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Probleme in NRW für Parcourbetreiber durch Landesbetrieb Wald & Holz NRW


Offline Tbow

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Hallo zusammen,
da ich nicht weiß ob bundesweit bereits viele Bogenschützen über die aktuellen Probleme in NRW bescheidwissen, setze ich mal die Veröffentlichung vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW "Bogenschießen im Wald - Ordnungsrechtliche Praxisleitlinien" hier ein.
Diese Leitlinien stellen aktuell viele Vereine in NRW, die einen Parcour betreiben, vor starke Probleme...und selbst hier in NRW weiß nicht jeder darüber bescheid.
Durch die Sauerländer Bogenschützen in Brilon ist es wohl bekannter geworden, da sie ja aufgrund dessen (keine Einigung mit dem Landesbetrieb) ihre geplanten Turniere abgesagt haben, und auch eine Stellungnahme dazu veröffentlicht haben. Diese Stellungnahme wurde auch veröffentlicht und kann ich noch beifügen.
Auch weitere parcourbetreibende Vereine in NRW haben mittlerweile Post von den Landesbetrieben erhalten.
Der normale Parcourbetrieb läuft aktuell aber uneingeschränkt weiter, also alles nutzbar :-)
Aber hier stelle ich einfach mal zur Kenntnis und Diskussionsgrundlage diese veröffentlichte Leitlinie des Landesbetriebes ein....und hoffe dass ich es richtig mache, da ich noch nicht viele Foreneinträge gemacht habe.
Ich weiß auch nicht ob es den betroffenen Vereinen hilft, wenn sie jetzt Zuschriften von überall bekommen, da sie ja auch sicher bereits mit den Verbänden und Anwälten zusammenarbeiten...aber es sollte schon bekannt sein, und eine Dikussionsgrundlage, da vielleicht ja der ein oder andere noch nichts davon weiß, oder auch mehr weiß..und NRW vielleicht nur der Beginn ist.
Gruß Holger
« Letzte Änderung: August 29, 2024, 07:00:41 Nachmittag von Tbow »
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Offline Stringwistler

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Unglaublich... wie da wieder die Macht missbraucht wird... 🤨
Früher haben alle zusammen ihren Sport, Hobby und Leidenschaft das ganze Jahr nebeneinander im Wald miteinander zugebracht. ..
So was wie bei euch in NRW kann ich mir im bay. Waldgesetz und den als Naherholungsgebiet gar nicht vorstellen. Unser Söder würde so was nie zustimmen.
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Waldgeist

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Die beigefügte "Leitlinie" ist schon eine Offenbarung von Unwissenheit und Ideologie mit einer seltsamen Vermengung von Behauptungen und Unterstellungen. Wäre mal interessant von einem Staatsrechtler zu hören, wie er den Begriff Leitlinie einordnet.
Eine "Richtlinie" soll es wohl nicht sein? Leider wird es zu keiner einheitlichen Stellungnahme der Fachverbände für Bogensport kommen, die den FreundInnen in NRW zumindest Rückenwind für die notwendige Debatte geben könnte.
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Offline Manu

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So wie die Leitlinie formuliert ist, liest sie sich wie ein zukünftiges Verbot aller bereits bestehenden Parcoure in NRW.

Waldumwandlung... Kompensation... wer kann und will das bewältigen?

Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird.




Offline Tbow

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Also ich denke es geht da auch (oder vornehmlich) um Geld....ansonsten wäre ja der Wald wohl groß genug, dass Platz genug für alle da ist. Ich habe im Parcour noch nie erlebt dass irgendein Wanderer oder Biker sich beschwert hat, dass er genau den Parcourbereich nur eingeschränkt bzw nicht nutzen kann.
Zumindest wird es alle treffen, die einen Waldparcour betreiben. Ob es Einschränkungen oder gar Schließungen geben wird, ist ja noch nicht klar....und hoffe auch dass es Einigungen geben wird.
Hier gibt es ja auch einige Vereine, die alte Industrieflächen o.ä. nutzen...die sind also nicht betroffen. Aber natürlich kann man alte Industrieflächen, trotz Begrünung) nicht mit einem schönen Wald vergleichen...
Ich würde sagen dass es den Vereinen sehr hilft wenn möglichst viele die Parcours nutzen und so gezeigt wird, wie hoch das "öffentliche" Interesse ist
« Letzte Änderung: August 30, 2024, 10:37:35 Vormittag von Tbow »
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Offline roscho

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Fangen wir mal vorsichtig an:

