Grundsatzerklärung, Fortsetzung 12,
2) DSM Dyneema Garntype DM20
Die Vorbereitung zur Verwendung dieser Garntype als Bogen-Sehnengarn verlief ganz anders gegenüber der sonstigen Vorgehensweise bei den damals bekanntenBogensehnengarn-Konfektionären BCY und Brownell. Die Initiative ging von mir aus, weil ich nicht überzeugt war, dass die amals angebotenen Garne wirklich die aktuellen Garnentwicklungen waren; die Argumente desa Bogenfachhandels habe ich - was die Garndaten angeht - eher für substanzlos und reine Umsatz bringende Verkaufsargumente angesehen.
Es war Mitte 2013: Für mich war es relativ einfach, mir den vorhandenen garntechnischen Fachbegriffen Zugang zu den DSM Fachleuten zu bekommen.Als Anfragender aus Deutschland wurde ich an die Firma Gruschwitz GmbH Tech-Twists gemelde, die sich mit mir zur Klärung weiterer Fragen und Festlegungen für Maßnahmen setzte. DSM hatte mit Gruschwitz eine Vertragspartnerschaft als Premium Distributionspartner u. a. für Deutschland abgeschlossen. Ob diese Vereinbarung noch heute besteht, ist mir nicht bekannt.
Nun begann die Feinabstimmung mit Detailklärungen zu bestimmten DSM Garntypen. Von meiner eite schloss ich alle schon im Bogensehnenprogramm geführten DSM Garntypen aus, weil es keinen Sinn machte, eine vorhandene Garntype nochmals vorzustellen. Dazu zählten u. a. SK75, SK78 und SK90.
Gruschwitz machte mich dann auf die 2012 vorgestellte DSM Garntype DM20 aufmerksanm. Dieses Garnwurde speziell in einer öllig neuen Polymerstruktur und modifiziertem Produktionsverfahren , dass sich Dyneema Max Technology nennt, für die Langzeitverankerung von Festinstallationen in der Off-Shore Technologie (z. B. Ölplattformen oder Spezialpumpen ) entwickelt.Das Dehnverhalten des Garnes wurde drastisch verbessert, tatsächlich weist DM20 praktisch keine Dehnung (0,5% über 25 Jahre) auf. Die Buchstaben DM stehen für Dyneema Max. Zudem wies das Garn z. B. eine höhere Widerstandsfähigkeit bei Temperaturen ab 30Grad Celsius aufwärts gegenüber SK78 auf. Ein Dyneema Infoblatt sowie ein Produkt-Datenblattfüge ich als Anlage bei.
Die ersen Tests zur Eignung als Bogensehnengarn verliefen positiv, sowohl für den Recurve- wie auch für den Compoundbogen.
Die Firma Lippmann German Ropes, Hamburg übernahm nicht nur die für Bogensehnengarn notwendige Konfektionierung, sondern auch die Vermarktung und Vertrieb, wo bei konzeptionell geplant wurde, in der Hauptsache das Sehnengarnunter dem Qualitätsnamen LBS SUPERB im eigenen online Handel an die "Direktkunden", gewerblichen SEhnenwicklern und in Einzelfällen auch über den Bogenfachhandel zu vermarkten.
Einige Bogenschützen , auch hier im Forum, kennen und nutzen dieses Sehnengarn.
Damit es nicht zu einem Trugschluß kommt: Dieser Bericht ist keine nachträgliche Werbeaktion für das Lippmann Sehnengarn. Lipmman hat die Produktion inzwischen beendet, wofür es mehrere hausinterne und betriebswirschaftliche Gründe gab.
Bei der Markteinführung seinerzeit hat es in veschiedenen Foren für den Bogensport ausführliche Diskussionen zur Leistungsfähigkeit gegeben, nicht nur mit positiven und negativen Aussagen, sondern iu Einzelfällen auch mit persönlichen Beleidigungen von Absendern, denen das Thema Bogensehnengarn sehr fremd warund wahrscheinlich bis heute geblieben ist.
Ich will aanhand dieser Abhandlung nur den Weg aufzeigen, den ein für eine bestimmte technische Anwendungslösung enwickeltes Garn den Weg ins Sortimentsfeld der Bogensehnegarne gefunden hat.
Fortsetzung folgt.
Gruß
Walter