Manfrotto ist eine gute Wahl bzgl. Preis-Leistung. Ab 100EUR geht’s da los.
Bei den billigen Kugelköpfen wirst du wenig Freude haben. Die teureren sind meist OK, kosten aber alleine auch mehr als das Stativ.
Ein günstiger 2-Achs-Neiger tut es auch, wenn man die angegebene mögliche Traglast halbiert.
Ich denke, wenn der Bogensport die überwiegende Anwendung ist, reicht ein günstiges wasserdichtes Spektiv (Plastiktüte mit Loch schützt auch ein bisschen).
Erfahrung hab ich mit optischen Geräten im Bereich Astronomie bzw. Astrofotografie.
Da bestehen aber sehr hohe Ansprüche in Bezug auf Gesichtsfeld, Randschärfe, Verzeichnung, Koma, Farblängsfehler usw.
Das wird schnell sehr teuer, spielt aber für Dich nur eine untergeordnete Rolle.
Nach oben ist die Preisscala immer offen und du kannst dich fragen, ob der bezahlte Assistent mit Laufschuhen und Lupe nicht günstiger kommt.
Alle mittelfristigen und die meisten günstigen Spektive haben eine annehmbare Schärfe auf der Achse bis etwa 30-fach. (Der Wert steigt ab 30 proportional zum Lebensalter…
)
Wenn du keine bewegten Objekte beobachten (Vögel zählen…) musst, ist das, neben der Lichtstärke, das wichtigste Kriterium.
Mehr Licht bedeutet, dass mehr Vergrößerung möglich ist, ohne Einbußen in der Wahrnehmung (Helligkeit, Kontrast…) zu haben.
Mehr Licht heißt aber auch, mehr Objektivdurchmesser => teuer.
Gängige Ferngläser haben eine Austrittspupille von ca. 3mm.
Im Dunklen Waldparcours bei einsetzender Dämmerung würde ich eher 4mm oder sogar mehr empfehlen, wenn man kein Problem mit dem Gewicht hat - vom Fernglas, meine ich.
Das ist ein Thema für sich.
AP von 2,5 - 3mm sind aber auch für Regentage auf der Wiese - bei gesunden Augen - ausreichend und entsprechen bei 8-facher Vergrößerung einem Objektivdurchmesser 20-24mm.
Bei 30-fach wäre das allerdings schon > Ø75mm, was mitunter richtig ins Geld gehen kann. Vor allem, wenn es ohne Blausaum an kontrastreichen Kannten und auch einigermaßen Randscharf sein soll.
Die Vergrößerung zeigt an, wie das Verhältnis der Entfernung zum Ziel ist. Bedeutet: bei 20-fach siehst du die 50m-Scheibe so, als stündest du 2,5m davor.
Grundsätzlich würde ich dir - für deine Zwecke – zu einem mittelpreisigen Spektiv (200 – 400 EUR) mit fest verbauten Zoom-Okularen und Ø >70mm raten.
Außer Kowa und DD kommen m.E. fast alle aus Fernost, was nicht schlecht sein muss.
ED- oder HD-Gläser brauchst eigentlich nicht unbedingt. Der Vergrößerungsbereich sollte bei 15-fach beginnen.
Dann kannst du auch mal in der Dämmerung ein Wildschwein beobachten. Ab 30-fach wird’s, bei wenig Licht, kaum noch eine Verbesserung in der Wahrnehmung geben.
Für mehr „gewinnbringende“ Vergrößerung gibt’s dann Swarowski, Zeiss und co.
Das heißt aber nicht, dass dir ein günstiges 20-60x60 unter 100EUR nicht auch reichen würde. Ich kenne deine Augen und deinen Geldbeutel nicht…
Auf jeden Fall sind die Bauchschmerzen bei letztgenannten deutlich geringer, wenn plötzlich nur noch 1 oder 2 Stativbeine den Boden berühren…
PS. Ich kenne Leute, die ihre teuren Sachen daheim lassen und aus Angst vor Diebstahl immer nur den billigen Ramsch mitnehmen.