Der Begriff der Leitlinie (u. a. in der Medizin) ist formal schwächer und spiegelt mindestens im Konsens publizierte Standards wider. Im Vergleich zur Richtlinie ist eine Leitlinie eine empfehlende Handlungsanweisung ohne bindenden Charakter und ohne Zuschnitt auf einen speziellen Fall. Grundsätzlich gilt, dass eine Leitlinie empfiehlt, hingegen eine Richtlinie normativ fordert. Damit werden Leitlinien, im Gegensatz zu den verbindlichen Richtlinien, als eine Entscheidungshilfe für ein adäquates Handeln bzw. Vorgehen verstanden.[1] Sprachwissenschaftlich wird die Leitlinie (Leitfaden, englisch guideline) auf den Ariadnefaden zurückgeführt.[2]


Ich hab mir das mal angeschaut: diese Leitlinie orientiert sich an den Parcoursvorgaben des DSB - die 3D Parcours als Schiesstätten sehen

Die Leitlinie geht davon aus das der Wald in dem der Parcours steht dann zu nichts anderem mehr genutzt werden kann - da ist dann sogar die Rede von Walderhalt (als ob der abgeholzt werden würde)

Ich kenn da jemanden in Brilon, ich werde mich da mal schlau machen was da eigentlich der Auslöser für diese Richtlinie war.

Im Prinzip betrifft diese Leitlinie ja jede sportliche Betätigung im Wald wie z.B. Mountainbiken



Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Waldgeist

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Genau das ist ja der Trick: Gegen eine Leitlinie (politisch artikulierte Empfehlung) kann ich im Grunde nicht vorgehen.
Die Hinweise und in Kopie übernommenen Grafiken des DSB für einen Bogenplatz für einen Parcours heran zu ziehen ist schon mal
Unsinn u. dergl. mehr ...
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Offline Nachtfalke

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Ich bin viele Jahre Modellbau Flugzeugegeflogen, bis die Reglementierung so stark wurde das die Freude verboten wurde.
Warum sollen wir ein Volk von erbitterten Stubenhocker werden?

Die Frage ist warum lassen wir das mit uns machen?
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Offline Stringwistler

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Ich finde es auch eine Frechheit, die keine Ahnung von unserem Sport haben über diesen dann entscheiden zu wollen.
So ist vor 15 Jahren wie wir unseren Fubas Verein gegründet haben, auch die Gemeinde an uns herangetreten, wir müssen den Parcours von geeigneter Stelle prüfen lassen.
Die Forderung war nach einem Sachverständigen für nicht militärische Schiesstände schnell ausgesprochen, über Kosten und Nutzen wurde nicht nachgedacht.
Ich hab mich damals auf die Hinterbeine gestellt und den Sachverständigen aus Nichtwissenheit abgelehnt und vorgeschlagen ich beauftrage jemanden der den DFBV Parcoursprüfschein besitzt, der hat doch eindeutig die richtige Ausbildung.
Wurde dann so angenommen und gemacht mit Gemeinde und Bürgermeisterin dabei. Einige Sachen am Parcours wurden geändert..
Der Prüfer soll ja nicht alles durchwinken... wir haben abgeändert und gut ists.... Gemeinde war zufrieden, bis heute nach 15 Jahren.
Der Parcours wurde natürlich auch umgestellt und teils mit 2 Grundstücken erweitert, aber heute kräht nach nem eingesessenen Verein niemand mehr danach. 😉

Diese Leitlinie sollte als Altpapier entsorgt werden und der Verfasser gleich mit.

Du mußt heute keine Ahnung mehr von was haben, nur den Titel besitzen, dann hast das sagen...
Und bei unserer Führung nicht mal mehr das... 😂
« Letzte Änderung: August 30, 2024, 04:37:58 Nachmittag von Stringwistler »
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Offline Marcus

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Also ich bin gespannt, wie das weiter geht.

Ich erzähl mal unsere Erlebnisse vor der Eröffnung unseres Parcours.

Wir haben vor 5 Jahren versucht, bei uns in der Nähe von Augsburg einen reinen Vereinsparcours zu eröffnen. Zuerst haben wir dazu mit den Staatsforsten gesprochen. Die Gespräch waren nett und sachlich, endeten jedoch in einer Ablehnung. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, sinngemäß hieß es, es gibt in den ausgesuchten Bereichen bereits mehrere "Attraktionen", auf die der Forstbetrieb Rücksicht nehmen muss. Eine weitere Einschränkung ist deshalb nicht gewünscht. Wir haben das so akzeptiert, und versucht in einem privaten Waldstück den Parcours zu errichten.

