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Ansätze zur Korrektur Technikfehler


Offline Zersch

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Hallo allerseits,

ich suche hier mal ganz pragmatisch nach Ansätzen zur Verbesserung bzw. Korrektur von Technikfehlern. Und zwar für meine Frau. Diese hat mit mir zusammen vor einem Jahr angefangen zu schießen und macht sich mittlerweile wirklich gut. Es haben sich allerdings ein paar kleinere Fehler eingeschlichen die sie jetzt weg trainieren muss und dafür suche ich hier nach Tipps und Ansätzen.

Die Fehler wurden erst vor zwei Wochen zusammen bei einem Fortgeschrittenen Kurs identifiziert.

1. Ihr gesamter Oberkörper wandert beim ziehen der Sehne nach hinten und verbleibt dann in der Schräglage bis zum Lösen. Es sind nur wenige Zentimeter und auch sehr unbewusst denn wenn sie sich darauf konzentriert bleibt der Oberkörper stabil stehen.

2. Fehlende Rückenspannung. Das Thema sind wir schon oft durchgegangen und sie erklärt es immer so das sie es körperlich nicht wirklich spürt bzw. unsicher ist wann sie in der korrekten Position ist. Kann man das irgendwie besser vermitteln wann die korrekte Position erreicht ist?

3. Lösen nach unten. Wenn man auf Zeitlupen Aufnahmen sich das lösen anschaut dann geht die Sehne gerade aus den Fingern raus aber kurz danach klappt das Handgelenk nach unten. Ich vermute das dies auch etwas mit der nicht korrekten Rückenspannung zum tun hat.

Das sind jetzt so die 3 Sachen die aufgefallen sind. Es sind nur wirklich minimale Sachen und der Rest ihrer Technik ist wirklich gut und sie trifft auch super. Daher würden wir uns über Tipps freuen.


Offline roscho

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Natürlich schwierig was zu sagen wenn man die Person nicht sieht/kennt und auch kein Bildmaterial hat ;)

zu 1: das deutet oftmals auf "overbowed" hin, welches Zuggewicht ? Besteht die Möglichkeit niedriger zu gehen (und wenn auch nur im Training)

zu 2 (und 3): der beste Weg dazu sind Tools wie der Formaster oder ähnlich bei dem bewusst mit dem Ellbogen gezogen wird. da merkt man schnell die Rückenspannung.

Rückenspannung ist eh ein "theorethischer" Begriff, im Prinzip geht es über den Zug unter zu Hilfenahme der Rückenmuskulatur, da helfen oftmals auch langsame "Achtsamkeitsübungen" um diese Muskeln spüren zu lernen.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Offline Springer

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Hallo,

zu 1) Sie kann es ja, also konzentriert bleiben und unterstützend die Rumpfmuskulatur durch Übungen stärken

zu 2) https://youtu.be/7I5SCQA9C-U?si=pwesvvnZJh9oYAya

zu 3) https://youtu.be/ZR7dOoytaoY?si=tN5ISd6hNdJa7TLC


Offline Landbub

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Recurce? Langbogen? Compound?

1) Meist zu starker Bogen für die vorhandene Kraft

2) Es gibt viele Methoden, um an der Rückenspannung zu arbeiten. Wenn sie es körperlich nicht spürt (was ich so erst mal nicht glauben will, habt ihr mal das "Klickertanzen" gemacht? v.a. in Verbindung mit (1) merkt man da die Rückenmuskeln derart, dass man am nächsten Tag anhand des Muskelkaters im Deltamuskel genau Weiss, was man getan hat), kann man das Thema sehr gut rein mental angehen. I.W. sind die Gefanken dabei in der Follow Through Phase. Wichtig is hierbei, dass die Expansionsphase wirklich eine Bewegung ist, und wenns nur 2 mm sind (eben dieses "Klickertanzen", beim Blankbogen ohne Kicker etwas schwieriger), man die Finger also in Bewegung entspannt (nicht öffnet, entspannen ist passives öffnen). Wenn dann die Gedanken beim Nachhalten des Sehnenarms verbleiben, kann man meist eine schöne, durch Rückenspannung verursachte Schulterrotation sehen.

3) Klapt nur das Handgelenk nach unten? Dieses ist nämlich meist eine Folge davon, dass der ganze hintere Arm nach unten klappt. Hier wieder oben, (2), Fokus auf die Follow Through Phase. In Spielgel oder eine Delay Cam helfen da sehr gut. Die meisten nicht richtig ausgebildeten Schützen beziehen Nachhalten nämtlich nur auf den Bogenarm, dabei ist die hintere Seite die wichtigere.
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Online Waldgeist

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Zum Thema "Rückenspannung" erfahren verwende ich auch gerne das Theraband *)  - geht nämlich auch in Innenräumen  ...

*) Muss auch nicht das teurere Originalprodukt sein    ;)

„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Zersch

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Sie schießt Recurve. 26# Wurfarme ergeben bei ihrem Auszug ca. 28#.

Wenn sie sich darauf konzentriert dann bleibt auch der Oberkörper gerade. Wenn sie den Fokus auf was anderes legt dann geht der Oberkörper ein bisschen mit nach hinten. Denke das ist ne Übungssache.

Ich habe noch einen Astra Shot Trainer. Den werde ich mit ihr zusammen mal ausprobieren.

Bezüglich des Lösens. Ich hab mir jetzt mal ein altes Video gesucht. Da klappen nach dem lösen der Sehne eigentlich nur die Finger nach unten weg. Das Handgelenk und der Zugarm bleiben schön oben. Ich kenne das eigentlich nicht so das die Finger nach unten weg klappen.

Könnte das vielleicht am 3under Griff liegen den sie hat?


Offline Landbub

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Finger nach unten sehe ich als undramatisch, solange der Ellenbogen oben bleibt.

Was ich gelegentlich mache, um jemanden das Gefühl der Rückenspannung zu zeigen: Ein Compound Resistance release. Entweder am echten Compound bei Interesse oder halt am Trainer (altes Mittelteil mit einer in der Länge verstellbaren Sehne an den Tillerbolzen festgemacht). Der Trainer hat auch den Vorteil, dass man das Release so halten kann wie beim Recurve, also Handrücken nach aussen. Am Compound ists andersrum.
Nur, damit er mal Rückenspannung fühlt.
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Offline roscho

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Mein Tipp: probier den Shot Trainer, das kann schon der Augenöffner sein.

Und je nachdem WO sie ankert und wo der Ellenbogen steht können die Finger schon mal etwas nach unten gehen, wird aber mit Rückenspannung und sauberen Lösen besser (oder macht nix)

Das hängt alles etwas zusammen ;)
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Offline Zersch

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Dann ist das ja alles fein soweit und wir auf einem guten Weg. Dann aktiviere ich jetzt erstmal den Shot Trainer und schauen mal weiter. Oberkörper stabil lassen muss sie dann halt konzentriert dran arbeiten. Danke schonmal