Grundsatzbemerkung, Fortsetzung 4,
mit der Entstehung und schnellen umfangreichen Weiterentwicklung von Feuerwaffen, hat auch der Bogen als Jagd- und Kampfwaffe zunehmend an Bedeutung verloren. Ausnahme bildeten nur noch die indigenen Volksgruppen in den einzelnen Kontinenten, wobei im südamerikanischen Regenwald eher das Blasrohr eine Rolle und zum Teil heute noch spielt, in der vermeintlich heutigen modernen Zivilation auch ein Sportgerät ist.
Mit dieser Entwicklung geriet der Bogen - Gott sei Dank - aber nicht in Vergessenheit. Er war seit etwa 40 - 50 Tsd. Jahren ( genauer läßt sich das nicht feststellen ) in menschlicher Nutzung, hatte den im Gebrauch des sehr viel älteren Speeres ergänzt bzw. ersetzt, weil er auf eine größere Distanz eingesetzt und genutzt werden konnte.
Mit der zunehmenden Verdrängung durch die Feuerwaffen wurde der Bogen zunehmend in den sogenannen "bessseren Kreisen" ( im englschen würde man upper class sagen) zum Zeitvertreib als Sportgerät genutzt. Das setzte sich relativ schnell in vielen anderen damals exestierenden Staaten der Welt durch.
Bogenschießen war sogar befristet von 1900 - 1920 olympische Disziplin, verlor diesen Status aber bald.
Aufgrund der weltweiten Entwicklung aber auch aufgrund der Streichung aus dem olympischen Programm gab es Anstrengungen, einen weltweit agierenden Dachverband zu gründen. Dieses erfolgte im Jahre 1931 in Lemberg, damals Polen, heute Ukraine und nannte sich in der Abkürzung FITA. Im gleichen Jahr wurde auch erstmals eine Weltmeisterschaft durchgeführt. Im Jahre 2011 änderte man diese Bezeichnung in World Archery Federation , kurz WA. Diese Abkürzung wird heute anstelle von FITA benutzt.
Wie bereits erwähnt, nach 50 Jahren wurde Bogenschießen 1972 in München wieder olympisch. und ist es bis heute. Die bogensportlichen Vorberichte zur kurz bevorstehenden Olympiade 2024 in Paris sind bekannt. Die Verbandsarbeit der damaligen FITA hatte sich gelohnt.
Der nach 1972 im Bogensport weltweit einsetzende Boom führte dazu, dass der Produzenten-Kreis der Bogensportkomponenten zunahm, ebenso die Zahl der Bogenfachhändler.
Um auf der Ebene der Komponenten - Produzenten eine sinnvolle Gleichheit sicherzustellen, wurde der AMO-Standard abgesprochen und als Regelwerk festgelegt. Es ist im Prinzip die Standardisierung von Kenngrößen und Messverfahren im Bogensport und bei den Bogensportausrüstungen.
Um sich trotzdem zu unterscheiden und Kaufanreize zu bieten, nahm die designerische Gestaltung bei Wurfarmen und Mittelteilen deutlich zu, wobei auch modische Farbgebungen zunehmend eine große Rolle spielen.
Es gibt drei wichige Komponenten bei den Bogengeräten bzw. für die auch dazu vergleichbaren ähnlichen Sportsystem. Da sind zum einen der Bogen, beim Take Down bestehend aus Mitteleil und Wurfarm oder einen einteiligen Bogen und den Pfeilen.
Im Bereich der Take Down Bögen hat man auch die Verbindungstechnik zu einem international gültigen Standard (ILF) vereinfacht. Diese Komponenten bestehen aus sogenannten Festkörpern, für die es lt. AMO entsprechende Standardisierunge gibt.
Als dritte Komponente kommt die Sehne dazu. Der Unterschied: Es ist kein Festkörper und lt. AMO gibt es dafür keine Standardisierung. Es ist also materialbezogen offensichtlich nicht möglich, hier für den Bogensport eine Festlegung zu treffen, auch nicht bei Verwendung von modernen vollsynthetischen für den technischen Bereich entwickelten Chemiefasern, die z. B. besonders als Vorprodukte für Taue, Seile und Leinen in der zivilen und militärischen Schiffahrt eingesetzt werden und für die eine Zulassung nach Sicherheitsdatenblättern und bestimmte durch Zertifikate zu belegende Sicherheitsnormen notwendig sind.
Woran hapert es bei der Bogensehne?
Gruß