Wir haben dazu im Vorfeld mit den Waldbesitzern (3 Stück) gesprochen. Alle waren bereit uns auf die Grundstücke zu lassen. Danach haben wir mit dem Jagdpächter gesprochen, der war zwar nicht begeistert, hat sich aber auf einen Kompromiss eingelassen (eingeschränkter Betrieb etc.). Im Anschluss haben wir mit der Gemeinde gesprochen. Auch hier gab es keine negativen Stimmen. Man wollte das in einer Sitzung besprechen, der Bürgermeister ging aber davon aus, dass alles kein Problem sei. Und dann bekam die Jagdgenossenschaft Wind von der Sache. Ich kürze an der Stelle mal ab. Es kam zu diversen Anfragen bei diversen Behörden. Am Ende des ganzen Weges hatten wir ein Schreiben in der Hand, das ganz ähnlich war, wie das im Eingangspost gezeigte. Allerdingswar die Kanone, die auf uns gerichtet wurde deutlich klarer formuliert. Ich sag es jetzt wieder in meinen einfachen Worten, der Tenor war wie folgt. Wir können gern weitermachen, der Fall wird aber als Präzedenzfall betrachtet. Wenn wir den Weg gehen (da waren unter anderem folgende feine Dinge gefordert: Wandlung der Waldfläche in ein Sportgelände, Abnahme jedes Zieles und Abschusspflockes, kein Änderungen bzw umbauten ohne erneute Prüfung, etc), wird das für jeden bestehenden bzw zukünftigen Parcours zur Vorschrift. Wir haben dann verzichtet, denn egal wie die Sache ausgegangen wäre, alle Parcours in Schwaben und damit vielleicht in ganz Bayern, wären davon eventuell betroffen gewesen.

Ob das juristisch alles korrekt ist oder war, weiß ich nicht. Ich weiß nur,  dass uns das Risiko zu groß war. Unsere Lösung war dann, dass wir ein Grundstück fanden, dass von der Jagd ausgenommen war. In diesem "Garten" war es möglich, den Vereinsparcours zu eröffnen.


Offline Manu

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Das deckt sich in Teilen mit meinen Erfahrungen im äußerstem Westen von NRW. Hier war es dann die Untere Naturschutzbehörde, die den Riegel vorgeschoben hatte.
Grundstückseigentümer sagte ja, Jagdpächter auch, der Bürgermeister war begeistert, der Förster sah kein Problem... aber da Landschaftsschutzgebiet... Sportstätte... keine Ausnahme.

Dass 600 m Luftlinie entfernt im Landschaftsschutzgebiet ein Golfplatz liegt, war unerheblich. Und das jetzt im angrenzenden Naturschutzgebiet gerodet werden soll, um dort Windräder hinzusetzen, rundet die Sache ab.

Ich habe mir die Leitlinie jetzt mehrfach durchgelesen und finde sie mittlerweile durch und durch bösartig. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken.

Und der Mitersteller ist auch nicht die vollkommene Ahnungslosigkeit, war er doch vorher bei einem Forstamt tätig, in deren Zuständigkeitsbereich mindestens ein Parcour fällt, sowie mehrere Hochseilgärten.


Offline Tbow

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Ja, Probleme mit Parcourgenehmigungen sind ja bekannt. Jetzt geht es zudem nicht darum neue Parcours nicht zu genehmigen, sondern bestehenden mächtige Steine in den Weg zu legen.

Ja, von demjenigen der es bei dem bzw vom  Landesbetrieb initiiert hat, habe ich von einem ehemaligen Arbeitskollegen von ihm auch nichts Gutes über seine Person gehört.
Er möchte sich profilieren, hat er woanders auch schon (erfolglos) versucht.... hoffentlich versagt er auch jetzt.
« Letzte Änderung: September 01, 2024, 12:16:56 Vormittag von Tbow »
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Offline Tbow

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Also ich habe am Wochenende mit einigen Personen gesprochen, und der Landesbetrieb Wald&Holz NRW zieht das wohl durch.
Ich behaupte mal dass es bald in NRW keinen Parcour mehr im Ganzjahresbetrieb in Wäldern des Landesbetriebes Wald&Holz NRW geben wird....wenn überhaupt, werden Kompromisse ausgehandelt. Sie sind ja leider Eigentümer der Flächen.
Echt hirnrissig, man kann es nicht verstehen, was dieser Blödsinn soll.
« Letzte Änderung: September 08, 2024, 09:42:13 Nachmittag von Tbow »
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