hilfe.
Ich spreche jetzt nicht vom Techniktraining, sondern von „heute klappt nichts….“  und den darauf folgenden Zweifeln. Ist auf dem Parcours nicht so krass, aber die Ziele beim Roven sind nun mal sehr klein.

Meistens bekomm ich das bei meinen Schützlingen innerhalb einer Runde hin.
Und irgendwann können sie das selbst.

🌹



Offline Long John

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Der Kopf ist am Ende wirklich das Entscheidende!
Du kannst Dir die beste Technik antrainiert haben, wenn Du die in den wichtigen Momenten nicht abrufen kannst, weil der Kopf sich einschaltet oder Du sogar zweifelst, wird das nichts.
Ich denke, nach ein paar Jahren hat jeder irgendwie seine Technik gefunden. Den großen Unterschied macht ab einem gewissen Punkt die mentale Stärke aus.

Ich selbst schieße mich meist mit 10-12 blind geschossenen Pfeilen auf kurze Entfernung auf Scheibe ein, um den Bewegungsablauf nochmal zu verinnerlichen. Meist hält das am Anfang einer Runde auch gut an. Die Schwierigkeit ist jedoch, die Konzentration auf Dauer hoch zu halten und nicht nachlässig zu werden. Irgendwann wird bei mir der Kopf müde, dann passt der Auszug nicht mehr ganz, ich löse zu schnell oder unsauber.  Dann versuche ich, mich bewusst nochmal neu zu fokussieren und den Ablauf erst im Kopf durchzugehen, bevor ich den Pfeil auflege.

Rose, auch auf dem Parcours kann das ganz schön krass sein. Wenn Du in einer Hunterrunde drei Mal hintereinander daneben schießt und das Kopfkino losgeht, ist das eine ganz schöne Challenge.

Ich glaube, dass wir uns stellenweise zu sehr auf Techniktraining fokussieren, dabei würde vielen von uns (und damit schließe ich mich explizit ein) mentales Training deutlich weiter bringen.
TRB: Blumhofer X Master XTX 68", Falkenholz Peregrine ILF 69"
Langbogen: DerBow Verus 68"
Hybrid: Falco Saga 68"
Olympic Recurve: Hoyt Prodigy XT 72"


Offline Dr.Grognak

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  • Hauptsache gut gruppiert ;)
Ich schreibe auch mal meine für mich wichtigste Erkenntnis der letzten Wochen für euch zusammen ;)

Nämlich das Aufwärmen als ersten Schritt des Trainierens, Dabei zählt für mich geistig wie körperlich. Und damit verbunden der Faktor „Zeit“

Ich habe festgestellt, dass ich zwar am Anfang einer Schießsession am meisten Kraft habe, aber der noch nicht ganz aufgewärmte Körper erst seine Zeit braucht, um z.B. sanfter zu lösen. Die ersten Schüssen sind zwar nie anstrengend, aber oft noch etwas unsauber. Früher als Jugendlicher habe ich mich fast nie „aufgewärmt“, und bin immer gleich direkt in den Parcours. Heute verbringe ich teils fast eine Stunde auf der Einschießwiese, vor allem wenn man so viel Ratschen muss xD..

Und auch der Kopf braucht immer einige Schuss um „abzuschalten“ und stattdessen das Muskelgedächtnis arbeiten zu lassen.

Vom starren „wie schieße ich nochmal gleich richtig“ zum flüssigeren Schießen.

Und bis die Gedanken weg vom Alltagsstress gehen ändert sich das Trefferbild auch nochmal!

Also eigentlich 3 Aufwärmfaktoren.

Mein aktuelles Trainieren braucht also seine Zeit, bis das ECHTE Training beginnen kann, mit dem auch auf lange Sicht Verbesserungen ankommen. (Wie vermutlich bei jeder Sportart, Stichwort Muskelgedächtnis)

Sobald der Körper warm UND der Geist nichtmehr abgelenkt ist merke ich auch wirklich jedesmal ein besseres Trefferbild.

Zudem hab ich mir vorgenommen mir Ziele zu setzen, die aber nicht utopisch sind. Z.B. sowas wie „Ich möchte mindestens so gut sein wie letztes Mal“

Folglich fange ich auch meist garnicht extra an zu schießen, wenn ich nicht wenigstens fast eine Stunde habe, weil ich mir zumindest unterbewusst sonst „Stress“ mache, trotzdem ein gutes Training auf die Scheibe zu bringen.

(Manchmal schieße ich natürlich trotzdem, aber nur weil die Lust auf „wenigstens wenig“ zu groß ist ;) )

Fazit das mir in den letzten Wochen am meisten gebracht hat:

„Zeit nehmen und Zeit lassen“, für sich selbst, für andere, für jeden einzelnen Schuss.

VG, Maxi :)
Bodnik Bows Jagdrecurve, Desert Hunter 60“ 45#
Bodnik Bows Langbogen, Viper 68“ 40#
Buck Trail Jagdrecurve, Wolverine 52“ 43#


Offline Rose🌹

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  • la vie en rose 🌹
Klar ist der Parcours mit seinen vielen Schüssen und Situationen anstrengend,
doch der Frust bleibt bei gleichem Können kleiner und die Zweifel so geringer, meine These.
Auf dem Parcours komm ich gern in eine Erschöpfung, weil ich es nicht gewohnt bin,
aber trotzdem meine 30 Ziele perfekt treffen zu müssen.

Vorermüdung und Stress beim Schiessen hatten wir schon an anderer Stelle zum Thema.
Gehört für mich zum den am Schwersten zu kontrollierenden Faktoren.
Inzwischen spaziere ich an solchen Tagen mehr und schiesse ganz wenig, oder schiess auf Mordsstumpen.

🌹


Fennek92

  • Gast
Ich habe zusammen mit meinem Kollegen ein kleines "Spiel" entwickelt.
Es werden 4 Pfeile verwendet. Gestartet wird bei 15m, wobei 3 von 4 auf die Scheibe müssen(man kann variieren zwischen Blau, schwarz oder einfach nur scheibe).
Wenn einer ins Gold trifft, ist das ein Joker und man ist direkt weiter und in der nächsten Runde.
Wenn man weiter ist, darf man 5m nach hinten geben und wieder 3 von 4 auf den bestimmten Bereich usw.
Der Faktor, dass man seinen Kollegen abhängt baut nochmal Druck auf.
Bei uns endet das Spiel auf die Scheibe bei 50m. Das ist dann schon Parabelschießen :)