Archers Campfire

Nur noch Schichtholz


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4932
  • Nordlicht
" Ich find die Leute die einen auf naturnah machen und dann tropenhölzer hernehmen eher seltsam."

Geht auch anders: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=3598.msg63453#msg63453
Und Tropenholz gibt es auch als nachwachsenen Rohstoff!
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Orion

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 53
Das ist für mich übrigens bei Uhren ähnlich: eine Quarzuhr zeigt zwar ganz präzise die Zeit an, und ist auch nicht so teuer, spricht mich aber nicht in der Seele an so wie eine mechanische Uhr, wo ich das Uhrwerk vielleicht sogar durch einen Glasboden in Bewegung sehe. Das lebt irgendwie.

So macht mein individuell gebauter Matthias-Klein-Bogen aus geölter Eibe/Ulme natürlich keinen besseren Schützen aus mir, aber bereitet mir immer schon eine enorme Freude, wenn ich ihn nur anschaue und anfasse. Diesen Bogen gibt es kein zweites Mal auf der Welt. Und wie der aus einem Stück massiver Eibe gemachte Griff mit der Zeit sich immer mehr ins Honigfarbene entwickelt, ach ist das schön…
Das sind Emotionen, die ich beim Schichtholz oder Saraifo nicht bekommen kann.

Die aber auch nicht für jeden Schützen relevant sind.


Offline Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3335
Der Thread hat mich auf jeden Fall schon 2x zum Lachen gebracht:

Ich zitiere mal von einer chinesischen Seite: Bogen Riser Material: Hohe-dichte technologie holz

ein schönes Stück Hasel

Ist Rundschicht-Schichtholz....

Auf jeden Fall wird die BSW es sich nicht nehmen lassen, den Europameister-Titel vom CV (Glückwunsch!) mit einem Faktor >1 auf die Preise diese Hohe-dichte technologie holz bögen in Farbe und bunt zu multiplizieren.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Stringwistler

  • Foren-Schatz
  • Meister Feuerholznachleger
  • ******
    • Beiträge: 9976
  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Hey Leute und, vergesst mal nicht, es gibt zig Hersteller von Saraifo Hölzern zu unterschiedlichen Dichten, Gewichten und vor allem dann, Preisen.
Ein befreundeter Bogenbauer hat mir erzählt daß da bei einem Kandel gleicher Größe schon mal 500- 600g Gewichtsunterschied der verschiedenen Hersteller sein kann und auch der Preis für einen Riegel doppelt so hoch ist und dann brauchst dich auch ned wundern daß auch minderwertiges Saraifo für günstige Bögen verarbeitet wird.
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline Long John

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 209
  • Generation 68 Zoll plus
Es ist zum einen doch so, dass Schichtholz die Bandbreite der Bögen deutlich erweitert hat. Zum anderen geht der Trend (leider) bei vielen in die Richtung, extrem leichte Pfeile mit niedrigen GPP-Raten zu schießen, was sich dann oft (wenn man nicht zu tief in die Tasche greifen möchte) nur mit den modernen Holzvariationen realisieren lässt. Zum Glück gibt es nach wie vor Bogenbauer (einige wurden hier schon genannt, zu ergänzen wäre z.B. noch Arno Blumhofer), die hohe Stabilität auch mit Naturhölzern hinbekommen. Das kostet nun mal seinen Preis.
Ich denke, für jeden ist was dabei. Wer einen funktionellen oder preislich günstigen Bogen möchte, findet genauso etwas wie der, der auf Naturholz und Ästhethik steht.

Sehen wir es als Bereicherung an!
TRB: Blumhofer X Master XTX 68", Falkenholz Peregrine ILF 69"
Langbogen: DerBow Verus 68"
Hybrid: Falco Saga 68"
Olympic Recurve: Hoyt Prodigy XT 72"


Offline perkolat

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 455
Das sehe ich genau so.
Ich finde den schon kurz angerissenen Umweltgedanken in Bezug auf Tropenhölzer als ziemlich scheinheilig. Erstens „leben“ Bögen meist Jahrzehnte, 2. ist es, zumindest mir, völlig unklar, ob die Kunstharzverpressten und bunt gefärbten Schichthölzer wirklich umweltfreundlicher sind. Drittens fahren viele von uns regelmäßig über Land, um im Wald die Natur zu stören und schießen meist mit Plastikpfeilen auf extra haltbare Schaumgummitiere. Ich überspitze bewusst, aber mit dem Verhalten tritt für mich die Tropenholzdebatte völlig in den Hintergrund.
Das ist keine Schelte, soll nur das Thema etwas in dem Kontext gerade rücken helfen.
Mein einziger Schichtholzbogen, ein Bill Stewart, traurig im Regal. Allerdings wegen des Zuggewichtes und nicht des Risermaterials.   :pop:


Offline ONeill

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 31
Das sehe ich genau so.
Ich finde den schon kurz angerissenen Umweltgedanken in Bezug auf Tropenhölzer als ziemlich scheinheilig. Erstens „leben“ Bögen meist Jahrzehnte, 2. ist es, zumindest mir, völlig unklar, ob die Kunstharzverpressten und bunt gefärbten Schichthölzer wirklich umweltfreundlicher sind. Drittens fahren viele von uns regelmäßig über Land, um im Wald die Natur zu stören und schießen meist mit Plastikpfeilen auf extra haltbare Schaumgummitiere. Ich überspitze bewusst, aber mit dem Verhalten tritt für mich die Tropenholzdebatte völlig in den Hintergrund.
Das ist keine Schelte, soll nur das Thema etwas in dem Kontext gerade rücken helfen.
Mein einziger Schichtholzbogen, ein Bill Stewart, traurig im Regal. Allerdings wegen des Zuggewichtes und nicht des Risermaterials.   :pop:


Scheint mir ein geradezu klassischer Fall von Whataboutism zu sein, auch wenn "überspitzt" formuliert...
Und was hat die Lebensdauer von Tropenholzbögen mit der Rechtfertigung der Verwendung des Holzes zu tun, glaubst du, dass dadurch tatsächlich weniger abgeholzt wird und es legitim sein sollte? Zumal ja nur die Bogenbranche selbiges für sich entdeckt hat  ;)


Online roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8096
Meine 2ct

Egal wie lange der Bogen genutzt wird, Tatsache ist das viele der "beliebten" Bogenhölzer (zu Recht) inzwischen auf der Cites Liste stehen (https://www.bfn.de/holz-holzprodukte) und damit a) schwerer und b) teurer zu bekommen sind.

SaRaiFo "Holz" heisst nicht umsonst so: SAve the RAin FOrest und soll so eben den Bestand schützen.

Aus meiner Sicht kann man auch mit "Kunstholz" schöne Bögen bauen - die alten Futurewood Bögen von Bear waren auch nicht hässlich und Andy Michaelis baut ware Kunstwerke aus dem "Kunst"holz.

Ob die Bögen so "bunt" sein müssen ist Geschmacksfrage, ich habe aber einen Falco Robin in grün/gelb der meinem Enkel super gefällt

Ich würde mir keinen quietschbunten Bogen kaufen aber ein Schichtholzbogen ist nicht per Definition schlechter und/oder hässlicher als ein Tropenholz Bogen.





Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline perkolat

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 455
Nein, das rechtfertigt alleine nichts. Es ist aber zumindest eine nachhaltige Nutzung. Und bei allem anderen was wir so betreiben ist das nicht meiner Meinung nach nicht das Kernelement, sich für oder gegen einen Schichtholzbogen zu entscheiden. Das mag aber jeder für sich sehen wie er mag. Ich will über diesen Teilaspekt keine Grundsatzdebatte wieder eröffnen. Das gab’s schon zur Genüge.  ;)


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Die verrückten Schotten bauen sogar Bögen aus OSB (ab Minute 4 etwa) ;D:
https://www.youtube.com/watch?v=9vWfDZjtYMs
BTW:
Wenn man ehrlich ist, geht echter Umweltschutz nur 1:1 mit Verzicht einher. Egal in welcher Größenordnung.
Wer sich z.B. E-Autos schönrechnet, der soll mal nach Chile gehen und sich den Lithiumabbau dort angucken.
Für die sieht die Rechnung ganz anders aus.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Kreta

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1080
  • Friede und ein langes Leben
" Ich find die Leute die einen auf naturnah machen und dann tropenhölzer hernehmen eher seltsam."

Geht auch anders: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=3598.msg63453#msg63453
Und Tropenholz gibt es auch als nachwachsenen Rohstoff!

Ich zitiere aus einem WWF Artikel:

„ Viele Gütesiegel sind umstritten. So gibt es über 100 verschiedene „Holz- und Waldsiegel". Selbst Fachleute verlieren da schnell den Überblick. Einige sind erfundene Plaketten, andere Etikettenschwindel. Besonders bei Produkten aus Tropenhölzern werden Siegel häufig gefälscht. Denn Händler benötigen eine Genehmigung für den Handel mit gefährdeten Holzarten wie Mahagoni und Palisander. Diese sind im Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgelistet. Aber auch die international gültigen Zertifikate werden in Fachkreisen kritisch gesehen. So finden Gegner, dass die Kriterien zu weich und für die Industrie wohlwollend formuliert seien. Ebenso würden Gütesiegel eine Abholzung in Tropenregionen legitimieren. „

Also auch FSC ist nicht unumstritten aber vieles wird auf seltsamen Wegen legitimiert und das will ich dann auf keinen Fall schiessen. Da hab ich lieber Schichtholz. Bei Fischerei und Holzgütesiegel wird aus meiner Beobachtung am meisten gelogen.


Offline Einsiedler

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 270
Wie viel Prozent des tropischen Waldes werden für Bögen gerodet? 0,0000000001 Prozent schätze ich mal.


Offline WernerF

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 276
Das ist gar nicht unsere Dose Bier.
Die tropenholzexportierenden Länder sind sich des Wertes bewußt.
Klimax - Zustände erlauben ohne Katastrophe gar keine Erneuerung der Bestände.
Das ist zunehmend nicht Kahlschlag sondern Ernte nach GPS.
Der jetzt gefällte Baum wurde eventuell schon um 2000 an der Holzbörse vertickt.
Die Informationsgesellschaft beobachtet die Verteilung der Gewinne.
Korruption ohne westlichen Schutz endet heutzutage vor Gericht.
Der Konsument ist am Drücker.
Die Situation ist doch nicht wirklich übel.
Wir sollten einfach nicht vergessen daß wir nicht völlig blöde sind.


Offline ONeill

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 31
Wie viel Prozent des tropischen Waldes werden für Bögen gerodet? 0,0000000001 Prozent schätze ich mal.

Und was willst du damit sagen?


Offline lakeshooter

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 781
  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Und alle WWF-Artikel sind richtig und so gar nicht umstritten ;)
Wenn es um Geld geht wird überall gelogen und gefälscht, das ist bei Umweltzertifikaten nicht anders als auch in allen anderen Bereichen. Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

Es ging schlicht darum bei der Frage des Threaderstellers, wie die Forumnutzer Schichtholz finden.
Das da jetzt eine umweltpolitische Sache draus gemacht wird, ist schon interessant, aber auch irgendwie typisch deutsch.

Der Begriff "heimisches Holz" ist genauso unklar, wie "exotisches Holz". Denn was eine heimische Holzart ist, ist doch sehr stark eine Frage des geografischen Standpunkts.

Mancher bezeichnet hier vielleicht das Sandelholz und Drachenblutholz eines Mongoose oder Crowned Eagles aus Südafrika als exotisches Holz, der dortige Bogenbauer sagt dazu aber "heimisches Holz" (wächst ja direkt vor der Haustür und seiner Umgebung) und würde vielmehr Ulme, Pappel und Eiche als Exoten bezeichnen. Wer bestimmt denn nun, was "heimisches Holz" ist? Wir hier in Europa?
Oder heißt es jetzt automatisch, nur weil ich hier lebe, darf ich nicht mehr nach Südafrika oder USA schauen, was dort an Bögen zur Auswahl stehen?

Kann ich dem nicht in Deutschland bauenden Bogenbauer allen ernstes vorschreiben, welche Hölzer er zu verbauen hat? Muss ein US-Bogenbauer wirklich Walnuss- oder Eibeholz aus Europa importieren (da ja für uns hier "heimisch") anstatt Claro-Walnut oder pazifische Eibe oder ähnliches zu verbauen, was bei ihm daheim wächst?
Wo fängt Heimat an und wo hört sie auf? Wer bestimmt was Heimat ist und wie weit sich diese erstreckt?

Bei einem Import aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland muss normalerweise immer eine Holzdeklaration mit Herkunft mitgeschickt werden (wurde ich schon mehrfach vom Zoll aufgefordert), und wenn der Zoll nichts dagegen sagt, so what?

Für mich persönlich spielt der Umweltgedanke bei "exotischen Hölzern" beim Bogenbau nur eine sehr untergeordnete Rolle (taucht das in irgendeiner Statistik überhaupt auf), da mir keiner wirklich klar machen kann, in wie weit ein mit Chemiefarben getränktes Holz, das mit Harz und Leim zusammengebabbt wird und dann z.B. unter wohlklingenden Namen wie SaRaiFo-Makassar, SaRaiFo-Paduk anstatt SaRaiFo-braun und SaRaiFo-rot (lässt sich mit den Exklusivität vorgaukelnden Namen natürlich teurer verkaufen) ehrlicher oder auch nur natürlich abbaubarer sein soll, als ein naturgewachsenes Stück Sandelholz aus Afrika.

Kann jeder sich seine eigene Meinung zu machen, sowie zur eigentlichen Frage des Threads, ob einem Bögen mit Schichtholz gefallen oder nicht.
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren